DER GEIST DES ANTICHRIST IN DER HEUTIGEN WELT
von
H.H. Pfr. Werner Graus
Im Jahre 1951 machte der bekannte Bischof Fulton Sheen in den U.S.A.
folgende prophetische Bemerkung: "Von nun an geht der Kampf nicht mehr
um Kolonien oder nationale Rechte, sondern um die Seelen der Menschen.
Der Antichrist wird sich nicht Antichrist nennen, sonst hätte er wohl
keine Anhänger. Er wird kommen, verkleidet als Freund der Humanität. Er
wird die Wissenschaften fördern, aber nur, damit man sich der Wunder
der Wissenschaft bedient, um etwas anderes zu zerstören. Ja, er wird
vielleicht selbst von Christus sprechen und wird sagen, daß er der
größte Mensch ist, der je gelebt hat. Und trotz seiner Scheinliebe und
der angeblichen Menschenfreundlichkeit sowie seiner einschmeichelnden
Worte über Freiheit und Gleichheit besitzt er ein großes Geheimnis, das
er niemandem verrät: daß er nämlich nicht an Gott glaubt. Wir leben in
den Tagen der Apokalypse."
Im folgenden bringen wir einige Gedanken und Exzerpte aus dem Buch von
Virion: "Le nouvel ordre du monde" 1974 ("Die neue Weltordnung"), um
darzulegen, daß das, was sich heute vor unseren Augen in Kirche und
Welt abspielt, von langer Hand geplant ist. Man erstrebt - wie im Titel
der Abhandlung bereits programmatisch aussagt - eine neue Weltordnung:
eine einzige Weltregierung und eine einheitliche Weltreligion. Sie soll
eine kommunistische, sozialistische bzw. freimaurerische sein, eine von
den Weisen von Sion gesteuerte Internationale in Nachäffung der
katholischen Kirche, der einzig wahren universalen Institution auf
Erden.
Man bedient sich des biblischen Wortschatzes, aber bedient sich der
inspirierten Worte im Gegensinn, d.h. man betreibt semantischen Betrug
(n.b. auch der Teufel bediente sich bei der Verführung Jesu göttlicher
Worte!) und man verkündet einen falschen Christus, z.B. den der
Evolution eines Teilhard de Chardin.
Hier nun einige Zitate als Beleg:
Ferris schrieb 1944: "Die falsche Position des mittelalterlichen
Klerikalismus, der eher auf dem römischen Gesetz beruhte als auf der
hl. Schrift, wird schmerzlich zu Tode gebracht werden, und es wird ihm
der Thron entrissen, und den Völkern, die das Evangelium der
Reformation nicht annehmen, wird der lehrmäßige Atheismus und der
soziale Kommunismus als Schicksal zuteil werden." Seltsam offenherzige,
schwer verständliche Aussagen! Hier wird der Protestantismus als wahres
Evangelium, als die einzig zulässige Norm gepriesen, was er ja durch
den bereits lange geübten Ökumenismus praktisch bereits geworden ist.
Hier wird der Haß gegen die röm.-kath. Kirche sichtbar. Die wahre kath.
Kirche muß als der Feind schlechthin niedergeschlagen werden, und mit
ihm fiele dann auch die westliche, einst christliche Zivilisation.
Bekanntermaßen hat der italienische Staat ja vor einigen Jahren einen
Vertrag mit dem 'Vatikan' dahin ratizifiert, daß Rom von nun an nicht
mehr den Status einer "heiligen Stadt" inne hat. Nun, das ist
folgerichtig im Sinne der Doktrin der okkupierten Cathedra Petri, von
der ja auch die Religionsfreiheit der Freimaurer und deren
Menschenrechte propagiert werden.
In einer Botschaft der berüchtigten Gladys Talor aus dem Jahre 1972
lesen wir: "Das römische Reich war gefallen; aber in Zentraleuropa
erhob sich eine Tyrannei, die sich christlich nennt, die alle Zeichen
des Tieres trägt. Dies war unter der Führung der Päpste in Rom. Alle
Kaiser pilgerten nach Rom, beugten das Knie. Rom, das ist die
babylonische Hure." Luther beschimpfte Rom ebenfalls in ähnlicher
Weise. Möglicherweise wurde er deshalb in der sog. 'Konzils-Kirche' von
Congar zum 'Kirchenvater' erhoben, "der in gewisser Weise sogar noch
genialer war als der hl. Augustinus und Thomas v. Aquin; denn er hat in
gewisser Weise das Christentum neu bedacht (im Original: "repensé")."
Prof. Mans, Nachfolger von Prof. Lortz, nannte Luther gar "den Vater
des Glaubens".
In der Zeitschrift DESTINÉE, Jahrgang 1962, heißt es: "Das Eindringen
des Antichristen hat schon vor vielen Jahrhunderten begonnen in der
Person jedes Papstes der kath. röm. Hierarchie." Diese Leute behaupten
dann, Christus selber würde kommen, um an die Stelle des Katholizismus
auf Erden die Religion zu erneuern. Der Protestant, Dr. Koch, Fachmann
für Okkultismus reiht den Katholizismus schließlich unter das "Okkulte
ABC" ein! (S.3I8ff)
Eine andere Botschaft dieser antichristlichen Schriftsteller bzw.
Propagandisten lautet: "Kein Zweifel, wir sind dem Tag nahe, für den
die Ankunft des Herrn angekündigt wird. Beim Aufleuchten seiner
Herrlichkeit werden hinweggefegt alle Machwerke der Anmaßung, darin
einbegriffen alle Auffassungen, aus denen die götzendienerischen Riten
und Zeremonien des römischen Katholizismus begründet sind, auch die,
die den Judaismus ablehnen, werden hinweggefegt." Diese neue Religion
ist also auf einen 'Christus' gegründet, der nicht der der Evangelien,
der nicht das menschgewordene Wort Gottes ist, dessen Menschwerdung
sich ja in seinen Sakramenten verborgenermaßen fortsetzt und ausweitet.
Es ist eine Religion ohne Dogmen (durch Ausscheiden der katholischen
Positionen), ohne Liturgie und Sakramente, die man als
götzendienerische Riten betrachtet. Man spricht n.b. schon unter
katholischen (besser: 'katholischen') Priestern im Zusammenhang mit den
Sakramenten von 'Magie'. Ein Priester, der gefragt wurde, ob er an die
Wandlung glaube, gab zur Antwort, er könne doch nicht zaubern!
All dies propagiert einen neuen Judaismus, einen Judaismus mit
universalem omnipotentem Geltungsanspruch. Haben wir nicht schon einen
'konvertierten' Juden als angeblichen 'Kardinal'in Paris, Herrn
Lustiger, der ausdrücklich darauf besteht festzuhalten, daß er nie
seinen jüdischen Glauben aufgegeben habe. Kard. Suenens sprach schon
von einem künftigen Konzil der Weltreligionen, das seine Schatten mit
den synkretistischen Gebetstreffen in Assisi und Kyoto am 4. August
dieses Jahres kräftig vorauswarf. Neben dieser Ein-Weltreligion ist
natürlich kein Platz mehr für eine Kirche, die von sich behauptet, daß
sie die alleinige Hüterin der geoffenbarten Wahrheit ist. Das 'neue
Evangelium' der neuen Weltreligion propagiert ein Ziel: die Errichtung
des Paradieses auf Erden. Die wahren Christen dagegen erwarten am Ende
der Zeiten das Gericht und einen neuen Himmel und eine neue Erde. Sie
glauben "an die Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben."
In den Hetzkampagnen heißt es weiter: "Frankreich und Italien
unterstützten einst mit ihrer Macht den katholischen Glauben und damit
die religiöse Intoleranz der römischen Kirche, deren System immer der
Predigt des Evangeliums feindlich war." Und heute? Heute muß jeder
Staat wegen der sog. Religionsfreiheit religiös indifferent sein.
Weil man die Wahrheit nicht annehmen will, lehnt man auch das Dogma von
der allerheiligsten Dreifaltigkeit ab und predigt einen
nachchristlichen Judaismus. So heißt es z.B.: "Gott ist eine Familie,
ein Reich, nicht eine begrenzte Trinität." In unverschämter Weise
behauptet man, der Glaube der Christen an die heiligste Dreifaltigkeit
sei dem Heidentum entlehnt.
Ferner verkündet man eine sog. 'Gotteskindschaft', die letztlich nichts
anderes ist als Pantheismus: alle und alles ist göttlich..., der
Glaube, in welchem schließlich alle übereinstimmen, ist die Religion
des Menschen. Judentum, Mohammedanismus und die Zeugen Jehovas leugnen
alle die heiligste Dreifaltigkeit und die Gottheit Christi. Nach vier
Gesprächen sagte mit einmal eine Zeugin Jehovas: "Jetzt weiß ich, daß
mein Gott und Ihr Gott nicht identisch sind." Hierauf gab ich zur
Antwort: "Sie wissen so gut wie ich, daß es nur einen Gott geben kann;
mein Gott ist der wahre Gott! Daraufhin gab sie mir keine Antwort...
sie ging aber dann auch nicht mehr auf Propagandazüge.
Aus folgendem Ausspruch leuchtet der Hochmut gegenüber der Gottheit
Christi deutlich hervor: "Die ganze Menschheit ist der einzige,
persönliche Gott, und Christus ist nur die Verwirklichung oder die
Vollendung dieser göttlichen Person." Ihr 'Christus' "wird herrschen
mit seinen Heiligen, das sind die Erwählten Gottes, das ist das Volk
Israel". Schon im Jahre 1863 schrieb die Zeitschrift JEWISCH WORLD:
"Das große Ideal des Judaismus ist, daß die ganze Welt von der
jüdischen Lehre durchdrungen sei und daß in einer universalen
Brüderlichkeit aller Nationen - das ist ein noch größerer Judaismus -
alle Rassen und getrennten Religionen verschwinden." Mit "Redemptor
hominis" hat dieser judaistische Universalismus 'katholischerseits'
seine 'lehramtliche' Zustimmung erhalten! Denn nach einer jüdischen
Zeitschrift geht "der Plan Gottes auf die Vereinigung aller Rassen,
Religionen und Glaubensrichtungen. Dieser Plan für die neue Ordnung der
Dinge muß alles erneuern: eine neue Rasse, eine neue Religion, keine
sektiererische mehr. Es ist dies die Religion des Großen Lichtes. Der
Große Geist, der hinter Amerika steht, dieser großen Nation, ist nichts
Sektiererisches." (N.b. die Bezeichnungen "Großes Licht" und "Großer
Geist" sind zwei okkultistische Namen für Luzifer/Satan.) Erneut
vernehmen wir das Angebot: "Dies alles will ich dir geben, wenn du
niederfällst und mich anbetest." Wir kennen aber auch Seine Antwort:
"Weiche Satan; du sollst dem Herrn, deinem Gott anbeten und ihm a l l e i n dienen."
WIR GRATULIEREN!
Am 1. April dieses Jahres feierte H.H. Pfarrer Werner Graus
sein silbernes Priesterjubiläum. Pfr. Graus, in St. Ingbert zu Hause,
wo er die dortige Gemeinde betreut, war am 1. April 1962 in Speyer zum
Priester geweiht worden. Wir wünschen ihm für sein pastorales Wirken
und sein Schriftenapostolat Gottes reichen Segen. - Bereits 1986, am
29.6. konnte H.H. Pfr. Michael Pniok in München sein goldenes Priesterjubiläum begehen. Seit über 12 Jahren führt er die Münchner St. Michaelsgemeinde. |