ECONES WARNUNG AN TRADITIONALISTISCHE KATHOLIKEN
BETREFFS FALSCHER HIRTEN
(aus: THE ANGELUS, Juni 1982, S.7 - Editorial H. Bolduc; übers. Gladys Resch)
Bei seinem kürzlichen Besuch in Amerika bezog sich Bzbischof Marcel
Lefebvre mehrere Male auf den Bericht, daß einige Personen, von denen
manche behaupten, 'traditionalistische' Priester zu sein, es versucht
haben, sich zu Bischöfen weihen zu lassen. Erzbischof Lefebvre
verurteilt ihre Handlungsweise völlig und warnte alle Katholiken, mit
ihnen nichts zu tun zu haben. Als Erzbischof Lefebvre nach seiner
Meinung über die skandalösen 'Weihen' gefragt wurde, antwortete er:
"Sie werden der Kirche Ruin und Skandal bringen."
Er erklärte ferner: "Es ist eine direkte Folge davon, wenn man den
Glauben an Gott verliert und sich von Rom und dem Heiligen Vater
trennt. Und die Feinde der Kirche, diejenigen inbegriffen, die den
Modernismus so stark fördern, werden es versuchen, uns und andere gute
traditionalistische Katholiken mit diesen (Fanatikern) in Verbindung zu
bringen, in der Hoffnung, dadurch zu erreichen, Mißtrauen unter die
Guten und Bösen zu streuen."
Erzbischof Lefebvre erklärte auch, daß das Handeln von Ngo-dinh Thuc,
dem früheren Vietnam-Bischof, der an den sogenannten 'Weihen'
teilgenommen hatte, sehr fragwürdig ist im Hinblick auf die Tatsache,
daß es sich bei ihm um die gleiche Person handelt, die für das Fiasko
von Palmar de Troya - das sich vor einigen Jahren in Spanien abspielte
- verantwortlich ist. Clemente Dimiguez de Gomez, eine Art 'Visionär',
veranlaßte Thuc, ihn zum Priester und Bischof zu weihen, worauf er sich
selbst zum Papst ernannte. Diese Gruppe gab der Welt Ärgernis, weil sie
wahllos Weihen an jeden erteilte, der sich zum 'Papst' Gomez bekannte.
Diese Sekte behauptet jetzt, hunderte von Klerikern zu besitzen, unter
denen eine große Anzahl von 14 - 16-jährigen Bischöfen und Kardinälen
sind.
Kurz nach den fragwürdigen Weihen verwarf Bischof Ngo-dinh-Thuc sein
Tun und veröffentlichte einen Brief, in welchem er betonte, daß die
'Weihen', die er gespendet hatte, null und nichtig sind, weil er alle
Intention zurückhielt, der Sekte von Palmar de Troya Weihen zu spenden.
Mit Bezug auf Ngo-dinh-Thuc sagte Erzbischof Lefebvre:
"Er hat anscheinend allen Verstand verloren."
Der Beweis für die schlechte Intention dieser Personen ist aus der
Tatsache klar ersichtlich, daß die neue Sekte, die aus Pater Moisés
Cannona und Pater Adolfo Zamora aus Mexiko, Pater Guerard des Lauriers
O.P. aus Frankreich und Pater George Musey aus Amerika besteht, sich
bereits mit kleinen Gruppen traditionalistischer, katholischer Priester
getroffen hat und ihre Absicht bekannt gegeben hat, ihr eigenes
'Konzil' einzuberufen und ein oder mehrere Päpste zu wählen!
Gläubige Katholiken werden daran erinnert, daß ihr Glaube ihnen jeden
Kontakt mit diesen Schismatikern und Häretikern verbietet, und daß es
ihnen nicht erlaubt ist, sie in irgendeiner Weise zu unterstützen. Alle
Beteiligten haben sich automatisch die Exkommunikation zugezogen, und
alle, die jene unterstützen oder sich mit ihnen verbinden, tuen das
gleiche. (Soweit die Meinung des Herausgebers des ANGELUS, Hector
Bolduc. Nachfolgend unsere Antwort darauf.)
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MGR. LEFEBVRE ALS PROPHET
- ANMERKUNGEN ZU ECONES WARNUNGEN -
von
Dr. Eberhard Heller
Ehrlich gesagt, ich wäre heilfroh, wenn ich die Hoffnung von Mgr.
Lefebvre ungeschmälert hegen könnte, daß nämlich Gott durch seine
schwachen Werkzeuge Ngo-dinh-Thuc, Guerard des Lauriers, Cannona,
Zamora, Musey, Martinez, Bravo und Vezelis jener 'Kirche' "Ruin und
Skandal bringen" würde, von der einst Lefebvre selbst sagte, sie sei
"schismatisch und häretisch zugleich". Ein solcher Triumph wäre mehr
als der Sieg Davids über Goliath! An einen solchen Sieg über die
reiche, clevere, wohlorganisierte und alles und jedes organisierende,
psychologisch sensible, allerdings vom wahren Glauben abgefallene
'Amtskirche', an einen Sieg über all die traditionalistischen 'Freunde'
und Krämerseelen vom Schlage Lefebvres und seiner Vasallen, die einem
bei jeder Gelegenheit versuchen, das Messer in den Rücken zu stecken,
an einen Sieg über die egoistischen rechtgläubigen - ja, in der Tat:
rechtgläubigen, Sektierer unter den Klerikern, die nur ihre
Privatinteressen wahrnehmen, an einen Sieg über die Arroganz und
Feigheit, die Hinterhältigkeit und Selbstherrlichkeit der Priester,
über die Dummheit und Faulheit der Gläubigen, an einen Sieg über die
Gleichgültigkeit und die Kälte der Herzen... kann man daran noch
glauben, ohne unendliches Gottvertrauen, ohne Gottes Gerechtigkeit zu
verhöhnen? Wo ist die Gemeinschaft der Heiligen, die diesen Sieg
verdient hätte? Mir scheint, Mgr. Lefebvre übertreibt...
Aber er hat seine Wehklagen noch nicht beendet: Mgr. Lefebvre weiter
als Prophet - ohne ironisierende Anführungszeichen! -, als
grauenerregender Selbstankläger: Nach Bolduc sieht er die vollzogenen
Bischofsweihen als direkte Folge eines Abfalls vom Glauben an Gott und
der Trennung von Rom an. Er soll uns das Kunststück vormachen, wie man
auf der einen Seite den Glauben an Gott, an den lebendigen Gott, den
ernsten und furchtbar gerechten Richter bewahren kann, sich aber
andererseits nicht vom 'Hl. Vater', d.i. der Häretiker Wojtyla, der die
Cathedra Petri okkupiert, und von Rom trennen braucht, von dem Mgr.
Lefebvre selbst sagt, es sei "schismatisch und häretisch zugleich"?
Soll man, wenn man an den lebendigen, allmächtigen Gott, der sich wegen
unserer Sünden in die unendliche Erniedrigung begab, um uns zu erlösen,
soll man also, wenn man an IHN glaubt, einer "schismatischen und
häretischen" 'Kirche' angehören, die diesen lebendigen GOTT verhöhnt,
die ungehorsam geworden ist gegenüber ihrem Auftrag, die selbstherrlich
Gottes Eigentum verschleudert? - Da Lefebvre und sein Anhang mit allen
Mitteln - ich weiß, daß jedes Mittel recht ist -, den Anschluß an
dieses abgefallene Rom suchen, bleibt nur eine Schlußfolgerung übrig:
Econe - mit seinem selbstgefälligen Oberhaupt - ist dabei, seinen
Glauben an Gott zu verlieren... und wie weit ist dann sein Chef von
Clemente, dem 'Papst' von eigenen Gnaden, noch entfernt! Drum hat er
auch bisher noch nicht den "Verstand verloren", zum Wiederaufbau der
wahren Kirche etwas beizutragen!
Der Graben zu all diesen Krämern, die mit Gottes Geschenken Kuhhandel
treiben, und dem verhöhnten Mgr. Ngo-dinh-Thuc ist zu tief, als daß man
ihn übersehen könnte. Unsererseits können wir ganz beruhigt sein: Econe
wird penetrant selbst um Grenzziehung bemüht sein - und das ist gut so.
Denn der lefebvreische 'Glaube' -verbietet den "Kontakt mit diesen
Schismatikern und Häretikern", d.h. auf gut lefebvreisch, und wiederum:
wie furchtbar wahr (!) den Kontakt meiden mit Leuten, die sich von
einer Kirche trennen, die im Schisma steht, und die einen Glauben
ablehnen, der häretisch ist, wie es Mgr. Lefebvre selbst weiß:
"schismatisch und häretisch zugleich". Es ist klar, "alle Beteiligten
(an dieser Trennung) haben sich automatisch die Exkommunikation
zugezogen" - von jener Kirche, die "zugleich schismatisch und
häretisch" ist. Ich glaube, diesen Bann werden "alle Beteiligten"
verkraften können.
Niemand ist über die Weihen der Palmarianer glücklich, am wenigsten
Mgr. Thuc, nachdem er sehen mußte, welchen Irrsinn man dort verfolgte.
Am allerwenigsten aber steht es den Lefebvreisten zu, Steine auf ihn zu
werfen, nachdem es zwei Econe-Professoren waren, die ihn dazu überredet
hatten, den Weg nach Palmar de Troya anzutreten! Und wiederum muß es
Mgr. Lefebvre sein, der die rechte Weiheintention von Mgr.
Ngo-dinh-Thuc bezweifeln muß! Er, der im Glaskasten mit Steinen
schmeißt! Noch eins: Die Econer sollen gefälligst einmal angeben,
wodurch sie sich in dogmatischer und rechtlicher Hinsicht prinzipiell
von den Palmarianern unterscheiden. Die einen wie die anderen
unterstellen sich einem unrechtmäßigen 'Papst', die einen einem
Häretiker, die anderen einem Charlatan.
Inzwischen ist überdies allgemein bekannt, daß es sich bei der
Erklärung, in der angeblich Mgr. Ngo-dinh-Thuc seine Weihen in Palmar
als null und nichtig bezeichnet haben soll - gegenüber Rom! -, um eine
Fälschung des Vatikans handelte.
Soviel zu der Warnung des ANGELUS, des ENGELS, der unter der Ägide
seines Herausgebers Hector Bolduc hoffentlich nicht die Umdeutung
erfährt, die der Name Luzifer - Lichtträger erfahren mußte; das ist
meine Hoffnung.
N.B. Damit es nicht in Vergessenheit gerät: S.E. Erzbischof Pierre
Martin Ngô-dinh-Thuc, der in Lefebvres Augen "anscheinend allen
Verstand verloren" hat, ist der gleiche Prälat, den Mgr. Lefebvre vor
einigen Jahren gebeten hat, die Leitung von Econe zu übernehmen, über
die Gründe dafür gibt es nur Vermutungen. |