DIE PASTORAL-REGELN DES HL. PAPSTES GREGOR D.GR.
(übers. v. Benedikt Sauter O.S.B., Freiburg / Brsg. 1904)
6. DER SEELSORGER SOLL DURCH SEINE
DEMUT DEN GUTEN EIN MITGENOSSE UND DURCH SEINEN EIFER FÜR DIE
GERECHTIGKEIT EIN VORKÄMPFER GEGEN DIE LASTER DER BÖSEN SEIN.
Der Seelsorger sei durch seine Demut den Guten ein treuer Genosse, und
durch seinen Eifer für die Gerechtigkeit ein Vorkämpfer gegen die
Laster der Bösen, so daß er sich einerseits den Guten in nichts
vorziehe, anderseits aber, wenn es die Schuld der Bösen erfordert,
sofort der Gewalt seines Vorsteheramtes gedenke. Gegenüber den
gutgesinnten Untergebenen lasse er seine Würde zurücktreten und erachte
sich als ihnen gleichgestellt; und gegen die Bösen fürchte er sich
nicht, strenge Gerechtigkeit walten zu lassen. Denn wie ich in den
Moralbüchern (21.B.11,22) gesagt zu haben micht erinnere, ist es klar,
daß von Natur aus alle Menschen einander gleichgestellt sind, daß aber
die Sünde je nach Verdienst oder Mißverdienst die einen den andern
nachsetzt. Diese Verschiedenheit aber, welche von der Sünde stammt, ist
nach göttlichem Ratschluß so geregelt, daß der eine von dem andern
regiert werden muß, weil unmöglich alle Menschen einander
gleichgestellt sein können.
Darum sollen alle Vorgesetzten nicht sowohl auf die Gewalt achten, die
ihre Stellung ihnen verleiht, als vielmehr auf die Gleichheit des
Ranges, den sie mit den Untergebenen von Natur aus gemeinsam haben; und
sie sollen sich nicht an der Vorstehung, sondern vielmehr an der
Fürsehung erfreuen, die für andere in ihre Hände gelegt ist, mehr d a r
ü b e r , daß sie andern nützen, als daß sie über andere herrschen
können (magis prodesse quam präesse). Denn nicht als Könige über
Menschen, sondern als Viehhirten werden unsere Vorväter uns vor Augen
gestellt. Und da der Herr zu Noe und seinen Söhnen sprach: "Wachset und
mehret euch und erfüllet die Erde!" fügte er sogleich hinzu: "Furcht
und Schrecken vor euch sei über alle Tiere der Erde" (En 9,1.2). Da
also nach diesem Befehl Furcht und Schrecken von ihnen über den Tieren
der Erde sein soll, so ist damit offenbar verboten, daß solche
Schreckensherrschaft auch über die Menschen walte. Denn der Mensch ist
von Natur aus über die Unvernünftigen Tiere, nicht aber über seine
Mitmenschen gesetzt, und darum wird ihm gesagt, daß er von den Tieren,
nicht aber von den Menschen gefürchtet werden soll; denn es wäre ja ein
widernatürlicher Stolz, wenn man von seinesgleichen gefürchtet sein
wollte. Und doch müssen die Vorgesetzten von ihren Untergebenen
gefürchtet werden, wenn es sich zeigt, daß letztere sich vor Gott nicht
fürchten, damit diejenigen, welche vor den göttlichen Gerichten sich
nicht fürchten, wenigstens aus menschlicher Furcht die Sünde meiden.
Wenn die Vorgesetzten aus diesem Grunde gefürchtet sein wollen, so
geschieht es keineswegs aus Stolz, da sie nicht ihre Ehre, sondern die
Gerechtigkeit ihrer Untergebenen anstreben. Wenn sie also von solchen,
die ein schlimmes Leben führen, gefürchtet sein wollen, so üben sie
gleichsam nicht über M e n s c h e n , sondern über T i e r e die
Herrschaft aus; denn insofern die Untergebenen sich tierisch benehmen,
müssen sie auch der Furcht unterworfen sein.
Öfters aber geschieht es, daß der Vorsteher gerade wegen seines
Vorranges vor andern in seinen Gedanken sich aufbläht. Da ihm alles zu
Gebote steht und alles auf seinen Wink und Befehl eiligst vollzogen
wird; da alle Untergebenen ihm Lob spenden, wenn er etwas recht gemacht
hat, dagegen wenn er schlecht handelt, niemand ihm zu widersprechen
wagt; da die Untergebenen oft noch da loben, wo sie tadeln sollten - so
läßt sich der Vorgesetzte von dem, was unter ihm vorgeht, verleiten, so
daß er sich im Geiste über sich selbst erhebt; und während er äußerlich
von maßloser Schmeichelei umgeben ist, büßt er innerlich die Wahrheit
ein, verliert sich seiner selbstvergessend in das, was andere sagen,
und meint das zu sein, was er andere von sich sagen hört, anstatt sich
für das zu halten, was er nach seinem eigenen Urteil von sich halten
müßte. Er verachtet die Untergebenen, erkennt sie sich als solche an,
die nach Ordnung der Natur ihm gleichgestellt sind; und weil er höhere
G e w a l t als sie besitzt, so meint er sie auch an verdienstlichem L
e b e n zu übertreffen. Er glaubt, alles besser als andere zu wissen,
weil er sieht, daß er mehr als sie durchzusetzen vermag. In seinen
Gedanken hat er sich auf Bergeshöhe gestellt, und obwohl von gleicher
Naturbeschaffenheit die übrigen, weigert er sich, die andern als
gleichgestellt zu betrachten.
So kommt er endlich soweit, daß er jenem gleicht, von dem geschrieben
steht: "Alles Hohe schauet er, er ist der König über alle Kinder des
Stolzes" (Job 41,25). In dem Verlangen nach ausschließlicher Erhöhung
und in Verachtung der Gemeinschaft mit den übrigen Engeln sprach
derselbe: "Gegen Norden will ich meinen Thron stellen und gleich sein
dem Allerhöchsten". (Is 14,15) Indem er sich äußerlich auf den Gipfel
der Macht erheben wollte, fand er durch ein erstaunliches Gericht in
seinem Innern den Abgrund der Verwerfung. Dem gefallenen Engel gleicht
der Mensch, welcher es verschmäht, seinen Mitmenschen gleich zu sein.
So ist Saul, nachdem er sich das Verdienst der Demut erworben, im
Besitz der Herrschaft in Stolzesdünkel ausgeartet. Um seiner Demut
willen ward er erhoben, wegen seines Stolzes aber verworfen, wie der
Herr selbst mit den Worten bezeugt: "Ist's nicht also, da du klein
warst in deinen Augen, habe ich dich zum Haupte gesetzt über die Stämme
Israels?" (1 Kn 15,17). Klein war Saul in seinen eigenen Augen gewesen;
als er aber auf irdische Macht sich stützte, erkannte er sich nicht
mehr als klein. Im Vergleich zu andern gab er sich den Vorzug; und weil
er mehr als sie an Macht besaß, hielt er sich für groß vor allen
andern. Merkwürdiger Weise aber war er bei Gott groß, als er sich
selbst klein erschien; und als er sich für groß hielt, da war er klein
bei Gott. Also pflegt es zu geschehen, daß die Seele, wenn sie über der
Menge der ihr Untergebenen sich aufbläht, gerade durch die Größe ihrer
Macht verderbt und zum Stolze verleitet wird.
Derjenige übt also die Gewalt in rechter Weise aus, welcher sie sowohl
zu gebrauchen, als auch beizulegen versteht. Der regiert in der rechten
Weise, der es versteht, in Kraft seiner Gewalt sich gegen die Sünden zu
erheben, der es aber auch versteht, im Besitze der Macht sich andern
gleichzustellen. Denn der menschliche Geist ist zur Selbsterhebung
geneigt, auch wenn er sich nicht auf eine Gewalt stützen kann; um
wieviel mehr wird er sich erheben, wenn die Gewalt ihm zur Seite steht!
Wer es aber versteht, von dieser Gewalt das sich herauszunehmen, was
zum Frommen dient, und das zu verleugnen, was zur Versuchung gereicht;
wer es versteht, sich im Besitze derselben sowohl den übrigen
gleichzuachten, als auch im Bestrafen der Sünder sich über diese zu
stellen, der verwendet die ihm verliehene Gewalt auf die rechte Weise.
Diese Regierungsweisheit werden wir deutlicher erkennen, wenn wir das
Beispiel des ersten Hirten betrachten. Petrus, der nach Gottes
Anordnung den obersten Rang in der heiligen Kirche einnimmt, wollte von
dem rechtschaffenen Kornelius, der sich demütig vor ihm niederwarf,
keine übertriebene Ehrenbezeugung annehmen und betrachtete sich als
Seinesgleichen, indem er sprach': "Stehe auf, auch ich bin ein Mensch!"
(Apg lo,26). Als er aber die Schuld des Ananias und der Sapphira
entdeckte, zeigte er alsogleich, wie hoch an Macht er über allen andern
stehe (Apg 5,5). Mit einem W o r t e nahm er ihnen das Leben, welches
er durch Erleuchtung des Hl. Geistes als schuldbar erkannt hatte. Er
erinnerte sich, daß er in der Kirche die höchste Bindegewalt habe,
wovon er bei den Brüdern, die rechtschaffen lebten, nichts zu wissen
schien, obgleich ihm überreichlich Ehre erwiesen wurde. Diese
verdienten durch ihren heiligen Wandel als Brüder mit ihm in
Gemeinschaft zu stehen; jene dagegen forderten, daß die eifernde
Strafgewalt gegen sie in Kraft trete. - Paulus wollte vor wohlgesinnten
Brüdern nichts von seinem Vorrange wissen, denn er sprach: "Wir wollen
nicht Herrschaft ausüben über euern Glauben, sondern Mitbeförderer
eurer Freude sein." Und er fügt bei: "Denn ihr stehet fest im Glauben"
(2 Kor 1,23); gleich als wollte er seine Worte erklären und sagen:
Deshalb üben wir keine Herrschaft über euern Glauben, weil ihr ohnehin
schon fest in demselben begründet seid. Denn wir sind euch gleich in
dem, worin wir euch fest begründet sehen. Als ob er nichts von einem
Vorrang vor seinen Brüdern wüßte, sagt er: "Wir sind klein geworden in
eurer Mitte" (1 Thess 2,7); und anderswo: "Wir sind eure Diener durch
Christum" (2 Kor 4,5). Als er aber eine Schuld zu tadeln fand,
erinnerte er sich sofort seiner Amtsgewalt und sprach: "Was wollt ihr,
soll ich mit der Rute zu euch kommen?" (1 Kor 4,21).
Das geistliche Amt wird also dann gut verwaltet, wenn der Vorsteher
mehr über das Böse als über die Brüder die Herrschaft ausübt. Wenn aber
die Vorgesetzten die Fehler der Untergebenen bestrafen, so müssen sie
dabei stets ernstlich bedenken, daß sie zwar zur Aufrechthaltung der
Zucht nach der ihnen zustehenden Gewalt gegen die Vergehen
einzuschreiten haben, daß sie jedoch zur Bewahrung der Demut den
Brüdern, die sie strafen, sich selbst gleich erachten sollen; ja es ist
sogar entsprechend und keineswegs unwürdig, daß wir in unsern Gedanken
diejenigen, die wir bestrafen, uns selbst vorziehen. Denn ihre F e h l
e r werden von uns um der Zucht willen gerügt; wir selbst aber
erfahren, wenn wir gefehlt haben, von niemandem auch nur ein tadelndes
Wort. Umso mehr also sind wir vor Gott Schuldner, als wir bei den
Menschen ungestraft sündigen. Die Untergebenen aber macht unsere
Strenge umso schuldloser im Gerichte Gottes, je weniger sie ihre Fehler
auf Erden ungeahndet läßt. Im Herzen also muß man die Demut, nach außen
aber die Zucht wahren. Dabei ist sorgfältig darauf zu achten, daß nicht
durch übertriebene Übung der Demut die dem Amte zustehende Gewalt
preisgegeben werde; denn wenn der Vorgesetzte mehr als rechtlich sich
derselben begibt, so kann er ferne Untergebenen nicht mehr in den
Schranken der Zucht erhalten. Nach außen hin also sollen die Vorsteher
vollstrecken, was sie zum Heile anderer auf sich genommen haben, in
ihrem Innern aber die Gesinnung bewahren, welche sie für sich selbst
fürchten läßt. Doch sollen sie ihre Untergebenen an gewissen, zur
rechten Zeit kund gegebenen Zeichen erkennen lassen, daß sie in ihrem
Herzen demütig sind. In der Amtswürde der Hirten sollen die
Untergebenen etwas vor Augen haben, was ihnen Furcht einflößt, und in
der Hirten Demut etwas erkennen, was sie nachahmen können.
Ohne Unterlaß also sollen die Vorsteher bestrebt sein, umsomehr in
ihrem Innern das Bewußtsein von ihrer Macht zu beugen, je größer
dieselbe nach aussen erscheint, damit sie nicht etwa von dem Gedanken
daran beherrscht und zur Freude darüber verleitet werden, so daß der
Geist die Macht nicht mehr in der Gewalt besitzt, nachdem er aus
Herrschsucht sich selbst ihr unterworfen hat. Daß sich die Seele des
Vorstehers nicht zu eitler Freude an seiner Gewalt hinreißen lassen
dürfe, darüber sagt der Weise sehr richtig: "Hat man dich zum Vorsteher
aufgestellt, so erhebe dich nicht über die andern, sondern sei unter
ihnen wie einer aus ihrer Mitte" (Prd 32,1). Und deshalb sagt Petrus:
"Nicht herrschen sollt ihr über das Erbe Gottes, sondern ein Vorbild
der Herde geworden sein" (1 Petr 5,3). Darum auch spricht die ewige
Wahrheit, indem sie uns zu höherem Tugendverdienst auffordert, mit
eigenem Munde: "Ihr wisset, daß die Fürsten der Völker über dieselben
herrschen, und die Großen Gewalt über sie ausüben. Nicht so soll es
unter euch sein, sondern wer immer unter euch groß werden will, der sei
euer Diener und wer unter euch der erste sein will, der sei euer
Knecht; gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, sich bedienen
zu lassen, sondern zu dienen" (Mt 2o,25-28).
Und deshalb erklärt derselbe Mund der Wahrheit, welche Strafen den
Knecht erwarten, der sich dem Stolze auf sein übernommenes Vorsteheramt
hingibt: "Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spräche: Mein
Herr säumet zu kommen, und anfinge, seine Mitknechte zu schlagen und
mit den Zechern zu essen und zu trinken, so wird der Herr dieses
Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer
Stunde, da er es nicht weiß, und wird ihn absondern und ihm seinen Teil
mit den Heuchlern geben" (Mt 24,48-51). Zu den Heuchlern wird nämlich
mit Recht gezählt, wer unter dem Vorwand der Zucht das Vorsteheramt zur
Befriedigung der Herrschsucht mißbraucht. Doch wird bisweilen noch
schwerer dadurch gefehlt, daß den Bösen gegenüber mehr die Gleichheit
und Brüderlichkeit als die Strenge gewahrt wird. Weil Heli, von
falscher Liebe zu seinen schlechten Söhnen eingenommen, sie nicht
strafen wollte, so verurteilte er vor dem strengen Richter sich selbst
und seine Söhne zu einem furchtbaren Gericht (1 Kn 4,17). Und es ward
ihm von Gott gesagt: "Du hast deine Söhne mehr geehrt als mich" (1 Kn
2,19). Deshalb werden die Hirten durch den Mund des Propheten also
getadelt: "Was zerbrochen war, habt ihr nicht verbunden, was verirrt,
nicht zurückgeführt" (Ez 34,3). Verirrt ist ein jeder, der in Sünde
gefallen ist; und er wird nicht zurückgeführt, wenn er nicht in Kraft
der Hirtensorgfalt wieder in den Stand der Gerechtigkeit zurückversetzt
wird. Dem, was zerbrochen, wird der Verband angelegt, wenn der Sünder
zur Strafe für die Schuld in strenger Zucht gehalten wird, damit die
Wunde nicht aus Mangel an strenger und ernster Behandlung Tod und
Verderben bringe.
Oft aber wird durch unvorsichtiges Verbinden der Bruch noch ärger
gemacht, so daß er infolge des zu fest angelegten Verbandes noch weiter
auseinandergeht. Deshalb muß da, wo bei den Untergebenen eine
Sündenwunde durch Bestrafung zu verbinden ist, die Strenge mit großer
Behutsamkeit angewendet werden. Der Seelsorger muß daher die
Strafgewalt gegen die Fehlenden so in Anwendung bringen, daß sein l i e
b e v o l l e s H e r z dabei sich nicht verleugne. Das M i t l e
i d zeige den Vorsteher den Untergebenen als Mutter, die S t r e n g e
als Vater. Dabei ist mit sorgfältiger Umsicht darüber zu wachen, daß
die Strenge nicht zur Härte, das Mitleid nicht zur Schwäche werde. Denn
wie wir schon in den Moralbüchern (B.2o. K.5.n.l4) bemerkt haben, ist
weder Strenge noch Milde von Nutzen, wenn die eine ohne die andere
angewendet wird; es muß vielmehr den Vorstehern ihren Untergebenen
gegenüber sowohl die gerecht verfahrende Barmherzigkeit, als auch die
mild strafende Strenge innewohnen. Deshalb wird, wie uns die ewige
Wahrheit (Lk lo,34) gelehrt hat, jener Halbtote durch des Samaritaners
Sorgfalt in die Herberge gebracht, und Öl undWein bei seinen Wunden
angewendet; denn der Wein sollte die Wunden schmerzhaft reinigen, das
Öl sie lindern. So muß, wer das Amt hat, Wunden zu heilen, durch den
Wein Schmerz erregen, durch das Öl aber mitleidige Linderung bringen,
damit der Wein die Unreinigkeit entferne, das Öl aber die Heilung durch
Schmerzeslinderung vorbereite. Es ist also Milde mit Strenge zu v e r b
i n d e n ; man muß aus beiden eine Mischung machen, so daß die
Untergebenen weder durch zu große Härte erbittert werden, noch durch zu
große Güte aus der Ordnung kommen . Dies deutete nach der Erklärung des
hl. Paulus (Hebr. 9,4) sehr schön die Bundeslade im heiligen Zelte an,
in welcher sich zugleich mit den Gesetzestafeln auch der Stab Aarons
und Manna befand. Denn in dem Herzen des guten Seelenführers muß sich
mit der Kenntnis der hl. Schrift zugleich auch der Stab der Strenge und
das Manna der Milde befinden. Darum sagt David: "Deine Rute und dein
Stab sie haben mich getröstet" (Ps 22,4). Mit der Rute s c h l ä g t ,
mit dem Stabe s t ü t z t man sich. Wenn also im Bestrafen die Strenge
der Rute waltet, so darf auch der Trost des stützenden Stabes nicht
fehlen. Es herrsche demnach Liebe, aber keine Weichlichkeit, Strenge,
aber keine Härte, Eifer, aber kein übertrieben strafender, Mitleid,
aber kein mehr als nützlich schonendes. Wenn sich so im Vorsteheramt
Gerechtigkeit und Milde paart, so wird der Vorgesetzte sogar bei seiner
Strenge die Herzen der Untergebenen besänftigen und doch bei aller
Sanftmut die Furcht und Ehrerbietung aufrecht erhalten.
(Fortsetzung folgt)
***
ROSENKRANZGEBET AM 4. APRIL
(GRÜNDONNERSTAG) UM 18 UHR: BETEN WIR/ INDEM WIR UNS ZUSAMMENSCHLÜSSEN
IM GEISTE,FÜR DIE VERFÜHRTEN JUGENDLICHEN UND DAFÜR, DASS SIE VOM HL.
GEIST ERLEUCHTET WERDEN/ DA SIE VON KEINER INSTITUTION MEHR GEISTIGE
UND RELIGIÖSE HlLFE ERHALTEN. |