MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, 25.2.1989
Verehrte Leser,
als ich ein Titelbild für die vorliegende März-Nummer der EINSICHT (mit
der n.b. der 18. Jahrgang abgeschlossen wird) aussuchen mußte, habe ich
keine Darstellung des Gekreuzigten ausgewählt, sondern bewußt ein Bild
des siegreich auferstehenden Heilandes genommen, glorreich verklärt,
vor dem alle irdische Macht zurückweichen muß. Mit diesem österlichen
Sieg möchte ich ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes setzen und
daran erinnern, daß wir, wenn wir diesen schmerzvollen Krafreitag an
Seinem mystischen Leib durchschritten haben und mit Ihm am Kreuz,
welches Er uns auferlegt hat, zusammengewachsen sind, auch teilhaftig
werden sollen an Seiner himmlischen Glorie, in die Er uns
vorausgegangen ist. Diese zukünftige Herrlichkeit, die uns verheißen
wurde, nicht aus den Augen zu verlieren, fällt häufig schwer, zumal
alles Geschehen um uns herum nicht dazu angetan ist, Hoffnung zu
wecken. Besonders lähmend scheint mir inzwischen die allgemeine
Gleichgültigkeit auf religiösem Gebiet geworden zu sein - auch bei den
Reformern, deren Initiativen stecken bleiben oder von "unten"
torpediert werden. Selbst so ein Machwerk wie der Scorsese-Film ist ein
finanzieller Reinfall geworden, nicht, weil der Widerstand dagegen
besonders groß oder stark gewesen wäre, sondern weil selbst an solch
perversen, gotteslästerlichen Filmen kein Interesse mehr besteht.
Aber Karfreitag und Ostern sind nur zwei Seiten einer Medaille: ohne
Sühnopfer dessen, der - selbst sündenlos - für uns Sünder unsere Sünden
durch den Kreuzestod sühnte, kein neues Leben, keine Versöhnung mit
Gott, keinen neuen Bund mit Ihm in Seiner Herrlichkeit. Der
schmachvolle Tod am Kreuz ist Voraussetzung für den verdienstvollsten
Sieg, der uns das ewige Leben sichert. Der physische Tod, der das
Sühnopfer vollendet, ist Bedingung für die geistige Wiedergeburt. Die
Sünde - der geistige Tod - ist damit endgültig überwunden. Unser Glaube
wäre "eitel" - wie der Apostel es ausdrückt -, wenn Christus nicht
auferstanden wäre.
Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit dem verstorbenen H.H. Pfr.
Aßmayr in einem kleinen Kreis. Als sich durch die Schilderung der
konkreten Situation das Bild einer absolut düsteren, aussichtslosen
Zukunft abzuzeichnen begann, die Macht des Bösen immer unüberwindlicher
schien, erhob er sich - den Blick fest in die Ferne gerichtet, wie wenn
er sie bannen wollte - und sagte gebieterisch: "Regieren tut alleweil
noch der Herrgott!"
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gnadenreiches Osterfest.
Ihr Eberhard Heller
ROSENKRANZGEBET: JEWEILS DIENSTAGS UM 19 UHR UND EINE HALBE STUNDE VOR DER HL. MESSE IN ST. MICHAEL.
N E K R O L O G :
Von unseren Lesern sind in letzter Zeit von uns gegangen: am 3o.
Dezember letzten Jahres starb in Aachen nach längerem Leiden Herr Josef
Staude, nachdem er das Weihnachtsfest noch zu Hause verleben durfte, im
Alter von 64 Jahren. Unter großer Anteilnahme wurde der Verstorbene in
einem würdigen Begräbnis, welches H.H. Pfr. Paul Schoonbroodt abhielt,
zur letzten Ruhe gebettet. Herr Staude hatte sich durch seine Milde und
unaufdringliche Zurückhaltung die Sympathie seiner Mitmenschen
erworben. H.H. Pfr. Schoonbroodt, der inzwischen sein eigenes Zentrum
in Steffeshausen / Belgien eingerichtet hat, hatte seinen ehemaligen
Chorsänger während seiner Krankheit seelsorgerisch betreut und ihm die
Sakramente gespendet. In Durban / Südafrika verstarb am 29.12.88 Frau
Martha Marczinski, die unsere Arbeit immer großzügig unterstützt hatte.
Auch sie war in letzter Zeit mit vielen Krankheiten geschlagen und
mußte aus gesundheitlichen Gründen häufiger ihren Wohnsitz wechseln.
Bereits vor einiger Zeit sind Herr Rudolf Egger aus Innsbruck und
Gabriel Schreier von Gott aus dieser Welt abberufen worden. Beten wir
für das Seelenheil unserer verstorbenen Mitstreiterª auf daß sie Gott
für ihre
Mühen und Plagen reichlich belohne. R.i.p.
HINWEISE DER REDAKTION:
TITELBILD: AUFERSTEHUNG, KUPFERSTICH VON ALBRECHT DÜRER
NEUDRUCK DES BUCHES "ENTHÜLLUNG DES SYSTEMS DER WELTBÜRGER-REPUBLIK"
(ROM 1786) VON ANTON VON GÖSCHHAUSEN ÜBER DIE ILLUMINATEN: DER
FACSIMILE-
DRUCK MIT EINEM UMFANG VON 14O SEITEN CA. - MIT EINLEITUNG - WIRD ETWA
ZWISCHEN 12 - 15. - DM BETRAGEN. MLT EINER FERTIGSTELLUNG DES
SONDER-HEFTES (IM ÜBLICHEN DIN-A4-FQRMAT) KANN ETWA IM SOMMER DIESES
JAHRES GERECHNET WERDEN.
REDAKTIONSSCHLUSS DIESES HEFTES: 25. FEBRUAR 1989.
HL. MESSE IN ST. MICHAEL, MÜNCHEN: SONN- UND FEIERTAGS JEWEILS UM 9 UHR; VORHER BEICHTGELEGENHEIT UND ROSENKRANZGEBET.
BITTE DER REDAKTION: GESUCHT WIRD EIN EHRENAMTLICHER MITARBEITER FÜR
GELEGENTLICHE ÜBERSETZUNGSARBEITEN AUS DEM ITALIENISCHEN.
|