WIDER DIE "PROPHEZEIHUNGEN" DES SOG. "ROMAN CATHOLIC"
von
Nico Maria Hettinga
(übers. v. Eugen Golla)
In der Januar 1983-Nummer des "Roman Catholic", einer Monatszeitschrift
der Roman Catholic Association, Oyster Bay/New York, erschien ein
Artikel von Peregrinus unter der Überschrift "Traditionalistische
Bischöfe" und mit dem Untertitel "Zwei Bischöfe in jeder Garage". Er
wurde verfaßt im Zusammenhang mit der 1981 stattgefundenen Konsekration
einiger weniger Bischöfe durch Seine Excellenz Mgr. P.M. Ngo-Dinh-Thuc.
Die für diesen Artikel Verantwortlichen - unter ihnen die Hochw. Herren
Anthony Cekada, Daniel L. Dolan und Patrik E. Kelly - bringen im
Vorwort zum Ausdruck, daß sie einen Kommentar so lange zurückgestellt
haben, bis ihnen entsprechende Informationen verfügbar waren, die es
ihnen ermöglichen, einen solchen vollständig zu verfassen. Nachdem wir
diesen Artikel mit der größten Aufmerksamkeit gelesen haben, möchten
wir Sie über unsere Stellungnahme informieren.
Wie es schon der Untertitel anzeigt, wird es offenbar, daß die Ansicht
der Econer Niederlassung in den U.S.A. über diesen Gegenstand gnadenlos
und grob ist. Allerdings erscheint - wenigstens beim ersten Lesen - der
in großem Umfang zusammengetragene Stoff ziemlich eindrucksvoll.
Indessen stellte es sich zum Glück bei näherer Prüfung heraus, daß die
schweren Geschütze, die aufgestellt waren, es nicht vermochten, ihre
zerstörerischen Kräfte loszulassen, wie es zuerst den Anschein hatte.
Es ist dies indessen eine riskante Sache für Scharfschützen, die nur zu
deutlich erkannt haben, daß sie sich in einem Glashaus befinden,
welches sie in ihrer Anmaßung für kugel-sicher gehalten haben. Hat denn
Mgr. Lefebvre zu einem früheren Zeitpunkt das Vorgehen von Mgr. Thuc
als eine direkte Folge seiner Apostasie und des Bruchs zwischen ihm und
Rom verurteilt, das - er (Lefebvre selbst) bei mehr als einer
Gelegenheit - als schismatisch und häretisch bezeichnet hat?
Zu dieser Zeit war - verständlicherweise - Mgr. Lefebvre nicht sehr
erschüttert über seine Quasi-Suspension, welche infolge seiner
rebellischen Haltung über ihn durch "Papst" Paul VI. verhängt wurde. In
der Tat kann es schwerlich als Strafe empfunden werden, aus einer
Kirche hinausgeworfen zu werden, der man gar nicht angehören mag.
Andererseits müssen die Priester von Econe nun darauf vorbereitet sein,
in aller Stille wieder von der "Kirche von Rom" verschlungen zu werden.
Und aus diesem Grunde verlangt Mgr. Lefebvre von ihnen, Johannes Paul
II. als Papst anzuerkennen und hinsichtlich des 'Novus Ordo Missae1 die
Möglichkeit, ihn als gültige Messe anzuerkennen, offen zu lassen. Was
aber im Gegensatz zu meiner Überzeugung steht, dem sollte ich mich
nicht beugen, auch auf die Gefahr hin, "aus der Bruderschaft
hinausgeworfen zu werden".
Nur einer oder zwei wahrten ihr Gesicht - und ihre Ehre -, indem sie
freiwillig weggingen und sich so als Männer mit Charakter zeigten. Die
anderen leisteten zwar für kurze Zeit Widerstand, sahen sich dann aber
gezwungen, Mgr. Lefebvres "Diktat" zu unterzeichnen und bekamen so die
Erlaubnis, unter seinen Bedingungen in der Bruderschaft zu bleiben.
Natürlich waren sie berechtigt, ihre eigenen Gedanken hinsichtlich der
heiklen Punkte (Johannes Paul II. und N.O.M.) zu haben, so lange sie
diese für sich behielten und von der Parteilinie nicht abwichen.
Es bleibt die Chance bestehen, daß ihr Gewissen sie davor bewahrt, "in
Frieden ihr Leben zu verbringen", es sei denn, sie entscheiden sich
dazu, die Bruderschaft zu verlassen.
Die vorgenannten drei Priester, welche vor der Wahl zweier Alternativen
standen, zogen es vor, in der Bruderschaft zu bleiben; von ihnen hätte
man es eigentlich erwarten müssen, das Problem zu überdenken, dessen
Lösung ohne Zweifel Mgr. Louis Vezelis seelische Kämpfe gekostet hat.
Es ist sicherlich keine Kleinigkeit, eine öffentliche Erklärung
abzugeben, gemäß welcher man gezwungen ist, endgültig eine Stelle
aufzugeben, die man bis zuletzt gehalten hat; aber Father Vezelis hatte
den Mut, so zu handeln. Dieserhalb verdient er jede Art von Ehrung und
Anerkennung. In seinem Falle handelte es sich nur darum, Johannes Paul
II. anzuerkennen oder nicht.
Was nun die sogenannte "Ungeheuerlichkeit" betrifft, die Mgr. Thuc
begangen hat, als er die Konsekrationen in Spanien (Palmar de Troya)
vornahm: Zu unserem Bedauern wurde die Information übergangen, gemäß
welcher es zwei Priester waren, welche der bejahrte Prälat während
seines Aufenthaltes in Econe getroffen hatte und die ihn dazu
überredeten, die Einladung anzunehmen, sie auf einer Drei-Tage-Reise
nach Spanien zu begleiten, wo die Konsekrationen stattfinden sollten.
Hat die Geschichte heimlich von da ihren Anfang genommen? Was man
vielleicht noch nicht weiß, ist, daß zu einer gewissen Zeit Mgr. Thuc
die Leitung des Seminars von Econe angeboten wurde; das Motiv für seine
Ablehnung kann nur Gegenstand von Vermutungen sein. Was uns Mgr.
Lefebvre dann sagte, lautete: "Offensichtlich hat Mgr. Thuc vollständig
seinen Verstand verloren." - Kann hier eine Verbindung zwischen der
Ablehnung der Seminarleitung und der angebotenen Reise nach Spanien
bestehen? Daß sich Econe gelegentlich - unter bestimmten Umständen -
verpflichtet fühlt, ein wenig sorglos zu sein hinsichtlich der
Personen, die es in seine Dienste stellen will, mag klarer werden durch
die Affaire von Father Fernandez Krohn. - Nach seinem Quasi-Attentat
auf das Leben von Johannes Paul II. versandte Econe Rundschreiben des
Inhalts, daß es die letzten Jahre keine Kontakte zu dem vorgenannten
Priester mehr gehabt habe, während in Wirklichkeit dieser noch im April
1982 einen Artikel im Blatt der Pfarrei verfaßte, mit der er in
ständiger Verbindung war. Als einen weiteren Beweis für diese
zweideutige Haltung kann die Behandlung erwähnt werden, die Econe dem
H.H. Dr. Otto Katzer zuteil werden ließ, der am 18. Juni 1979 starb.
Weniger als zwei Monate zuvor hatte er von Erzb. Lefebvre ein Schreiben
erhalten, er täte besser, den Unterricht im Seminar zu Weissbad
aufzugeben, wohin man ihn auf allen möglichen Wegen aus der
Tschechoslowakei etwas mehr als ein Jahr zuvor gelockt hatte. Obwohl
alle Beteiligten schon lange vor der Einladung wußten oder hätten
wissen müssen, was er für Ansichten hatte, sagte man ihm, er müsse
gehen, wegen "unterschiedlicher Auffassung", unter anderem in der Frage
der Gültigkeit von 'Novus-Ordo-Messen' und der Vakanz des päpstlichen
Stuhles!
Wenn es jetzt um die Frage geht, wer für die Vorgänge in Spanien
verantwortlich ist: Wir können natürlich Pius XII. nicht mit der
Verantwortung dafür belasten, was Kardinale und Bischöfe, die unter
seinem Pontifikat ihr Amt angetreten haben, falsch getan haben oder
unterließen, ebenso auch nach dem zweiten Vatikanischen Konzil!
Inwiefern darf Econe wegen Palmar de Troya Vorwürfe machen? Beide
anerkennen doch "Päpste" - nicht wahr? - die, wenn es ernstlich um die
Sache geht, auch nicht die geringste Chance haben zu bestehen, obwohl
wir wissen, daß Palmar wenigstens den N.O.M. ablehnt. Gerecht muß man
sein!
Auch über Mgr. Thuc's Charakter und Perönlichkeit erzählte man uns ein
oder zwei Dinge, genauso wie über das, was sich in der Vergangenheit
abgespielt haben soll. Aber auch dann, wenn seine Taten ihren Ursprung
in Groll haben sollten, darf man nicht vergessen, daß dies dadurch
erklärlich, daß die konziliare Kirche, in der Person Pauls VI. in
Verdacht geriet, die "Befreiung" Vietnams durch die Kommunisten
unterstützt zu haben. Auch soll man nicht so leicht vergessen, daß
gerade 'Kardinal' Alfrink den 'Autoritäten' in Hanoi aus diesem Anlaß
gratulierte! Auffallend war es auch, daß Paul VI. es unterließ, Mgr.
Thuc sein Beileid anläßlich der Ermordung seines Bruders auszusprechen.
Wenn wir nun auch derzeit es nicht wagen dürfen, eine Meinung zu haben
über die möglichen Beweggründe von Mgr. Thuc, sollten wir doch in allen
Ehren Mgr. Lefebvre fragen, ob er sich schon einmal Gedanken gemacht
hatte über die Gültigkeit und die Legalität von Konsekrationen, welche
von Kardinal Achilles Lienart vollzogen worden sind, der ein
hochgradiger Freimaurer war und dem Monseigneur nichtsdestoweniger
seine bischöfliche Würde verdankt.
Mag nun nicht ein "Selbst-Ernannter" nach all dem ein wenig vorzuziehen
sein? Hinsichtlich der guten Absichten von Mgr. Lefebvre wollen wir
nicht zweifeln (doch! Anm.d.Red.), aber wir sind nicht sicher, ob er
frei handelt. Hat er nicht anläßlich eines Interviews mit dem
Historiker Rius Facius gesagt, daß er seine Seminare verlieren würde,
wenn er nicht Johannes Paul II. als rechtgläubig und die neue Religion
als katholisch anerkennen würde? Ist er nach all dem also an der
Wahrheit interessiert, an der Wahrheit allein?
Mgr. Thuc und "seinen" Bischöfen wird Mangel an Disziplin vorgeworfen;
auch behauptet man, daß die Riten und Rubriken gemäß dem Römischen
Pontifikale nicht sehr sorgfältig vollzogen worden sind. Was den ersten
Vorwurf betrifft, könnte man sagen, daß Mgr. Lefebvre imstande sein
sollte, die Beweggründe dieser Bischöfe, in irgendjemandes Jurisdiktion
zu arbeiten, zu verstehen; hat er doch selbst - Jahre hindurch - mit
der "bestmöglichen Intention", ganz und gar ohne autorisiert zu sein,
ungestraftnach Belieben fremde Juriadiktionen durchkreuzt . Trotzdem
beansprucht er, daß für die von ihm ordinierten Priester ein Weg in die
(post)konziliare Kirche frei sei. Scheinbar ist es nicht so wichtig,
wer diese Priester weihen soll, wenn Monseigneur nicht mehr da ist,
denn er will sich nicht wegen der Konsekration eines Nachfolgers mit
Rom entzweien. Was nun den angeblich unkorrekten Gebrauch des Römischen
Pontifikale betrifft: Zweifellos ist damit das postkonziliare Ritual
gemeint, das - wie wir alle wissen - Fragen aufwirft und Zweifel
entstehen läßt, um nicht zu sagen, daß es verdient, öffentlich
zurückgewiesen zu werden aus dem einfachen Grunde, weil es - gerade
beim Ritus der Priesterweihe - infolge der weitgehenden und drastischen
Veränderungen möglicherweise das Beabsichtigte gar nicht bewirkt. (...)
Dies bezieht sich - beiläufig - auf einen anderen Vorwurf, gemäß
welchem von Mgr. Thuc behauptet wird, bei Teilnahme an einer
"Novus-Ordo-Messe" "simuliert" zu haben, indem er nicht die "Heilige
Kommunion" empfing. Dies soll - auf mysteriöse Weise - eine schwere
Sünde sein. Da er sich bewußt ist, daß der N.O.M. vorgibt, eine gültige
Messe im wahren Sinne des Wortes zu sein, ist es um so mehr
verständlich, daß er nicht die "Heilige Kommunion" empfing. Nur ein
Heuchler könnte ihn dieserhalb tadeln: qui potest capere capiat: wer
verstehen kann, möge es verstehen.
Es ist ganz und gar unverständlich wie es sich bezüglich der sog.
'illegitimen' Bischofsweihen jedermann erlaubt, auf den Codex Iuris
Canonici Bezug zu nehmen; denn in erster Linie sollte es jedermann
bekannt sein, daß wir erst vor ganz kurzer Zeit sahen, wie ein
neuer"Codex von Stapel lief", der voll angepaßt ist an die jüngste Lage
der post-konziliaren 'Kirche'. In zweiter Linie wäre zu sagen, daß sich
das Dekret des Heiligen Offiziums vom 9. April 1951 auf das
Ungesetzmäßige der Bischofskonsekrationen in der chinesischen
National-Kirche unter kommunistischer Herrschaft bezog; hätte Pius XII.
die Situation, in der wir uns jetzt befinden, voraussehen können, hätte
er ohne Zweifel eine Klausel eingefügt, gemäß welcher Mgr. Thuc niemals
für das verurteilt werden könnte, was er nur zur Rettung der Kirche
getan hat.
Die Behauptung, daß die Bischöfe von Mgr. Thuc ihn mehr oder weniger
als "Papst" ansehen, kann schwerlich ernst genommen werden. In diesem
Zusammenhang gehören auch die schon früher von Kritikern gemachten
Unterstellungen des Inhalts, daß die "traditionalistischen" Bischöfe,
wie zu erwarten ist, binnen kurzem ihren eigenen "Papst" wählen werden.
Nichts entspricht in der Tat weniger der Wahrheit. (...)
Seine Exzellenz Mgr. Guérard des Lauriers, O.P., der erste von Mgr.
Thuc geweihte Bischof, als auch die anderen Bischöfe wurden getadelt,
sich nicht ernsthaft genug mit dem Problem der Sedisvakanz beschäftigt
zu haben, während es doch alle wissen müßten, daß er es bereits zu
einem sehr frühen Zeitpunkt Paul VI. klar gemacht hat, daß dessen
Einsatz für den 'N.O.M.' im Widerspruch zur rechtmäßigen Lehre steht.
Mgr. Guérard des Lauriers ist auch bekannt als einer der Verfasser der
an Paul VI. gerichteten Petition der Kardinale Ottaviani und Bacci vom
3. September 1969 (Fest des hl. Pius X.). Seine zahlreichen
Veröffentlichungen legen Zeugnis davon ab, daß er auch nachher seine
Tage nicht müßig zugebracht hat. Es genügt, die "Cahiers de
Cassiciacum" zu erwähnen, deren Verfasser er ist und in deren erstem
Heft er bereits von Sedisvakanz gesprochen hat. Er ist auch der Autor
einer sehr intelligenten Analyse, in der Mgr. Lefebvre's Standpunkt
eindeutig als unhaltbar zurückgewiesen wird (EINSICHT IX,6 pp.)
In diesem Zusammenhang ist bezeichnend die am Ende des General-Kapitels
der Bruderschaft (vom 13.-16. Sept. 1982) von H.H. Bisig getroffene
Feststellung, es sei nun für Econe höchste Zeit, seinen Standpunkt
mittels theologischer Erklärungen zu festigen. (...")
(Nach THE ROMAN CATHOLIC) soll einer der sog. (sic!) kürzlich
konsekrierten Bischöfe ungebildet sein und den "Eindruck erwecken, eher
ein kleiner Dorfpfarrer denn ein Bischof zu sein". Ohne Zweifel ist
damit Mgr. José des Jesus Roberto Martinez y Gutierrez gemeint, der
ungefähr zwei Jahre vor seiner Weihe zum Bischof immerhin wichtig genug
war, daß er von einer Bande mit Pistolen und Maschinengewehren
bewaffneter Guérilleros entführt wurde. Er wurde an einen einsamen Ort
geschleppt, entkleidet, mit Stökken geschlagen und dem Tode bedroht.
Als es ihm infolge von erstaunlich viel Glück gelang, noch lebend seine
Pfarrei wieder zu erreichen, wurde er mit stürmischer Begeisterung
empfangen. Gemäß Pressenachrichten geschah dies alles auf Befehl von
'Bischof Ruiz von Acapulco, der angeblich durch des kleinen Pfarrers
unbeirrbare Festigkeit herausgefordert worden war. Es scheint, daß Mgr.
Ngo-dinh-Thuc gute Gründe hatte, seine Konsekration nicht all zu publik
zu machen.
S.E. George Musey soll, als er noch Pfarrgeistlicher war, in elf Jahren
sechsmal die Stelle gewechselt haben, dabei wird aber nicht
berücksichtigt, daß er schließlich eine Herzattacke überlebte.
Scheinbar war sein Priesterleben die ganze Zeit über nicht leicht für
ihn. Übergangen ist auch, daß er - nach einigen wenigen Jahren der Ruhe
aus Gründen seines schlechten Gesundheitszustandes - als Priester in
Verbindung mit der Bruderschaft von Econe stand, um sich dann 1976 von
ihr zu trennen. Unnötig darauf hinzuweisen, daß er hierfür seine Gründe
haben mußte.
Den Bischöfen wird vorgeworfen, eine neue Religion und ein neues
Lehramt gestiftet zu haben, während Mgr. Lefebvre ständig daran
erinnerte, daß die (Reform)Kirche eine neue Religion entwickelt habe.
Selbstverständlich wird die alte Lehre denen, die ganz von der
postkonziliaren Hierachie gefärbt sind, fremd vorkommen. Während Mgr.
Louis Vezelis noch bis vor kurzer Zeit - trotz der Anerkennung von
Johannes Paul II. nicht allem zustimmte, was die Letztgenannte sagte
und tat, ging Econe jedoch einen Schritt weiter: es schaffte sich
seinen "Rahmen-Papst"
Econe empfindet also große Freude darüber, daß die Kongregation für die
Ordensgemeinschaften verkündet, daß der frühere Father Vezelis nicht
von Rom anerkannt wird, andererseits weigert sich aber Econe, den
'N.O.M.' zu feiern, obwohl es die Möglichkeit offen läßt, daß dieser
eine authentische Heilige Messe ist. (Anm.d.Red.: M. Lefebvre behauptet
ausdrücklich, daß der sog. 'N.O.M.' gültig ist!) Econe errichtet also
nach all dem sein eigenes Lehramt!
Um nun eine lange Geschichte kurz zu machen: Für diejenigen, welche den
Hintergrund von allem ein wenig besser zu verstehen beginnen, kann der
Artikel durch die Enttäuschung, daß augenscheinlich das Monopol von
Mgr. Lefebvre gebrochen wurde, ausgelöst worden sein. Wir fühlen
deutlich die Verärgerung Econe's über die, welche es wagten, sozusagen
mit Monseigneur zu 'konkurrieren'! Wir sollten deshalb aber auch nicht
überrascht sein; denn Econe hat bereits schon früher den Eindruck
erweckt, nichts anderes als ein Weggefährte der postkonziliaren
'Kirche' zu sein, der es zu gegebener Zeit sanft die Herde, die seinen
Priestern in den verschiedenen Meßzentren anvertraut ist, wieder
zuführen will, als wäre sie der wahre Schafstall. In seinem Kampfe um
die Macht will Econe nicht die geringste Konkurrenz dulden; weder in
Europa, noch irgendwo in der Welt, was anläßlich des Besuches von Mgr.
Lefebvre in Mexiko vor einiger Zeit deutlich zu sehen war. Indessen
machen die Methoden, welcher er sich beim Erlangen des Monopols oder
beim Festhalten an ihm bedient, die Glaubwürdigkeit dieses ehrgeizigen
Strebens in der Tat sehr zweifelhaft ... (teilweise gekürzt) |