IN MEMORIAM H.H. DECHANT PAUL ERHARD
Am 9.5.198o verstarb in der Universitätsklinik von Göttingen Pfarrer
Paul Erhard an einem bösartigen Magenleiden. Geboren am 5.3.1912 in
ZuckmanteL war er am 16.6.1936 zum Priester geweiht worden. Danach war
er zunächst als Seelsorger in Schlesien, später als geistlicher
Studienrat tätig. In den letzten Jahren hatte er sich in Stahle bei
Höxter niedergelassen.
Nach der Gründung des Meßzentrums Kassel (ich glaube im Jahre 1977) war
es Paul Erhard, der dieses Zentrum - das nördlichste in Deutschland -
als Priester am tatkräftigsten unterstützte. Selbst wenn es ihm
körperlich schlecht ging, kam er und las die hl. Messe. Er war,, wie
seine Schar wußte, ein herzensguter Mann. Seine Beerdigung wurde zu
einer wahren Prozession, an der viele Hunderte teilnahmen. Selbst aus
seinen früheren Pfarren in Schlesien waren Gläubige gekommen. Möge Gott
seinen Diener heimholen in Sein ewiges Reich.
E. Heller
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IM GEDENKEN AN FRAU THERESIA WURFBAUM
Im gesegneten Alter von 85 Jahren verstarb am Pfingstsonntagmorgen Frau
Theresia Wurfbaum in den Armen ihres Mannes. Sie war eine der wenigen
Frauen, die aus ihrer religiösen Überzeugung heraus den religiösen
Niedergang genau beobachtete und sich trotz ihrer eigenen
Gebetsanstrengungen keinerlei Illusionen hingab. Sie war von Gottes
Gnade sichtbar gezeichnet: auf ihr inbrünstiges Gebet zur hl. Theresia
wurde sie, die wie ihr erster Mann (der bald darauf starb) an einer
unheilbaren Krankheit litt, vor dem sicheren Tod gerettet. Diese
wunderbare Heilung ließ Kardinal Faulhaber genauestens medizinisch
untersuchen. Er betreute die junge Witwe auch weiterhin und sorgte für
ihr berufliches Fortkommen. Frau Wurfbaum besaß das besondere Vertrauen
des Kardinals und half ihm durch ihre Unbefangenheit oft aus tiefer
Niedergeschlagenheit.
Nach dem Krieg heiratete Frau Wurfbaum ihren zweiten Mann, der nur dank
ihrer aufopfernden Fürsorge die Strapazen des Krieges und besonders die
Folter in russischer Kriegsgefangenschaft überlebt hatte.
Wir lernten Frau Wurfbäum Anfang der 7o-iger Jahre kennen. Ihr
Gerechtigkeitssinn und ihre Feinfühligkeit waren bestechend, ebenso
ihre Nüchternheit in praktischen Dingen. Mit sicherem Instinkt konnte
sie andern Ratschläge geben. Meiner damaligen Verlobten (und jetzigen
Frau) und mir wurden durch sie eine Reihe religiöser Gebiete eröffnet,
zu denen wir bisher nur schwer Zugang gefunden hatten; so zeigte sie
uns, wie Gott konkret in diese Welt auch heute noch eingriff.
Frau Wurfbaum war eine absolut furchtlose Frau. Selbst Kard. Faulhaber
mußte sie während der Nazi-Zeit gelegentlich zur Vorsicht mahnen. Diese
Furchtlosigkeit ließ sie auch zur entschiedenen Gegnerin von Kard.
Döpfner und seinen Neuerungen werden. Im hohen Alter von 8o Jahren
wurde sie noch Gründungsmitglied des Freundeskreises e.V. des Convents
Pius VI., des Trägervereins von St. Michael / München, Baaderstr., dem
ersten Meßzentrum im deutschen Sprachraum.
Frau Wurfbaum starb, wie gesagt, am Pfingstsonntag, dem 25.5., dem
Geburtstag von Pater Pio, nachdem sie vorher bereits zweimal durch das
Auflegen einer Reliquie dieses Gottesmannes im Leben verbleiben durfte.
- Bitten wir Gott, daß Er seine treue Dienerin zu sich nimmt, damit sie
von dort weiterhin in unserem Glaubenskampf mitkämpft.
Eberhard Heller
Von uns gegangen ist am 8.4.198o auch Frau Twistel aus Bünde. R.i.P.
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NACHRUF!
Am 15.4.198o verstarb Herr Victor Schoonbroodt, der seinem Glauben an
Gott unerschütterlich treu geblieben war, sich von keiner häretischen
Neuerung hatte anstecken lassen und aus seinem wahren Glauben heraus
sein Leben gestaltet hatte. Er war ein eifriger Beter des Rosenkranzes
und ein großer Verehrer des Hl. Herzens Jesu. In sicherem Glaubenssinn
verwarf er die liturgischen Neuerungen aufgrund der Unwandelbarkeit der
von Christus gestifteten Kirche. Dieser Glaube gab ihm auch die Kraft,
Leiden in Geduld zu tragen. Sein größter Wunsch war es, "ein Begräbnis
mit den trostvollen Gesängen des Requiem nach dem Ordo des hl. Pius V."
(Totenzettel) zu erhalten.
Victor Schoonbroodt wurde am 11. April 198o aus dem Krankenhaus
entlassen und zu seinem Priestersohn, der in der kleinen Pfarrei
Steffeshausen / Belgien (70 km vom Heimatort des Verstorbenen entfernt)
tätig ist, zur Erholung gebracht. Hier in Stefifeshausen wird jeden Tag
noch das wahre hl. Meßopfer Gott dargebracht. Am 4. Tage nach seinem
Eintreffen dort, in der frühen Morgenstunde des 15. April, entschlief
Victor Schoonbroodt im Beisein seines Sohnes, nachdem er noch einige
Stunden vorher mit ihm den Rosenkranz gebetet und noch einmal die hl.
Kommunion empfangen hatte. Am 18.4. - der Sarg war in der Kirche
aufgebahrt - wurden die feierlichen Exequien nach dem römischen Rituale
als Levitenamt zelebriert. Damit war der Wunsch des Verstorbenen in
Erfüllung gegangen, der aus Überzeugung lieber eine Beerdigung vom
Friedhof aus hingenommen hätte, als mit dem neuen gefälschten Ritus
beerdigt zu werden.
So erfüllte sich zugleich auch die Verheißung des hl. Herzens Jesu,
nämlich für alle jene,, die sich seiner Verehrung weihen: "Ich werde
ihre sichtbare Zufluchtsstätte während ihres Lebens und besonders in
der Sterbestunde sein." Ein solches Sterben kann das Herz der
zurückgebliebenen Trauernden nur mit großem Trost und Dank gegen Gottes
wunderbare Führung erfüllen.
Irmgard Staude
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