DIE ZERSTÖRUNG DER HL. MESSE IM SOG. 'N.O.M.'
von
Dr. H.B. Visser
III. Fortsetzung:
- Die Akklamation findet nach der sog. 'Wandlung' des Weines und dem
nachfolgenden "Mysterium fidei" statt, m.a.W., wenn der angeblich
gewollte Akt vorbei ist.
- Die angebliche Absicht des Priesters zu konsekrieren, wird nicht mehr
deutlich. Eine Konsequenz aus dem bisher Gesagten. Die Wandlung sollte
sich aber deutlich abheben gegen die Teile vor und nach ihr.
- Folglich gibt es auch subjektiv (auf Seiten des Priesters) keine
Garantie mehr, daß dieser die Absicht (subjektiv) hat, überhaupt zu
konsekrieren. Dennoch war diese Absetzung von dem übrigen Meßgeschehen
nötig, für den Priester selbst, da sie ihn vor Zerstreuung bewahrte,
ebenso auch für die Gläubigen, denn diese sollten nicht aus reiner
Zerstreuung zur Kommunion gehen.
- Auch ein Priester, der nicht die Intention zu konsekrieren hat, kann
jetzt den 'Einsetzungsbericht' im 'Herrenmahl' vortragen; denn die
Gesten, die einst die Wandlung als solche klar bezeichneten, sind ja
weggefallen.
- Es gibt keine Wandlung als solche mehr! Offiziell heißen die früheren
Wandlungsworte nun 'die Herrenworte' - im sog. 'Missale'. Und diese
Bezeichnung wird nicht neben der früheren (Wandlungsworte), sondern
anstatt dieser verwendet. Dafür ist kein anderer Grund ersichtlich als
der, daß man eben von der hl. Messe bzw. der wahren Wandlung abrücken
will. Abgesehen davon, ist der Terminus 'Herrenworte' äußerst
unspezifisch, da es viele Worte in der Überlieferung gibt, die Christus
gesprochen hat - außer den Wandlungsworten.
- Offiziell gibt es also keine Wandlungsworte mehr! - Man kann auf die
früheren Wandlungsworte hinweisen, die auch in den neuen Formeln, die
angeblich 'Herrenworte' sein wollen (vgl. dazu das "für alle" - Worte,
die Christus nie gebraucht hat!!!), vorkommen. Aber diese sind
vermischt mit anderen, die nicht einmal mehr sog. 'Herrenworte' sind!
Die Änderung des Terminus von "Wandlungsworte" in "Herrenworte" zeigt
übrigens deutlich an, daß man eine Wandlung nicht intendiert. Eine
Messe ohne Wandlung? Was ist das für eine 'Messe'?
- Man muß den Schluß ziehen: Es gibt keine Wandlung mehr! Für die
Wandlung ist es unbedingt erforderlich, daß die Wandlungsworte in der
richtigen Intention ausgesprochen werden, und zwar als Wandlungsworte.
Und das kann man nicht ersetzen durch einen 'Einsetzungsbericht', in
der in verfälschter Form die früheren Wandlungsworte vorkommen, und
auch keine sog. 'Herrenworte', die keine sind. Man legt somit Christus
Lügen in den Mund. - Die Frage, die unter Traditionalisten diskutiert
wurde, ob trotz der Fälschung der Wandlungsworte und der Herausnahme
des "Mysterium fidei" aus ihnen, der sog. N.O.M.' gültig sein könne,
ist somit entschieden: es gibt keine Wandlung mehr, und damit wird auch
kein Opfer mehr dargebracht.
- Auch ein sog. wohlmeinender, nach den landläufigen Bezeichnungen
'konservativer' Priester, der nach dem 'N.O.M.' zelebriert, konsekriert
nicht!!! - mag seine subjektive Intention noch die recht sein!!! Denn
wenn er nach dem sog. 'N.O.M.' zelebriert, übernimmt er auch das, was
mit ihm dargestellt wird: negativ gesprochen: keinen Vollzug der
Wandlung.
- Das Ereifern für den knieenden 'Kommunionempfang' in den
Liturgiefeiern nach dem sog. N.O.M.' ist sinnlos, denn auf diese Weise
eifert man dafür, daß gewöhnlichem Brot und Wein die Ehrfurcht erwiesen
wird, die nur dem Leib und dem Blute Christi, d.i. ihm selbst zukommt.
Das ist nun hier kein Eintreten für Steh- oder Handkommunion: der wahre
Leib des Herrn soll selbstverständlich knieend und mit dem Munde
empfangen werden.
- Ohne den Vollzug des Meßopfers hat das Priesteramt seine Bedeutung
verloren! Ein Priester, welchen Rang er auch einnimmt, der das hl.
Meßopfer nicht (mehr) darbringt, hat auf das Heiligste und
Eigentlichste seines Standes verzichtet, mithin auf das Amt selber. Er
will also gar kein Priester mehr sein. f. DER SCHLUSSTEIL DER LITURGIE
IST VERÄNDERT UND ES SIND UMSTELLUNGEN GEMACHT WORDEN. Die Kommunion'
der Gläubigen ist nunmehr in die des Priesters aufgenommen worden.
Dadurch erhält die Kommunion des Priesters eine andere Bedeutung. Die
Priesterkommunion gehört ihrem Wesen nach zur hl. Messe, die der
Gläubigen nicht!
- In IG 60 wird der Kommunion der Gläubigen1 sogar Vorrang verliehen!
Wenn ein Priester einmal nach den Gläubigen kommunizieren sollte, dann
kann er sich zur Rechtfertigung auf diese Bestimmung berufen.
- Das "Pater noster" wird nunmehr mit den Gläubigen gebetet. (IG 60)
Seit jeher war es aber ein Opfer- und kein Kommuniongebet. Daß es nicht
für gemeinsames Beten in Betracht kommt, geht auch aus der Tatsache
hervor, daß eine Einführung vorhergeht, und daß der Priester es in der
vorgeschriebenen Gebetshaltung spricht.
- Es folgt kein Amen mehr. Dies folgt zwar später, gehörte aber an den Schluß des "Pater noster".
- Das darauffolgende "Libera nos" ist jetzt höher bewertet als das
"Pater noster". Es wird vom Priester allein gebetet und ist also ein
priesterliches Gebet (geblieben), während das "Pater noster" diesen
hohen Rang verloren hat.
- Aber auch das "Libera nos" ist verändert worden. Es verlor zwei
wichtige Satzteile mit dem dazugehörenden feierlichen Gestus. Dafür
erhielt es einen unglücklichen Zusatz.
- Das nachfolgende "Per eundem" ist entfallen. Diese trinitarische
Konklusion hatte hier eine besondere Bedeutung, weil die Brechung der
Hostie dabei stattfand, und zwar bei bestimmten Worten. Das Gebet wurde
leise gesprochen und laut beendet mit den Worten "Per omnia
saecula...". Nichts davon ist erhalten geblieben.
- "Per eundem..." ist ersetzt worden durch "denn Dein ist das
Reich...". So beschließen die Protestanten das "Vater unser". Aber auch
sie merken in ihrer neuen Bibleübersetzung an, daß diese Formel
eigentlich nicht zum "Vater unser" hinzugehört. Angebliche Katholiken
aber führen diese Formel nun ein!
- Die in der hl. Messe erfolgte Hostienbrechung ist unmittelbar vor die
'Kommunion' gestellt worden. - Die Brechung erhielt ihren angestammten
Platz, als man Hostien zu verwenden anfing. Heute macht man diese
wohlbegründete Veränderung wieder rückgängig. Man kann auch
feststellen, daß man vom Hostiengebrauch wieder abrücken will, wodurch
auch in dieser Hinsicht die 'Uhr zurückgestellt! wird. Zugleich wird
die Handlung weiter von der abgerückt, die Christus beim Letzten
Abendmahl verrichtete.
- Es muß nunmehr soviel gebrochen werden, wie für die 'Kommunisn'
benötig wird. Diese bekommt dadurch ein rein sachliches Gepräge. Aber
praktisch ist die vielfältige Brechung der Hostie unmöglich: Die
Protestanten, die man hier imitiert, rücken immer mehr davon ab.
- Die Brechung soll sich in zwei Hälften plus einem Stück beschränken.
- Früher war die Brechung genau geregelt, heute nicht mehr.
- Die Mischung der Gestalten erfolgt jetzt ohne Bezug auf die Gläubigen, obschon der Priester ihnen zugewandt steht.
- In der Formel bei der Mischung ist das "et consecratio" gestrichen.
- Vor und nach dieser Handlung kniet der Priester nicht mehr.
- Die Brechung als solche hat an Bedeutung verloren. Nach IG 56
symbolisiert sie, daß wir vielen einen Leib bilden. Das ist so. Aber
die Brechung bedeutet in der wahren Messe mehr: sie zeigt an, daß
Christi Leib für uns gebrochen worden ist. Weiterhin bedeutet die
Brechung die Darstellung und Wiederholung dessen, was Christus tat, als
er das Meßopfer einsetzte.
- Das "Pax Domini..." wird nicht mehr bei der Mischung, sondern beim
Friedenskuß gesprochen. Das "Pax Domini..." war der Gruß des
auferstandenen Heilandes, und die Mischung weist auf die Auferstehung
hin.
- Auch das "Agnus Dei" ist verändert worden. Es begleitet nunmehr die
Brechung und erfüllt dadurch eine andere Aufgabe: Früher hatte es
selbständige Bedeutung und führte hin zum Friedensgruß. Daß man sich
während des "Agnus Dei" an die Brust schlägt (wie früher), hat man
fallen gelassen.
- Das gleiche gilt vom Friedenskuß. Er wird nicht mehr vom Altar aus
gegeben, wo er doch betonte, daß es sich um den Frieden Christi
handelte. Er ist auf alle Gläubigen ausgedehnt worden, obschon er nicht
ohne Grund auf die Kleriker am Altar beschränkt wurde. Die alte
Stilisierung hat man aber aufgehoben, um mehr Aktivität der Gläubigen
zu bewirken. Der Friedenskuß soll hinfort den Volkssitten entsprechend
gegeben
werden - obschon es sich um den Frieden Christi handelt, der unter den
Völkern leider nie zur Sitte wurde! Auch ist der Friedenskuß kein
fester Bestandteil der Liturgie mehr.
(Fortsetzung folgt) |