NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
EINHEIT? - Aus Orthodoxe
Rundschau Nr. 5o-198l: Im selben Heft des SOP lesen wir einen sehr
ausführlichen Bericht des Katholikos-Koadjutor der Armenischen Kirche,
S.E. Karekin II., über die Bestrebungen der alt-orientalischen (sog.
vor-chalzedonensischen) Kirchen zur "Wiedererlangung der orthodoxen
Einheit". Nun aber - w e l c h e "Einheit" ist da gemeint? Was
verstehen die Vor-Chalzedonenser, (die monophysitischen Kirchen) unter
diesem Begriff? - Darin liegt ja die Schwierigkeit. Freilich, das
Einfachste wäre, wenn sich diese Christen gleich der Orthodoxen Kirche
den Sieben Konzilien anschließen könnten, nachdem viele Gemeinsamkeiten
- Ähnlichkeit der Riten, z. Teil auch der liturgischen Gebete - Grund
zu einer solchen Vereinigung bieten. Gegenwärtig aber ist leider eine
Schwierigkeit eingetreten, die das Unterfangen wahrscheinlich unmöglich
macht. Gleichzeitig einen Dialog mit der Orthodoxen u n d der
Römisch-katholischen Kirche zu führen wäre ein Unsinn, nachdem die
letztgenannte Kirche nach dem II. Vaticanum sich (und je weiter, desto
mehr) unterscheidet von unserer Kirche - wenn nicht in der Theorie, so
doch in ihrer ganzen Auffassung, sowie in ihrer Praxis. Als Beispiel
diene die in der römischen Kirche eingeführte sog. "Handkommunion", bei
der (dazu noch) Laien befugt sind, das hl. Sakrament auszuteilen, wobei
sie mit den eigenen Fingern das Heilige Brot aus dem Ciboriun (Kelch)
herausnehmen und dem Kommunikanten in die Hand geben. Oder auch die
Änderung der Wandlungsworte, die ja Herrenworte sind (peri pollÛn) in
"für a l l e " statt "für v i e l e". Dies alles und anderes mehr sind
Unvereinbarkeiten, die beide Konfessionen voneinander entschieden
trennen. So müssen sich doch die Christen der vorchalzedonensischen
Kirchen entscheiden, ob sie sich an uns oder an die Romkatholiken
anschließen wollen. "Einheit" mit beiden ist ein Ding der reinen
Unmöglichkeit!
'KARD.' S. BAGGIO IN "ROTARY CLUB" AUFGENOMMEN -
Erstmals ist ein führender Kardinal der römischen Kurie dem "Rotary
Club", einer internationalen Vereinigung von Führungspersönlichkeiten,
beigeteten: Bei einer Festsitzung anläßlich des 75-jährigen Bestehens
von "Rotary International" wurde der Präfekt der Vatikanischen
Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Sebastiano Baggio, in den
römischen "Rotary Club" aufgenommen. In einer kurzen Ansprache
schilderte Baggio die nicht gerade freundlichen Beziehungen zwischen
der Kirche und dem "Rotary Club" in der Vergangenheit. Gerade die heute
von ihm geleitete Kongregation - damals Konsistorialkongregation
genannt - verbot im Februar 1929 allen Klerikern den Beitritt zu der
Vereinigung, weil sie bei diesen Querverbindungen zur Freimaurerei
vermutete. Erst in der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils
entspannte sich das Verhältnis. 1965 gewährte Paul VI. den "Rotariern"
erstmals eine Papstaudienz und ermutigte die Aktivitäten des "Rotary
Clubs". KNA (Aus: "Deutsche Tagespost 23.2.8o)
Aus DER ENZYKLIKA "E SUPREMI" VOM 4, OKTOBER 1965 VON PIUS X.:
"Wer diese Dinge richtig einschätzt, hat das Recht zu fürchten, daß
eine derartige Verkehrung der Geister den Anfang der Übel bedeutet, die
für das Ende der Zeiten angekündigt sind, so etwas wie ihre
Kontaktaufnahme mit der Erde, und daß der Sohn des Bösen, von dem der
Apostel spricht, schon unter uns weilt."
Schulszenen 1980, aus DER
SCHWARZE BRIEF, 44/8o, von Claus P. Clausen: "Mein Sohn Peter, 18,
Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Schloß Overhagen in Lippstadt,
beteiligt sich in der Klasse an einer Diskussion über Schulprobleme.
Sein Lehrer, Eike Hovermann, Kandidat der SPD für den Landtag in NRW,
bezeichnet den Oberstudiendirektor des Lippstädter Ostendorf-Gymnasiums
als geisteskrank. Mein Sohn, häufig Zielscheibe der Provokationen
dieses Lehrers: Wenn hier einer geisteskrank ist, dann Sie! Hovermann:
Im Gegensatz zu anderen Leuten bin ich mir dessen bewußt. Peter: Dann
gehören Sie trotzdem in eine geschlossene Anstalt. Hovermann: Was ist
denn dies hier anderes? - Deutsches Gymnasium 1980, eine geschlossene
Anstalt? Wenn man drei schulgeschädigte Söhne hat - beim vierten ist
das Rennen noch offen -, dann gibt es nicht mehr viele Szenen, die
einen aufregen können. Doch geschehen immer wieder Dinge, die nicht nur
ungeheuerlich, sondern auch typisch sind. Die 2. Szene: Schüler einer
Realschule, die früher ein Gymnasium besuchten, ziehen auf der
Jungentoilette ein Mädchen aus. Über die Einzelheiten wird nur
getuschelt. Es heißt, das Mädchen habe von sich aus mitgemacht. (...)
3.Szene: Ein Freund, Lehrer an einer Hauptschule (...), sieht in der
Pause auf dem Schulhof im Kreis jolender Mitschüler einen Jungen und
ein Mädchen beim Geschlechtsverkehr.
Die Sexualmoral der katholischen Jugend: Es ist fast alles erlaubt! (aus:
DER SCHWARZE BRIEF vom 5.2.1981, S.2) - Die Meinungsumfrage des
Würzburger Diplomtheologen Hans-Georg Liegener zum Sexualverhalten der
Mitglieder des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) in den Diözesen
Würzburg und Münster hat bei den Bischöfen keine Überraschung
ausgelöst. Die vier Jugendbischöfe wie auch die übrigen Mitglieder der
Bischofskonferenz hatten ein derart negatives Ergebnis erwartet. Das
Ergebnis der Umfrage zeigt, daß die Mehrheit der BDKJMitglieder im
Alter von 16 bis 19 Petting, Geschlechtsverkehr und Empfängnisverhütung
praktiziert. Bei Gesprächen mit Seelsorgern stellte Liegener fest, daß
zwischen 75 und l00 % der Paare, die sich zur Trauung anmelden, schon
zusammen wohnen. Was die Diözesanvorsitzende Barbara Engl dem Papst
vorgetragen hatte, untermauerte Liegener mit nüchternen Zahlen: 87,9 %
der befragten BDKJ-Mitglieder halten Petting und 73,4 %
Geschlechtsverkehr vor der Ehe für gut, praktiziert wird Petting von 68
%, Geschlechtsverkehr von 47,8 %, Empfängnisverhütung wird von 95,4 %
der Befragten angewandt. Als positiv wird in Kommentaren
herausgestellt, daß die "organisierten" katholischen Jugendlichen "hohe
Anforderungen an die Aufnahme intimer Beziehungen" stellen. So sei für
93 % die Ehe nach wie vor das Ziel ihrer Partnerschaft, für 75 % sei
"wirkliche Liebe" die Voraussetzung für sexuelle Beziehungen. Weniger
als ein Prozent verbinden Begriff Sexualität mit Sünde und fünf Prozent
mit Verzicht. Dagegen verstehen 45 Prozent unter Sexualität "Lust und
Spaß", 13 Prozent "Begierde".
Die Konsequenz aus dieser Einstellung ist die Forderung an die Kirche,
sie solle ihre Einstellung zur Sexualität ändern (61 Prozent) und den
vorehelichen Geschlechtsverkehr erlauben (48 % ) . BDKJ und Bischöfe
sehen diese Untersuchung nicht als repräsentativ an, weil sie nicht
bundesweit durchgeführt werden konnte (verschiedene BDKJ-Verbände
hatten die Beteiligung abgelehnt). Noch im Dezember haben sich die
BDKJ-Führung und die Jugendbischöfe - die Weihbischöfe Rolly (Mainz),
Gutting (Speyer), Demming (Münster) und Kettmann (Osnabrück) in
Düsseldorf mit diesem Thema beschäftigt. Weihbischof Gutting wurde am
lo. Dezember von der "Welt" mit dem Satz zitiert: "Vieles ist in
Überlegung." Was auch immer die Bischöfe überlegen, eine Änderung der
kirchlichen Lehre ist nicht denkbar. Die Bischöfe werden vielmehr zu
prüfen haben, ob nicht bestimmte Formen der Jugendseelsorge als
gescheitert betrachtet werden müssen.
PRESSEMITTEILUNG DER "BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN", D - 6941 ABTSTEINACH
BE I0/8I vom 26.6.81: Frankfurt - Die "Aktion Sorgenkind", die nun die
vorgeburtliche Diagnostik nach eigenen Angaben auch finanziell fördert,
wurde von der "Bewegung für das Leben", dem Bundesverband deutscher
Abtreibungsgegner, scharf kritisiert. Es sei widersinnig - so erklärte
Walter Ramm, der Vorsitzende des deutschen "Dachverbandes zum Schutz
der Ungeborenen", daß die "Aktion Sorgenkind", die sich sonst in
vorbildlicher Weise für Behinderte einsetze, nun die vorgeburtliche
Tötung möglicherweise Behinderter unterstütze. Durch die Förderung
vorgeburtlicher Diagnostik erwecke die Aktion Sorgenkind den Eindruck,
sie bewerte behindertes Leben als lebensunwert meinte Walter Ramm in
einer Presseerklärung. Es ist erschütternd - so Ramm wörtlich - daß
sich nun sogar Organisationen, die sich eigentlich für Behinderte
engagieren, aus falsch verstandener Hunanität für die, von modernen
Hunangenetikern erdachte Endlösung der Behindertenfrage einsetzen.
(...)
Bewegung für das Leben e.v. - Dachverband zum Schutz der Ungeborenen-
Hohbergstr. 38, 6941 Abtsteinach/Odw.
Tel. 06207/2956
Abtreibung nicht bestialisch
(aus: SAARBRÜCKER ZEITUNG, 21 ./22.6. 1979): "Ein Ungeborenes von 6 bis
12 Wochen fühlt keinen Schmerz und leidet nicht. Das ist lediglich
Angelegenheit der Mutter, die den Antrag stellt und bereit ist, den
Schmerz und auch das Leid auf sich zu nehmen, weil sie aus Gründen, die
sie zunächst mit sich und ihrem Gewissen ausmachen muß, eine
Verantwortung für das Leben in ihr nicht tragen kann. Alles andere muß
energisch zurückgewiesen werden." Dies erklärte Dr.med. Marianne Jakob,
Neunkirchen, Mitglied der FDP und Ärztin bei Pro Familia in einem
Leserbrief der Saarbrücker Zeitung.
NACHRICHTEN AUS 'ROM': Johannes Paul II.: Der Weg des Konzils wird fortgesetzt - Bergamo (dpa)
Papst Johannes Paul II. hat für die katholische Kirche das Bekenntnis
abgelegt, daß sie den vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgezeigten Weg
fortsetzen werde. Bei einer Meßfeier zur l00. Wiederkehr des
Geburtstages von Papst Johannes XXIII. sagte er in der
norditalienischen Stadt Bergamo, aus diesem von Johannes begonnenen
Konzil sei die Kirche "mit erneuertem Glauben und mit neuer Sicherheit
in der eigenen Mission" hervorgegangen. Das Konzil habe einen neuen
Impuls in Richtung Einheit der Christen gegeben und die besondere
Mission der Kirche in der gegenwärtigen Welt herausgestellt. Vor
Zehntausenden von Pilgern aus ganz Italien sagte der Papst, Johannes
XXIII. habe "fast eine neue Epoche der Kirche begonnen, er hat der
Kirche neues Leben gegeben".
(aus: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 28.4.81)
Papst: Ich würde den Widerstand anführen - Rom (AP) Papst
Johannes Paul II. soll dem sowjetischen Partei- und Staatschef
Breschnew geschrieben haben, er werde im Fall eines militärischen
Einschreitens der Sowjetunion in Polen in seine polnische Heimat
zurückkehren und sich persönlich an die Spitze des Widerstandes
stellen. (...) (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 3o.4./l.5.81)
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