NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
AUS DEM OSSERVAI ORE ROMANO ... NACHRICHTEN AUS DEM OSSERVATORE ROMANO ... 'Kard.' König: Absage an neuen Integralismus -
In einem umfassenden Interview mit der österreichischen Katholischen
Nachrichtenagentur hat Kardinal König zu den jüngsten Entwicklungen in
der Kirche Stellung genommen. Der Wiener Erzbischof ging darin auf die
Befürchtungen vieler Katholiken ein, daß es zu einer Abwendung vom Weg
des Zweiten Vatikanischen Konzils und zu einer neuen Restauration in
der Kirche kommen könnte. "Ich verstehe die Sorgen mancher Katholiken,
aber ich glaube, sie beruhigen zu können", erklärte der Kardinal
wörtlich. Es kommt kein neuer Integralismus, kein neuer
Anti-Modernismus, keine 'Ketzerriecherei'. Dazu darf es nicht kommen.
Die Türen und Fenster der Kirche bleiben offen und müssen offen
bleiben. Gerade dieser Papst marschiert nicht ins Ghetto, auch nicht in
eine Festung." König hob die Erneuerung der Kirche als eine
"immerwährende Aufgabe" hervor und fügte hinzu: "Ich habe keinen Grund,
anzunehmen, daß der Papst nicht dieser Auffassung sei." Den
Befürchtungen, daß Johannes Paul II. den Weg des Konzils verlassen
könnte, müsse er - König - "ein deutliches Nein sagen": Dieser Papst
sei "der letzte, der auch nur ein Wort von den Aussagen des Konzils
zurücknehmen" werde. Angesprochen darauf, daß es in der Kirche "zum
Teil schon wieder Ketzerriecherei, Verteufelung und Verdächtigung"
gegenüber Mitchristen gebe, meinte der Kardinal, auch für ihn sei es
"erschreckend, was manchmal an Agressionen, an Lieblosigkeit und Haß
emporgeschwemmt werde. "Ich halte das für ein schweres Vergehen des
Einzelnen und auch eine schwere Belastung für die Kirche. Eine
Polarisierung, die solche Feindbilder aufbaut, hat mit Christentum
nichts mehr zu tun", sagte der Wiener Erzbischof. In der Kirche müßten
Konservative und Progressive Heimatrecht haben, und das brüderliche
Gespräch und die sachliche Auseinandersetzung zwischen Christen dürften
nicht aufhören. (...) (Deutsche Ausgabe vom 25.4.198o, S.ll)
Konklave stellte die Weichen - Die
"gemäßigt-konservative" Linie des gegenwärtigen Papstes sei kein
Zufall, sie sei bereits bei den letzten beiden Konklaven grundgelegt
worden. Das erklärte der Leiter der deutschsprachigen Sektion von Radio
Vatikan, der österreichische Jesuitenpater Heinrich Ségur, bei einer
Veranstaltung der Katholischen Medienakademie in Wien zum Thema:
"Vatikanische 'Innenpolitik' unter Johannes Paul II." (...) Die Phase
der Beratungen und Experimente solle von einer Phase der praktischen
Durchführung der Konzilsbeschlüsse abgelöst werden. (O.R. vom 25.4.8o,
S.ll)
VERWALTUNGSGERICHT STELLT VOM SE-ZWANG FREI -
("Schwarzer Brief" v. 15.7.79) - Das Verwaltungsgericht in Stuttgart
hat einen Jungen aus Backnang vom Sexualkundeunterricht freigestellt
und sich dabei auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes bezogen.
Die Klage der Eltern war auf Veranlassung der Vereinigung europäischer
Bürgerinitiativen zum Schutz der Menschenwürde erhoben worden. Die
Eltern des Jungen hatten sich vergeblich um die Freistellung ihres
Sohnes vom Sexualkundeunterricht bemüht. Am 5. Mai kam es zu einem
Zwischenfall, bei dem der Junge zweimal gewaltsam wieder in die Klasse
zum Unterricht zurückgeholt wurde. Seinen Eltern wurde von dem
Schulleiter nahegelegt, ihn von der Realschule zurück auf die
Hauptschule zu nehmen. Die Eltern klagten nun beim Verwaltungsgericht
in Stuttgart und erhoben Dienstaufsichtsbeschwerde beim
Kultusministerium. Das Gericht begründet seine einstweilige Anordnung
mit dem Hinweis auf das Elternrecht im Urteil des
Bundesverfassungsgerichtes vom 21. Dezember 1977, ging jedoch nicht auf
die Aussage des damaligen Urteils ein, daß auf die Scham und die
religiöse Einstellung der Eltern und Schüler unbedingt Rücksicht zu
nehmen sei. Der Spruch des Verwaltungsgerichts zeigt, daß den Eltern
entgegen den bisher veröffentlichten Kommentaren zu dem
Bundesverfassungsgerichtsurteil durchaus die Möglichkeit zur Gegenwehr
gegeben ist, insbesondere dann, wenn sie von ihrem garantierten Recht
auf Gewissensfreiheit Gebrauch machen. Es wäre für die Sache der Eltern
sicher nützlich, wenn auch in den anderen Bundesländern die
Verwaltungsgerichte mit gleicher Begründung angerufen würden. Die
erwähnte Bürgerinitiative ist bereit, den betreffenden Eltern hierbei
zu helfen. (Vereinigung europäischer Bürgerinitiativen, 8232 Bayr.
Gmain, Am Hessing 4, Tel. o8651/5429).
STRAFANZEIGE WEGEN PORNOGRAPHISCHER KINDERREDE IN BONN -
Die Vereinigung Deutschsprachiger Bürgerinitiativen zum Schutz der
Menschenrechte hat Strafanzeige erstattet wegen der Rede, die ein
14jähriger Schüler auf der Eröffnungsfeier zum "Jahr des Kindes" in der
Bonner Beethovenhalle in Anwesenheit des Bundespräsidenten gehalten
hat. Die umstrittene Rede enthüllte in kaum zu überbietender Weise die
pornographische Absicht, die sich ausschließlich auf die sexuelle
Betätigung von Kindern konzentrierte und in der es u.a. hieß: "Ich bin
ein sexuelles Wesen und will diese Sexualität voll ausleben ... Es ist
egal, welches Geschlecht und wie alt ... Liebe brauche ich mehr als
alles andere. Aber gerade Liebe bekomme ich keine, weil andere Sachen
angeblich wichtiger sind, wie Schule, Lernen, Studieren, Geldverdienen.
Ich brauche euch nicht! Ich finde, in Familien ist es so gut wie
unmöglich, daß die Kinder frei leben ..." Nach dem Strafrecht sind
Kinder vor Pornographie zu schützen. Als Verbrechen wird z.B. der
Geschlechtsverkehr mit einem Kind unter 14 verfolgt. Verantwortlich für
die Feier war die Nationale Kommission für das Internationale Jahr des
Kindes, in der das Familienministerium führend vertreten war. Nach
Auffassung der Bürgerinitiativen richtet sich jetzt der Verdacht der
Anstiftung gegen das Familienministerium. Ministerin Huber hat einen
Protestbrief von Kurt Ziesel, Chefredakteur de´ "Deutschland Magazin"
nicht beantwortet. (aus:"Der schwarze Brief" 14.Jg., 1. November 1979)
DIE METHODEN UNSERER GEGNER ... !
Nebenstehende Postkarte (in notariell beglaubigter Abschrift) wurde aus
Buxheim unter dem gefälschten Absender von Prof. Lauth an unsere
Mitarbeiterin Gladys Resch gesandt.
Absender
Dr.Reinhard Lauth
Ferdinand Maria-Str. 1O
8000-München 19
Postkarte
An Gladys Resch
Hauserstraße 44
8035 Gauting
Sehr geehrter Herr Gladys oder sehr geehrte Frau Gladys! Sie haben
einen so fremden Vornamen, daß er im Heiligenkalender nicht zu finden
ist. Man weiß nicht, ob Sie ein Mann oder eine Frau sind. Sie gehören
wahrscheinlich zu jenen traurigen Gestalten des heutigen Lebens, die
sich so verkleiden und tarnen, daß nicht zu erkennen ist, ob Sie einer
der neuen Seminaristen oder vielleicht nur eine Geschirrspülerin im
neuen SAKA-Seminar am Starnberger See sind. Aus dem Text Ihres Eriefes
geht außerdem hervor, daß Sie sich in den Angelegenheiten der
katholischen Sakramente so wenig auskennen, daß man annehmen kann, Sie
seien nicht einmal getauft. Außerdem spricht aus Ihrem Brief eine sehr
große Portion von Verdrehungskunst. Sie passen ausgezeichnet in die
Gesellschaft der Herren Lauth, Heller, Storck und ahnlicher geheimer
und offener Kirchenfeinde. Sie sind durchschaut, und wir werden Ihren
Namen im Auge behalten. Eine Mahnung, sich zu bekehren halte ich bei
Ihnen für unangebracht, ebenso wie bei den oben genannten. Herren. Eine
personliche Unterschrift schein mir Ihnen gegenüber ebenfalls des Guten
zuviel zu sein; deshalb möchte ich mich nur als Ihr Buxheiner Aaressat
aus Ihrer ungemütlichen Nähe entfernen. Falls Sie meine Adresse
vergessen haben, können Sie dieselbe beim Absenaer erfragen.
Nebenstehendes Photo, das von mir bei der Priesterweihe von Günther
Storck durch S.E. Bischof Blasius Kurz OFM am 21.9.1973 aufgenommen
wurde, zeigt von links: Herrn Klaus Wodsack (Assistent bei der Weihe),
Prof. Drexel (+), Pater Joseph Boxler (der dem Kandidaten gerade die
Hände auflegen will), Günther Storck, Bischof Blasius Kurz, Prof.
Bravin, Kaplan Jeker und Herrn Bundscherer. P. Boxler nahm in bewegter
Stimmung am feierlichen Essen des Neupriesters teil und wünschte ihm
eigens Gottes Beistand. -
Der gleiche P. Boxler läßt sth in seinem "Mysterium Fidei" vom Febr.
198o darüber nun in folgender Weise aus: Weiter beunruhigt mich der
Verfasser des Leitartikels der SAKA in ihrer Januarinformation 1980,
Dr. Günther Storck, der unlängst Erzbischof Lefebvre und seinem Werk
den Rücken gekehrt hat Denn bei der Priesterweihe von Dr. Günther
Storck am Freitag, den 21. September 1973 in Egg/Zürich durch
Missionsbischof Blasius Kurz OFM, der kaum ein Vierteljahr danach im
Alter von fast achtzig Jahren am 13.12.1973 das Zeitliche segnete,
standen die Herren von der Münchner ´Einsicht', wie Prof. Lauth, Dr.
Heller und Dr. Hiller, Pate und Gevatter.
* * *
HINWEIS: - In der letzten
Nummer der EINSICHT brachten wir eine KNA-Meldung über den Dialog
zwischen Kirche und Freimaurerei. (S.25) Inzwischen haben die sog.
deutschen Bischöfe klar gestellt, daß ein Katholik nicht zugleich auch
Freimaurer sein dürfe. - Nachdem die meisten der freimaurerischen Ziele
von der sog. Amtskirche selbst verwirklicht wurden, kommt einem dieses
nachträgliche Verbot der 'Bischöfe' vor, als wenn ein Arzt einen
Patienten erst sterben läßt, um dann zu sagen, welche Therapie ihm
geholfen hätte.
E. Heller |