NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
KEIMENDES LEBEN - Wie aus der
Kritik von 'Kard.' Höffner bekannt wurde, hat der Präsident des
Bundesverfassungsgerichtes, Herr Prof. Wolfgang Zeidler auf einer
Tagung von Juristen in Bitburg folgende Äußerungen gemacht (zitiert
nach MÜNCHNER MERKUR vom 16.1.1986):
1. das Verbot der Tötung auf Verlangen sei eine "Insel der Inhumanität
als Folge kirchlichen Einflusses auf unsere Rechtsordnung",
2. er befürchte bei der Beurteilung von Gen-Technologie und Menschenwürde einen "Rückzug auf das Religiöse",
3. es sei ein Fortschritt, daß das Religiöse in den vergangenen Jahren aus der Rechtsordnung verdrängt worden sei, sowie
4. eine befruchtete menschliche Eizelle sei ein "himbeerähnliches Gebilde", eine "wuchernde Substanz der ersten Stunden".
ROM - Zur außerordentlichen Synode in Rom vom 24.11.-8.12.1985: Diese
Synode, an der-165 Synodale (Io2 Vorsitzende von sog.
Bischofskonferenzen, 24 Leiter der römischen 'Kurienbehörden', 3
Ordensvertreter, 21 von Wojtyla ernannte Personen, der Generalsekretär
der 'Bischofssynode1, dazu noch 14 Patriarchen und Metropoliten der
Ostkirche) teilnahmen, war von Mgr. Wojtyla mit einer dreifachen
Zielsetzung einberufen worden: a) Feier des 2o. Jahrestages der
Beendigung von Vatikanum II, b) Bilanz von 2o Jahren Umsetzung der
Konzilsbeschlüsse, c) Weitergabe von neuen Impulsen im Geiste von
Vatikanum II. In dem Schlußdokument mit dem Titel "Die Botschaft an die
Christen in der Welt" heißt es u.a.: "Einmütig teilten wir Bischöfe
voller Dankbarkeit die Auffassung, daß das Zweite Vatikanische Konzil
ein Geschenk Gottes an die Kirche und die Welt bedeutet. In Treue zum
Konzil sehen wir in ihm einen vom Heiligen Geist eröffneten Lebensquell
für die Gegenwart wie für die Zukunft. Laßt uns nicht bei den
Irrtümern, Fehldeutungen und Mängeln stehen bleiben, die aufgrund
menschlicher Sünde und Schwäche im Volke Gottes zu Leiden geführt
haben. Voll Zuversicht glauben wir nämlich und sehen wir, daß die
Kirche heute im Konzil das Licht und die Kraft findet, welche Christus
den Seinen für alle Zeiten der Geschichte verheißen hat. (...) Im
Geiste dieser beglückenden Hoffnung für die Kirche und die Welt laden
wir euch ein, das Zweite Vatikanische Konzil besser und vollständiger
kennenzulernen, es eingehender und tiefer zu studieren, die Einheit
aller Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen weiter zu durchdringen
und ihre Schätze zu heben." Außdrücklich wird auch die liturgische
Konstitution "Sacrosanctum Concilium" erwähnt. Es geht um eine weitere
Anpassung der Beschlüsse an die veränderte Lage der Welt und der
Kirche: "Die Zeichen unserer Zeit sind von denen während des Konzils
teilweise verschieden; Ängste und Bedrängnisse haben zugenommen. Auf
der ganzen Welt wachsen heute Hunger, Unterdrückung, Ungerechtigkeit
und Krieg, Folter und Terrorismus und andere Arten von Gewalt. "Des
weiteren sollen weitere Möglichkeiten der Inkulturation gesucht werden
(Anm.d.Red.: man erinnere sich dabei, was hier gemeint ist: z.B. wie
geschehen in Neu-Guinea, halbnackte Mädchen als Lektorin) sowie der
Dialog mit den nicht-christlichen Religionen und den Atheisten. (Vgl.
MÜNCHNER MERKUR vom 9.12., lo. 12.85, vom 24.11.85 und DIE WELT vom
10.12.85)
"Steirischer Herbst 1985" - Zu den sog. 'Kulturtagen' in Graz: Der
österreichische Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger hat letztes
Jahr in Graz ein sog. Kulturspektakel feierlich eröffnet, welches sich
durch Obszönitäten und Geschmacklosigkeiten auszeichnete. Ein
'Künstler' namens Peter Gerwin Hoffmann bepflasterte den Vorraum, das
Pissoir und die Toilette mit Schokolade. Wer seine Notdurft im Forum
Stadtpark verrichten wollte, war gezwungen, auf Schokoladetafeln zu
treten. Etwa looo Tafeln Schokolade wurden auf diese Weise
'kpnstierisch' zweckentfremdet. - Im Rahmen dieses "Steirischen
Herbstes" fand auch eine sog. "Warme Woche" statt;, auf der Vertreter
der Homosexuellenszene die Forderung stellten, daß Homosexualit
m*H^irffn14 Jahren straffrei sein solle. - Und noch etwas aus der
österreichischen Kulturlandschaft. Für Produkte wie folgendes erhielt
Herr Ernst Jandl den Staatspreis für Literatur in Höhe von 2oo.ooo.-
öS: "Beisel - blunzen essen - dazu trinken ein seidel - noch ein
blunzen essen - dazu trinken noch ein seidel - andern zuhören sprechen
- andern zuschauen essen - blunzen essen den dritten - dazu trinken den
dritten seidel." (nach einem Flugblatt der "Bürgerinitiative gegen
Religionsverhöhnung, öffentliche Perversität und
Steuergeldverschwendung" Graz, verantwortlich Herwig Nachtmann.)
Höffner spricht von Traditionsbruch
- (DIE WELT vom 27.11.85:) "Durch den schweren Traditionsbruch Ende der
6oer, Anfang der 7oer Jahre sind bei vielen Katholiken die religiösen
und sittlichen Überzeugungen und Verhaltensweisen verunsichert worden."
Mit dieser Skizzierung der Lage der Kirche in der Bundesrepublik
Deutschland hat sich der Kölner Erzbischof Kardinal Höffner gestern in
die Diskussion der in Rom tagenden Weltbischofssynode eingeschaltet.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wies darauf hin, daß
durch diesen Traditionsbruch (...) die Weitergabe des Glaubens an die
jüngere Generation "gestört" sei. Von der Bischofssynode erhofft sich
die Deutsche Bischofskonferenz nach den Worten Höffners "die Förderung
der umfassenden Rezeption des ganzen zweiten Vatikanums... jenes
'Konzils', das die Revolution und den Traditionsbruch programmiert
hatte. - Es gibt nur eine logische Schlußfolgerung: 'Kard.' Höffner will den schweren Traditionsbruch und die Störung der Weitergabe des Glaubens an die jüngere Generation.
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