"MAN IST NICHT AUF DER WELT, UM SICH ZU UNTERHALTEN" -
AUS: LEON BLOY:
"EXEGESE DER GEMEINPLÄTZE"
Verzeihung, wozu denn? Vielleicht, un zu leiden? - Ja und nein, wir
müssen uns nur verständigen. Das Wort des Bürgers ist zweischneidig wie
das Schwert Ehuds, des Sohnes Geras, des dritten Richters in Israel.
Das Leiden ist für die anderen, er allein ist auf der Welt, un sich zu
unterhalten. Sobald man dies Gesetz aus den Augen verliert, wird alles
dunkel.
Im Evangelium steht geschrieben, daß es immer Arme geben wird.
Selbstverständlich. Soll sich etwa der Bürger der Mühe unterziehen,
selber zu leiden? Es genügt ihm nicht, Lakaien zu haben, er braucht
Sklaven, Unglückliche, deren Leiber er schinden, deren Seelen er
schänden kann. Das ist seine Unterhaltung! Seelen zu entehren, zu
beschmutzen und verzweifeln zu lassen ... Schreit aber der Arme auf vor
Schmerz, dann wird ihm als Trost gesagt: "Man ist nicht auf der Welt,
un sich zu unterhalten", und der Gequälte glaubt, unringt zu sein von
Dämonen.
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