AARON LUSTIGER:
EIN JUDE AUF DEM ERZBISCHÖFLICHEN STUHL VON PARIS
von
Eberhard Heller
AARON JEAN-MARIE LUSTIGER: EIN 'KATHOLISCHER' JUDE. - Aaron Lustiger,
ein gebürtiger polnischer Jude, mit Hilfe seines Landsmannes Wojtyla
zum 'Kardinal' und 'Erzbischof' von Paris avanciert, nachdem er mit 14
Jahren vorgeblich zum Christentum übergetreten ist, präzisiert seine
Auffassung bezüglich des Verhältnisses zwischen Juden und Christen wie
folgt. Am 4. Februar 1941 äußerte er sich gegenüber der AGENCE
TELEGRAPHIQUE JUIVE: "Ich bin Jude, und ich (...) werde es bleiben; die
Konversion eines Juden zum Christentum kann nur als eine Verleugnung
angesehen werden." Am 3. Febr. 1981, nachdem er bereits 'in Amt und
Würden' steht, modifiziert er diese Aussage: "Ich bin Jude; für mich
sind die beiden Religionen (die jüdische und die christliche) nur eine
einzige." Seinen Eltern hatte er erklärt, daß er den jüdischen Glauben
bewahren wolle, als er zur Taufe wegging. Den Namen Aaron wolle er
behalten, um dadurch anzuzeigen, daß er levitischer Herkunft sei.
Ausdrücklich sagte er später, daß der Neue Bund, der durch Christus
gegründet wurde, den sinaitischen Bund nicht beendet hätte, ein Satz
den die ganze christliche Tradition verurteilt. Diese Häresie erlaubt
ihm zu sagen, daß Christus nur ein Prophet Israels gewesen sei, der
Welt präsentiert, um den Heiden das Licht des jüdischen Messianismus zu
bringen. Lustiger weist die Hauptschuld am Tode Christi den Römern zu
und der Menschheit. Sicherlich nahm Christus den Tod auf sich, um die
Sünden der Menschen zu sühnen. Gewiß ist aber auch, daß Christus selbst
die Hauptschuld an der unmittelbaren Herbeiführung seiner Hinrichtung
dem jüdischen Hohen Rat anlastete (vgl. Joh. 19,11). Was bedeutet für
Lustiger die hl. Messe (n.b. die er sogar den Traditionalisten in
Latein anbietet und selbst lesen will - im Zusammenhang mitd.
Heimholung der 'verirrten' Gläubigen, die doch eher dem 'Hl. Vater' als
dem Bischof Lefebvre folgen wollen)? "Sie ist wesentlich ein Mahl",
welches "in eine Opfersymbolik" eingebettet ist und das "ganz und gar
seinen Sinn verliert, wenn man es ohne Beziehung sieht zu dem früheren
jüdischen Ostermahl". Hier behauptet Lustiger gleich zwei Häresien.
Einmal ist die hl. Messe wesentlich Opfer, Sühnopfer. Und zum anderen
ist das alttestamentliche Paschamahl wohl Vorläufer und Vorbild der hl.
Messe, aber es hat keine konstitutive Bedeutung für die hl. Messe.
Diese hat ihren absoluten Sinn - als Opfer, als Sühnopfer - in und aus
sich selbst.
Die Juden sind nach Lustiger seit Anbeginn der Welt Verfolgte, denn sie
stellen die Repräsentanten des leidenden Messias dar, den Isaias als
Knecht Jahwes bildhaft vorstellte. Jeder Angriff auf das Judentum ist
nach Lustiger eine Gotteslästerung. Die Kirche ist nach ihm eine
jüdische Angelegenheit, in der "die Juden bei sich selbst sind."
(nach Abbé Henri Mouraux: "Aaron Lustiger, égragé dans l'épiscopat
catholique..." in BONUM CERTAMEN vom März/April 1988; Zitate in der
Übersetzung der SAKA-INFORMATIONEN Nr.7/8, 1988.)
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