DIE HEIDNISIERUNG DER LITURGIE IN INDIEN
von
Dr. C.B. Andrade
übers. von Eugen Golla
Teil II: Das sog. Nationale Biblische Katechetische und Liturgische Zentrum und der sog. 'Ordo Missae' für Indien.
Im ersten Teil dieses Artikels behandelte ich das Thema der zwölf
Hindugesten und -symbole, welche gewaltsam und hinterlistig in die
Liturgie eingeführt worden sind. Diese wohlberechnete Häresie seitens
der Hierarchie und des Klerus Indiens war ekelhaft und furchtbar genug.
Aber etwas noch Teuflicheres mußte folgen, und wie bei den zwölf
Punkten der Anpassung war es vom vergifteten Brennpunkt des Heidentums
innerhalb der sog. 'Kath. Kirche' Indiens, dem "Nationalen Biblischen,
Katechetischen und Liturgischen Zentrum" (im folgenden: NBCLC), einer
unbedingt satanischen Organisation, ausgeheckt von der 'kath.'
Bischofskonferenz Indiens (CBCI) und beherrscht von zwei geheimen
Hindus, ausgespien worden. Es sind dies: D.S. Lourduswamy, einst
'Erzbischof' von Bangalore, und sein Bruder 'Pater' D.S.
Amalorpavadass. Diese beiden schlimmen Männer sind die Baumeister und
die bösen Geister der Heidnisierung der Kirche von Indien, geschickt
geführt und unterstützt von der Mehrheit der indischen Bischöfe.
Das NBCLC:
Was ist das NBCLC? Den Unerfahrenen täuscht diese Bezeichnung eine
kath. Organisation vor, was sie aber nicht ist. Es ist nichts anderes
als die Brutstätte des Heidentums, ein Angelpunkt, von welchem
ungestüme Praktiken und Glaubensmeinungen wie die Speichen eines Rades
ausstrahlen, um bis zur Sättigung das Gebäude, welches einst die reine,
ehrfurchtsgebietende und feierliche katholische Gottesverehrung war, zu
durchdringen.
Äußerlich betrachtet ist es ein gewaltiger Komplex von Gebäuden, die
auf einer großen Fläche städtischen Bodens mit einem Kostenaufwand von
einigen 60 lakshs Rupien (ca. 1,5 Mill. DM) errichtet wurden, und dies
ist für ein armes Land wie Indien eine phantastische,sündhaft hohe
Summe. Dieses Geld besorgte die MISSIO, eine von den sog. westdeutschen
'Bischöfen' gemanagte Organisation, die beinahe unbegrenzte Mittel für
die Evangelisation - vor allem der Entwicklungsländer - zur Verfügung
stellt. Es ist somit der deutsche 'kath.' Laie, der sein sauer
verdientes Geld der MISSIO gibt. Das einzige Ziel des NBCLC ist es,
mittels Gehirnwäsche aus Katholiken Hindus zu machen, ein Ziel, das
schon aus dem Baustil der sog. 'Kirche' und all dem Drum und Dran
hervorgeht (vgl. die entsprechenden Abbildungen am Ende dieses
Artikels). Unzählige Seminare wurden vom NBCLC abgehalten, die
gewöhnlich von 'Priestern' und einer großen Anzahl von 'Nonnen' -
gefährlicher als die Frauen eines Sultans - besucht werden. Diese
geschulten 'Priester' und 'Nonnen' kehren dann in ihre Heimat und
Institutionen zurück, um das Gift auszusäen, das sie in den vom Poojari
(Hindupriester) Amalorpavadass und seinen Günstlingen geleiteten
Seminarien des NBCLC aufgenommen haben. Der west-deutsche Laie spendet
somit der MISSIO Geld, das dazu dient, Katholiken zum Hinduismus zu
bekehren.
Der folgende Auszug aus einem Brief an die CBCI von Fr. T.J. Chacko,
Assistenz-Direktor des Pastoralen Trainingszentrums in Imphal /
Manipur, der den lo. Intensiv- Trainingskurs des NBCLC besuchte, wirft
viel Licht auf den Charakter des.sog. Trainings, das in diesen
Seminarien praktiziert wird. Fr. Chacko schreibt:
"Interpersonelle Beziehungen (IPR). Einer der Höhepunkte des Kurses war
die Pflege von IPR. Außer den vielen Vorlesungen über IPR hatten wir
eine die Nacht über dauernde Diskussion über geschlechtliche
Beziehungen, den körperlichen Ausdruck der Liebe usw. Sie begann um
2o.3o. uncj dauerte bis 2ó des folgenden Morgens, was im Vergleich zur
Dauer des vorhergehenden Kurses kurz war, der bis 4 Uhr dauerte. Viele
Teilnehmer harrten bis zum Ende unruhig und neugierig aus, in Erwartung
der feierlichen Zusammenfassung durch den Direktor, wie weit und wie
tief man bei der Pflege von IPR gehen könne. Die erfreuliche und
unfehlbare Schlußfolgerung, die der Direktor zog, war kurz diese:
'Laßt uns mit dem Schluß, dem sexuellen Verkehr beginnen; natürlich ist
er nicht von der Kirche erlaubt. Aber es gibt Ansichten, nach denen er
dennoch erlaubt ist. Ich behaupte dies nicht, und das Lehramt der
Kirche gestattet es nicht. (Aber ich verurteile ihn auch nicht, da ja
niemand das Recht zur Verurteilung hat.) Da ja die Zuneigung zueinander
gut und normal ist, ist also auch der physische Ausdruck der Liebe gut
und normal. Natürlich müssen wir reif und rechtschaffen sein,
gegenseitig unsere Gefühle respektieren, übereinstimmen in den
äußerlichen Formen, nicht Ärgernis geben... usw.'
Daraus kann man logischerweise auf die Konsequenzen, die in diesen
Mauern des NBCLC des CBCI folgen, schließen, wo alle für reif,
rechtschaffen und wohl unterrichtet in IPR gehalten werden. Kein
Wunder, nicht wenige Priester-Nonnen-Paare tauchten auf und wurden
bemerkt, wie sie ihre IPR oft während des größten Teiles der Nacht
vertieften, manche auch, indem sie irgendwo die Wochenenden gemeinsam
verbrachten. Selbstverständlich hat niemand das Recht zu urteilen, oder
sich zu empören. Obwohl dies für die, welche reif und unterrichtet
sind, wie z.B. unsern Direktor, natürlich und normal ist, meinten viele
von uns, es sei ein wenig zu früh, so weit zu gehen, zumal viele von
uns nicht so reif sind, und besonders das kirchliche Zölibatsgesetz
noch nicht aufgehoben ist."
Ich vermag über das NBCLC nichts zu sagen, was dem Leser der EINSICHT
ein klareres Bild vom wahren Charakter dieser Institution und ihrem
Direktor gibt, (als dieser Brief). Aus der Beschreibung von Fr. Chacko
geht hervor, daß dieser Ort nichts anderes ist als ein "Haus von üblem
Ruf". Hinzufügen möchte ich noch, daß die CBCI nichts unternahm, um den
Direktor des NBCLC einen Verweis zu erteilen oder in irgend einer Form
einzugreifen, um den Charakter dieser sündhaften, heidnischen,
häretischen und skandalösen Institution zu ändern. (Anm.d.Red.: Im
Klartext: die sog. 'deutschen Bischöfe1 lassen mit den Geldern, die
angeblich für die Missionierung gedacht sind, in Indien ein Bordell mit
pseudo-religiöser Umrahmung unterhalten.) Wären die indischen Bischöfe
wahre Bischöfe, hätten sie den Direktor Amalorpavadass exkommuniziert,
ihn hochkant hinausgefeuert in die Gosse (wohin er gehören würde) und
das NBCLC geschlossen, welches ein Skandal für den Glauben und ein
Monument der Schlechtigkeit ist. Vielleicht wenden aber die indischen
Bischöfe gegenüber dem NBCLC und seinem Direktor eine Politik des
laissez faire an, in der Hoffnung, selbst Gelegenheit zur Teilnahme an
einem der Kurse des Amalorpavadass zu erhalten!
DER SOG. 'ORDO MISSAE' FÜR INDIEN:
(Die angegebenen Nrn. sind diejenigen des liturgischen Textes)
Nr. 1b: Waschen der Hände und Füße vor dem Betreten des "Raumes für den
Gottesdienst " - (Warum sagt man nicht Kirche, wenn es eine ist?) - ist
in der kirchlichen Liturgie unbekannt. Es ist dies ein Muslimbrauch,
während die Hindus ein Bad nehmen, was wohl im bitterkalten Nordindien
nicht gut durchführbar sein dürfte. Der 'Kommentar' zu Punkt 1. ist der
schlechteste Teil des gesamten Textes; er enthüllt die Absicht seines
Verfassers. Er enthält keine christlichen, geschweige denn katholischen
Ausdrücke. Demgemäß muß das Zelebrieren eine Angelegenheit der gesamtes
Nation sein, für nationale Zwede, in nationalen religiösen Formen. Es
hört damit auf, katholisch zu sein - d.h. allgemein.)
Nr. 2: Im 'Kommentar' wird der Zelebrant ein "Zeichen Christi" genannt.
Das ist er sicher nicht. Ist er ein katholischer Priester, handelt er
in der Person Christi (eine Lehre, welche die Protestanten ablehnen),
was weit mehr ist als nur "ein Zeichen". Der Zelebrant wird mit dem
arati begrüßt (Schwenken einer brennenden Lampe vor seinem Antlitz).
"Hindu world" Bd.II, London 1968, von Wolker sagt, der Zweck des
arati-Ritus sei es, der Gottheit mittels des hellen Lichtes und der
leuchtenden Farben zu gefallen, um dadurch dem bösen Blick
entgegenzuwirken (S.6o9). Dubois/Beauchamp sagen in ihrem berühmten
Werk "Hindugebräuche, Sitten und Zeremonien" Bd.I, Oxford 1897, daß
arati eine der allgemeinsten religiösen Praktiken der Hindus sei. Es
werde vollzogen von verheirateten Frauen und Kurtisanen; sein Zweck sei
die Hemmung des bösen Blickes und der schlimmen Folgen eifersüchtiger
und gehässiger Blicke böswilliger Personen. Es werde ausgeübt gegenüber
vornehmen oder ranghohen Persönlichkeiten, Elephanten, Pferden,
Haustieren, Idolen etc. Infolgedessen vermag das arati, wenn es zu
Beginn der 'Messe' vollzogen wird, den Eindruck erwecken, es folge eine
heidnische Zeremonie. Dieser Eindruck wird durch das Folgende noch
verstärkt.
Nr. 3: Der Zelebrant begrüßt die Gemeinde mit "OM" und Worten in
Sanskrit, die keine christliche Bedeutung besitzen, aber den
Polytheismus der Hindus widerspiegeln. Dies steht fest bei dem Worte
"OM" (oder AUM).
Abbé Dubois, der sein Werk vor etwa 16o Jahren vollendete, sagt, daß
die Brahminen seiner Zeit versuchten, die wahre Bedeutung dieses Wortes
(OM) als tiefes Geheimnis zu bewahren und daß die größere Zahl von
ihnen sie überhaupt nicht verstand. Er selbst hatte keinen starken
Zweifel, daß OM der"symbolische Name des höchsten Wesens, des einzigen
unteilbaren" sei. Beauchamp, der Herausgeber des duboisschen Werkes,
fügte aber in einer Fußnote, einen anonymen Gewährsmann zitierend,
hinzu: "Solange wie der Hinduglaube existiert, wurde die Macht der Töne
im heiligen Wort anerkannt. In ihm liegt alle Macht, denn das heilige
Wort'drückt aus dieses eine und verborgene Wesen, sämtliche Kräfte der
Zeugung, Erhaltung und Zerstörung." Walker erwähnt noch besonders, daß
dieses OM das feierlichste aus der mächtigen Klasse der mantras
(Zauberworte) und magischen Ausdrucksweisen sei, die bijakshara genannt
werden. Jedes echte bijdeshar mantra ende mit einem Nasallaut, der in
eine Art Vibration übergehe. Die bijakshara werden angewendet, um
Gottheiten wie Siva, Ganesa, Lakshmi usw. anzubeten. Der kurze
"Mandukya Upariishad" sei ganz der mystischen Silbe OM gewidmet. "Sie
ist zusammengesetzt aus den drei Lauten "aum", welche die drei Veden
(Rig, Tejur, Sama), die drei Welten (Himmel, Luft, Erde) und die drei
Gottheiten (Brahma, Vishnu, Siva) repräsentieren. Indem sie sämtliche
Geheimnisse des Universums umfaßt, welche in ihr in einem Punkte
vereint sind, gebraucht man sie bei Anrufungen, Bekräftigungen und
Segnungen zu Beginn und am Ende von Gebeten, Meditationen oder der
Arbeit. Man sagt, sie sei die Quintessenz des gesamten Kosmos: der
Herrscher über alle heilen Dinge, die Mutter aller Schwingungen und der
Schlüssel zu ewiger Weisheit und Macht". (Bd.II, S.103 f.)
Nr. 5: Erhöht den Eindruck, einer hinduistischen Zeremonie beizuwohnen,
weil es mit dem sog. Shuddi beginnt. Walkers Enzyklopädie stellt fest,
daß sadhana (Reinigung) und suddi (Reinheit) eine große Rolle bei der
Beobachtung der Hindugebräuche spielen würden. Sie bezögen sich auf den
Begriff sancha (Sauberkeit), und wer sie ausübe, "ist befähigt, Zeugnis
für sein 'Selbst' abzulegen". Der Kommentar zu Nr.5 sagt, daß das
fünffache suddhi bedeute, "sämtliche Hindernisse zu beseitigen, welche
sich auf dem Wege zur Gesamtheit unserer Person, unserer
Einzigartigkeit (anstelle der Einheit) mit der gesamten Menschheit und
unserer vollständigen Harmonie mit dem Universum befinden". Es ist
somit in all dem kein einziges christliches Wort; es ist ganz Hindu und
viele OMs sollen das fünffache suddhi wirksam machen. Christus nahm
nicht die rituellen Waschungen und Reinigungen der Juden vor, und die
Apostel schafften sie mit Ausnahme einer einzigen - dem hl. Sakrament
der Taufe - ganz ab. Nun sind aber diese Waschungen und Reinigungen
wieder voll durch Amalorpavadass in den Gottes'dienst' eingeführt
worden, um den christlichen Gottesdienst in eine Hinduzeremonie
umzuwandeln. Was für ein Verrat an den Prinzipien und der Praxis des
Christentums!
Nr. 11: Nach dieser umständlichen rituellen Reinigung wird eine Lampe
angezündet; der Kommentar zu Nr.11 sagt, daß mittels der rituellen
Reinigung "jedes durch die Sünde erfolgte Hindernis entfernt und die
ganze Finsternis der Sünde verjagt ist". Dies ist eine typische Idee
des Hinduismus. In der katholischen Religion vergibt uns Gott unsere
Sünden nur durch einen Akt vollkommener Reue und in den Sakramenten der
Taufe und der Buße, nicht durch bloß rituelle Handlungen.
Nr. 13: Das Licht, von dem man sich vorstellt, daß es die Gegenwart
Gottes unter uns versinnbildlicht, wird vom Zelebranten und der
Gemeinde durch die Berührung mit den Fingerspitzen und durch das Legen
der Finger auf die Augen verehrt. Diese Zeremonie ist der Christenheit
gänzlich unbekannt und nach all dem gewährt das vorangehende
hinduistische Gebet den Eindruck einer Anbetung des Feuers, welche, wie
jedermann bekannt ist, noch immer in Indien sehr gebräuchlich ist,
nicht nur unter den Parsen. Es ist dies tatsächlich nicht nur ein
Eindruck, denn die Verehrung des Feuers und der Sonne wird von der
NBCLC propagiert.
Nr. 14: Bibelhuldigung. Sie ist von den Protestanten übernommen worden,
welche einen wirklichen Bibelkult betreiben. Die Katholiken und die
Orthodoxen der Ostkirche verehren das Evangelium, weil es Christus
repräsentiert, das unsichtbare Oberhaupt der Kirche, den Hohen Priester
unseres Glaubens, der durch den Priester am Altare vertreten (nicht nur
symbolisiert) wird. Die Heilige Schrift (nicht das Evangelienbuch) wird
beweihräuchert, während der Zelebrant "Brahma ist die Wahrheit, das
Wissen und die Unendlichkeit" singt. Wie ja hinreichend bekannt, ist
Brahma kein Gott des Christentums, sondern des Hinduismus, der oberste
Gott der Hindu-Dreiheit. Wer zu Brahma betet, verleugnet seinen
Christenglauben und betet das Goldene Kalb an. Die Lektoren (des Alten
Testaments, der Episteln und der Evangelien) werden vom Zelebranten
nicht mit dem Zeichen des Kreuzes, sondern mit einer Hindu-Geste der
Hände, genannt mala mudra (mudra = Siegel, Geste) gesegnet. Die
Lesungen erfolgen aus dem Alten Testament, den Episteln und dem
Evangelium (obwohl auch Abschnitte aus Hinduschriften von vielen, die
diese 'Hindu-Messen' feiern, gelesen werden). Zwischen der ersten und
zweiten Lesung erfolgt ein Gesang in Sanskrit.
Nr. 21: Nun erfolgt eine Prozession der Gaben, in welcher "das gesamte
Universum und die gesamte Menschheit durch Jesus Christus in der
Eucharistie zu Gott zurückgebracht werden". Diese Idee, als Symbol
genommen, ist falsch. Die heilige Eucharistie gehört zu dem Bund, der
zwischen Gott (Christus) und den Gläubigen geschlossen wurde, wie es
die Worte der Konsekration (der Einsetzung) klar sagen. Sämtliche
Geschenke sollen (wenn möglich) auf einen kleinen Tisch (genannt peeta)
gelegt werden, hinter welchem der Zelebrant die gesamte Zeit kauert und
die Gemeinde anschaut. Gemäß Nr.23 ruft der Zelebrant den "Geist des
Vaters" auf die Opfergaben herab (auf alle, nicht nur auf Brot und
Wein). Entsprechend dem christlichen Glauben und der eucharistischen
Praxis ist dies ein Unsinn. Es geht also nicht daraus hervor, daß wir
es mit dem Hl. Geist zu tun haben, der Dritten Person der hl.
Dreifaltigkeit. Die europäischen Modernisten lieben es, vom "Geiste des
Vaters" zu sprechen.
Nr. 23: OM wird achtmal wiederholt. Der Verfasser bekommt niemals genug
von dieser mantra und wiederholt sie nach Hinduart oftmals. Je mehr sie
wiederholt wird, umso wirkungsvoller soll sie sein.
Nr. 24: Erwähnt das "Eucharistische Gebet", aber zitiert es nicht. Dies
ist verdächtig; wenn nämlich einer der genehmigten CaÒones (d.i. einer-
der vom sog. 'N.O.M.'; Anm.d. Red.) verwendet werden soll, müßte doch
wenigstens der kürzeste zitiert werden. Es ist aber bekannt, daß es
auch einen 'indischen Kanon' gibt, der zwar von Rom verboten ist, aber
dennoch verwendet wird. So läßt das Schweigen über das Schema Raum für
nicht genehmigte Texte. Dem 'Kanon' folgt ein Kommunion-Ritus, der vom
Zelebranten mit einigen wenigen Worten mit Namen prasada mantra
eingeleitet wird. Prasada besitzt eine spezielle und sehr aktuelle
Bedeutung im Hindukult, wie allgemein in Indien bekannt ist. Es
bedeutet die den Göttern dargebrachten Speisen, und von dem Gebrauch
dieses Wortes gewinnt man den Eindruck, es werde eine magische
Zeremonie folgen, die den Gebeten in den Hindutempeln ähnlich ist. Das
Blut Christi wird nicht bei seinem Namen genannt, sondern Nektar.
Dieser ist in der Mythologie der Hindus der Trank der Götter, welcher
ihnen die Unsterblichkeit verleiht (wie in der Mythologie der
Griechen). Gewiß ist die Eucharistie für uns das "Brot der
Unsterblichkeit", aber die Übernahme eines Ausdruckes (und
notwendigerweise auch der ihm zugrundeliegenden Idee) aus einer
lebendigen Religion ist wieder ein Stück Synkretismus, um die Gläubigen
irrezuführen, besonders solche, welche aus einer hinduistischen
Umgebung zur Kirche gekommen sind.
Nr. 28: Nirgends im Text wird klar ausgesprochen, daß Brot und Wein in
den Leib und das Blut Christi verwandelt werden sollen. Die verwendeten
Worte brauchen nicht mehr als bloße symbolische Bedeutung zu besitzen.
Nr. 31: Manasa puja: Blumen, ein Licht und ein Salbengefäß werden auf
den Tisch gestellt Ein manasa ist wiederum ein magischer Text, ein
mantra. Der Verfasser dieser Liturgie vermag nie genug den Eindruck zu
erwecken, daß er Magie praktiziert. In den orientalischen Riten (und
ursprünglich auch im lateinischen Ritus) durfte nichts als das
Evangelienbuch, das Kruzifix und die heiligen Gefäße nebst ihrem für
die Messe erforderlichen Inhalt auf den Altar gestellt werden.
Nr. 32: Der Zelebrant sagt zu Gott, daß die Gläubigen "fühlen, wie
unsere Glieder durch die Berührung mit Dir verherrlicht wurden" (ein
nicht allzu christlicher Ausspruch) und daß Gott sich heute uns beim
"Brotbrechen" geoffenbart habe. Wiederum kein klarer Ausdruck der Lehre
der Kirche über die Eucharistie.
Nr. 34: Die Worte des sognannten "feierlichen Segens" des Zelebranten
(nirgendwo wird er Priester genannt) erwähnen einen'tott über alle
Namen und Gestalten (...), der sich in Christus offenbarte". Dies ist
die Sprache der Modernisten in Europa. Gott wurde Mensch in Jesus
Christus, der eine göttliche Person ist. Hier: "der Inwohner in der
Tiefe eurer Herzen". All diese Ausdrücke können als pantheistischer
Hindu-Glaube verstanden werden (Christus als avatar: in der
hinduistischen Götterlehre der auf die Erde Herabgestiegene und die
Verkörperung einer Gottheit), sie sind aber nicht spezifisch
christlich.
Zusammenfassung: Der Eindruck,
welchen man von diesem seltsamen Ritus erhält, ist eine merkwürdige
Mischung von hinduistischen und christlichen Elementen. Absichtlich
versucht er soviel als möglich den Unterschied zwischen Hinduismus und
Christentum, und daher auch zwischen Katholizismus und Protestantismus
zu beseitigen. Er versucht daher auch den einzigartigen Charakter der
christlichen Religion und damit konsequenterweise auch der christlichen
Andacht zu unterdrücken. Eine Liturgie wie dieses Gebräu von
Amalorpavadass ist niemals in der gesamten Christenheit verfaßt worden,
sie ist ein mit Absicht vorausgeplanter Bruch mit der gesamten
kirchlichen Tradition. Dies ist nicht nur eine ernste, sondern auch
eine schlimme Angelegenheit. Denn angespornt von der falschen Idee, daß
die Liturgie national (völkisch) sein soll,-es somit keine "falschen
Religionen" in Indien gäbe, führte es den Hindugottesdienst in Indiens
Kirchen ein. Diese synkretistische liturgische Mischung wird keinen
intelligenten Hindu zur Kirche hinführen, sondern sie wird eine neue
Sekte hervorbringen, eine hinduistisch-christliche. Es bleibt nur
abzuwarten, ob sie überwiegend christlich oder hinduistisch sein wird.
(Zur Kenntnisnahme: die o.a.
Kommentare der sog. 'Indischen Messe' wurden mit einigen Veränderungen
einem Artikel von Prof. J.P.H. van der Ploeg op entnommen.)
Anmerkung der Red.: Der englische Text obiger 'Messe' kann zu Studienzwecken bei der Red. bestellt werden. |