LESERBRIEF AUS INDIEN
Dr. C.B. Andrade
10/3 Benson Cross Road
Bangalore - 560 046, Indien
An den
Herausgeber von THE NEW LEADER
44, Ulsoor Road, Bangalore 42
Sehr geehrter Herr!
Der Zeitungsartikel "Ein Prälat der Sedisvakantisten exkommuniziert"
(NEW LEADER vom 24.4.1983) ist eine lustige Lektüre in Anbetracht
dessen, daß die Exkommunikation durch einen speziellen Auftrag des
Mannes Karol Wojtyla, der sich 'Papst' Johannes Paul II. nennt, der
aber ein offenkundiger Häretiker ist, angeordnet wurde. Ich könnte
viele Beispiele von Häresien dieses Mannes zitieren, aber um Platz zu
sparen, will ich nur eine nennen, da der, welcher auch nur eine
verbreitet, nicht weniger Häretiker ist als ein solcher, der 1000 von
sich gibt.
Die katholische Kirche hat immer gelehrt, daß der Heilige Geist vom
Vater u n d d e m S o h n e ausgeht.
Dies ist bekannt als Filioque-Lehre, die auf dem 4. Lateran- Konzil
(1215), dem 2. Konzil von Lyon (1274) und dem Konzil von Florenz
(1438-39) zum Dogma erklärt wurde. Die Ablehnung dieses Dogmas von dem
doppelten Ausgange des Heiligen Geistes - vom Vater und vom Sohne -
wird die Filioque-Häresie genannt und ist eine der Hauptirrtümer der
griechischen schismatischen Kirche.
Nun kommt dieser Mann Karol Wojtyla, alias Johannes Paul II. und spricht folgendes:
1. "Das Credo des Glaubens, von nun an genannt das
'Nicäno-Konstantinopolitanische Credo', ist somit der hervorragende
Ausdruck der Gemeinschaft der Kirchen Christi im Glauben an das
Mysterium des Heiligen Geistes, der der Herr und Lebensspender ist. E r
g e h t a u s v o m V a t e r .
Mit dem Vater und dem Sohne wird Ihm Anbetung und Ehre zuteil". (Brief
Johannes Pauls II. an den Patriarchen Dimitrios I., dem griech. orth.
Erzbischof von Konstantinopel, vom 4.6.1981; man vgl. OSSERVATORE
ROMANO vom 15.6.1981.)
2. "Wir wollen mit einem lauten Ruf unserer Stimmen und unserer Herzen
die Wahrheit bekennen, welche vor 1600 Jahren das 1. Konzil von
Konstantinopel in den uns so gut bekannten Worten formulierte und
ausdrückte. Wir wollen die Wahrheit so ausdrücken, wie sie damals
ausgedrückt wurde: 'Wir glauben an den Heiligen Geist, den Herrn und
Lebensspender, d e r v o m V a t e r a u
s g e h t . Mit dem Vater wird er angebetet und verherrlicht'." (vorher
aufgenommene Predigt von Johannes Paul II. am Pfingstsonntag, dem
7.6.1981, erschienen im OSSERVATORE ROMANO vom 15.6.1981.)
Geht aus den vorgenannten Ausführungen nicht klar hervor, daß Johannes
Paul II. öffentlich die Filioque-Häresie verbreitet? Ist er nicht
folglich ein offenkundiger Häretiker? Ein Häretiker ist kein Katholik,
kann daher auch kein Glied des mystischen Leibes Christi und folglich
auch nicht dessen Haupt, der Papst sein. Da Johannes Paul II. nicht der
wahre Papst ist, was besitzt er dann für eine Autorität, jemand zu
exkommunizieren, geschweige denn einen Erzbischof, der ein
treuergebener Anhänger aller Dogmen und Lehren der kirchlichen
Tradition ist?
Erzbischof Peter Martin Ngo-dinh-Thuc hat bei der Konsekration von
Bischöfen ohne päpstliche Erlaubnis, wie sie vom Kanon 953 des
kirchlichen Gesetzbuches von 1917 gefordert wird, lediglich ein
kirchliches Gesetz ... nicht beachtet. Außerdem konnte er gar keine
päpstliche Erlaubnis erhalten, da Johannes Paul II. gar kein
rechtmäßiger Papst ist. In der ganzen Welt leugnen Theologen, Kardinale
und Bischöfe katholische Dogmen, z.B. das der Göttlichkeit Christi, der
ewigen Jungfräulichkeit der allerheiligsten Jungfrau u.s.w., d.h., sie
leugnen das Depositum fidei - und verbreiten ihre Lügen rund um die
Welt und werden dennoch nicht exkommuniziert. Indessen wurden für das
Nichtbeachten eines rein mensdilichen Gesetzes Erzbischof Ngo-dinh-Thuc
und die von ihm konsekrierten Bischöfe 'exkommuniziert', und dies durch
einen Mann, der keine Spur von Autorität hat, dies zu tun.
Sämtliche Kirchenväter lehren, daß "offenbare Häretiker unverzüglich
ihre gesamte Jurisdiktion verlieren". Der Theologe Arnaldo Vidigal
Xavier da Silva sagt uns in seinem Buch "Der Novus Ordo Missae,
moralische und theologische Folgerungen" (1971), daß dies auch das
Urteil der modernen Theologen ist: "Häretiker und Schismatiker
schließen sich selbst aus der Kirche aus und stellen sich gegen sie. In
denen, welche sich selbst von der Kirche ausschließen, verbleibt
absolut keine geistliche Gewalt über die, welche in der Kirche
verbleiben." Der hl. Robert Bellarmin sagt: "Papa haereticus est
depositus" ("Ein häretischer Papst ist abgesetzt.")
Die öffentlichen Äußerungen Johannes Paul II. zeigen uns, daß er ein
Häretiker ist. Folglich ist er auch nicht Papst. Er verlor die Gewalt
zu lehren, welche von der Bewahrung des Glaubens abhängt und hat daher
folglich auch die Gewalt der Jurisdiktion verloren, dia dem Lehramt
untergeordnet ist. Konsequenterweise ist daher das Dekret über die
Exkommunikation von Erbischof Thuc und der von ihm konsekrierten
Bischöfe null und nichtig.
Abgesehen von der Häresie ist Johannes Paul II. auch ein laut
schreiender Lügner. Er sagt (in seinem Briefe an Patriarch Dimitrios
I.), daß das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis
festsetzt, daß der Heilige Geist " v o m V a t e r a
u s g e h t ". Indessen bekräftigt das Ordinarium der Messe: "und ich
glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom
Vater u n d v o m S o h n e ausgeht".
So haben wir hier einen Mann der zugleich Häretiker und Lügner ist, der
aber die vollendete Bosheit hat, Bischöfe und Priester exkommunizieren
zu wollen, "die festhalten an den Überlieferungen, die sie empfangen
haben". (2 Thess. 2,15)
sign.: Ihr ergebener C.B. Andrade
(übers.: Eugen Golla) |