DER ABSTIEG GOTTES
vom
hl. Augustinus
"Herr, hier ist gut sein für uns." Überdruß litt Petrus an der Menge,
die Einsamkeit des Berges war ihm aufgegangen, hier hatte er Christus,
das Brot des Geistes. Sollte er wieder von hier scheiden in Mühen und
Schmerzen hinein, wo er nun heilige Liebesfülle zu Gott verspürte und
so auch ein reines Leben? Er wünschte sich das Gute, und darum fügte er
bei: "Wenn du willst, werden wir hier drei Hütten bauen." (Mt. 17,4)
Steig hinab, Petrus, du wolltest ruhen auf dem Berge, steig wieder
hinab!... "Die Liebe sucht nicht das Ihre" (1 Kor. 13,5), sie sucht
nicht das Ihre, und darum schenkt sie dahin, was sie besitzt... Das
hatte Petrus noch nicht begriffen, als er begehrte, mit Christus auf
dem Berge zu leben. Er hat es dir aufgespart, Petrus, für nach dem Tod.
Nun aber sagt er dir selbst: Steige hinunter, um dich auf der Erde zu
mühen, auf der Erde zu dienen und verachtet zu werden, um auf der Erde
gekreuzigt zu werden. Absteigt das Leben, um getötet zu werden;
absteigt das Brot, um zu hungern; absteigt der Weg, um auf der
Wanderung müde zu werden; absteigt der Quell, um zu dürsten: und du
verweigerst die Arbeit? Such nicht das Deine. Habe die Liebe, Künde die
Wahrheit: so gelangst du zur Ewigkeit, dort findest du Sicherheit.
("Sermones" 78, 3-6.) |