NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
GENOCID IN CHINA, Leserbrief
von Herrn Dr.med. Heinrich Schulte-Wintrop in der DT, 19.4.85 Die
drastischen Maßnahmen der kommunistischen, chinesischen Regierung zur
Begrenzung ihrer Bevölkerung finden in der westlichen Welt weitgehend
Zustimmung, gilt China doch als das Land mit der größten Einwohnerzahl
und einer großen Bevölkerungsdichte. Was sich jedoch hinter der als
human erscheinenden Geburtenkontrolle verbirgt, stellt die furchtbaren
Abtreibungszahlen des Westens noch in den Schatten. Wie die NATIONAL
RIGHT TO LIFE NEWS vom 31.1.1985 mitteilt, veröffentlichte der
Stanforder Wissenschaftler Steven Mosher 198o einen Bericht über die
Massentötungen von Föten und Neugeborenen, der kürzlich in der
WASHINGTON POST in einer Artikelserie von Michael Weisskopf bestätigt
wurde. Danach sind 53 Millionen Abtreibungen und Kindestötungen seit
1981 zu verzeichnen. Noch in den letzten drei Schwangaschaftsmonaten
wird zwangsweise abortiert. Um das Plansoll zu erfüllen - wenn irgend
möglich soll die Bevölkerungszahl im Jahre 2ooo auf eine halbe
Milliarde reduziert werden -, werden Mütter sogar in der Nacht in
ländliche Abtreibungszentren gebracht. Ein Entkommen ist nicht möglich,
weil die örtlichen Gesundheitsberater genaue Unterlagen über werdende
Mütter besitzen und Repressalien zu befürchten haben, falls die
Aktionen fehlschlagen. Das gleiche gilt auch von den Ärzten. Die ersten
Berichte von Mosher klangen so unglaublich, daß man den Verfasser als
unwissenschaftlich hinstellte und ihm die Promotion versagte. Es steht
zu erwarten, daß er nun nach dem Weisskopf-Bericht in der WASHINGTON
POST rehabilitiert wird. Wie HUMAN LIFE INTERNATIONAL, eine
US-Zeitschrift, die sich energisch für das ungeborene menschliche Leben
einsetzt, in der Märzausgabe dieses Jahres mitteilt, wird die
Massentötung in China auch durch die Weltbank unterstützt. (...)
Traurig stimmt es (...), daß eine Stadt wie Münster i.W. "Pro familia"
(besser: "Contra familiam"; denn diese Organisation propagiert die
Abtreibung) in diesem Jahr 92ooo DM Zuschuß gewährt hat.
MODERNE RAUBRITTERSPIELE - Nachricht:
Wie aus einem Brief von Frl. H. Hagen / Genf vom 8.lo.85 an Herrn
Mottet, ebenfalls Genf, hervorgeht, wurde in einer Nacht- und
Nebelaktion das Meßzentrum St. Canisius in Fribourg / Schweiz vom
Schatzmeister der Econer Bruderschaft, Abbe Denis Roch und einigen
Kumpanen ausgeräumt. Man ließ alles mitgehen, was nicht niet- und
nagelfest war, und schreckte selbst vor direktem Diebstahl nicht
zurück. Die St. Canisius-Kapelle wurde bislang von Herrn N. Schüler -
für dessen Affinität zu Econe es n.b. längst keine Entschuldigung mehr
geben konnte - verwaltet und dem Lefebvreianer Abbé Maret betreut. Nach
dieser Aktion ließ Herr Schüler die Schlösser der Kapelle auswechseln,
um weitere Einbrüche zu verhindern. Nun befürchtet die Fribourger
Gruppe, daß die Orgel, die sich noch in der Kapelle befindet, von den
Econer Wegelagern herausprozessiert werden könnte.
Inzwischen hat Herr Schüler einen gewissen Abbé Maillard gewonnen, in
der Kapelle weiterhin die Messe zu lesen. Und wie liest sich nun diese
Raubrittergeschichte in der offiziellen Diktion von M. Lefebvre? Im
Mitteilungsblatt der Econer Bruderschaft, die den Namen des hl. Pius X.
nur mißbraucht, heißt es (November-Heft von 1985, S.7):
"Mitteilungen an die Gläubigen von Freiburg/Schweiz - Das Kirchenrecht
und die Tradition der Kirche verlangen, daß die Priester die Freiheit
und die Möglichkeit haben, ihre Seelsorge mit voller Verantwortung für
das größte Heil der Seelen auszuüben. Leider müssen wir feststellen,
daß diese Freiheit und diese Verantwortlichkeit in der Kapelle von
Freiburg ständig gehemmt sind und dies seit vielen Jahren. Das ist der
Grund, warum wir unsere Priester beauftragt haben, ein anderes Lokal zu
suchen, wo sie die volle Freiheit haben werden, ihr Priesteramt nach
der Tradition der Kirche in Frieden auszuüben wie in allen von der
Priesterbruderschaft gegründeten Zentren, und dies zum größtmöglichen
geistlichen Nutzen der Gläubigen.
Econe, am Fest des heiligen Matthäus, 21. September 1985
+ Marcel Lefebvre - in vollem Einverständnis mit der Obrigkeitder Bruderschaft."
Dieser Zynismus ist kaum noch zu überbieten. - In diesem Zusammenhang
ist es interessant zu wissen, daß der Econer Prälat Anfang der 7o-er
Jahre die Stiftung eines Hauses in München an die Bruderschaft
ausschlug, die mit der Auflage verbunden war, daß in diesem Haus nur
die von Pius V. kodifizierte hl. Messe gefeiert werden dürfe. N.B. In
seinem Antwortschreiben vom 9. lo.85 weist Herr Mottet Frau Hagen
darauf hin, daß P. Barbara, bekannt durch seine Verleumdungskampagne
gegen den verstorbenen Mgr. Ngo-dinh-Thuc, ähnliche Attaken gegen den
Abbé Delmasure und Herrn Denoyelle / Brüssel und die von ihm
herausgegebene Zeitschrift MYSTERIUM FIDEI reitet.
WOJTYLANISCHE FEHLBARKEIT - Auf
seiner diesjährigen Afrikareise sagte Mgr. Wojtyla in Garoua / Kamerun
zu islamischen Zuhörern: "Indem sie ihre Überzeugung bekräftigt, daß
Christus der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist, achtet
die Kirche diejenigen, die ihrem Gewissen nach andere Wege einschlagen,
um zu Gott zu gelangen; sie schätzt deren Aufrichtigkeit und deren
Edelmut und arbeitet gern mit ihnen zusammen für das allgemeine Wohl."
(Vgl. dt. Ausgabe des OSSERVATORE ROMANO vom 13.9.85. - Vgl. auch die
Nachricht in der PASSAUER NEUE PRESSE vom 13.8.85 über diese Ansprache;
dort heißt es: "Er (Wojtyla) akzeptiere auch jene, die wie die
Mohamedaner nicht an Christus als Erlöser glaubten und 'auf anderen
Wegen zu Gott kommen'." Dagegen spricht Christus: "Ich bin der Weg, die
Wahrheit und das Leben." (Joh. 14,6) In der gleichen Ansprache
vermeinte Johannes Paul II. feststellen zu müssen: "In diesem Sinne
grüße ich hiermit die Söhne des Islam, die sich dieser wichtigen Feier
der Initiation ihrer christlichen Brüder anschließen wollten. Liebe
Freunde, wir teilen mit euch den Glauben an den einen lebendigen,
barmherzigen und allmächtigen Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde
(...). Mit euch, liebe Brüder und Schwestern, versuchen wir, in der
Wahrheit fortzuschreiten, um zur vollen Einheit zu gelangen."
(OSSERVATORE ROMANO vom 13.9.85.)
GERICHTSURTEIL: KEIN RECHT.., AUF VERNICHTUNG DURCH ANDERE.
(AP - zitiert nach VOX FIDEI 11/85) Das Landgericht Detmold hat die
Klage eines 2-jährigen mongoloiden Kindes, vertreten durch seine
Mutter, gegen die die Mutter während der Schwangerschaft behandelnden
Ärzte auf Schadenersatz wegen unterlassener Abtreibung abgewiesen. Nach
der Begründung des Gerichtes muß der Mensch "grundsätzlich sein Leben
so hinnehmen, wie es von der Natur gestaltet ist" und habe kein
verbrieftes Recht "auf die Verhütung oder Vernichtung durch andere".
NEUES IM FALL VON FRAU PROF. MERTENSACKER (man
vgl. EINSICHT Okt. 85, S.lo5 f.) Nachdem Frau Prof. Mertensacker wegen
ihrer Haltung zum ß 218 gekündigt worden war - der Dekan sprach
allerdings die Kündigung ohne Angabe von Gründen aus, weswegen Frau
Prof. Mertensacker keine rechtliche Handhabe hat, gegen die Kündigung
gerichtlich vorzugehen - glaubte der KNA (der Informationsdienst der
Reformer-'Kirche') noch einiges 'Hintergrundwissen' zu diesem Fall
beitragen zu müssen (KNA-Informationsdienst Nr.4o, S.3/1982 vom
3.lo.1985): "Der Fall ging durch die Presse. Und was bisher geschrieben
wurde, läßt sich auf folgenden Nenner bringen: Der Musikpädagogin Prof.
Adelgunde Mertensacker sei ihr Lehrauftrag für Entwicklungspsychologie
an der Dortmunder Abteilung der Musikhochschule Westfalen-Lippe
entzogen worden, weil sie gelehrt habe, menschliches Leben beginne mit
der Zeugung und Abtreibung sei Tötung an einem Menschen in der
Entwicklung. Ob solcher Berichte ließen bissige Kommentare und
Protestnoten an die Adresse des Dortmunder Instituts nicht lange auf
sich warten. Indes war aus dem Bistum Münster Zusätzliches zu erfahren.
Frau Mertensacker habe Studenten Leistungsscheine verweigert, weil
diese nicht expressis verbis und schriftlich erklären wollten, daß sie
mit den Auffassungen ihrer Dozentin zur geltenden Fassung des
Paragraphen 218 StGB in allen Punkten übereinstimmten. Der Dekan habe
Frau Mertensacker daraufhin in einem persönlichen Brief mitgeteilt, daß
auf Grund entsprechaider Beschwerden der Studenten und unter Hinweis
auf andere geäußerte Bedenken, die sich gegen ihre Lehrmethoden
richteten, nicht damit zu rechnen sei, daß sie für das nächste Semester
einen Lehrauftrag erhalte. Für Frau Mertensacker, die nach Angaben der
Pressestelle des Bistums Münster auf ihrem Grundstück in Liesborn
tridentinische Messen ohne Erlaubnis des zuständigen Bischofs von
Münster feiern läßt, besteht kein rechtlicher Anspruch auf Fortsetzung
des Lehrauftrags. Diesen Sachverhalt bestätigte auch das katholische
Büro in Düsseldorf auf Anfrage. Die Institutskonferenz, die mit 24
gegen zwei Stimmen sich dafür ausgesprochen hatte, dem Leiter der
Hochschule vorzuschlagen, Frau Mertensacker für das Wintersemester
1985/86 keinen weiteren Lehrauftrag zu erteilen, betonte in einer
Stellungnahme ausdrücklich, daß nicht ihre Äußerungen zum Paragraphen
218 StGB Anlaß dieser Entscheidung gewesen seien." Auf diese
Darstellung verlangte Frau Prof. Mertensacker unter Hinweis auf § 11,
Abs.l U.3 des Pressegesetzes für das Land Nord-Rhein-Westfalen vom
24.5.1966, GVB1 von der KNA folgende Gegendarstellung: "Die Behauptung,
ich hätte Studenten Leistungsscheine verweigert, weil diese nicht
expressis verbis und schriftlich erklären wollten, daß sie mit den
Auffassungen ihrer Dozentin zur geltenden Fassung des Paragraphen 218
StGB in allen Punkten übereinstimmten, entspricht nicht der Wahrheit.
Es war vielmehr so, daß ich von den Studenten gefordert habe, daß sie
die Informationsschrift der Europäischen Ärzteschaft "Leben oder Tod"
zur Kenntnis nehmen sollten. Der Grund: Diese Schrift, die ich im
Rahmen des Entwicklungspsychologie-Unterrichts den Studenten und
Studentinnen in der Diskussion um die Abtreibungsfrage vorgelegt hatte,
wurde mir von diesen während des Unterrichts vor die Füße geworfen und
verächtlich als "Pamphlet" beschimpft. Die Studenten hatten außerdem
bei meiner Feststellung: 'Der Mensch ist Mensch von Anfang an. Das
menschliche Leben beginnt mit der Zeugung. Abtreibung ist Tötung eines
Menschen in der Entwicklung,1 und nach Verteilung der erwähnten
Informationsschrift unter Protest meinen Unterrichtsraum verlassen,
Unterschriften gesammelt und meine Entlassung gefordert. Es stimmt also
nicht, daß meine Entlassung nichts mit meiner Äußerung zum Paragraphen
218 StGB zu tun hatte, wie die Institutskonferenz nun behauptet, war
doch außerdem einziger Diskussionsgegenstand der Konferenz die Anklage
der Studenten: 'Frau Mertensackers Unterricht baut auf einem ihr
eigenen christlichen Weltbild auf. Geprägt von ihrem Weltbild sind auch
die Diskussionen um den Paragraphen 218. Wir lehnen es ab, von einer
Dozentin unterrichtet zu werden, die ihre persönliche Meinung als
verbindliche Lehre darstellt." - Meine Haltung zum geltenden Recht
(...) war sehr wohl der Grund meiner Entlassung. Die Institutskonferenz
hat sich dabei dem Druck der Studenten gebeugt." Es ist nicht weiter
verwunderlich, daß sich in die Kampagne gegen Frau Mertensacker auch
die sog. KNA einschaltet, denn - wie schrecklich - Frau Mertensacker
läßt in einer Kapelle 'verbotenerweise' die hl. Messe lesen. Wie weit
aber das Vorgehen gegen Frau Prof. Mertensacker inzwischen zum Skandal
ausuferte, geht aus einem Bericht der DEUTSCHEN TAGESPOST vom
12.11.1985 hervor.
KESSELTREIBEN GEGEN FRAU MERTENSACKER - ZUSAMMENSPIEL VON OFFIZIELLEN INFORMATIONEN UND INOFFIZIELLEN FEHLDEUTUNGEN
- in dem mit "er" signierten Artikel heißt,es: Für die Musikhochschule
Westfalen-Lippe ist der "Fall" Mertensacker abgeschlossen. Die frühere
Professorin hat ihren Lehrauftrag nicht verlängert bekommen. Es mehren
sich jedoch die Stimmen, die ein Eingreifen der Landesregierung
fordern. Diese jedoch hüllt sich in Schweigen, obgleich sie die
Dienstaufsichtspflicht über die Hochschule hat. Weder die 'zuständige
Ministerin noch Ministerpräsident Rau hat sich bisher offiziell
geäußert. Offensichtlich hofft man, daß sich die Öffentlichkeit wieder
"beruhigt". Dazu soll auch eine Informationskampagne beitragen, die zum
Teil den Charakter eines Kesseltreibens annimmt. Am Ausgangspunkt steht
eine offizielle Stellungnahme der 38. Institutskonferenz des Instituts
Dortmund und eine sogenannte"Dokumentation" der Staatlichen Hochschule
für Musik Westfalen-Lippe. Die Institutskonferenz betont "mit aller
Entschiedenheit, daß ihre Entscheidung in keiner Weise von Frau
Mertensackers allgemein respektierter Auffassung 'Abtreibung ist
Tötung' beeinflußt worden ist." Wie beide Erklärungen betonen, sei
ausschlaggebend gewesen eine "doktrinäre Haltung gegenüber Studenten
bei nicht mit Frau Mertensacker übereinstimmenden Ansichten, die
teilweise bis zur Verweigerung der Leistungsscheine führte" und "von
den Studenten erhobene Vorwürfe, den Unterricht nicht regelmäßig und
ohne hinreichende Vorbereitung erteilt zu haben." Diese offizielle
Stellungnahmen haben in manchen Kreisen ihren Eindruck nicht verfehlt.
Im Gegensatz zum Bischof Hengsbach in Essen, der sich zugunsten von
Frau Mertensacker engagiert hatte, versicherte nunmehr das Katholische
Büro in Düsseldorf dem Leiter der Musikhochschule, daß es "keinerlei
Zweifel daran hatte, daß der Schritt der Staatlichen Hochschule für
Musik Westfalen-Lippe bzw. der Institutskonferenz... gerechtfertigt
war". Der KNA-Informationsdienst vom 3. Oktober ging noch weiter und
übertraf sogar die offizielle Stellungnahme der Musikhochschule (...).
(Man vgl. dazu den vorstehenden Text; Anm.d.Red.)
Im Bericht der DEUTSCHEN TAGESPOST heißt
es zu diesen Erklärungen: Daß es sich hierbei tatsächlich um
Fehlinformationen handelt, ergibt sich aus folgenden nachweisbaren
Tatsachen:
In dem Schreiben des dritten Semesters vom 5. Juli 1985 mit der
Überschrift "Kritik an Frau Mertensackers Unterricht", das Frau
Mertensacker vor der entscheidenden Institutskonferenz vom 17.
September offiziell übergeben wurde, heißt es, und zwar
schreibtechnisch hervorgehoben: "Frau Mertensackers Unterricht baut auf
einem ihr eigenen christlichen Weltbild auf... Weiterhin von ihrem
Weltbild geprägt war eine mehrmalige 'Diskussion' über den § 218. Wir
sind der Meinung, daß der § 218 nicht Gegenstand des
Entwicklungspsychologieunterrichtes sein sollte!" Ähnlich heißt es im
Schreiben der Studenten des 4. Semesters vom gleichen Tage: "Als
Unterrichtsmaterial benutzt Frau Mertensacker ausschließlich
Propagandablätter der 'Bewegung für das Leben e.V.'." Sogar der
Direktor der Musikhochschule persönlich schreibt am 17. Oktober: "Die
Äußerung von Frau Mertensacker zur Abtreibungsproblematik hat
allenfalls... den letzten Anstoß dazu gegeben, daß sich lange gestauter
Unmut der Studenten... Luft gemacht hat". Daß der gleiche Direktor der
Hochschule in einer sogenannten "Dokumentation betont, "daß die
Äußerungen von Frau Mertensacker zum ß 218 nicht Anlaß zu der
Entscheidung waren" und daß die Institutskonferenz erklärt, "daß ihre
Entscheidung in keiner Weise von Frau Mertensackers allgemein
respektierten Auffassung 'Abtreibung ist Tötung' beeinflußt worden
ist", ist dementsprechend nachweislich falsch. - Wie aus diesem Bericht
weiter zu erfahren ist, mußte sich die KNA für ihr Fehlinformation und
ihre Diffamierung entschuldigen, was allerdings nur halbherzig geschah.
Wie bereits im letzten Heft ausgesprochen, bitten wir auch dieses Mal
für Frau Mertensacker zu beten.
WO UNGEHORSAM ZUR PFLICHT WIRD... -
"Nur einen Grund haben die Menschen, nicht zu gehorchen, wenn nämlich
etwas von ihnen gefordert werden sollte, was dem natürlichen oder
göttlichen Gesetze offenbar widerspricht; denn nichts von all dem,
wodurch das Naturgesetz oder der Wille Gottes verletzt wird, ist zu
gebieten oder zu tun erlaubt." (aus der Enzyklika "Diuturnum illud" von
Papst Leo XIII vom 29.6.1881)
UdSSR: Patriarch Pimen,
Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau, hat gestern (d.i.
der 22.7.85) zu seinem 75. Geburtstag vom Präsidenten des Obersten
Sowjets der UdSSR für seine "patriotische Tätigkeit bei der Verteidung
des Friedens" den hohen sowjetischen "Orden des Roten
Arbeit&anners" erhalten. Das meldete die amtliche sowjetische
Nachrichtenagentur TASS, (aus: MÜNCHNER MERKUR vom 23.7.1985.)
Deutschland: Die neue
Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) will sich dafür einsetzen,
die Verordnung der "Pille" auf Krankenschein zu prüfen. In einem
Interview des Südwestfunks räumte sie gestern ein, daß dies wegen der
Finanzprobleme der Krankenkassen "zum gegenwärtigen Zeitpunkt" noch
nicht zu realisieren sei. Man müsse aber darüber nachdenken, wie man
eine verantwortliche Familienplanung erleichtern könne, wenn junge
Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt kein Kind wollten. Zugleich
sprach sie sich erneut gegen eine Änderung des Abtreibungsparagraphen
218 aus. (MÜNCHNER MERKUR vom 7.lo.85.)
Europa: Das Regionalbüro Europa
der Weltgesundheits-Organisation (WHO) hat die bisherige
"Familienplanung" aufgegeben und ein neues Programm für die "Sexualität
und Familienplanung" festgelegt. In der Begründung dazu heißt es,
Sexualität und sexuelle Gesundheit gehörten zu den Themen, die in den
kommenden Jahrzehnten größere Aufmerksamkeit beanspruchten. Eine der
Thesen (im Wortlaut): "Sexualität beginnt mit der Geburt, wenn nicht
sogar schon vorher. Selbstbefriedigung und sexuelle Spiele sind für
Kinder normale und gesunde Betätigungen (...). Die Fähigkeit, als
sexuelle Wesen Freude zu empfinden, muß bei Kindern ebenso wie bei
Erwachsenen gefördert werden." (Nach SB 42/85, S.4.)
Rom: "Seligsprechung von Paul
VI. angeregt" Nach einer KNA-Meldung soll 'Kard.' Sebastiano Baggio die
Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für den vor 7 Jahren
verstorbenen Mgr. Montini angeregt haben. Baggio, Camerlengo der
Reform-'Kirche' und Rotarier, meinte in einer Predigt am 6.8.85, es sei
"mit dem Studium des heroischen Grades der Tugenden Pauls VI. zu
beginnen"; viele teilten die Überzeugung, "daß wir einen Heiligen vor
uns haben". (nach SAKA-Informationen, Okt. 85.)
Lourdes: Die Quelle von Lourdes, auf die zahlreiche Wunderheilungen zurückgeführt werden, droht zu versiegen. (SB 41/85)
"DDR": Bis zu zwei Jahre Haft
droht das "DDR"-Strafgesetzbuch dem an, der pornographische Schriften
herstellt und verbreitet. Und die "DDR"-Verordnung zum Schutz der
Kinder und Jugendlichen verbietet die Herstellung von Schriften, die
"geschlechtliche Verirrungen hervorrufen". Im Westen ist man da ja
nicht so pingelig. Im Gegenteil. Die Kapitalisten wären keine
Kapitalisten, wenn sie sich diesen umsatzträchtigen Markt entgehen
ließen. Und die tugendstrengen SED-Sozialisten wären keine Leninisten,
wenn sie der Versuchung widerständen, sich einen devisenträchtigen
Marktanteil zu sichern. Zumal man sonst allenthalben Schwierigkeiten
mit dem "Weltniveau" und der Konkurrenzfähigkeit im Westhandel hat...
Die Großdruckerei und Buchbinderei "Karl Marx" im thüringischen Pößnöck
schätz sich glücklich, ihren Plan zu Ehren des soundsovielten
Parteitages mit der Produktion von Pornos für Schweden und für
Frankreich überzuerfüllen. Und was liegt näher, als den Druckauftrag
lohnkostendeckend von der Betriebsberufsschule "Heinz Kapelle"
ausführen zu lassen? Die betroffenen Eltern der betroffenen Lehrlinge,
im dialektisch-marxistischen Labyrinth der SED-Staatsraison sichtlich
unzureichend bewandert, erhoben Beschwerde - und wurden von der
Schulleitung belehrt: "... die sollen drucken lernen und nicht während
der Arbeitszeit lesen..." Erst die Eingabe eines entsetzten
Parteigenossen aus Rudolstadt erwirkte, daß der Druckerlehrling erst 18
Jahre alt werden muß, ehe er bei Porno-Heften und Sex-Bildbänden Hand
und Ohren anlegen darf. Denn eine 18jährige, mithin "reife
sozialistische Persönlichkeit" weiß natürlich um die staatstragende
Devisenträchtigkeit ihres Fleißes ebenso wie um das Erfordernis des
proletarischen Internationalismus, den ohnehin bourgeoise-dekadenten
Westen nach Kräften zu zersetzen. "Dem Reinen ist alles rein", wußte
schon - nein, nicht gerade Lenin. Paulus war's, siehe Titus-Brief 1,15.
Na, wenn schon! (Autor: Michael Jach; in: STUDENT Nr.93, Febr. 1981,
Würzburg)
EINLADUNG ZU EINEM ALLGEMEINEN SOGENANNTEN "FRIEDENSKONZIL" -
Nachricht (nach SCHWARZER BRIEF vom 17.lo.85): Für eine Teilnahme der
'katholischen' 'Kirche' an einem "Friedens-Konzil" der großen
Religionsgemeinschaften hat sich die Synode der Diözese
Rottenburg-Stuttgart ausgesprochen. Unterstützung fand der Plan für ein
sog. ökumenisches "Friedens-Konzil" auch auf einem ökumenischen
Studienseminar in Magieburg, wo sich evangelische und
reform-'katholische' Mitglieder der Friedensbewegung in der 'DDR'
trafen. Die Anregung zu einem "Friedens-Konzil" ging aus von der
Vollversammlung des Weltkirchenrates in Upsala 1968. Sie wurde im Juni
von dem Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker, dem Bruder des
derzeitigen Bundespräsidenten, auf dem Evangelischen Kirchentag in
Düsseldorf in einem konkreten Plan vorgetragen, der seitdem Gegenstand
der Diskussion in den 'Kirchen' ist. Die Grundidee geht zurück auf die
Freimaurer, die sich der UNO, des Weltkirchenrates, der Weltkonferenz
der Religionen für den Frieden und anderer Gruppen bedienen, um ihr
ältestes Vorhaben zu realisieren: Die Ablösung der römisch-katholischen
Kirche durch eine unverbindliche Weltreligion.
Die Hochgradlogen haben für die Erreichung ihres Zieles neue Partner
gefunden, die Friedensbewegung und die New-Age-Bewegung, die sich als
"unwissende Verbündete" bezeichnen. Der sozialistisch gesteuerte
Weltkirchenrat war schon seit 196o in den Plan eingebunden. 1968 wurde
in Upsala der erste Vorstoß auf der Vollversammlung des Ökumenischen
Rates der 'Kirchen' unternommen. Auf der Vollversammlung in Vancouver
wurde 1983 ein schon konkret ausgearbeitetes Konzept beraten, das durch
Carl Friedrich von Weizsäcker in der evangelischen 'Kirche' verbreitet
wurde. Auf dem Düsseldorfer Kirchentag verteilte die Leitung der
Evangelischen 'Kirche' in Hessen/Nassau ein Flugblatt von Prof. v.
Weizsäcker, mit dem Unterschriften für das "Friedens-Konzil" gesammelt
wurden.
Inhalt: "(...) Der Weltfriede
ist heute die erste Überlebensaufgabe der Menschheit. Der Friede ist
von Anfang an ein Grundthema der Kirche. Der Weltfriede ist daher das
angemessene Thema eines ökumenischen Konzils. (...) Um diese Adressaten
mit dem nötigen Nachdruck zu erreichen, ist es notwendig, die
verpflichtende Form des Konzils zu wählen und den Frieden zu seinem
einzigen Thema zu machen: Jede Zerstreuung der Themen schwächt die
Anrede ab. (...) Es wäre historisch verfrüht, ein Konzil der
Weltreligionen anzustreben. (...) Selbstverständlich sollen die
katholischen und orthodoxen Kirchen aufgefordert sein, in derjenigen
Form an dem Konzil teizunehmen, die sie mit ihrem Selbstverständnis
vereinbaren können. Sie werden eine solche Forti finden, wenn die
Forderung nach dem Konzil vordringlich aus dem Kirchenvolk kommt.
(...)."
Es überrascht nicht mehr, daß auch der ranghöchste Kurienkardinal,
Agostino Casaroli, bemerkenswerte Gedanken zu diesem Thema äußerte, und
zwar in seiner Rede "Der Heilige Stuhl und die internationale
Gemeinschaft" am lo.12.1974 in Rom: "Der Heilige Stuhl (damals von
Montini okkupiert, Anm.d.Red.) hört nicht auf, nicht nur auf den
Nutzen, sondern auch auf die Notwendigkeit einer weltweiten
Organisation der Völker, einer von allen anerkannten und respektierten
Autorität hinzuweisen, die durch den Beitrag aller Kraft und Leben
erhalten müßte. Damit würde die Versuchung wegfallen, eigene Macht- und
Vormachtziele gewaltsam durchzusetzen, ebenso wie das harte Gesetz der
Verteidigung der eigenen Ehre und berechtigten Interessen, wenn nicht
gar der Freiheit und des Lebens. An ihre Stelle träte die Möglichkeit
der Berufung auf ein gerechtes, unparteisches Gericht, das in der Lage
sein müßte, die Rechte und Pflichten aller zu wahren und festzusetzen."
Das ist die "One World"-Idee der Freimaurer in Reinkultur. (Soweit der
Herausgeber des SB, der dem konservativen Flügel der Konzilskirche
angehört.) - Wie kann man, wenn man schon die Absichten des Vatikans
auf politischer Ebene kennt, überhören, daß Joh. Paul II. die "One
Religion"-Idee vertritt, u.a. in seiner Enzyklika "Redemptor hominis",
wo es heißt, die fes"te religiöse Überzeugung der NichtChristen stamme
vom Hl. Geist. (Kap.6,3) - Man vgl. auch seine Rede, die an die
Mohammedaner gerichtet ist.
DR. POPOVIC: "JEDES JAHR STIRBT DIE BEVÖLKERUNG VON MÜNSTER" -
Abtreibungsgegner aus Deutschland und Österreich demonstrierten am 23.
Februar in Köln gegen eine Kundgebung von "Pro Familia" (d.i. eine
Organisation zur Beihilfe von Abtreibungen), den "Grünen" und der
Gewerkschaft "Erziehung und Wissenschaft", auf der die generelle
Straffreiheit der Abtreibung gefordert wurde. Auf der
Gegendemonstration von 3oo Christen erklärte der Geschäftsführer der
Bundesärztekammer, Dr. Michael Popovic, die hohe Zahl der Abtreibungen
sei für die Ärzteschaft "unerträglich". Die als realistisch anzusehende
Zahl von 3ooooo Abtreibungen pro Jahr in der Bundesrepublik Deutschland
bedeute, daß jährlich die Bevölkerung einer Stadt wie Münster
vernichtet würde. Weltweit seien bisher schätzungsweise 55 Millionen
ungeborene Kinder ermordet worden. (SB 9/85)
VON STADTHEXEN, URKRÄFTEN UND NEUEN HEIDEN. -
idea, Stuttgart. - Hexen, Hexenpriester und 'neue Heiden' sind nach
einer Zeit der Abkehr vom Christentum in der Bundesrepublik Deutschland
wieder auf dem Vormarsch. Vor dem Hintergrund ökologischer und
gesellschaftlicher Probleme wenden sich viele Menschen vorchristlichen
Überlieferungen zu. Man suche ein Leben in Harmonie mit den Urkräften
der Natur und des Kosmos. Dies sei, so die Evangelische Zentralstelle
für Weltanschauungen (EZGW), der Grund für den "Ethnologie-, Kelten-
und Schamanismus-Boom" sowie die feministischen "Stadthexen". Die EZGW
zitiert dazu die Zeitschrift HEIDENSPASS: " Das Heidentum ist zu einem
Faktor geworden, mit dem alle Religionen und politischen Kräfte rechnen
müssen." Dabei wird auch an heidnische Elemente des Nationalsozialismus
angeknüpft. So soll in Norddeutschland ein Symposium zum loo.
Geburtstag des Kulturhistorikers Hermann Wirth, des ersten Präsidenten
der NS-Stiftung "Ahnenerbe", stattfinden. (aus: DIE WELT vom 8.5.85)
ÖSTERREICH - JETZT AUCH ÖVP-FRAUEN FÜR PILLE AUF KRANKENSCHEIN -
Salzburg (Volksblatt) Rund eine Million Abtreibungen in zehn Jahren
seit Einführung der sogenannten Fristenregelung! Die Österreichische
Frauenbewegung sieht diese Schreckenszahl als drastische Aufforderung,
Maßnahmen zur rapiden Senkung der Zahl ungewollter Schwangerschaften
vorzuschlagen. Eine - selbstverständlich nicht die einzige - solche
Maßnahme könnte laut Generalsekretärin Bundesrat Rosemarie Bauer das
"Verhütungsmittel auf Krankenschein" sein. Darüber sollen nun
Expertengespräche geführt werden. Johanna Dohnal (SPÖ) jubelte
alsogleich: "Ich begrüße es und freue mich"... (NEUES VOLKSBLATT Nr.34,
9.2.1984 - zit. nach Nachrichten der Vereinigung europ.
Bürgerinitiative) - Dazu Herr Martin Humer: "In Österreich ist es
gesetzlich verboten, Hormone an Schweine, Kälber oder Hühner zu
verfüttern! Was die Tiere nicht fressen sollen, das wollt ihr jungen
Frauen füttern?"
|