Otto Braun, Rektor a.D.
Löbelstr. 26
6602 DUDWEILER
am l0. April 1982
OFFENER BRIEF AN DIE ORDENTLICHEN MITGLIEDER
DER KATHOLISCHEN KULTURGEMEINSCHAFT ST. PLUS X. E.V.
UND DIE SCHEINMITGLIEDER SEIT 16.11.1980
Als Gründungs- und ordentliches Mitglied der Katholischen
Kulturgemeinschaft (KKG), der eingetragenen und daher für das Geschehen
im Hause verantwortlichen Eigentümerin des Missionszentrums "Maria zu
den Engeln" in Saarbrücken, schreibe ich diesen Brief als
mitberechtigter und mitverantwortlicher Miteigentümer.
Auch durch das Ihnen wohlbekannte unglaubliche gesetzes- und
satzungswidrige Treiben in dieser angeblich katholischen Gemeinschaft
lasse ich mich in meinen Mitgliedsrechten weder beirren noch verärgern,
noch lasse ich sie mir ablisten oder gar verwehren, bestehe vielmehr
trotzdem und gerade deswegen auf ihnen, um auch die unangenehmen
Mitgliedspflichten zu erfüllen, gleichgültig, ob und wem genehm oder
nicht.
Zugleich aber schreibe ich auch für viele Gottesdienstbesucher, die
sich mir anvertrauten. Sie haben Hemmungen, mit den Econe-Priestern
darüber selber zu sprechen, und es fehlt ihnen auch die Zeit dazu, weil
sie nicht am Ort wohnen und an die Fahrzeiten ihrer Verkehrsmittel
gebunden sind. Überdies gibt es keinen üblicherweise von ihnen
gewählten Personenkreis, etwa einen Kirchenvorstand, dem sie sich
anvertrauen und ihre Anliegen zur Beratung und Berücksichtigung
einbringen könnten.
Ziel und Zweck der KKG ist von Anfang an "die Unterhaltung von
Gottesdiensträumen zur Feier der überlieferten römisch-katholischen
Liturgie" (Satzung, Art.2,2). Unverändert wurde diese Liturgie von
allen im Missionszentrum (MZ) tätigen Priestern gefeiert; bis zum
Einzug der Priesterbruderschaft (PB).
Wie ich, stoßen sich viele Gottesdienstbesucher daran, daß seither im
MZ die hl. Messe zunehmend auf eine Weise gefeiert wird, die sie aus
der Überlieferung nicht kennen, daher nicht verstehen und auch nicht
billigen können. Wer, wie die Econe-Priester, betont und zur Begründung
ihrer Daseinsberechtigung von sich aussagt, er wolle die Überlieferung
der römisch-katholischen Kirche unverändert fortsetzen, bindet sich an
die Beachtung und Durchführung des Ausgesagten, wenn er glaubwürdig
bleiben will. Dies setzt unerläßlich voraus, daß er die notwendige
Kenntnis von den Einzelheiten der Überlieferung besitzt, um sie
beachten zu können. Dazu gehört aber mehr als der überlieferte Wortlaut
der hl. Messe; denn es gibt auch die überlieferten Formen im
Gottesdienst!
Die stille hl. Messe
Ihrem besonderen Wesen, der Stille, gemäß gab es in ihr nichts Lautes.
Dadurch verlangte sie von den Gläubigen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit
und Selbständigkeit beim stillen, inneren Mitbeten und war so die
verinnerlichteste Form der Meßfeier, der beredste Ausdruck der
eigentlichen und wesentlichen tätigen Teilnahme, nämlich der inneren,
durch keinerlei Laute beeinträchtigten! Sie ermöglichte die
still-betrachtende andächtige Versenkung in Größe und Geheimnis des
Geschehens!
- Nie gab es in der stillen hl. Messe ein lautgesungenes Lied, auch nicht "zum Eingang", nie eines "zum Ausgang"!
- Die Wechselgebete wurden leise, nur zwischen Priester und Meßdiener vernehmbar, gebetet, aber nie laut!
- Nie forderte daher der Priester durch lautes Beten des "Kyrie" die Gläubigen heraus, ebenso so laut zu antworten!
- Nie wurden, während der Priester sie still las, durch einen anderen,
einen Nichtpriester und in der Muttersprache, Lesung und Evangelium
laut, sogar mit Lautsprecherunterstützung, vorgelesen! Nie auch durch
den Priester selber!
- Nie gab es in der stillen hl. Messe auch noch so leise Orgelmusik,
die den Priester schließlich dazu verleiten konnte, das "Pater noster"
plötzlich lauthals anzusingen!
- Nie wurde durch lautes Sprechen des Priesters beim "Ecce agnus"
angeregt, daß die Gläubigen ihrerseits in der Muttersprache das
dreimalige "Herr, ich bin nicht würdig" laut beteten.
- Niemals wurde in der stillen hl. Messe gepredigt!
All dies aber geschieht in der 'stillen' hl. Messe der Econe-Priester
im MZ! Warum eigentlich? Muß, wenn man ihnen noch gut will, daraus
nicht geschlossen werden, daß diese Priester die überlieferte stille
hl. Messe in dieser Hinsicht überhaupt nicht kennen und daher in der
überlieferten Form auch nicht feiern können? Wenn ja, wäre dies schon
schlimm genug für sie im Hinblick auf ihre Verpflichtung aus der
Selbstaussage, die Überlieferung unverändert fortzusetzen! Denn dann
wäre doch auf die Frage zu antworten, warum sie die überlieferten
Formen nicht kennen! Ist ihre Ausbildung zu unzulänglich, daß sie nicht
ausreicht, ihren eigenen Sendungsanspruch zu erfüllen? Und warum
bemühen sie sich dann nicht selber darum, sie kennenzulernen, bevor sie
sie feiern?
Oder ist es so, daß sie die überlieferten Formen doch kennen? Wer gibt
den Econepriestern dann die Erlaubnis und das Recht für diese in der
Überlieferung unerlaubten Veränderungen der stillen hl. Messe? Müßte,
abgesehen von ihrer Selbstverpflichtung, nicht allein schon die
Ehrfurcht vor der Überlieferung ihr Tun und Lassen bestimmen und sie
vor Veränderungen zurückhalten? Und schließlich: Hält da niemand die
Hand darüber und gibt die Richtung an? Es scheint so! - Oder sind die
Econepriester so wenig selbstprüferisch, so verblendet, daß sie nicht
wissen, was sie tun? Nicht merken, daß durch ihr Tun die stille hl.
Messe ihrer Eigenart und ihres besonderen Wertes beraubt und die
Benutzung ihrer eigentlichen Bezeichnung zur Falschmünzerei wird? Denn
was ist an einer derart veränderten Messe noch 'still'? Was im MZ als
'stille' hl. Messe vorgeführt wird, stellt sich vielmehr dar als eine
liberal eigenmächtig hausgemachte Nachahmung der vor dem Konzil von den
Modernisten zunehmend verfälschten "Gemeinschaftsmesse". Entgegen dem
wahren, eigentlichen Ziel der liturgischen Bewegung, die Gläubigen im
Sinne des hl. Pius X. zur tätigen inneren Anteilnahme zu führen,
schalteten die insgeheim Neuerungssüchtigen diese mehr und mehr aus
durch bewußtes Fördern des immer lauten Redens. So brachten sie den
Gläubigen die Meinung bei, zu allem und jedem ihre Stimme laut erheben
zu müssen. Ihrer geheimen Zielsetzung eingedenk schufen die Umwälzer
auf diese Art das Vorbild der von ihnen angestrebten 'neuen Messe'.
Deren Wellen schwappen jetzt, nach Erreichung des Zieles, ins MZ über,
eingeschleppt durch Gläubige, die in den Jahren vor seinem Bestehen von
dieser modernistischen Eigenart so sehr vereinnahmt wurden, daß sie es
nun nicht mehr anders kennen und es ihnen auch nicht bewußt zu werden
scheint. Und den Priestern ergeht es offenbar ebenso!
So läßt sich die 'stille' hl. Messe der Econepriester im MZ nur
kennzeichnen als eine durch - bewußt oder unbewußt - eigenmächtiges
liberales Verseuchen des überlieferten Wortlautes mit modernistischen,
ihr wesensfremden, ja wesenszerstörenden Formen herbeigeführte
Bastardisierung zu einem traditionalistisch-modernistischen
liturgischen Machwerk, das die Gläubigen zu tradtions- und
wesenswidrigem Tun verleitet! Den alten und den älteren Gläubigen aber
wird die ihnen liebvertraute wahre stille hl. Messe vorenthalten. Die
jüngeren und die Jugend lernen sie schon gar nicht mehr kennen und
dadurch auch nicht schätzen. Und so droht die wirkliche stille hl.
Messe durch das überlieferungswidrige Tun der Econepriester im MZ
endgültig verlorenzugehen! Mit ihr aber zugleich die wertvolle Oase
heiliger Stille an heiliger Stätte! Wessen jedoch bedarf der
lärmüberflutete, vielseitig überlastete Mensch in unseren Tagen mehr
als der Stille? Und der vom weltlichen Alltag verbrauchte,der seelisch
kraftauffrischenden Erholung in heiliger Stille? Oder will man mit den
die Stille zerstörenden überlieferungswidrigen Veränderungen der
stillen hl. Messe glauben machen, die Gläubigen könnten innerlich,
still, nicht zugleich auch gemeinsam das Gleiche beten? Nur wer ihnen
dazu in der wirklich stillen hl. Messe die Gelegenheit gibt, darf
berechtigt von sich sagen, daß er in dieser Hinsicht die Überlieferung
unverändert fortsetzt!
Das Choralamt
Wie von selber drängt sich jetzt die Frage auf, ob wenigstens das
Choralamt von überlieferungswidrigen Veränderungen verschont geblieben
ist. Im Hinblick auf das bis jetzt Festgestellte wäre es, wenn auch
tröstlich, so doch gewiß verwunderlich, diese Frage mit "Ja"
beantworten zu können. Überprüfen wir also auch in dieser Hinsicht die
Tatsachen im MZ. So wie in der stillen hl. Messe war auch im
überlieferten Choralamt der Altar ständiger Aufenthaltsort des
Priesters, den er lediglich verließ, um auf der Kanzel zu predigen oder
an der Kommunionbank die hl. Kommunion auszuteilen.
- Nie verschwand der Priester, selbst
wenn er auch damals schon das "Kyrie" heruntergehaspelt hatte, der
Choral aber noch nicht fertiggesungen war, in einer Sitzecke, sei es
auch nur für eine halbe Minute!
- Nie verschwand er, nachdem er das "Gloria" angestimmt und seinem
Herrgott die folgenden Lobpreisungen unter mehrfachem,
geschwindigkeitsbedingtem Verheddern heruntergeschnattert hatte; auf
eine derart unwürdige Weise, daß zum selbst einfachsten Menschen so zu
sprechen ihm nie in den Sinn käme, wiederum in der Sitzecke, wenn auch
nur für eine Minute!
- Nie verschwand er, nachdem er das "Credo" angestimmt und die
anschließenden Glaubenswahrheiten sprachlich wie vorbeschrieben
behandelt hatte, in offenkundiger Eile erneut in der Sitzecke, diesmal
für zwei Minuten!
- Nie saß der Priester sogar bei Zwischengesängen in der Sitzecke!
- Nie gab es überhaupt eine Sitzecke! Lediglich ausnahmsweise wurde bei
außergewöhnlichen, musikalisch langdauernden Feiern dem Priester eine
Sitzgelegenheit angeboten.
- Nie übte im Dreiherrenamt ein Laie die Tätigkeit des Subdiakons aus! In Priestergewändern!
- Nie wurde das Geldopfer der Gläubigen, statt es zum Altar zu tragen,
kaltweg hinten in der Kirche eingesäckelt und davongetragen.
All dies aber, was es im überlieferten Choralamt nicht gab, finden Sie
in dem der Econpriester im MZ. Wie zu ihrer 'stillen' hl. Messe muß
daher auch hier nach dem Grund der Veränderungen gefragt und auf das
"Warum eigentlich?" geantwortet werden. Zu antworten ist auch auf die
ebendort angeschlossenen Zusatzfragen, sinngemäß übertragen auf das
Choralamt der Econepriester. Darüber hinaus aber auch zu folgenden
Überlegungen: Halten die Econepriester das völlig unnötige, durch
nichts zu begründende allzu rasche Herunterleiern der überlieferten
Meßwortlaute für die würdige, dem Wort Gottes angemessene sprachliche
Behandlung? Gewiß, diese Sprechweise war in der vorkonziliaren Zeit
eine ziemlich weit verbreitete klerikale liturgische Unart, und diese
auszumerzen, wäre ein ebenso dringend notwendiger Teil einer echten
liturgischen Erneuerung gewesen! Kann es daher Sinn und Teil einer
unveränderten Fortsetzung der Überlieferung sein, von jeher unzulässige
liturgische Unarten unversehrt fortzusetzen? Bedenken die Econepriester
nicht, daß sie durch ihre Sprachhast die Betgemeinschaft mit den
Gläubigen zerstören, die ja in angemessen würdiger Weise ihren Choral
singen, sofern sie dies nicht aufgeben, um mit dem übereiligen Priester
betend davonzuhasten in ebenso unnötiger wie unwürdiger
Geschwindigkeit, zu der er die Mitbetenwollenden zwingt? Als gälte es
wunders was zu gewinnen! Dabei schinden sie durch dieses, auch
liturgisch durch nichts zu rechtfertigende Tun lediglich die eine oder
andere Minute oder auch nur einen Bruchteil einer solchen für sich
heraus, um vom Altar weg in ihre Sitzecke verschwinden zu können, auf
diese Weise auch den sichtbaren äußeren Ausdruck der Betgemeinschaft
zerstörend. Ist es von den Econepriestern zuviel verlangt, am Altar
sichtbar verbleibend mit den Gläubigen gemeinsam im Singen und Beten zu
verharren? Oder sind die ausnahmslos jungen Econepriester, die zudem im
MZ wohnen, so müde, daß sie sich so oft setzen zu müssen meinen,
während die unter großem Zeitaufwand über viele Kilometer angereisten
Gläubigen trotz oft hohem Alter und mancherlei körperlichen Gebrechen
stehend oder kniend durchhalten? Oder beanspruchen sie dieses
überlieferungsfremde Tun als ihr priesterliches Vorrecht von eigenen
Gnaden?
Aus dem überlieferten Choralamt jedenfalls kennen die Gläubigen dieses
Getue nicht, wohl aber aus den liturgischen Neuerungen der Modernisten
in der konziliaren Religionsgemeinschaft, deren 'Vorsteher' ihrer neuen
'Messe' inzwischen zu 'Vorsitzenden' geworden sind, indem sie den
Brauch eingeführt haben, immer wieder in ihrer Tischlandschaft
umherzuziehen wie lebende Sitzbilder der Müdigkeit und nur hie und da
einmal aufstehen und nach wenigen Schritten das zu tun, was Laien und
Laiinnen ihnen zu tun übriglassen, um dann wieder Platz zu nehmen.
Genau dieses modernistischen Getues wegen, neben dem unerträglichen
eintönig lauten Dahersalbadern in der Volkssprache, sind die Gläubigen
ins MZ und schon in seine Vorgängereinrichtungen entflohen, nachdem
ihre Seelen Jahre hindurch liturgisch gefoltert und vergewaltigt worden
waren durch die modernistischen Zerstörungen des Gottesdienstes. Sollen
sie nun aus dem modernistischen Regen in die modernistisch verseuchte
traditionalistische Traufe im MZ geraten? Muß sich da den Gläubigen
nicht die Vermutung geradezu aufdrängen, daß man durch diese
liturgische Machenschaften in die 'offizielle Kirche' zurückgeführt
werden soll, aus der man geflüchtet ist, in die aber die Econepriester
und ihr Generalobere eines Tages "wieder eintreten" wollen, obwohl sie
wissen, daß diese 'Kirche' "nicht die wirkliche Kirche ist, sondern
eine vom Modernismus verseuchte offizielle Kirche"!? Denn wer wollte
leugnen, daß die aufgezeigten Bastardisierungen der hl. Messe eine
Annäherung an die 'neue Messe' der 'Konzilskirche' darstellen, gewollt
oder ungewollt? Und die Econepriester müssen sich fragen lassen, in
welcher liturgischen Absicht sie diese von der Überlieferung nicht
gedeckten liturgischen Veränderungen pflegen?
In diesem Zusammenhang sei schließlich darauf hingewiesen, daß in der
überlieferten Fronleichnamsprozession das Allerheiligste von jeweils
einem anderen Priester von einem Altar zum anderen getragen und im
gleichen Wechsel die Gebete an den Altären gesungen wurden, und zwar
lateinisch, nicht in der Volkssprache! Und wer von sich aussagt, er
wolle die trierische Überlieferung fortsetzen, sollte sich der nicht
auch der Trierer deutschen Aussprache des Latein und der trierischen
Choralgesangsweise befleißigen? zur bereichernden Abwechslung
wenigstens?
Der Schriftenstand
Die Econepriester sagen von sich selber aus, daß sie Johannes Paul II.
als rechtmäßigen Papst anerkennen. Sie müssen dies seit dem 8.11.1979,
wenn sie der Bruderschaft (PB) angehören wollen. Trotz dieser von ihnen
behaupteten Anerkennung jedoch gehorchen sie den (disziplinären)
Dienstanweisungen ihres Papstes und seiner Bischöfe bekanntlich nicht;
denn trotz des gegen sie verfügten Verbotes der Amtsausübung
(Suspendierung) führen sie die ihnen untersagten priesterlichen
Amtshandlungen dennoch aus, wann, wo und wie sie wollen! Das Urteil der
Überlieferung über ein solches Verhalten dem Papst gegenüber liegt auf
dem Schriftenstand der PB im MZ! Dort lesen Sie im Rundschreiben Pius
IX. "Quanta cura" auf S.8: "Wir können die Verwegenheit derjenigen
nicht mit Stillschweigen übergehen, welche, die gesunde Lehre nicht
ertragend, streiten: jenen Aussprüchen und Dekreten des Apostolischen
Stuhles, von deren Gegenstand erklärt wird, daß er das allgemeine Wohl
der Kirche, ihre Rechte und ihre Disziplin betreffe, wenn er nur die
Dogmen des Glaubens und der Moral nicht berühre, könne die Beistimmung
und der Gehorsam versagt werden ohne Sünde und ohne irgendeine
Gefährdung des kath. Bekenntnisses." - "Kraft unserer Apostolischen
Autorität verwerfen, verbieten und verdammen Wir alle und jede in
diesem Schreiben nacheinander erwähnten schlechten Meinungen und
Lehren, und Wir wollen und befehlen, daß dieselben von allen Kindern
der kath. Kirche durchaus für verworfen, verboten und verdammt gehalten
werden sollen!"
So verurteilt die Stimme des rechtmäßigen Papstes in der Überlieferung
das Verhalten der Econepriester! Kann dann ihr
disziplinär-schismatisches Verhalten "Fortsetzen der Überlieferung"
sein? Und muß ihre hartnäckige Gehorsamsverweigerung ihre Behauptung,
Johannes Paul II. als ihren rechtmäßigen Heiligen Vater anzuerkennen,
nicht als unglaubwürdig widerlegen?
Ferner: Wie erklären es die Econepriester, daß auf ihrem Schriftenstand
im MZ, auch in ihren Räumlichkeiten, nicht ein einziges Bildchen,
geschweige Bild, von ihrem Papst Johannes Paul II., nicht ein einziges
Schriftchen oder Buch von ihm oder über ihn, nicht ein einziges seiner
Rundschreiben zu finden ist? Warum und wozu schließen sie all dies aus
dem Gesichtskreis der Gläubigen aus? Ist das "Fortsetzung der
Überlieferung"? Diese Tatsachen sind umso auffälliger und fragwürdiger,
als Bilder und Schriften vorkonziliarer Päpste, und nur solcher, auf
dem Schriftenstand aufgelegt und angeboten werden. Warum verleugnen die
Econepriester dort so völlig ihren Papst vor den Augen der Gläubigen,
indem sie so tun als gäbe es ihn nicht? Ein sichtbares Bekennen zu
ihrer Aussage, daß sie Johannes Paul II. als rechtmäßigen Papst
anerkennen, gibt es demnach offensichtlich nicht. Aber vielleicht doch
ein hörbares Bekennen? Wenn dem so wäre, brauchte nicht gefragt zu
werden, wie die Econepriester es erklären, daß in ihren Predigten mit
keinem Wort etwas von ihrem Papst oder über ihn erwähnt, daß nicht ein
einziges seiner Rundschreiben durcharbeitend den Gläubigen
nahegebracht, der Inhalt erläutert und verständlich gemacht wird. Was
hält sie davon ab, den mit den Rundschreiben den Priestern gegebenen
Auftrag zur belehrenden Weitergabe seiner Lehren an die Gläubigen zu
erfüllen? Zu erläutern z.B., was es bedeutet:
a) daß die kath. Kirche sich gemeinsam
mit den nicht-katholischen Religionsgemeinschaften auf die Suche nach
der Wahrheit machen muß! Fragen also zu beantworten wie: Ist die Lehre
der kath. Kirche die Lehre Jesu Christi, der von sich aussagt: "Ich bin
der Weg, die Wahrheit und das Leben", und daher die Wahrheit? Lehrt die
kath. Kirche, indem sie den Auftrag Jesu Christi ausführt: "...und
lehret sie alles halten, was ich euch gesagt habe" die Wahrheit? Hat
und lehrt die kath. Kirche also die Wahrheit, oder muß sie mit allen
anderen Menschen sich auf die gemeinsame Suche nach der VJahrheit erst
machen? (Vgl. Redemptor hominis, 6) Ist eine solche Lehre Verkündigung
der überlieferten kath. Lehre? Oder Irrlehre?
b) daß durch seine Menschwerdung sich Christus mit jedem Menschen vom
ersten Augenblick seiner Empfängnis an für immer vereinigt hat. Fragen
also zu beantworten wie: Demnach gibt es also keine Erbsünde? Wozu dann
noch Sakramente? Sakramente spendende Priester? Kirche überhaupt?
Ist eine solche Lehre Johannes Pauls II. (Redemptor hominis, 13)
Verkündigung überlieferter katholischer Glaubenslehre? Oder
Irreführung? Irrlehre? Man tut den Econepriestern doch wohl nicht
unrecht, wenn man ihnen unterstellt, daß sie die Lehramtsschreiben
ihres Papstes wenigstens selber lesen, durchdenken und von da her u.a.
die oben aufgezeigten Proben seiner Lehrverkündigung in dem genannten
Rundschreiben in ihrer Bedeutung für die überlieferte Glaubenslehre
kennen. Veranlaßt gerade dies, gemeinsam mit der ihnen sehr wohl
bekannten Tatsache, daß ihr Papst sämtliche von der Überlieferung
verurteilten und von ihm, als einem Konzilsvater, mitzuverantwortenden
Lehren des Vat.II, denen die PB ja ursächlich ihr Dasein verdankt,
hartnäckig durchführend verbreitend, die Econepriester dazu, im MZ
alles zu vermeiden, was als sieht- oder hörbarer Beweis der
Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit ihrer Behauptung gewertet werden
könnte, daß sie Johannes Paul II. als ihren rechtmäßigen Papst
anerkennen? Wirkt zu dieser ihrer Haltung nicht auch das mit, was der
selbsternannte Schutzherr der Econepriester, der sie eigenmächtig ins
MZ rief und es ihnen ebenso eigenmächtig auslieferte, zusammenfassend
über "Redemptor hominis" schreibt: "Es geht auch nicht bloß um eine mit
dem katholischen Glauben nicht mehr zu vereinbarende Idee, um eine
Häresie, wie sie die Konfessionen von einander trennt, sondern um eine
grundlegende Umorientierung der Kirche selbst. Es ist die Drehung der
Kirche von Christus weg auf den Menschen zu, die Öffnung gegenüber der
Welt. Diese Drehung um 18o Grad kann nicht nur von keinem Katholiken
anerkannt werden, sie ist auch von keinem gläubigen Mitglied einer
anderen christlichen Konfession nachvollziehbar. Man muß daher die in
der Enzyklika zum Ausdruck gekommene Lehre als gegen das Christentum
schlechthin gerichtet ansehen." (Siebel: Das Programm Joh. Paul II.,
S.17.)
Aber auch ihr Generaloberer hat seine Überzeugung veröffentlicht, daß
die "offizielle Kirche", in der er eines Tages "wieder eintreten" will,
"nicht die wirkliche Kirche ist, sondern eine vom Modernismus
verseuchte offizielle Kirche". Folgt daraus nicht, daß deren
'offizieller Papst' nicht der 'wirkliche Papst ist, sondern ein vom
Modernismus verseuchter offizieller Papst'? Der Modernismus aber ist
von der Überlieferung verurteilt, und Karol Wojtyla hat sicherlich bei
seiner Priesterweihe 1946 den Antimodernisten-Eid geleistet!
Wie anders könnten die Econepriester ihr völliges öffentliches
Verleugnen ihres Papstes erklären und rechtfertigen als dadurch, daß
sie ihn uneingestanden, heimlich, doch als Irrlehrer und damit
Nicht-Papst, ja, Nicht-Katholik betrachten? Denn andernfalls sind sie
von der Überlieferung nicht nur als disziplinäre Spalter verurteilt,
weil sie den disziplinären Anordnungen ihres rechtmäßigen Papstes nicht
gehorchen, sondern auch als Irrlehrer dadurch, daß sie ihm auch den
Lehrgehorsam verweigern und anderes lehren als er! Trotz alledem
bekennen sich die Econepriester zu ihrem Papst, allerdings nicht laut.
(Inzwischen schon! Anm.d.Red.) Sie tun es heimlich, still und leise in
ihren Messen, die sie im Canon "una cum famulo tuo Papa nostro Joanne
Paulo" feiern. Dessen dann anschließend gleichfalls zu nennenden
Bischof der Diözese jedoch, ebenso rechtmäßig wie sein Papst, schließen
sie überlieferungswidrig aus dieser Gemeinschaft aus!
Die Erklärung?
Bekanntlich werden von den bis jetzt unentwegt verschiedenfältig
ausgesiebten Traditionalisten die krausesten Gedankengebilde ersonnen,
die erlauben sollen, die Tatsachen nicht mit ihrem wirklichen Namen
nennen zu müssen, um so den harten Wirklichkeiten zu entkommen, sein
Gewissen beschwichtigen und sein Tun rechtfertigen zu können. Und dafür
wird auch die allerletzte Gehirnwindung abgemüht. Die einen erfinden
sich bewußt einen äußerlich kosmetisch aufgebauten Papst-Doppelgänger,
einen Betrüger, der dann an allem Übel in der 'Kirche' schuld ist und
dafür verantwortlich gemacht wird, während der wirkliche Papst
eingesperrt ist und unschuldig für die Kirche leidet. Ist dann der
'Papst' gestorben, dann natürlich der Betrüger-Papst. Der eingesperrte
echte Papst aber lebt und leidet, eingesperrt auch noch unter dem
Nachfolger-Papst. Die solches glauben, gibt es auch heute noch! Andere
ersinnen sich einen 'von Christus selber mystisch geweihten
eigentlichen Papst', der dann für dessen 'wahre Kirche' eine ganze
eigene Hierarchie, 'Kardinale' eingeschlossen, aufbaut und natürlich
ebenfalls seine traditionalistische Gläubigenschar findet.
Auch die Econepriester haben sich ihr eigenes Gedankengebilde, passen
sollend zur Rechtfertigung ihres Verhaltens, geschaffen: den
'Rahmenpapst' Hierzu erläutert P. Schmidberger in Nr. 38 (Febr. 1982)
des Mitteilungsblattes der PB St. Pius X. für den deutschen Sprachraum,
S.2: "Wenn das Erste Vatikanische Konzil definiert, daß auch den
Nachfolgern Petri der Hl. Geist nicht verheißen ist, daß sie auf Seine
Eingebung hin eine neue Lehre veröffentlichen sollten; sie sollten
vielmehr mit seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte
Offenbarung, d.h. das hinterlegte Glaubensgut, heilig bewahren und
getreulich auslegen (Denzinger 1836), so wollen wir auch dem heutigen
Inhaber des päpstlichen Stuhles genau im Rahmen dieser Aussage
unterworfen sein; und das bedeutet für uns die kindliche Treue zum Rom
der ewigen Wahrheit und die entschiedene Verwerfung aller Neuerungen,
die den Glauben gefährden oder zerstören."
In einen Rahmen also bringen die Econepriester, zu einer Art
Zusammensetzbild (Puzzle!) alles ein, was den "heutigen Inhaber des
Stuhles Petri" zeigt als einen Papst, der das "hinterlegte Glaubensgut
heilig bewahrt und getreulich auslegt". Und nur genau dem heutigen
Papst in diesem Rahmen sind sie unterworfen und gilt ihre kindliche
Treue zum Rom der ewigen Wahrheit! Warum aber bringen sie mit einem
verbindenden "und" im gleichen Atemzug dem gleichen "heutigen Inhaber
des päpstlichen Stuhles" gegenüber "die entschiedende Verwerfung aller
Neuerungen, die den Glauben gefährden oder zerstören", betont zum
Ausdruck? Nun, es ist ihnen sehr klar bewußt, daß ihr Rahmenpapst nicht
der ganze "heutige Inhaber des päpstlichen Stuhles" ist, sondern eben
nur ein aus echtpäpstlichen Teilchen zusammengesetzter Ausschnitt
seiner Person im Rahmen dessen, auf das die Unterwerfung und die
kindliche Treue zum Rom der ewigen Wahrheit passen, wirklich angemessen
sind und mit gutem Gewissen geleistet werden können. Daß dies aber
durch ihr völliges öffentliches Verleugnen dieses ihres Rahmenpapstes
gebührend geschieht, werden auch die Econepriester selber nicht
behaupten!
Außerhalb dieses Rahmens hingegen siedeln sie alles andere von und an
ihm an, dem ihre "entschiedene Verwerfung aller Neuerungen" gilt, "die
den Glauben gefährden oder zerstören". Diese aber sind nicht zufällig
oder von selbst entstanden! Jede Neuerung setzt notwendig einen Neuerer
voraus! Die versachlichende Bezeichnung "Neuerungen" stellt hier
lediglich den personverbergenden Ausdruck für das Wirken dessen dar,
der als Neuerer von Anbeginn die Durchführung der wirklichen und der
angeblichen Neuerungsbeschlüsse des II. Vatikanums zum betont
vorrangigen Arbeitsbereich seiner Amtsausübung gemacht hat und der mit
dem Rahmenpapst zusammen erst der ganze "heutige Inhaber des
päpstlichen Stuhles" ist. Wenn also und insofern diese Neuerungen, zu
denen erstrangig die sog. 'neue Messe' gehört, "den Glauben gefährden
oder zerstören", dann ist der "heutige Inhaber des päpstlichen Stuhles"
selber die Person, die mit ihren Helfershelfern und mittels der
Durchführung seines Programms der Neuerungen "den Glauben gefährdet
oder zerstört". Und ihr letztendlich gilt dann die zugesicherte
"entschiedene Verwerfung".
Soll diese gerechtfertigt sein, weil der heutige Inhaber des
päpstlichen Stuhls durch seine Neuerungen den Glauben gefährdet oder
zwrstört, dann müssen diese glaubensfeindlich, also Irrlehren sein und
der Neuerer demnach Irrlehrer! Rechtgläubigkeit (Rahmenpapst) und
Irrlehrer (Neuerungen) also in einer einzigen Person, der des heutigen
Inhabers des päpstlichen Stuhles? Nun, es gibt sicherlich keinen
Irrlehrer, der nur Irrlehren verkündet. Es ist ja gerade die Absicht,
das Wesen des Irrlehrers, Falsches unter das Wahre zu mischen, in der
Hülle des Wahren das Falsche einzupacken, in die Worthüllen der Sprache
tückisch Wahres und Falsches miteinander einzufüllen (Mehrdeutigkeit)
und auf diese Weise unter dem Schein des Wahren das Falsche zu
verbreiten. Das ist Irrlehrer-Art! Und darin liegt ihre Gefährlichkeit,
gegen welche die Mahnung gilt: "Seid nüchtern und wachsam!"
Ein Katholik aber, der einer einzigen Irrlehre beharrlich anhängt,
schließt sich dadurch selber aus der Kirche aus. Ein ebensolcher Papst
jedoch hört auf - als der Kirche nicht mehr zugehörig -, Papst dieser
Kirche zu sein, selbst und gerade, wenn er es rechtmäßig gewesen sein
sollte! - Jeder Mensch wird beurteilt nach seinem gesamten Tun, allen
seinen Werken, den falschen und den richtigen, den bösen und den guten.
Alle miteinander sind der einen und selben Person zugehörig. Sie von
ihr zu trennen, bedeutet, die Person zu spalten und dadurch zu
zerstören.
Es ist also vergeblich, daß die Econepriester sich ihren eigenen Papst,
den Rahmenpapst, erdenken, indem sie den heutigen Inhaber des
päpstlichen Stuhles rein gedanklich aufspalten in einen rechtgläubigen
- für ihre "Unterwerfung in kindlicher Treue zum Rom der ewigen
Wahrheit" und in einen glaubensgefährdenden oder zerstörenden - für
ihre "entschiedene Verwerfung". Denn diesen Rahmenpapst gibt es in
Wirklichkeit gar nicht als Person. Er ist und bleibt ein Phantom, ein
Trugbild, lediglich ersonnen, um einen rechtgläubigen Papst sich und
anderen vorzugaukeln! Warum aber? Und wozu?
Der Spaltpilz
Der Generalobere der PB will "eines Tages wieder in die offizielle
Kirche eintreten", von der er selber überzeugt ist, daß diese "nicht
die wirkliche Kirche ist, sondern eine vom Modernismus verseuchte
offizielle Kirche". Weil er dessen ungeachtet in diese eintreten will,
braucht er deren Papst, um mit ihm verhandeln zu können. Da er aber
nicht abwarten will, bis irgendwann einmal ein wirklicher Papst da sein
wird, sondern schon jetzt jederzeit verhandeln können möchte, vermag er
dies nur mit dem jetzigen der nicht wirklichen, modernistisch
verseuchten'Kirche', der dann ja wohl auch nur ein nicht wirklicher,
modernistisch verseuchter sein kann! Und wenn er auch dessen ungeachtet
mit diesem verhandeln will, dann darf er selber ihn nicht zum
Nicht-Papst machen und als solchen behandeln, sondern er muß ihn als
Papst anerkennen, wenn auch nicht aus Glaubensgründen, aber aus
Zweckmäßigkeitsgründen, aus Opportunismus!
Ist das dann die "Klugheit, zu der uns das Evangelium ausdrücklich
ermahnt"? (P. Schmidberger, Mitteilungsblatt Nr 38.) Und wenn ja,
welche denn? Die Klugheit der Kinder des Lichtes oder die Klugheit der
Kinder dieser Welt, zwischen denen ja zu unterscheiden und zu wählen
ist? Nein, hier besteht noch nicht einmal die Gefahr, daß ein
schlechtes Mittel einen guten Zweck heiligen soll; denn auch der Zweck,
in die "nicht wirkliche, modernistisch verseuchte, offizielle Kirche
eintreten" zu dürfen, ist grundschlecht! Natürlich muß der
Generalobere, wenn er glaubwürdig scheinen will, dann auch dafür
sorgen, daß dieser Zweckmäßigkeits-Papst, mit dem er verhandeln will,
ebenfalls von denen anerkannt wird, welchen er vorsteht und die von ihm
und seiner Gemeinschaft abhängig sind! Ihnen macht er das Ergebnis des
Spaltungsdenkens annahmepflichtig: "Die Priesterbruderschaft St. Pius
X. der Väter, Brüder, Schwestern, Oblaten kann in ihrem Schoß keine
Mitglieder dulden, die sich weigern, für den Papst zu beten und die
behaupten, daß alle Messen der Neuen Meßordnung ungültig sind."
(8.11.1979) Auf diese Weise wird ihnen allen der Rahmen-Papst
aufgepfropft, der - selber ein Personenspaltungserzeugnis - sich
seitdem als Spaltpilz verhängnisvoll auswirkt: Die PB und die von ihr
abhängigen klösterlichen Gemeinschaften für Männer und Frauen beginnen
sich zu zersetzen, zu spalten. Wer nicht freiwillig geht, wird
mittellos auf die Straße gewiesen. Andere ziehen sich in sich selbst
zurück, tun nach außen so, als ob, und so wird durch diese erzwungene
Verstellung der gute Geist dieser Gemeinschaften verdorben!
Die zu Spaltpilzträgern gewordenen Angehörigen jedoch verschleppen den
Spaltungserreger in die econe-betreuten Meßzentren und über diese sogar
in deren Trägergemeinschaften, so daß schließlich die Gesamtheit der
der kath. Überlieferung treu gebliebenen Gläubigen ihm ausgesetzt ist.
Und auch sie wird gespalten! Nicht alle nämlich sagen "Papst" und
meinen damit nur den econeistischen 'rechtgläubigen' Rahmen-Papst,
sondern auch den ausgerahmten, ausgeklammerten zugleich, kurz: den
ganzen 'Papst', und der wird dadurch zu insgesamt dem, welchem "die
entschiedene Verwerfung" wegen Irrlehre gilt: zum Nicht-Papst! An ihm
scheiden sich die Geister, und dadurch hat schließlich auch diese
phantomische Denkgestalt von Rahmen-Papst ihre Gläubigenschar gefunden
unter den Traditionalisten. Sie bildet nun gleichsam die econeistische
Konfession mit Rahmen-Papst, Pseudo-Lehramt und offensichtlich eigenem
liturgischen Institut, alles angesiedelt zwischen dem abgefallenen Rom
und der Überlieferung. Jetzt erst gibt es wirklich die bislang nur
fälschlich behauptete 'Lefebvre-Bewegung' mit ihrem 'Führer' und den
'Lefebvre-Anhängern'.
Nach dem notwendigen, weil reinigenden, aber auch schmerzlichen und
verwirrenden Aussondern der verderblich zwiespältigen Econe-Anhänger
und der Abwendung ihres Erzbischofs sehen sich die verbliebenen
Gläubigen ohne einen Bischof. Das steigert ihre Verwirrung und
verleitet einige Priester dazu, sich insgeheim und unerlaubt zu
Bischöfen weihen zu lassen, wodurch die Verwirrung erst recht
anwächst.*) Nein, P. Schmidberger, Verwirrung kommt schon lange nicht
mehr von außen und wächst schon gar nicht durch den fortschreitenden
Zerfall der modernistischen konziliaren Religionsgemeinschaft! Die
Verwirrung ist vielmehr hausgemacht nach Econer Art, die unter dem
Deckmantel der Überlieferung den Modernisten der offiziellen 'Kirche'
Handlangerdienste leistet! Ohne den Econer Spaltpilz gäbe es keine
Verwirrung, und ohne ihn wären diese Priester, genau wie vorher gar
nicht auf den Gedanken gekommen, geschweige denn ihm erlegen, dafür
sorgen zu müssen, daß durch die Hergabe ihrer Person wieder ein Bischof
für die Verlassenen da sei!**) Letztendlich warnt P. Schmidberger also
vor den schwerwiegenden Auswirkungen der durch econeistisches Tun
verursachten und daher von Econe zu verantwortenden Verwirrung
schaffenden Entwicklung, wenn er schreibt: "Wir warnen unsere Gläubigen
vor diesen Verführern!" Denn wer ist an "diesen" zumindest mitschuld?
Zusammenfassung
Wie eindringlich waren die Mitglieder der KKG doch gewarnt worden, der
eigenmächtigen Auslieferung des MZ durch den damaligen Vorsitzenden an
die dem Zwiespalt verfallene PB zuzustimmen! "in all diese
verhängnisvollen Irrungen und Wirrungen in der PB wäre die KKG und ihr
MZ einbezogen und den Auswirkungen ausgeliefert!" ( 10.11.1980) Daß und
wie sehr diese Warnung berechtigt war, beweisen die Auswirkungen in den
fast zwei Jahren Betätigung der Econepriester im MZ:
- Ihre Stillmessen und Choralämter mit
überliefertem Wortlaut bastardisieren sie äußerlich durch Verseuchen
mit überlieferungsfremden, eigenwillig übernommenen modernistischen
liturgischen Formen der "offiziellen Kirche, die nicht die wirkliche
Kirche ist."
- Alle ihre Messen feiern sie "in Gemeinschaft mit ihrem Papst Johannes
Paul II." und entwürdigen, vergiften und bastardisieren sie dadurch
auch innerlich! Denn wen meinen sie ehrlicherweise mit 'Papst', wenn
sie dem unbestechlichen, allwissenden Gott, dem niemand etwas
vorgaukeln kann, mitten im Herzstück der Überlieferung die heilige
Opfergabe anbieten 'in Gemeinschaft' mit ihrem 'Papst'? Den "heutigen
Inhaber des päpstlichen Stuhles"? Den nicht wirklichen Papst der
offiziellen, nicht wirklichen Kirche, von dem sie genau wissen, wissen
müssen, daß er vielfältig Irrlehren vertritt, sich dadurch aus der
katholisch-kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen hat und also nicht
deren Papst sein kann? Der einer anderen, der modernistisch verseuchten
konziliaren Religionsgemeinschaft angehört und von daher ihnen sogar
jegliche Amtsausübung, besonders aber die mit dieser Aussage der
Gemeinschaft mit ihm, ausdrücklich verbietet? Wo ist da Gemeinschaft?
Oder meinen sie ihren durch denkerische Persönlichkeitsspaltung
erfundenen 'Rahmen-Papst'? Gemeinschaft also mit einem Trugbild? Oder
endlich den unzurechnungsfähigen Karol Wojtyla, der "um den
antichristlichen Charakter der von ihm vertretenen Beitragsideologie
(??!!) nicht weiß", den durch Abkapselung Gefangenen seiner Umgebung
(!), dessen Nicht-Wissen und "Mit-Blindheit-geschlagensein einen
gewissen Wahrscheinlichkeitsgrad (!) und damit die Tatsache (!) seines
gültigen Papsttums besitzt"? (Pfr. Milch am 19.3.1982) Welche
Denkakrobatik, um aus und trotz der offenkundigen Irrlehren doch noch
ein 'gültiges Papsttum' herbeizuzaubern! Und was für ein 'Papst', der
solche Rettungsversuche erforderlich macht! Und dies alles ohne
Beeinträchtigung der in solcher Gemeinschaft gefeierten Messen?
Daher klipp und klar: Die Überlieferung setzt nicht fort, wer die hl.
Messe äußerlich mit modernistischen Formen bastardisiert! Auch nicht,
wer sie in Gemeinschaft mit einem Häretiker feiert! Auch nicht, wer sie
in Gemeinschaft mit einem von ihm als rechtmäßig anerkannten 'Papst'
feiert, den er aber völlig verleugnet und dem er schismatisch-häretisch
den geschuldeten Dienst- und Lehrgehorsam hartnäckig verweigert. Auch
nicht, wer sogar einen modernistisch 'Geweihten' seine fragwürdig
gültige Amtstätigkeit im MZ ausüben läßt! Dies alles aber geschieht
unter dem Deckmantel der "Pflege und Weitergabe der unveränderten,
überlieferten römisch-katholischen Liturgie" durch die Econepriester im
MZ der KKG! Sie haben es in Wahrheit zu einer Niststätte
schismatisch-häretischen Tuns, der Zwiespältigkeit und
Unglaubwürdigkeit, der wachsenden Anbiederung an die modernistische,
nicht wirkliche Kirche und gar der Versippung mit ihr durch die
Hereinnahme deren 'Papstes' gemacht! Unerträglich den Wissenden, die
sich betrogen sehen um den Erfolg ihres Mühens und den Zweck ihrer
Spenden. Haben angesichts dieser Zweckentfremdung die Scheinmitglieder
der KKG auch jetzt noch den Mut, zu behaupten, mit dem Einzug der PB
ins MZ sei das Ziel der KKG erreicht? Braucht es noch mehr der Beweise?
Natürlich kann das Erreichtenicht anderswertig sein als die
verwerflichen Machenschaften, mit denen es ermöglicht wurde: das
satzungs- und gesetzwidrige Tun der Mitglieder, unter ihnen
Econepriester, welche die nicht entlastbaren Gesetzes- und
Satzungsverstöße von Vorstandsmitgliedern billigten und dadurch
wissentlich ihre Mitgliedschaft verloren. Sie bilden, wie die
Econepriester im MZ und die modernistischen Konziliaristen in der
'offiziellen Kirche', als Scheinmitglieder die Fremdbesatzung der
'offiziellen' KKG. Ihnen sagt die Rechtssprechung: "Das Vorgehen einer
Mehrheit, die... einen anderen als den satzungsmäßig festgelegten
Vereinszweck verfolgt, kann nur in dem Sinn aufgefaßt werden, daß die
Mehrheit sich vom Verein lossagen und einen neuen Verein mit
verändertem Vereinszweck gründen will. Das Verhalten ist somit einem
Austritt aus dem Verein gleichzustellen. Treten nunmehr die Organe des
Vereins auf, um den ungesetzlichen Beschluß durchzuführen, so sind ihre
Handlungen der Minderheit gegenüber unwirksam; sie haben ihr gegenüber
kein Recht mehr, über das Vereinsvermögen zu verfügen. Aus der
Loslösung der Mehrheit vom Verein aber folgt, daß die Minderheit... in
Wirklichkeit den Verein fortsetzt. Sie kann daher die Herausgabe des
Vermögens von der Mehrheit verlangen." (Sauter / Schweyer: "Der
eingetragene Verein" S.79)
Dieses Wissen ins Gewissen aller, der ordentlichen und der
Scheinmitglieder der KKG, daß es in ihm brenne, bis und damit endlich
durch Satzungs- und Gesetzestreue dem Kaiser gegeben werde, was des
Kaisers ist, und dann Gott, was Gottes ist. Denn die Minderheit hat am
17.11.1980 die Beschlüsse der Hauptversammlung gerichtlich angefochten.
*) Anm.d.Red.: Die betreffenden Priester haben sich nicht zu Bischöfen
weihen lassen, um die Verwirrung zu steigern. Man vergleiche hierzu die
betreffenden Ausführungen.
**) Irrtum! Die Weihen wurden unabhängig von Econes Verhalten geplant und gespendet!
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