NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
EMBRYONEN-HANDEL - Der
hessische Sozialminister Clauss bezeichnete die Berichte über den
Handel und die kommerzielle Verwertung von ungeborenen Kindern als
"Gruselgeschichten". Im Streit um die aufgedeckten Verstöße
abtreibender Ärzte gegen die geset·lich vorgeschriebene Meldepflicht
wittert der Minister "eine Verletzung datenschutzrechtlicher
Bestimmungen". In einem Schreiben vom 7. März an den
CDU-Landtagsabgeordheten Roland Rosier, Heidenrod, weist Clauss darauf
hin, daß Schwangerschaftsabbrüche zwar dem Statistischen Bundesamt
gemeldet werden müssen, aber: "Dabei bleiben der meldende Arzt und die
gemeldete Frau anonym." (...) So wird von Sozialdemokraten vom
Abtreibungsmord abgelenkt und ein Datenschutz-Skandal konstruiert, den
es nicht gibt. Rechtlich bedenklich ist hingegen, daß die Tötenden
anonym bleiben dürfen und die Aufdeckung der Verstöße gegen die
Meldepflicht "rechtlich nicht vorgesehen ist". Annette Busse,
Bundesvorstandsmitglied der Jungen Union, hat im JU-Organ ENTSCHEIDUNG
erklärt, der § 218 in seiner heutigen Form sei eine "Lösung", die "im
gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang akzeptabel ist". (SB vom 15.3.84)
Katholikentag
- Vom 4.-8.7.1984 fand in München der sog. '88. Deutsche Katholikentag'
statt. Wie der SB vom 5.7.84 berichtet, wurde der "Bewegung für das
Leben", dem Dachverband von 22 christlichen Lebensrechtsbewegungen, die
sich energisch gegen die Abtreibung zur Wehr setzen, vom
Organisationskomitee die Teilnahme verweigert - an einer Veranstaltung,
die angeblich unter dem Motto "Dem Leben trauen, weil Gott es mit uns
lebt" stand. Es wird niemand verwundern, wenn dagegen Gruppen
eingeladen worden waren, deren erklärtes Ziel es ist, die Kirche (bzw.
die 'Kirche') zu unterwandern.
WIE ES UNS GEFÄLLT - 'LITURGISCHES' AUS NIEDERBAYERN - Wir
feiern Gottesdienst. Nach unseren Vorstellungen. Mit oder ohne
Meßgewand. Kniend oder sitzend. Mit Hostien oder Brotstücken. Mit Orgel
oder Rockmusik. Je nach unseren Vorstellungen. Und die sind
unterschiedlich. Aber das spielt keine Rolle. Wir denken dabei ja immer
nur an eins. Nämlich das Gedächtnis des Herrn zu feiern. Ihn in unserer
Mitte zu wissen. Gott zu loben und zu ehren. Nur daran denken wir, und
niemals daran, den Gottesdienst so zu gestalten, wie es uns gefällt.
Nein, niemals. Oder?
(aus der Eichstätter sog. 'Kirchenzeitung1 vom 18.9.1983
GEGEN DIE NAIVEN BITTGESUCHE AN DIE REFORMER - (Leserbrief aus KE vom Febr./März 1984, S.5o):
Gegen die naiven Bittgesuche verwirrter Konservativer und Traditionalisten an die Bischöfe in aller Welt pflege ich anzuführen:
1. Sie sind ein Beweis dafür, daß die Petitionenschreiber naive Leute
sind und daß sie die Konzilskirche und ihre Päpste noch gar nicht
durchschaut haben.
2. Es ist eine Aufwertung der treulosen Bischöfe;
3. nur für den bischöflichen Papierkorb;
4. eine Gelegenheit für diese Herren 'Bischöfe', ihre naiven Schafen
weiter Sand in die Augen zu streuen. Der 'nützlichen Idioten' gibt es
überall zuviel. Sie halten marxistische Justizminister für Hüter und
Anwälte des Rechtes und die progressistischen und abgefallenen
'Bischöfe' für Hüter und Apostel des Glaubens.
K.R. in A.
'KREUZ' - (aus SCHWARZER BRIEF
18/1984:) Weiblicher 'Christus' am Kreuz: In der New Yorker
Johanneskirche ist seit Beginn der Karwoche ein weiblicher 'Christus'
der Künstlerin Ewina Sandys, einer Enkelin Winston Churchills,
ausgestellt. Der zur Episkopalkirche gehörende Pfarrer James Park
Morton nannte die Statue augenzwinkernd 'Christa'. Er findet die Figur
"überwältigend positiv". Es sei das erstemal, daß Christus als die
personifizierte Sexualität dargestellt worden sei.
WIEDER CHRISTLICHE PARTEI: DAS "ZENTRUM".
- Bei der Europawahl am 17.6.1984 trat wieder eine Partei auf, die sich
zum Ziel gesetzt hat, christliche Prinzipien im politischen Handeln
anzuwenden. Starke Unterstützung hat das Zentrum durch die
Lebensrechtsbewegungen, denen u.a. auch die von uns unterstützte
"Deutsch-österreichische Bürgerinitiative" (Dr. Grossier, Dr. Neupert)
angehört, ebenso die "Europäische Ärzteaktion" (Dr. Ernst / Ulm, dessen
Frau für diese Partei kandidierte). Das "Zentrum" wurde 187o im
Kulturkampf als politische Partei gegründet, um katholische Positionen
im politischen Bereich durchzusetzen, welche damals massiv unterdrückt
wurden. Inzwischen ist das "Zentrum" eine Partei katholischer und
evangelischer Christen: der Kampf gegen jegliche religiöse Normen wird
sogar heute von denen betrieben, die sich angeblich als 'christlich'
darstellen wollen (CDU und CSU). Der Sprecher Ripsam über das"Zentrum":
"Die christlichen Parteien haben versagt. Familienminister Geißler gibt
in der 'Hamburger Morgenpost' auf die Frage, ob die CDU einen
christlichen Staat wolle, folgende Antwort: 'Das will niemand in der
CDU. Wir machen auch keine christliche Politik'. Wir, die DEUTSCHE
ZENTRUMSPARTEI wollen eine christliche Politik. Wenn heute allzu viele
Unionspolitiker eine Änderung des ß 218 nicht mehr wollen, wir wollen
sie. Wenn die Union zur Frage der Pornographie und Sexualkunde feige
schweigt, wir werden reden. Wenn der Familienminister die bestehenden
Scheidungsgesetze als ehe- und familienfreundlich bezeichnet, wir
nennen dies schizophren." Das Zentrum nennt die Abtreibung beim Namen:
"In Europa werden solche Kinder hunderttausendfach umgebracht. Wir
haben ein Gesetz und dieses Gesetz bringt ihnen den Tod." Dieser
"Massenmord" (Frau Dr. Paregger) wird von den Krankenkassen finanziert.
(Aus dem Werbespot, der in der ARD gesendet wurde, dann aber die
weitere Sendung ablehnte. Dagegen wurde vom "Zentrum" erfolgreich
Einspruch erhoben. Das ZDF und die ARD konnten es sich leisten, weitere
Werbespots zu unterdrücken, obwohl sich das Bundesverfassungsgesetz für
die Zulassung des Spots ausgesprochen hatte, in dem die Abtreibung als
Mord bezeichnet wird. Während des Wahlkampfes wurde die Partei durch
Äußerungen zweier Vorstandsmitglieder (Naber und Wessel), die sich in
der Öffentlichkeit gegen die Bezeichnung "Mord" aussprachen (bezüglich
der Abtreibung), empfindlich beeinträchtigt. Am 29.6.1984 wurde in
Limburgerhof bei Ludwigshafen gegen diese beiden Mitglieder der
Ausschluß aus der Partei beschlossen. - Wegen der parteiinternen
Querelen erreicht die Partei nur 0,4 %.
Hier einige Anschriften: DEUTSCHE ZENTRUMSPARTEI, Postfach 2128, 44oo - Münster,
Tel.: o251/614o2o. - Bundesvorsitzender: Gerhard Woitzik.
Herr J. Ripsam, Lorscher Straße 35, D - 67o4 - Mutterstadt, Tel.: 06234/3551.
Spendenkonto: Postscheck Köln 255-5o9 - Die Partei ist auf die Unterstützung der Wähler angewiesen.
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