ZUM 'GEBETS'-TREFFEN IN ASSISI
ODER MGR. WOJTYLA ALS HEGELS EPIGONE
von
Eberhard Heller
Am 27. Oktober dieses Jahres fand in Assisi das lange vorher
angekündigte sog. 'Friedensgebet' statt, zu dem Mgr. Wojtyla eingeladen
hatte und an dem zwöl'f verschiedene Religionen teilnahmen. 15o
Religionsführer, neben sog. Christen Moslems, Schintoisten, Juden,
Buddhisten waren der Einladung gefolgt. Gekommen waren auch Mutter
Teresa und der Dalai Lama.
Im Vorfeld dieses Treffens war dem Chef der sog. Reform-'Kirche'
wiederholt der Vorwurf gemacht worden, den Synkretismus zu fOdern.
Selbst Protestanten hatten sich diesem Vorwurf angeschlossen. In der
Generalaudienz vom Mittwoch, dem 22. Oktober nahm Mgr. Wojtyla dazu wie
folgt Stellung: "Was in Assisi geschehen wird, ist sicher kein
religiöser Synkretismus, sondern ein aufrichtiger Ausdruck des Gebetes
zu Gott in gegenseitigem Respekt." (Vgl. ASZ Nr.42 / DT vom 25.lo.86,
S.3.) ... aufrichtiger Ausdruck des Gebetes zu Gott... Ja zu welchem
Gott? zum tott' der Moslems? soll man den Dalai Lama als göttliche
Inkarnation anbeten? ... in gegenseitigem Respekt... Was heißt das
anderes, als die Anerkennung der anderen Religion als geltend?
Derjenige, der sich anmaßt, der Stellvertreter Christi auf Erden zu
sein, fordert dazu auf, daß Heiden zu ihren 'Göttern' beten!! - als
angeblicher Stellvertreter dessen, der kategorisch fordert: "Du sollst
keine fremdem Götter neben mir haben." Gott müßte zugleich Gott und
Nicht-Gott sein. Ja, und Synkretismus wäre dann Synkretismus und
Nicht-Synkretismus zugleich, Wahrheit zugleich Wahrheit und Lüge: der
Widerspruch als geltendes Prinzip! Hegel hätte soviel Gelehrigkeit
sicherlich bewundert. |