WARUM DER STANDPUNKT DER PRIESTERBRUDERSCHAFT
ST. PIUS X. VON MGR. LEFEBVRE VERWORFEN WERDEN MUSS
von
Dr. Baisier
übersetzt von Helene Heynsbrock
1. Der Standpunkt der Priesterbruderschaft ist unhaltbar, wenn sie Mgr.
Roncalli (Johannes XXIII.), Mgr. Montini (Paul VI.) und Mgr. Wojtyla
(Johannes Paul II.) als legitime Päpste anerkennt, aber nicht deren
Anordnungen gehorcht. Eine solche Haltung ist schismatisch. Die
genannten Monsignori haben überhaupt kein Recht auf Anerkennung. Sie
sind keine Glieder der katholischen Kirche wegen ihrer ketzerischen
Verlautbarungen, welche im Widerspruch zur 2ooo-jährigen Tradition der
Kirche stehen. Diese Texte wurden zwar öffentlich verkündet, werden
aber stets verurteilt sein zufolge der Bulle "Cum ex apostolatus
officio" vom 15. Febr. 1559 von Papst Paul IV. Die genannten Herren
usurpieren (d.h. besetzen widerrechtlich) die leitenden Ämter der
Kirche, doch sie haben keine wirklich legitime Gewalt.
2. Der Standpunkt der Priesterschaft ist unhaltbar, wenn sie die
Sakramente der konziliaren Gegen-Kirche als gültig anerkennt, da die
neuen Sakramentsriten der Konzils- Kirche ungültig sind. Diese gab den
neuen Sakramentsriten eine andere Intention als unser Herr Jesus
Christus den Sakramenten gegeben hatte.
3. Der Standpunkt der Priesterbruderschaft ist unhaltbar, wenn sie ihre
Priesteramtskandidaten vor der Weihe (falls eine solche überhaupt
zustande kommt! Anm.d.Red.) verpflichtet, Johannes Paul II. als
rechtmäßigen Papst und die neuen Sakramente als gültig anzuerkennen.
Wer diese Bedingungen nicht unterschreibt, wird nicht geweiht (bzw.
'geweiht' - s.b.o.; Anm.d.Red.).
4. Der Standpunkt von Mgr. Lefebvre ist unhaltbar, wenn er von den
Machthabern der Gegen-Kirche die Anerkennung seiner Bruderschaft
erbittet, wodurch er zugleich deren Legitimität bestätigt. Das Resultat
dieser Anerkennung einer illegitimen Obrigkeit wird sein, daß die
Bruderschaft und die mit ihr verbundenen Gläubigen - ohne viel Lärm zu
verursachen - in die Gegenkirche hereingelotst werden, um in ihr
gleichsam einen 'konservativen Flügel' zu bilden. Dieses wurde bereits
mit den siebzig Benediktinern von Flavigny praktiziert, die durch ihren
Abt, Dom Augustin-Maria, der Konzils-'Kirche' zugeführt wurden. Dies
gilt auch noch von anderen, von denen man die gleiche Absicht erwarten
muß.
5. Der Standpunkt der Priesterbruderschaft ist unhaltbar, wenn sie den
Priestern auferlegt, im Kanon der hl. Messe in's"Te igitur..." den
Namen von Johannes Paul II. einzufügen. Das bedeutet, man feiert die
hl. Messe "una cum", in Einheit mit einem Ketzer. Dies macht die Feier
der hl. Messe geradezu gotteslästerlich. Dies begriffen die
Einsichtigsten der Bruderschaft. Als sie die Konsequenzen zogen, wurden
sie hinausgeworfen.
6. Die Bruderschaft betrügt die Gläubigen dadurch, daß sie 'Priester'
einsetzt, die nicht gültig geweiht sind, so z.B. ein gewisser 'Abbé'
Cottard oder ein 'Father' Terry Marks. (Anm.d.Red.: in Saarbrücken
wurde zeitweise auch ein Laie gebliebener 'Priester' eingesetzt, bis
der Protest der Gläubigen (!) Lefebvre veranlaßte, diesen nachzuweihen
(bzw. 'nachzuweinen'). Diese Taktik führte dazu - zusammen mit der
Anerkennung von Ehescheidungen durch die Bruderschaft, daß in den
U.S.A. zwölf Priester die Bruderschaft verließen.
7. Das Vorgehen der Bruderschaft ist untragbar, wenn sie die schon
bestehenden Meßzentren boykottiert bzw. bewußt zerstören will. Wenn sie
diese nicht okkupieren kann, wird in der Nähe des bereits bestehenden
Meßzentrums ein Gegenzentrum eröffnet... dank der schier unbegrenzten
Geldmittel.
8. Das Vorgehen der Bruderschaft ist untragbar, wenn sie Meßzentren
hindert, ihre Aufgaben wahrzunehmen, so z.B. im August 1984, als eine
sog. 'Streikgruppe', angeführt von dem Econe-Seminarist Robert Matheus,
vor der St. Pius V.-Kapelle zu Antwerpen Stellung bezogen hatte, um die
Gläubigen mit Gewalt daran zu hindern, besagte Kapelle zu betreten. |