SEELSORGE IN MEXIKO
EIN BERICHT VON S.E. BISCHOF CARMONA
Aus Acapulco, dem Wohnsitz von S.E. Mgr. Moisés Carmona erreichte die
Redaktion ein Bericht, in dem uns Bischof Carmona von seinen pastoralen
Verpflichtungen schreibt, deren Erfüllung er in seiner Bescheidenheit
als noch sehr gering einschätzt. Aus den beiden nebenstehenden
geographischen Übersichtsskizzen - einmal die Republik Mexiko und zum
anderen den Bundesstaat Guerrero mit dem Wohnsitz des Bischofs in
Acapulco darstellend - läßt sich jedoch leicht erkennen, welche Mühen
zu bewältigen, welche Entfernungen zurückzulegen sind, um die
übernommenen pastoralen Aufgaben zu erfüllen. Dabei wurde Bischof
Carmona häufig mit dem Leben bedroht, im Auto angeschossen, überfallen
und ausgeraubt. Dennoch läßt er sich nicht abschrecken, seinen
seelsorgerischen Auftrag als echter Hirte ohne Furcht weiter
durchzuführen. Hier sein Bericht.
"Im Bundesstaat Guerrero haben wir die Seelsorge für folgende Gemeinden
übernommen: Einmal wöchentlich werden besucht: das Stadtviertel die
Gemeinden bei Kilometer 21, San Juan Chico, die Gemeinde bei Kilometer
48, La Providencia. In San Juan Chico haben wir die gesamte Bevölkerung
für uns gewinnen können, die seitdem dem häretischen Priester die
Kirchentür nicht mehr öffnet. Die Schwestern kommen jeden Dienstag, um
die 8o dort lebenden Kinder katechetisch zu unterweisen. Monatlich
werden besucht: Coscamila, Quechultenango und Mochitlán am ersten
Montag eines Monates; San Juan de las Joyas, Atempa und Chilapa am
zweiten Montag eines jeden Monats; Las Hoyas am dritten Montag; San
Juan Tetelcingo am vierten, wo wir mit der Unterstützung der meisten
Gläubigen rechnen können, ein Dorf, in dessen Kirche wir bald eintreten
werden. Die Gläubigen dieses Dorfes rufen uns oft, damit wir die hl.
Messe zelebrieren. Der häretische Priester, der es früher ablehnte,
dieses Dorf zu betreuen, kommt zur Zeit einmal pro Woche, findet aber
verschlossene Türen und die Gläubigen meiden ihn. Ich sende Ihnen ein
Photo dieses Dorfes. Auf dem Grenzgebiet zum Bundesstaat Oaxaca haben
wir elf Dörfer zu betreuen: Guadalupe Victoria, Plan de Tigre, Plan de
Pierna, Plan de Maguey, Los Liros, Cabeza de Arroyo, Cozoyoapan, La
Ciénega, Zacualpan und noch ein paar weitere... Hier rechne ich auf die
Unterstützung durch einen von unseren Priestern. Ein anderer Pfarrer
behält dann nur das Hauptdorf.
Außerhalb Guerrero besuchen wir alle drei Monate: La Paz, Tijuana,
Ensenada und Mexicali im Staat Baja California; Hermosillo in Sonora;
Chihuahua im gleichnamigen Bundesstaat; TorreÛn in Coahuila. In all
diesen Städten gibt es wohl organisierte und aktive Gruppen mit vielen
professionell ausgebildeten Leuten, die die eigentlichen Organisatoren
der Gruppen sind. Sie kämpfen ebenso auch gegen den Kommunismus und die
jüdische Freimaurerei, (die in Mexiko noch heute das religiöse Leben in
der Öffentlichkeit zu ersticken versucht und die in den zwanziger und
dreißiger Jahren unzählige Christen mordete, Anm.d.Red.).
Die Arbeit der Schwestern:
Sie arbeiten sehr gut. Sie haben schon weitere vier Postulantinnen und
dazu noch fünf Kandidatinnen. Das Haus, indem sie bisher untergebracht
sind, ist inzwischen für sie alle zu klein geworden. Der Bau des neuen
Hauses im Stadtviertel Cinco de Mayo von Acapulco geht wegen
chronischem Geldmangel ziemlich langsam voran. Die Summe, die Sie
gespendet haben, ist uns sehr behilflich gewesen. Für die Kapelle
benötigen wir noch einen Altar, den Fußboden, Farbe und
Fensterscheiben.
Alles ist hier unglaublich teuer geworden; auf der einen Seite
schnellen die Preise in schwindelerregende Höhen, auf der anderen Seite
wird die Währung immer weniger wert. Die Stipendien, welche ich für hl.
Messen bekome, reichen nur für das nötige Benzin, das auch zu teuer
ist, selbst wenn Mexiko zu den Ölproduzenten gehört."
Inzwischen wurde in Hermosillo ein Priesterseminar eingerichtet, das
seit Herbst 1986 unter der Leitung von Mgr. Bravo arbeitet. Bereits in
diesem Jahr konnten dort zwei Kandidaten zu Priestern geweiht werden:
die Diakone Alfredo Gutierrez Adame und Gerardo Hermilo Solis Jaimes
(wir berichteten bereits). Bischof Carmona ist zur Bewältigung seiner
vielfältigen, aufreibenden Verpflichtungen auf Ihre Hilfe angewiesen;
denn die einfachen Gläubigen in Mexiko sind arm. (Mir liegen eine ganze
Reihe von Photos vor, die das belegen, und sie dokumentieren auch die
Schlichtheit und Einfachheit der Kapellen und Unterrichtsräume, die
meist nur Hütten sind.
Spenden richten Sie bitte an S.E. Mgr. Moisés Carmona, Calle de Dominguillo s/n, ACAPULCO/Gro. - Mexiko; Tel: 2-13-62. |