54. Jahrgang Nr. 7 / Dezember 2024
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Eberhard Heller: Besuch aus Mexiko


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Vier neue mexikanische Priester


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La sede apostolica


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Über die Geheimnisse des Lebens Jesu Christi


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Zum Tode von Schw. Emilia Vaiciulis
 
Zum Tode von Schw. Emilia Vaiciulis

von
Irmgard Staude

Am 22. Juli 2006, am Fest der hl. Maria Magdalena, verstarb in Moresnet/Belgien, Fräulein Emilia Vaiciulis im Alter von 61 Jahren. Sie starb, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, nach einem längeren, mit großer Geduld ertragenen schweren Leiden, ganz ergeben in den Willen Gottes. Sie wußte, daß, wenn nicht ein Wunder geschähe, sie nicht mehr genesen würde. Dennoch waren ihre Freunde von ihrem plötzlichen Tod überrascht. Sie opferte ihr Leiden bewußt für unsere Priester und die Wiedererstarkung der Kirche auf sowie für die Bekehrung und Rettung eines ihr bekannten Schwerkranken.
Emilia Vaiciulis war gebürtige Litauerin. Ihre Familie war aber nach Australien ausgewandert. In Melbourne verbrachte sie ihre Kindheit und Jugend. Dort begann sie ihr Studium, belegte u.a. Französisch und schloß es mit Bestnoten ab. Sie verließ die Universität als diplomierte Bibliothekarin. Außerdem war sie sehr musikalisch - sie spielte begeistert Orgel - und auch tänzerisch begabt. Zeit-weise nahm sie sogar Ballettunterricht.
Trotz ihrer sprachlichen und musikalischen Begabung entschloß sich Emilia Vaiciulis, in den Karmeliten-Orden einzutreten. Im Karmel von Portugal hoffte sie, ein der Tradition der Kirche entsprechendes Ordensleben führen zu können, und legte die zeitlichen Gelübde ab. Als sie aber feststellen mußte, daß auch dort der Modernismus mit Handkommunion, Gitarrenspiel usw. seinen Einzug hielt, was sie ablehnte, empfahl ihr die Oberin, den Karmel zu verlassen. Sie hatte davon gehört, daß sich in Steffeshausen/Belgien ein Kloster befinden würde, welches ihren Glaubensvorstellungen entsprechen würde. So kam Schw. Emilia vor 24 Jahren nach Steffeshausen, wo sie zunächst ver-suchte, ihr Leben als Karmelitin weiterzuführen. Durch widrige Umstände bedingt, verließ sie das Kloster nach einigen Jahren, um H.H. Pfr. Schoonbroodt 21 Jahre - bis zu ihrem Tod - als Haushälterin zu dienen. Ihr Aufgabenbereich umfaßte aber auch Sekretärinnendienste, die Betreuung der Gäste, wobei ihr ihre Menschenkenntnis recht hilfreich war. Ihr offenes Urteil brachte ihr aber nicht nur Lob, sondern auch so manche Kränkung und Demütigung ein. Ihre Sprachbegabung - sie sprach außer Englisch und Litauisch auch Französisch, Portugiesisch und Deutsch - war in einer Pfarrei, die im Grenzbereich von Luxemburg, Deutschland und den Niederlanden lag, von großem Nutzen. So konnte sie den fremden Gläubigen, die nach Steffeshausen kamen, hilfreiche Auskünfte erteilen. Außerdem war sie als Organistin und als Übersetzerin für die EINSICHT tätig.
Schw. Emilia Vaiciulis starb, bekleidet mit dem hl. Skapulier, an einem Samstag in der Oktav des Skapulierfestes. Beten wir, daß Gott ihr all das Gute, was sie zu seiner größeren Ehre und zur Ehre der Gottesmutter und des hl. Josef getan und gelitten hat, vergelten, und was sie gefehlt und gesündigt hat, verzeihen möge. Beten wir, daß sie bald zur ewigen Anschauung Gottes gelangt. R.i.p.

***

Erinnerung an Sr. Emilia Vaiciulis

Ich habe sie nie persönlich kennengelernt. Wir haben miteinander telefoniert, uns Briefe geschrieben, gestritten um die Kleiderordnung und andere Dinge.
Nie aber werde ich ihre einfühlsame Übersetzungsgabe vergessen. Dafür stehen für mich die Worte „Mary Our Model“ für "Maria, unser Vorbild" in einer ihrer Übersetzungen, die in der Einsicht veröffentlicht wurden. Häufig hatte sie uns T.S. Eliot empfohlen als einen Dichter mit visionärer Begabung.
Nun ist sie tot. Zu früh gestorben. Ihre vielen Begabungen, was wurde aus ihnen? unter „den Scheffel gestellt“, zerrieben im Traditionalismus von Traditionalisten?
Ich muß an zwei Telefongespräche zurückdenken, die letzten, die ich vor ihrem Tod mit ihr führte. Das erstes Gespräch war geprägt von einem unglaublichen Gottvertrauen, das zweite war Ausdruck von Trauer und Sorge über die Priester, die nicht mehr bereit seien, ihr Kreuz auf sich zu nehmen. Das waren die letzten Lebenszeichen für mich vor ihrem Tod.
Möge Gott ihr den Frieden geben, den diese Welt nie geben kann, auch ihr nicht. Das Memento sei ihr gewiß. Möge auch sie für uns ein Memento einlegen, die wir den letzten und schwersten aller Wege noch gehen müssen, in einer Welt, die dem Desert Valley gleicht.

Ursula Heller
 
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