DER VERBORGENE, ABER SIEGREICHE
WEG DER FREIMAUREREI
von
Abbé Henri Mouraux
übersetzt von Eugen Golla
Seit dem 28. April 1738 haben eine ganze Reihe von Päpsten in einer
Anzahl von 10 Enzykliken die Freimaurerei verurteilt, die sie die
"Synagoge Satans" nannten. Sie exkommunizierten die Christen, welche
sich ihr verschrieben. Aber sie sickerte dennoch in die Kirche ein und
drang sogar bis in die höchste Spitze vor.
Während seiner Nuntiatur in der Türkei wurde z.B. der spätere Johannes
XXIII. 1935 "in die Sekte des Tempels aufgenommen" und erhielt den
Namen "Bruder Johannes", wie Pier Carpi dies in seinem Buch
"Prophezeiungen Johannes XXIII.", S.52 f., behauptet. (Anm.d.Red.:
diese Behauptung konnten wir bis heute nicht nachprüfen.)
Die Freimaurer des Tempels, gewöhnlich "Rosenkreuzer" genannt, sehen in
Christus nur einen außergewöhnlichen Menschen. Die Göttlichkeit
sprechen sie ihm jedoch ab, die ihm - wie sie behaupten - die Kirche
beigelegt hatte, um seine Mission, die nur sozial war, zu verfälschen.
Wieair Bestätigung der Worte von Pier Carpi schrieb Carl Jakob
Burckhardt, ein Hochgradfreimaurer im JOURNAL DE GENEVE: "Ich kenne den
Kardinal Roncalli sehr gut. Er war ein Deist und ein Rationalist,
dessen Stärke nicht die Fähigkeit, an Wunder zu glauben und die
Hochachtung vor dem Heiligen war."
Öffnen wir nun das Buch "Resurgence du Temple", ein Werk, das von den
Templern selbst 1975 verfaßt wurde. Auf Seite 149 lese ich: "Die
Richtung unserer Aktion: Fortsetzung des Werkes Johannes XXIII. und
aller, die ihm auf dem Wege des templerischen Universalismus gefolgt
sind." Fügen wir noch hinzu, daß während der Zeit seiner Nuntiatur in
Paris Kardinal Roncalli zum größten Erstaunen der Polizei, die ihm zu
seinem Schütze als Diplomat beigegeben worden war, in Zivil die Große
Loge besuchte, wo er den Jesuiten Riquet wiederfand. Sein Berater war
Maurice Bardet, Autor von "Mystik und Magie", der sich rühmte, dem
Kardinal Roncalli die Tiara prophezeit zu haben.
Während des Konklaves nach dem Tode Johannes XXIII. verkündete weißer
Rauch die Wahl eines Papstes. Heute weiß man, daß Kardinal Siri, ein
Freund und Geistesverwandter Pius XII. (wenigstens damals noch;
Anm.d.Red.), soeben mit einer Stimme Mehrheit gewählt worden war. Was
spielte sich aber dann ab? Man weiß es nicht genau. Sicher ist, daß
Kardinal Tisserant unter Mißachtung der Konklavegesetze die
verschlossenen Räume verließ, sich in die Stadt begab und eine geheime
Zusammenkunft mit den Dignitären der Loge des B'nai B'rith
(Freimaurerloge, 1953 in den USA gegründet), die vornehmlich Juden
vorbehalten ist. Einige Stunden nach seiner Rückkehr in den Vatikan
verkündete aber ein anderer weißer Rauch die Wahl des Kardinal
Montinis, den mehrere amerikanische Zeitschriften bei seiner Krönung
zum Papst als Paul VI. der Mitgliedschaft in der Loge B'nai B'rith
bezichtigten - als Beleg diente eine Photographie (die ich besitze; der
Autor). Taten sie das, um (...) die Gerüchte zum Schweigen zu bringen,
die über Johannes XXIII. auf Betreiben Kard. Ottavianis in Umlauf
gesetzt waren oder ganz einfach, um amerikanischen Zeitschriften zu
antworten? Niemand enthüllte das. Am 24. Juli 197o erinnerte aber der
OSSERVATORE ROMANO in Nr.3o daran, daß der Templer-Orden immer
verurteilt war... Indem so die Fassade intakt blieb, konnte die Arbeit
im Laufgraben fortgesetzt werden. Laut der Zeitschrift SELECTION
ermutigte während des Konzils Paul VI. in der Umgebung von Kardinal
Liénart seinen Freund Capovilla, einen Prälaten, der die Rolle eines
Intriganten gegen P. Pio spielte, Kardinal Ottaviani zu attackieren.
Nun hat die deutsche Zeitschrift EINSICHT in ihrer Februar-Nummer von
1984, S.212, die Freimaurerkarriere von Liénart enthüllt, der in die
Loge von Combrai 1912 aufgenommen worden war; Visiteur 1919, 3o. Grad
1927.
Weil Johannes Paul I. (...) den anrüchigen finanziellen Transaktionen
zwischen Marcinkus und Calvi ein Ende bereiten wollte, machte ihm die
Freimaurerei, welche durch Casaroli, Mitglied der Loge P2, Herrin der
Lage war, den Garaus: überraschend kam der "merkwürdige Tod von
Johannes Paul I.", vergiftet mit Aqua Toffana, wie es J.J. Thiery genau
beschreibt (auf S.153 seiner Enthüllungen).
Und was nicht weniger merkwürdig war: der einzige Zeuge dieses
"merkwürdigen Todes", ein anderer freimaurerischer Prälat - als solcher
nach seinem Tode identifiziert (durch die Werke in seiner Bibliothek) -
starb wenige Monate später auch reichlich plötzlich. Johannes Paul II.
hat die Exkommunikation abgeschafft bzw. 'abgeschafft', welche seit 145
Jahren die Katholiken trifft, die der Freimaurerei angehören. Am 2.
März 1984 empfing er in offizieller Audienz die Loge B'nai B'rith. Die
Ansprache, die er an sie richtete, ist die verblüffende Bestätigung all
dessen, was ich vorher geschrieben habe. (N.b. es ist dies die
offizielle Bestätigung dessen, was mir ein Taxifahrer, der mich durch
die Straßen Roms fuhr, 1983 sagte: "Ich bin Kommunist; denn ich bin
gegen den Vatikan, der auf Seiten der Freimaurer steht.") Sich also an
die schlimmsten Feinde der Kirche wendend, nennt er sie während seiner
liebevollen Ansprache dreimal "meine teuren Freunde". Nach Betonung des
"brüderlichen Interesses" fuhr Johannes Paul II. weiter fort: "Wir sind
aufgerufen, uns zu vereinigen". Und diese Vereinigung ist nicht nur
eine x-beliebige, sondern die von "Brüdern". Um deren Innigkeit und
Religiosität zu unterstreichen, zitierte er den 133. Psalm: "Wie schön,
wie lieblich ist es, wenn Brüder friedlich beisammen wohnen." Wie auch
immer: diese Brüderlichkeit ist für ihn eine Quelle der Freuden: "Ich
bin wahrhaft glücklich, Sie zu empfangen. Ich danke Ihnen. (...) Ich
bin Ihnen erkenntlich". Diese Ausdrücke sind nicht der Ausdruck eines
flüchtigen Gefühls, nein, sie offenbaren die "engen Beziehungen von
seinen Besuchern zu der (angeblichen) Kommission für die religiösen (!)
Beziehungen".
Am Schluß eine 'normale' Konsequenz unter 'Brüdern', die schon
blasphemisch ist: "Wir sind aufgerufen, uns zu vereinigen in einer
Geste der Dankbarkeit gegen Gott." (aus BONUM CERTAMEN Nr. 74 vom Juli
/ August 1984; leicht überarbeitet und gekürzt)
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