DAS TURINER LEICHENTUCH
- ARGUMENTE FÜR SEINE ECHTHEIT -
zusammengestellt von
Eugen Golla
Vorbemerkung der Redaktion:
Als der 'Erzbischof' von Turin, Ballestero, am 13. Oktober 1988 das
Ergebnis der von dem Konservator des Britischen Museums in London,
Michaele Tite geleiteten und koordinierten Untersuchungen über das
Turiner Leichentuch bekannt gab, wonach es sich um ein Linnen aus dem
Mittelalter handeln solle, brach ein Sturm der Entrüstung los. Die
Ergebnisse der Laboratorien von Zürich, Oxford und Tuscon wurden
angezweifelt. Sie mündeten in dem Vorwurf, Tite hätte bewußt Teile des
Grabtuches zu den Experimenten benutzt, mit denen dieses im Mittelalter
nach einem Brand ergänzt worden war (so Bruno Bonnet-Eymard, der
bereits einige Jahre vorher die Echtheit des Grabtuches nachgewiesen
hatte; vgl. EINSICHT X(2, 3, 5, 7)). Der Entrüstung über die angebliche
Unechtheit dieser hoch verehrten Reliquie, die im ganzen christlichen
Bereich inzwischen als (physikalischer) Beweis für Christi Tod und
Auferstehung angesehen wird, folgten bald verschiedene Gegen beweise
bzw. es wurden Zweifel an den Untersuchungemethoden der Laboratorien
laut, die so gravierend sind, daß nach ihnen die Resultate der
Titeschen Kommission als manipuliert angesehen werden müssen. E. Heller
***
Die Koordinierung der Untersuchungen in den drei Laboratorien in
Zürich, Oxford und Tuscon erfolgte durch einen ausgesprochenen Gegner
der Echtheit, dem Kurator des Britischen Museums, Dr. Michael Tite.
Merkwürdig ist, daß nach verschiedenen Verzögerungen, jedoch Wochen vor
der offiziellen Bekanntgabe des Resultates von Oxford aus das Wort
"Fälschung" verbreitet wurde.Aufgrund dieser Vorgänge nimmt daher der
französische Wissenschaftler Frère Bruno Bonnet-Eymard, der
bedeutendste französische Sindologe, mindestens von der
geistig-religiösen Seite her an, daß Dr. Tite die Stoffproben mit
Teilen eines Linnens aus dem 16. Jahrhundert vertauscht habe. Hier die
einzeln vorgebrachten Einwände gegen den Radiokarbon-Test (wie in
EINSICHT vom Mai 1989, S.23, angekündigt):
1. Die Gleichmäßigkeit der Verfallsgeschwindigkeit (Halbwertzeit) des
Radiokarbons ist nicht so sicher, es können erhebliche Abweichungen
entstehen. Auch ist dessen Anteil in der Athmospäre nicht immer
konstant (Einflüsse des Erdmagnetismus und kosmische Strahlungen können
zu Abweichungen führen). Aufgrund der Instablität dieser beiden
Faktoren lassen sich mit dieser Methode nur annähernd exakte Ergebnisse
erzielen.
2. Fehlerquellen bei der Auswahl der Stoffproben:
a) Das Tuch wurde mehrmals
ausgebessert. Die Proben der Untersuchung, die im Jahre 1988 entnommen
wurden, stammen von einer Stelle neben einem Fleck, der 1532 nach dem
Brand des Schlosses von Chambery, wo das Tuch damals aufbewahrt wurde,
aufgenäht worden ist. Es gerieten sogar Fäden dieses aufgenähten
Fleckes in die Proben.
b) Prof. Bollone, Direktor des Internationalen Zentrums für die
Grabtuchforschung in Turin weist darauf hin, daß im Laufe der
Jahrhunderte das Leinen bei Ausstellungen und Reinigungen mit
verschiedenen Stoffen, besonders mit Wasser und Öl, in Berührung
gekommen sei, so daß mit der Zeit das radioaktive Carbonium alle diese
Materialien in sich aufgesogen habe.
c) Bei dem vorerwähnten Brand war das Grabtuch der Hitze, dem Rauch und dem Wasserdampf ausgesetzt gewesen.
d) Es ist auch der Behälter, in dem das Grabtuch aufbewahrt ist, zu
berücksichtigen. Wie alt ist er? Hat das mit C14 besetzte Tuch nicht
die Protonen des Holzes auf nehmen können, so daß die Ergebnisse eine
Kombination Holzbehälter / Grabtuch sind? (DEUTSCHE TAGESPOST vom
29.lo.89 - Einwand von Wilh. Bürgel).
e) Da der C-Gehalt durch hochenergetische Strahlung aus dem Kosmos
gebildet wird, hat eventuell doch ein besonderes Strahlungsgeschehen -
ähnlicher Art wie bei Jesu Auferstehung in den Evangelien beschrieben -
den Cj4~Gehalt Seines Grabtuches erhöht, so daß es jünger erscheinen
könnte bzw müßte. (So Oswald Scheuermann in ASSIST)
3. Von den etwa 40
Naturwissenschaftlern des STURP (Shroud of Turin Research Project) sind
lediglich vier katholisch gewesen, aber niemand von ihnen allen
zweifelt an der Echtheit des Tuches als Christi Grablinnen.
4. Argumente gegen die Behauptung, daß es sich lediglich um eine Ikone Jesu handle:
a) Prof. Dietz: Sämtliche bisherigen
Untersuchungen geichts-medizinischer, optischer und chemischer Art
deuten darauf hin, daß es sich um ein echtes Leichentuch handelt, um so
mehr, als die darauf festgehaltenen und feststellbaren echten
Blutspuren das zusätzlich bestärken. Daher sei es eine abstruse
Behauptung des Anthropologen, Prof. Pesce Delfino, Universität Bari,
dieses Abbild sei mit Hilfe eines erhitzten flachen Metallreliefs von
einem begabten Künstler hergestellt worden. Dies sei auch heute noch
nicht gelungen, geschweige denn im Mittelalter!
b) Das hervorragende Negativbildeßibt eine verblüffende Ähnlichkeit mit
den Kreuzigungsberichten, die in den synoptischen Evangelien
wiedergegeben werden, z.B.:
- aus den Abdrücken und Blutspuren kann erkannt werden, daß beide Füße
übereinandergelegt und mit einem einzigen Nagel ans Kreuz geheftet
wurden;
- bei der Seitenwunde handelt es sich eindeutig um post-mortales Blut.
Die Geißelspuren verraten unverkennbar das Foltergerät, die römische
Bleigeißel;
- ein schwerer Gegenstand hat auf Rücken und Schulter gelastet.
Da im Jahre 313 von Kaiser Konstantin die Kreuzigungsstrafe für das
ganze Abendland abgeschafft worden war, konnte somit kein Künstler ab
diesem Zeitpunkt genaue Kenntnisse von dem Ablauf der Kreuzigung
besitzen (aus Rundbrief der "kleinen Seelen", Nr.47, Dez. 1988). Auch
vermochte im 13. und 14. Jahrhundert kein Künstler so perspektivisch
und anatomisch richtig darzustellen.
5. Ließ sich ein
mittelalterlicher Franziskanermönch freiwillig kreuzigen und in ein
Tuch einwickeln? So angeblich nach ARD-Fernsehen ("Jesus - oder wer war
der Mann" vom 24.3.1989). Oswald Scheuermann: Bereits 1986 hat die
amerikanische Forschergruppe ESSJ mittels einer einbalsamierten
warmwasser-gefüllten Kunststoffigur in Menschengröße erneut derartige
Abdrücke bzw. Verdunstungsbilder auf Leinen hergestellt. Leider sagt
man nicht, daß ein solches Abdruckverfahren - auch wenn Verdunstung
einbezogen wird -, niemals ein so vollständiges Abbild wie das auf dem
Grabtuch ergibt. (Vgl. DER FELS vom Mai 1989, S.152.)
6. Zwei wichtige Entdeckungen:
a) die Pollenfunde des Kriminologen Dr.
Max Frei: Elektromagnetische Aufnahmen von Staubteilchen des Tuches
zeigten u.a. auch Sporen und Pollenkörper von Pflanzen, die teilweise
nur in der Gegend von Jerusalem vorkamen;
b) NASA-Wissenschaftler entdeckten die sog. dritte Dimension des
Grabtuches, d.h. es gelang ihnen, ein dreidimensionales reliefartiges
Bild aller abgedruckten Körperpartien zu erstellen. Hierbei fielen den
Forschern die ungewöhnlichen Ausbuchtungen an den Augen auf, die von
Münzen stammten, die man den Toten auflegte. Man fand auch am rechten
Auge die Abdrücke einer solchen Münze, die um 30 n.Chr. von Pontius
Pilatus geprägt worden war, nach der Zerstörung Jerusalems aber nicht
mehr im Umlauf war.
7. Die Fälschungstheorie ist
auch nicht in Einklang zu bringen mit der Tatsache, daß die Darstellung
des Christusbildes - vor allem auf den Ikonen - auffallend mit dem
Antlitz auf dem Grabtuch übereinstimmt. Das Grabtuch des Herrn wurde,
aus Edessa kommend, seit dem lo. Jahrhundert in Konstantinopel verehrt.
Was Edessa angeht, so lautet eine alte Überlieferung: anläßlich einer
langen Belagerung durch die Perser 544 hatte der Bischof eine Vision,
wonach er mit dem "göttlich geschaffenen Bild Christi" die Stadt retten
könne. Man fand es eingemauert im Stadttor, die Stadt wurde gerettet.
Das Grabtuch spielte auch ein Rolle bei der Bekehrung des Königs
Abgari, .1. Jahrhundert.
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