LESERBRIEFE IN AUSZÜGEN
METHODEN DER MODERNISTISCHEN 'BISCHÖFE':
Die erschütternde Wahrheit ist, daß der gesamte Weltepiskopat nur aus
Vertretern zweierlei unguten Geistern besteht: die einen fühlen sich
'mutig' gegenüber der wehrlosen Minderheit der Treugebliebenen und
gefallen sich in veränderungswütiger Aktivität (...), ganz gleich, was
dabei an Heiligem in die Brüche geht; die anderen haben sich dem
passiven Muckertum ergeben, um ihre Posten und durch sie bedingte Ehren
und Einkünfte gesichert zu behalten. Es sind schwächliche
Mitläufer-'Bischöfe', die sich geistige 'Knochenerweichung' zugezogen
haben. Alle 4300 'Bischöfe' beider Gruppierungen haben sich aber zu
einem Komplott zusammengeschlossen - was allerdings nur ganz wenige
wahr haben wollen -, dessen Methoden und Ziele etwa folgendermaßen
formuliert werden könnten:
- Keiner kritisiere oder tadle einen Mitbruder, ganz gleich, wie er sich auch immer verhalten mag.
- Irrlehren gibt es nicht mehr, sondern nur noch verschiedene gleichberechtigte Ansichten.
- Schlimme Vergehen in den eigenen Reihen - soweit man solche überhaupt
gelten lassen mag - müssen entweder totgeschwiegen oder zu Tugendakten
umgelogen werden (z.B. Beteiligung an dubiosen Geschäften oder
Waffenlieferungen an Terroristen durch einen sog. 'Erzbischof).
- Niemand setze sich für die Reinerhaltung der Lehre ein, damit man
nicht bei 'getrennten Brüdern' oder Professoren und Schriftstellern der
sog. Neu-'Kirche', die inzwischen zur Welt-'Kirche' umgestaltet wird,
anstößt; denn die 'getrennten Brüder' liefern einem ja ständig
Anregungen, um Dogmen neu zu überdenken.
- Alle Religionen sind gleichwertig und haben gegenseitig als Vorbilder zu dienen.
- Christenverfolgungen dürfen nicht erwähnt werden, wenn man dadurch kommunistische Führer 'kränken' könnte.
- Der i r d i s c h e Friede ist das höchste Gut der Menschheit. Von
jenseitigen Gütern erwähne man möglichst wenig, da sie zumindest
unsicher sind. Um des 'lieben' Friedens willen muß man jeder
anti-christlichen Macht gegenüber nachgeben. Was dadurch an internen
Leiden und Verfolgungen erreicht wird, interessiert nicht. Betroffen
sind ja "nur" die Christen, die nicht dem Sozialismus huldigen oder
anti-'liberal' eingestellt sind.
- Jeder lege die sog. Konzilsbeschlüsse nach Gutdünken aus; denn darum wurden sie ja mehrdeutig formuliert.
- Es gibt nur ein Verbrechen, und das heißt Treue zur Tradition. Diese
muß man einmütig bekämpfen, denn diese Traditionalisten behindern den
Fortschritt.
- So teuflisch kann es nie und nimmer zugehen, daß man nicht stets eine
'ermutigende' Aufwärtsbewegung konstatieren könnte! Schließlich kommt
ja auch die allmähliche Vervollkommnung der gesamten Menschheit - trotz
der verschiedensten Weltanschauungen und Ideologien (!) - stetig
weiter, wie man auf dem 'Konzil' erkannt hatte. (...)
Felix Rummer / Puchheim
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ZWISCHENBILANZ
"Es gibt zu viel, was ich im Herzen fühle, was ich aber in Worten nicht
leicht ausdrükken kann. Wir müssen uns bewußt sein, daß es nichts gibt,
was sich nicht mißbrauchen läßt. Ich möchte nicht sagen, daß wir
irgendwelche Angelegenheiten übertreiben oder die Lage zu schwarz
sehen. Wir haben eine bessere Erkenntnis erhalten, aber sehr oft müssen
wir uns eingestehen, daß sie nur an der Oberfläche geblieben ist, daß
sie sich auf unser Leben nicht auswirkt. Sind wir tatsächlich besser
als die übrigen? Wenn ich mich umschaue, muß ich mir unwillkürlich
diese Frage stellen. Können wir den anderen ein Vorbild sein?
Fehlt uns nicht
- ein bißchen Großmut, ohne dabei die Prinzipien zu verlassen?
- ein wenig mehr Entgegenkommen, das wirkt und bezwingt, anstatt die andern überheblich gering zu schätzen?
- ein bißchen mehr Herzlichkeit, Einfalt, anstatt steifer Zurückhaltung?
Auch die Freude muß ihren Platz im Leben haben, sie darf nur nicht in
beißenden Spott ausarten. Die Würde der (religiösen) Angelegenheiten
läßt keine lärmende Jahrmarktsargumentation zu. Es ist wichtig,
kritisch zu sein, aber man sollte kein Wortklauber sein, sondern
hauptsächlich selbstkritisch sein. Das sind einige Punkte, (die
erklären könnten), warum unsere Bemühungen nicht so erfolgreich
sind, wie wir erwartet haben. Denn die Weltgeschichte bestimmen nicht
die Machthaber, sondern die Heiligen.
Auf der anderen Seite ist für unsere Situation eine weitere Aufklärung
nötig in Bezug auf das nahende Weltenende und das Jüngste Gericht. Mit
dem hl. Robert üeilarmin können wir folgendes erkennen: Weil das Alte
Testament ein Vorbild des Neuen Testamentes ist und die
alttestamentliche Hierarchie vor der ersten Ankunft Christi vom wahren
Glauben abgefallen ist, so wird auch vor der zweiten Ankunft Christi am
Ende der Zeiten die neutestamentliche Hierarchie vom wahren Glauben
abfallen. Diese Wahrheit ist in keinem normalen Katechismus enthalten,
und darum fehlt manchen Gläubigen der Schlüssel zum (rechten) Begreifen
unserer Situation.
K.T. aus P.
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