S.E. MONSEIGNEUR MICHEL LOUIS GUERARD DES LAURIERS OP IST TOT
In den frühen Morgenstunden des 27. Februar 1988 verstarb hochbetagt
Monseigneur Guérard de Lauriers, nachdem er wegen eines Krebsleidens
drei Monate vorher ins Krankenhaus von La Charité-sur-Loire
eingeliefert werden mußte. Die feierlichen Exsequien fanden am 1. März
statt; seine letzte Ruhestätte erhielt der Bischof auf dem Friedhof von
Raveau, wo er seit 1985 gewohnt hatte. Am 25. Okt. dieses Jahres wäre
er 9o Jahre alt geworden.
Im katholischen Widerstand war P. Guérard des Lauriers, der promovierte
Mathematiker, der als Professor am Dominikaner-Seminar Saulchoir und an
der Laterans-Universität in Rom gelehrt hatte, durch die "Kurze
kritische Untersuchung des Novus Ordo Missae" vom Sept. 1969
(gezeichnet hatten diese Schrift Kard. Ottaviani und Kard Bacci)
bekannt geworden. Bis 1976 dozierte er in Econe. Wir lernten P. Guérard
nach dem Tode von H.H. Dr. Katzer kennen, der sich für die Übernahme
des Bischofsamtes bereit erklärt hatte. Die Pflichten, die dieser nicht
mehr übernehmen konnte, sollte sich nun der Pater aufladen. Schriftlich
bat er S.E. Mgr. Pierre Martin Ngo-dinh-Thuc um die Bischofsweihe, die
unter dramatischen und außerordentlichen Umständen am 7. Mai 1981 in
Toulon stattfand. Einzige Zeugen und Assistenten bei dieser
Konsekration waren Herr Dr. Hiller und ich. Auch wenn es in der Folge
zu theologischen Differenzen wegen der Bestimmung der Sedesvakanz kam -
die Debatte wurde offen in der EINSICHT geführt -, so erkläre ich
hiermit ausdrücklich, daß ich bei aller Kritik an den völlig reinen
Intentionen von Monseigneur, für die Beendigung der Jurisdiktionskrise
eine absolut korrekte Lösung zu finden, nie gezweifelt habe. Die Höhe
seiner Argumente blieb den meisten Gegnern verborgen.
Möge ihm Gott ein gerechter, besonders aber ein gütiger Richter sein. R.i.p
Eberhard Heller
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