MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, im November 1984
Verehrte Leser,
zunächst möchte ich mich im Namen des Freundeskreises bei all denen
bedanken, die uns durch Ihre Spende, besonders aber auch durch Ihr
Gebet unterstützt haben und dies dauernd tun. Man ist selbst auf diese
geistige Hilfe um so mehr angewiesen, als der Kampf, für den man sich
einsetzt, menschlich gesprochen, immer aussichtsloser erscheint.
Darum fällt es mir von Jahr zu Jahr schwerer, Ihnen verehrte Leser, ein
frohes, d.h. unbeschwertes Weihnachtsfest zu wünschen. Unsere Situation
gleicht all zu sehr der Armseligkeit des göttlichen Kindes:
ausgestoßen, geboren im Futtertrog in kalter Nacht, verlassen und
einsam. Sicherlich haben wir früher nur das Wunder der Geburt des
Heilandes betrachtet und nicht die Umstände gesehen, unter denen dieses
Wunder sich ereignete, sich ereignen mußte. Und vielleicht erwächst uns
heute gerade dadurch, daß wir uns ohne Sträuben selbst in diese
äußerste Armseligkeit versetzen (lassen), um in der Nachfolge des
göttlichen Kindes zu wachsen, eine neue Art der Freude, die Mit-Freude,
in der Nähe des göttlichen Kindes zu stehen, und vielleicht wird uns
auch die Ehre bewußt, in dieser Art am Heilsgeschehen Gottes teilnehmen
zu dürfen.
Ich wünsche Ihnen allen eine gnadenreiche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Ihr Eberhard Heller
* * *
VERSTORBEN:
Von unseren Lesern wurde in letzter Zeit abberufen H.H. Pfarrer Gerhard
Wesselkamp aus Mainz, der dort für eine kleine Gruppe die Seelsorge in
den letzten Jahren übernommen hatte. Gedenken wir seiner Seelenruhe im
Gebet. R.i.P.
HINWEIS DER REDAKTION:
DIE ERSTAUSGABE VON LEON BLOYS "DIE, DIE WEINT" IN DEUTSCHER SPRACHE,
DIE WIR HERAUSGEGEBEN HATTEN, IST INZWISCHEN VERGRIFFEN. WENN GENÜGEND
VORBESTELLUNGEN BEI UNS EINGEHEN, KÖNNEN WIR EINE ZWEITE AUFLAGE
VERANSTALTEN, INTERESSENTEN MÖGEN BITTE AN DIE REDAKTION SCHREIBEN.
* * *
GOTTESDIENSTORDNUNG IN ST. MICHAEL, MÜNCHEN, WESTENDSTR. 19: AN SONN-
UND FEIERTAGEN JEWEILS UM 9 UHR; VORHER BEICHTGELEGENHEIT. AN DEN
WEIHNACHTSFEIERTAGEN GOTTESDIENSTORDNUNG BEACHTEN.
IN EIGENER SACHE:
Wegen intriganter Einflußnahme auf die Fortführung eines
längerfristigen wissenschaftlichen Forschungsvorhabens, bei dem ich
bislang als Mitarbeiter angestellt war, wurde dieses nicht weiter
gefördert. Seit dem 1. Oktober 1984 bin ich deswegen arbeitslos. Für
gezielte Hinweise hinsichtlich einer Bewerbung im Verlagswesen, im
wissenschaftlichen Bereich, im kulturellen Bereich der Kommunen oder
bei Akademien wäre ich sehr dankbar.
Eberhard Heller
Anna-Dandlerstr. 5/II
D - 8000 - MÜNCHEN 6o
BITTE HELFEN SIE...
Die INTERNATIONALE GESELLSCHAFT FÜR MENSCHENRECHTE DEUTSCHE SEKTION
E.V., Kaiserstr.72, D - 6ooo Frankfurt / M - 1, unterstützt Familien in
Rußland, deren Väter aus Glaubensbzw. Gewissensgründen in den
Straflagern verschwinden. Diese Familien sind in äußerster Not. Die
Pakete (Nahrung und Kleidung) erreichen zu 97% ihren Empfänger. Spenden
sind zu überweisen auf Postscheckkt. 4221-6o8 Frankfurt (sind
steuerbegünstigt). Aus einem Brief von Frau Solschenizyn:
"Zur Zeit ist die Not sehr groß. Viele Familien von Strafgefangenen
befinden sich in einer verzweifelten Lage. Aufgrund mangelhafter
Ernährung und unzureichender Kleidung sind die Kinder oft monatelang
krank, und die Mütter, die sie pflegen, erhalten schon nach drei Tagen
keinen Lohn mehr. (...) Heute wird Ihre Hilfe für sie kein zusätzliches
Geschenk zum täglichen Brot sein, sondern eben dieses tägliche Brot.
Nie werde ich die Tränen der Dankbarkeit in den Augen der Frauen
vergessen, die keine Träne verloren haben bei der Verhaftung ihrer
Ehemänner, bei Durchsuchungen, Verhören und bei den schmerzlichen
Widersehen im Lager."
S P E N D E N A U F R U F
Verehrte Leser!
München, im Advent 1984
Gestatten Sie mir bitte, daß ich mich wegen der Finanzierung unserer
Zeitschrift neben dem Appell im letzten Heft noch einmal eigens mit
diesem Bettelbrief an Sie wende. Diejenigen, die die EINSICHT seit
Beginn ihres Erscheinens beziehen, können sich vielleicht noch an die
erste veröffentlichte Jahresabrechnung erinnern. Bereits damals im
Jahre 1971/72, als wir noch feste Bezugsbeträge erhoben, konnten die
recht knapp bemessenen Unkosten für Druck, Versand und
Arbeitsmaterialien nur etwa zur Hälfte durch die Begleichung der
Abonnementsgebühren beglichen werden. Der überwiegende Teil der
normalen und Sonderausgaben mußte und konnte auch durch Spenden gedeckt
werden. Wie Sie wissen, erheben wir seit einigen Jahren aus
steuerrechtlichen Gründen keine festen Abonnementsgebühren mehr. Wir
sind seitdem durch und durch auf Ihre freiwillige Unterstützung durch
Spenden angewiesen.
Neben den gestiegenen Portogebühren und den Material- bzw. Druckkosten
machen sich finanziell besonders die Verpflichtungen mit dem Ausland
bemerkbar, die gegenüber den früheren Jahren wesentlich umfangreicher
geworden sind: Herausgabe einer fremdsprachigen Ausgabe der EINSICHT,
vermehrte Korrespondenz, Versand von religiösem Schrifttum in Länder
des Ostblocks, Unterstützung von Priestern, Kontakt mit den
rechtgläubigen Bischöfen zwecks Reorganisation der kirchlichen Einheit.
Im Normalfall wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns für ein
Jahresabonnement und die übrigen Aufgaben ca. 4o.~ DM pro Jahr als
Spende zukommen ließen. Wir bitten herzlich darum, die Freiwilligkeit
der Unterstützung nicht zu mißbrauchen. (Wenn jemand unsere Zeitschrift
nicht mehr zugestellt haben will, bitte ich um schriftliche
Abbestellung.) Ich hoffe, daß Sie, verehrte Leser, unsere religiöse und
kirchliche Position teilen und aus dieser Anteilnahme gerne mithelfen
wollen, unsere nicht ganz leichte Aufgabe gegenüber Gott und Seiner
Kirche zu erfüllen, und daß Sie bereit sind, die finanziellen Mittel
dafür zu spenden. In diesem Zusammenhang können wir Ihnen versichern,
daß wir von falschen Freunden kein Geld annehmen.
An dieser Stelle sei ganz besonders denen gedankt, durch deren
großzügige Unterstützung uns die Herausgabe der EINSICHT bisher
überhaupt möglich war.
Unsere Pflicht ist es, die Wahrheit unseres katholischen Glaubens u n v
e r f ä l s c h t durch die Zeit hindurch zu bezeugen und, soweit das
in unseren recht begrenzten Kräften steht, Klarheit in das Dunkel zu
tragen, in das heute sowohl die Vertreter der sog. Amts'kirche' als
auch die inkonsequenten Verfechter der Tradition bzw. die
ausgesprochenen Verräter die Gläubigen zu führen versuchen. Darüber
hinaus möchten wir durch gezielte Hinweise und Verhaltensvorschläge
versuchen, Ihnen zu helfen, die jetzige Zeit der Prüfung zu bestehen.
Unsere Zeitschrift möchte Ihnen aber auch den Trost vermitteln, den
Gott denen verheißen hat, die Ihn lieben. Über die Kritik und
entsprechende Hinweise hinaus gilt unser Bemühen dem Wiederaufbau des
durch Glaubensverrat zusammengestürzten kirchlichen Gebäudes. Wir
können unseren Glauben nur innerhalb der von Christus gestifteten
Kirche bewahren! Und jeder von Ihnen sieht selbst, daß dies bei der
sich immer mehr verwirrenden Situation nicht leichter wird.
Unsere Zeitschrift ist ein Kampfblatt, das das verräterische Treiben
der abgefallenen Hierarchie zu geißeln hat. Obwohl das vielen nicht
paßt, stellt sie auch Fehlhaltungen bzw. -entwicklungen in den eigenen
Reihen dar.
NUR
DURCH IHRE GROSSZÜGIGE UNTERSTÜTZUNG KÖNNEN WIR UNSERE AUFGABEN AUCH
WEITERHIN ERFÜLLEN! SPENDEN SIE DARUM BITTE FÜR UNSER GUTES WERK! *)
Bitten wir Gott, daß Er Seine Kirche aus den heutigen Drangsalen
befreit und die Zeit der Heimsuchung abkürzt, damit wir dort bleiben
dürfen, wohin uns Sein Sohn berufen hat: in der einen, heiligen,
katholischen und apostolischen Kirche.
Für Ihre Unterstützung, auch im Gebet, ein herzliches "Vergelts' Gott?"
Im Namen des Freundeskreises e.V. der Una voce - Gruppe Maria
Ihr Eberhard Heller
*) Spendenquittung auf Wunsch. - Konten: Postscheck München 2147oo-8o5;
Postscheck Wien 2314.763; Postscheck CH - Schaffhausen 82-736o;
Bayerische Vereinsbank, München 7323o69; oder durch Scheck (Euro); oder
durch internat. Postanweisung. |