NACHRUF
Am 11. Oktober 1981, dem Fest der Mutterschaft der allerseligsten Jung
frau Maria, verstarb m Alters- und Betagtenheim Steinhof / Schweiz, der
hochverehrte und beliebte H.H. Pfarrer Oskar AEBY. Von einem Sturz, den
er sich zugezogen hatte, war er nicht mehr genesen.
Pfarrer Aeby zeichnete sich durch seinen tiefen, unerschütterlichen
Glauben, den er bis zuletzt bewahrte, aus. So hielt er nicht nur eisern
an der tridentinischen hl. Messe und am tradierten Glaubensgut fest,
sondern war auch ein leuchtendes Vorbild eines rastlosen Seelsorgers.
Trotz seines hohen Alters besuchte er unablässig Kranke, machte
Versehgänge und hielt Vorträge in der Männer- und Frauenkongregation.
Eine ganz besondere Begabung besaß H.H. Pfarrer Aeby in seiner
humorvollen Fähigkeit, unablässig Reime zu schmieden. Nicht nur
Protestbriefe an Zeitungen, sondern selbst an Ordinariate verfaßte er
öfters in Versen.
Wegen seiner katholischen Haltung wurde er, nicht wie sonst üblich, bei
den um die Hofkirche gelegenen Priestergräbern, sondern im allgemeinen
Friedhof beerdigt. Das 'Requiem' fand in Konzelebration im
modernistischen Rahmen statt.
DER HERR GEBE IHM DIE EWIGE RUHE (Wir bitten im Ihr Gebet)
Anmerkung:
Es erfüllt uns Laien immer wieder mit Bitterkeit und Trauer, daß unsere
treugebliebenen Priester keine wirksame Vorsorge für eine katholische
Beerdigung getroffen haben. Wir tragen zwar gerne alle Verantwortung
für Meßzentren, die wir einrichten, betreuen unsere Priester, geben
Zeitschriften heraus, nehmen geduldig unendliche Mühen und Lasten auf
uns, ertragen Anfeindungen und Schmähungen, doch bei Priestern, die
noch den Ordinariaten unterstehen, sind unsere rechtlichen
Möglichkeiten, eine katholische Beerdigung zu gewährleisten, einfach
erschöpft. Selbst eine testamentarische Verfügung, katholisch begraben
zu werden, wie sie im Falle von S.E. Bischof Blasius Kurz OFM und bei
H.H. Pfarrer Aßmayr vorlag, genügt nicht! So kommt es, daß wir gerade
an Beerdigungen von Klerikern, die wir wegen ihrer sonstigen
vorbildlichen Glaubenshaltung besonders schätzten und verehrten, nicht
teilnehmen können. Denn, ganz abgesehen von Glaubensgründen, die die
Teilnahme von Katholiken an einem sogenannten 'Requiem' der Modernisten
verbieten, ist der ganze heuchlerische Munmenschanz konzelebrierender
Figuren angesichts des Todes einfach nicht zu ertragen.
Nicht nur wegen des Ärgernisses, den unser Klerus durch eine solche
Haltung der Nachlässigkeit und Sorglosigkeit den schwer geprüften
Gläubigen gibt, sondern auch wegen der fehlenden Gebete beim Begräbnis,
haben wir die bescheidene Bitte, daß sich unsere Priester einmal
ernsthaft Gedanken darüber machen.
Dr. Kurt Hiller
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