"MYSTERIUM FIDEI"
von
Prof. Diether Wendland
Das Wort "Mysterium fidei" in der Kelchformel des uralten Canon Missae
bezieht sich nicht auf die nachfolgenden Konsekrationsworte ("qui pro
vobis et pro multis effundetur..."). Das ergäbe überhaupt keinen Sinn;
denn beide Wandlungen (von Brot und Wein) sind Mysterien. Ausdrücklich
und interpretative bezieht sich dieses Wort vielmehr auf den durch das
Erlöserblut Jesu Christi gestifteten und bewerkstelligten "neuen und
ewigen Bund" mit dem Ewigen Vater und dem (nunmehr) göttlichen
Menschensohn, dem inkarnierten LOGOS-Sohn, im Heiligen Geiste! Dieses
(trinitarische) Myszerium ist gemeint, welches ruht und aufscheint auf
dem Fundament der durch die Erlösungs-Gnade erwirkten "vera fides" und
spezifisch christlichen "fides divina", die übernatürlicher und
vernunftbezogener Offenbarungsglaube zugleich ist.
Bricht man dieses Wort aus der Kelchformel heraus, dann zerbricht man
dadurch wissent- und willentlich den neuen und ewigen Bund zwischen
Gott und den Menschen, zu dem zwar viele berufen, aber wenige
auserwählt sind. In der Kelchformel des sog. 'N.O.M.', herausgebrochen
und nachgestellt, verliert dieses Wort jeglichen Sinn, wird zu einem
leeren und beziehungslosen Wort. Es bedeutet nichts mehr, gar nichts!
Warum, so frage ich mich, haben vor allem Priester eine so einfache
Sache nicht durchschaut? Kaum ein Exeget oder Liturgiker hat den
Meßkanon wirklich begriffen. Deshalb waren diese Leute auch unfähig,
dem 'N.O.M.', der - welcher Greuel! - ein anti-trinitarischer Ritus
ist, zu widerstehen. Darum ist es auch kein Zufall, daß beide Gebete
zum trinitarischen Gott (Deo triuni) bei der Opferung und am Ende der
hl. Messe in der antitrinitarischen 'N.O.M.'-'Messe' einfach skrupellos
gestrichen wurden. Kultische Pseudo- Mysterien aber machen bekanntlich
den Weg frei für das heil-lose Wirken des "mysterium iniquitatis"
("Geheimnis der Ungerechtigkeit, des Bösen"), des zwielichtig-dunklen
Geheimnisses des Bösen und der Bosheit. Hätte man nur solches Wissen um
Erbsünde-Folgen noch parat !
Das ist die Grundhäresie, die den ganzen apostatischen 'N.O.M.' prägt.
Er ist von der Wurzel her ein geschickt und äußerst raffiniert
inszenierter anti-trinitarischer Ritus, ein Kult "versus hominem", der
den vergotteten Menschen zum Gegenstand hat. Der 'N.O.M.' liegt auf der
verabscheuungswürdigen Linie dessen, was der hl Paulus als "Kelch der
Dämonen" und "Tisch der Dämonen" bezeichnet hat. So uralt und
altertümlich ist der neue 'N.O.M.', der da von Zelebranten gefeiert und
'Gläubigen' partizipiert wird. Der römischen 'Konzils-Kirche' (ab
Roncalli) (...) hat man es, selbst mit Blindheit geschlagen, nur zu
leicht gemacht. - Christe eleison!
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