Einge Vorschläge, wie die Mißstände in der Kirche
wieder abzustellen sind
von
Dr. Gerd Josef Weisensee
Vor 13 Jahren sagte der bekannte römisch-katholische Professor Dr.
Georg May an einer Tagung in Fulda vor etwa 300 Priestern, dass die
Kirche - nach menschlichem Ermessen - nicht mehr zu retten sei. Er
betonte dabei «nach menschlichem Ermessen». Denn, so betonte er, wir
wissen ja, dass Jesus bei der Einsetzung des Petrus davon gesprochen
hat, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden. Wir
wissen jedoch auch, dass Jesus an die Apostel die Frage richtete: Wird
der Menschensohn noch Glauben finden, wenn er wiederkommt? Man darf
diese beiden Worte Jesu durchaus so verstehen, dass wir Menschen, wir
Christen, nicht die Hände in den Schoss legen sollen. Denn es gilt eine
Arbeit zu vollbringen: Jesus hat den Aposteln befohlen: Gehet hin in
alle Welt und taufet im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Er hat übrigens nicht gesagt, betreibt Dialog, nehmt
Ungläubige ohne Bekehrung in die Kirche auf und führt Ökumene mit
Götzenanbetern durch. Zu reden gibt in diesen Wochen auch das Buch des
deutschen Weihbischofs Dr. Ziegelbauer: «Die <alte> Kirche ist
mir lieber.» Wir sehen die Fehler und Misstände in der Kirche. Aber was
ist zu tun? Im Sinne eines Diskussionsbeitrages sollen im folgende
einige Vorschläge unterbreitet werden, um zur alten Kirche
zurückzukehren.
Erste Gedanken zu einer Reihe von Massnahmen
Beginnen wir den wichtigsten Schritten, die zur Wiederherstellung einer
wahren römisch-katholischen Kirche führen sollen, in der Heiligkeit,
also ewiges Leben, für alle angestrebt wird. Wir sind uns bewusst, ohne
die erbetete Gnade ist für den Menschen ein solches Werk unmöglich. Was
müsste also unternommen werden?
1. Der Heilige Vater wird gebeten, wieder die Tiara zu tragen.
2. Die Bischofskonferenzen und das Amt des
Präsidenten der Bischofskonferenz werden abgeschafft,
damit
entfallen auch alle Kommissionen und Arbeitsgruppen im Rahmen der
Bischofskonferenzen.
3. Jeder Bischof ist alleine für seine Diözese verantwortlich.
4. Es werden regional erfahrene Bischöfe als
Erzbischöfe eingesetzt, die eine beschränkte Oberleitung
innehaben.
5. Die theologischen Fakultäten werden sofort
geschlossen, soweit die Ausbildung von Priester-
amtskandidaten
betroffen ist. Die Bischöfe werden aktiv, so dass die theologischen
Fakultäten generell verschwinden
können. Dies geschieht am besten dadurch, dass niemand von diesen
Ausbildungs-
stätten mehr in kirchliche Dienste übernommen wird.
6. Die Priesterausbildung wird in Seminaren der
jeweiligen Diözese vorgenommen. Als Dozenten
können nur - nach sorgfältiger Prüfung durch eine
Kommission - einzelne der heutigen Theologie-
Professoren
übernommen werden.
7. Schriften von Haeretikern und Apostaten wie Haag,
Hans Küng, Teilhard de Chardin, Drewermann und
dergleichen werden gemäss schon bestehenden
Verurteilungen aus dem Schrifttum ausgesondert.
8. Es wird der index der verbotenen Bücher wieder eingeführt.
9. Die heute tätigen Priester werden in Exerzitien
geschickt, die unter der Leitung von Priestern des
tridentinischen Ritus stehen. Dabei werden die Fehler der Konzilskirche
(Okumenismus,
Fasnachtsmessen, Verunehrung der
hi. Eucharistie, Handkommunion, Generalabsolutions-Feiern,
Laienpredigerei usw.) behandelt.
10. Die Verträge mit staatlichen Stellen über
Kirchenparlamentarismus sind fristlos zu kündigen. Das
kirchliche Rätesystem ist
abzuschaffen und die Demokratisierungsversuche - verbunden mit der
Entmachtung der Pfarrer und Bischöfe sind
einzustellen.
11. Der Staat darf nicht mehr Kirchensteuern erheben. Alles wird
auf Spenden-Basis von den Pfarreien
selber
eingebracht.
12. Die sogenannte neue Messe und die Missa 2000, die derzeit in
der Übersetzung sich befindet, wird
sofort verboten. Schon allein
wegen der inzwischen bekannt gewordenen kirchen-fremden
Beeinflussung bei der Entstehung dieser «Messen».
13. Die hl. Messe wird sofort wieder im Ritus gemäss der Revision
des seligen Papstes Johannes XXIII.
gefeiert - mit dem Rücken zum
Volk.
14. Der Tabernakel wird sofort in die Mitte der Kirche gebracht;
15. Die Luther-Tische werden an Antiquitätenhändler verkauft.
16. Die Handkommunion wird verboten.
17. Bis zur Fertigstellung von Kommunionbänken, die gleichzeitig
wieder zur Abschrankung des
Altarraumes dienen, werden Kniebänke aufgestellt.
18. Die Funktion des Messdieners bleibt Buben vorbehalten.
19. Alle Laientheologen und Pastoralassistenten werden
freigestellt. Lediglich ehrenamtliche Katecheten
für die Mitarbeit im Religionsunterricht sind
zulässig.
20. Laienpredigten, der Aufenthalt von Frauen im Chorraum der
Kirche während der hl. Messe wird
verboten.
21. Die hl. Geräte, Kelche, Monstranzen müssen alle neu geweiht
werden und dürfen in Zukunft wieder
nur noch von Priestern
berührt werden. Um die Schwätzereien in den Kirchen während der hl.
Messe einzustellen, wird
wieder das Amt des Aufsehers eingeführt.
23. Der Antimodernismus-Eid wird wieder eingeführt; ferner haben
alle Seelsorger wieder die
Priesterkleidung zu tragen.
24. In allen Diözesen wird für jede Pfarrei eine
Kurz-Mission durchgeführt, damit die Glaubensgrundsätze,
die 10 Gebote, die 5
Kirchengebote und die wichtigsten Dogmen sowie die Tatsache der
Todsünde
wieder in Erinnerung gerufen werden.
25. Kommunionempfang ist nur bei voller Nüchternheit gestattet
(Vorschlag: Seit 5 Stunden vor Beginn
der hl. Messe keine festen
Speisen).
26. Ferner muss - bis auf weiteres - vor der hl. Kommunion von
jedem Priester unter Androhung der
Exkommunikation bei Unterlassung - an dieses Nüchternheitsgebot
und an die Pflicht zur vorherigen
Beichte erinnert werden. Bussfeiern sind zur
Vorbereitung auf die hl. Beichte zulässig; wenn ein
Priester eine Generalabsolution erteilen
sollte, führt dies automatisch zu seiner Exkommunikation.
27. Auch Konzelebrotionen, die bei der hl. Messe noch
Johannes XXIII. an sich kaum möglich sind, werde
strikt verboten und führen bei
Widerhandlung zum Interdikt.
28. Für eine Übergangszeit wird auf Dekanatsebene eine Art
Ombudsmann eingeführt, an den sich das
gläubige Volk wenden kann, um
sich über Misstände zu äussern.
29. Die kirchliche Presse wie Pfarrblätter usw. werden eingestellt und dann neu aufgebaut.
30. Die Spende der hl. Krankensalbung ohne hl. Beichte und im Massenverfahren wird verboten.
31. Die bestehenden Gesangbücher werden neu als Gebetbücher
herausgegeben. Die Lieder mit teils
anti-christlichem oder
revolutionären Gedankengut werden wieder in ihre ursprüngliche Form
übertragen;
dies gilt insbesondere für die fast völlig zerstörten Sanctus-Lieder.
32. Es ist darauf zu achten, dass die von den Neo-Modernisten
systematisch vorgenommene Streichung
des Gebetschluss-Wortes «Amen»
rückgängig gemacht wird.
33. Sodann wird in jeder Pfarrei eine ausführliche Volksmission
durchgeführt. Zur Erinnerung daran
sollen Wegkreuze mit Corpus an geeigneten Steilen,
insbesondere an Strassenkreuzungen aufgestellt
werden.
34. Die Orden werden visitiert und strengen Regeln unterworfen.
Grundsatz: Keine modernen
Unterhaltungsmethoden wie
Fernsehen gehören in ein Kloster.
35. Der Bischof hat regelmässig Visitationen in den Pfarreien
und Ordenshäusern vorzunehmen, soweit
dies nicht Aufgabe eines Abtes
ist.
36. Die Fronleichnamsprozession wird in jeder Pfarrei
verpflichtend, ferner die feierliche Begehung des
Herz-Jesu-Freitages und die
Anbetung des ausgesetzten Allerheiligsten. (...)
38. Der ursprüngliche Heiligenkalender wird wieder eingeführt. (...)
40. In jeder grösseren Ortschaft wird die ewige Anbetung eingeführt.
41. Es werden wieder Seitenaltäre auf den abgebrochenen Steilen
errichtet. Die Kirchen führen nach
vollzogenem Umbau mit dem Bischof eine feierliche neue Kirchweihe durch.
42. In den Monaten Mai und Oktober wird das Rosenkranz-Gebet gefördert.
43. Das neue Exorzismus-Gebet wird abgeschafft; der Exorzismus
wird in allen psychiatrischen
Anstalten gebetet.
44. Die niederen Weihen wie Subdiakon, Diakon usw. werden wieder eingeführt.
Diese Zusammenfassung wurde erstellt von:
Dr. Gerd Josef Weisensee
(aus: Loreto-Bote 1/2003 Nr. 38) |