SCHLUSSWORT
DER PRIESTERAPOSTEL UND SEINE NACHFOLGER IN DER KIRCHE. EINIGE HINWEISE AUF DIE FRAGE
NACH DEM HEUTIGEN ABFALL VOM SACERDOTIUM NOVAE LEGIS
Wenn die entsakralisierten OrdinationsRiten der „römischen
Konzilskirche“ nicht in ihrem Wesen und in ihrer Zweckbestimmung erfaßt
werden, dann verdecken sie vieles von dem, was ihnen objektiv und
ideologisch zugrunde liegt und was die Ordinierten in ihrem neuen
'geistlichen Amt' pastoral befruchtet. Die Verwirrung der Begriffe
„munus“ (religiöse Dienstleistung gegenüber dem Nächsten als einem
Glied der Kirche), „ministerium“ (offizielles und offiziöses kirchliche
Dienstamt) und „officium“ (pflichtgemäße Dienstverrichtung von Berufs
wegen in der Kirche) ist schon in den sog. „Dogmatischen Konstitution“
des Vatikanums 2 gang und gäbe. Dahinter aber stand die wohlüberlegte
Absicht auch beabsichtigte Verwirrungen sind zweckbezogen, um ein
Ziel zu erreichen , dem berühmtberüchtigten Amtspriestertum, von dem
selbst heute noch alle Traditionalisten und Konservativen träumen und
phantasieren, den Garaus zu machen und ihm zugleich einen ganz neuen
Sinn zu geben. Denn, so lautet die neue Häresie, das geistliche Amt ist
nicht bloß ein heiliges (sacrum), sondern ein charismatisches und nur
in diesem Sinne ein vermeintliches sanctum, etwas Heiligendes.
Charismatische Geistesgaben (Charismata) aber vermitteln keine
heiligmachende Gnade und haben deshalb auch keine sanktifizierende
Wirkung. Selbst bei einem Träger des sakramentalen Priestertums können
sogar sämtliche dieser Gaben völlig fehlen, sei es, daß er sie nie
besessen hat, sei es, daß er ihrer durch Selbstverschuldung verlustig
gegangen ist. Wer kannte oder kennt denn nicht die wie sie
ironisch genannt wurden „heiligen Gefäße“ im Welt und Ordensklerus, bei
denen das Fehlen bestimmter Charismata offenkundig war (ist), obwohl
diese dem sakramentalen Priestertum eigentümlich sind und von denen man
auch Gebrauch zu machen verpflichtet ist?! Hand in Hand mit diesem
Fehlen aber ging und zeigte sich dann auch jener seltsame
Geisteszustand der sog. doppelten Moral bei Klerikern. Manche von
diesen Leuten lebten sogar in der Einbildung, keine Todsünden zu
begehen, „weil sie geweiht sind“! Todsünden begingen immer nur die
anderen und vor allem die Laien oder die Weltmenschen. Besonders
auffällig aber war und ist heute generell das Fehlen des Charisma der
„Unterscheidung der Geister“ und das der „Weisheitsrede“ (λόγος σοφιας)
An ihre Stelle ist die altbekannte dämonische Prophetie der „falschen
Propheten“ und „Lügenapostel“ getreten, die überall zu finden sind.
Der Priester-Apostel war weder von den Menschen „ausgesondert“ noch von
ihnen „abgesondert“ noch „über sie gestellt“ noch „vom Hl. Geiste
eingesetzt“. Dies alles sind hochmütige Erfindungen von machthungrigen
Klerikalisten. Er wurde aber auch nicht auf einen Thron gesetzt, um
dann als Pontifex maximus zu fungieren, weder von Gott noch von einem
„Volk Gottes“ noch von einer Gemeinde (Großgemeinde). Darum schrieb der
hl. Paulus nicht ohne Grund an die Römer und Galater: „Paulus, Knecht
Christi Jesu, berufener Apostel, auserwählt für das Evangelium Gottes (
... ) von Jesus Christus, unserem Herrn. Durch ihn haben wir Gnade und
Apostelamt empfangen, um Glaubensgehorsam für seinen Namen unter den
Heidenvölkern zu wecken“ (Röm 1, 1 f.). „Als es jedoch dem, der mich
von meiner Mutter Schoß her ausgesondert und durch seine Gnade berufen
hat, gefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den
Heiden verkünde, da wandte ich mich nicht sogleich an Fleisch und Blut
(= die jüdischen Volksgenossen), auch ging ich nicht nach Jerusalem
hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern begab mich nach
Arabien und kehrte wieder zurück nach Damaskus“ (Gal 1, 1517). In
diesen wenigen Sätzen werden bereits erstaunliche Dinge perspektivisch
deutlich, die heutzutage gänzlich verdunkelt (worden) sind. Man hat aus
JesusChristus eine nicht mehr ernst zu nehmende, ja eine geradezu
lächerliche Figur gemacht. Und deshalb weiß man auch nichts mehr von
der Eigenart und Größe des Priester-Apostels.
Nur vom Priester-Apostel, der eine besondere und außergewöhnliche
„creatio Jesu Christi“ gewesen ist, da er unmittelbar aus Seiner Hand
hervorging, läßt sich im wahrsten Sinne des Wortes sagen, daß er ein
„Repräsentant Christi“ war. Dies aber kann man von seinen Nachfolgern,
die nur Bischöfe (Episkopen) waren, keineswegs sagen; denn dazu fehlte
ihnen viel zuviel von dem, was den PriesterApostel ausmacht und
auszeichnet. Dennoch aber waren die Priester–Apostel keine
'Hohenpriester', und dies schon gar nicht nach Maßgabe des Alten
Gesetzes, das hinsichtlich des Hohenpriestertums seinen Zweck erfüllt,
indessen mit Kaiphas bereits ausgespielt hatte. Man hat sich schon
früher in dieser ganzen Sache aufgrund zweifelhafter „traditiones
ecclesiasticae“, die maßlose Übertreibungen enthalten, die größten
Illusionen gemacht, anstatt die Dinge möglichst realistisch und
nüchtern zu betrachten. Denn der Mensch von damals war kein anderer als
der von heute und umgekehrt; er hat sich nur zahlenmäßig
vervielfältigt, insbesondere im Bösen und in der Gottlosigkeit. Bereits
in der nachapostolischen Zeit gab es eine Menge Bischöfe, die eine
große Ähnlichkeit hatten mit denjenigen Leuten, die heute 'Kirchen'
vorstehen und sich Bischöfe nennen, ohne überhaupt Priester zu sein. In
Wirklichkeit sind sie freilich nur etablierte 'Geistliche' von 'wilden'
Religionsgemeinschaften im soziologischen Sinne, die sich nur das
Etikett 'christlich' aufgeklebt haben. 'Christlichen Geistlichen',
gleichgültig welcher Farbe und Dekoration, fehlt alles, um ein
„Repräsentant Christi“ zu sein, auch wenn sie bei gewissen Anlässen ein
großes Kreuz auf der Brust tragen. Wer diese Leute hört und genau
darauf achtet, was sie da verkünden, sagen oder schreiben oder auch
schreiben lassen, der hört immer nur diese Leute (nicht jedoch
Christus) oder eine allgemeine banale Volksmeinung, der sie Ausdruck
verleihen. Von einer „Unterscheidung der Geister“ oder von den
heilsnotwendigen Geboten (Plural!) Christi läßt sich da nichts mehr
vernehmen, ja nicht einmal etwas untertönig heraushören. In der
(textlich unverfälschten) Hl. Schrift des Neuen Testamentes spricht
Christus gleichsam unmittelbar zu uns: aber und das ist
entscheidend – nur dann, wenn man Ihn mit Vernunft und bei klarem
Verstande, Seine Worte erwägend, hört und in unbedingtem Gehorsam auf
Ihn hört. Andernfalls hört man Ihn gar nicht und nimmt Ihn auch nicht
in sich auf. Dann jedoch fällt man leicht auf die Pseudorepräsentanten
und ihre falschen 'Weisheitsreden' herein.
Repräsentieren heißt: etwas sei es eine Person oder auch eine
Sache , die nicht hier und jetzt oder in der Gegenwart da und anwesend
ist, intentional gegenwärtig setzen und formal zur Darstellung bringen.
Zudem hat jede wirkliche Repräsentation (repraesentatio actualis) einen
eindeutigen Zeichen und Bildcharakter, nicht bloß eine Abbildqualität
wie bei einem Photo oder in einem Spiegel. Indessen bringt der
Repräsentant keineswegs etwas „zur Wirksamkeit in der Gegenwart“ (das
war schon früher ein theologischer Irrtum von exaltierten Klerikern mit
Weihekomplex), sondern immer nur etwas zur Wirklichkeit im
Gegenwärtigen oder zum Wirklichsein im Hier und Jetzt. Denn der
Repräsentant ist keine „causa efficiens principalis“, sondern nur eine
„causa media formalis“. Ein Schauspieler hingegen repräsentiert nicht
die Person oder Sache, die er darstellt, da er nur eine Rolle spielt.
Darum gibt es auch 'Bischofsschauspieler', d.h. Personen, die den
Bischof schauspielern, ja sogar ziemlich erfolgreich, wenn sie das
richtige Publikum finden. Der wohl größte Schauspieler dieser Art im
Hier und Heute ist der vermeintliche Bischof von Rom, der sich nicht
ohne Grund den Namen JohannesPaul der Zweite zugelegt hat. Sein Poster
hängt in allen 'katholischen' Ordinariaten, Pfarreien, Klöstern und
Bildungseinrichtungen zur frommen Betrachtung.
Man darf den Priester-Apostel weder zu einem Hohenpriester
umfunktionieren noch zu einem Bischof (Episkopen) degradieren, sonst
erfaßt und begreift man gar nicht sein einzigartiges Verhältnis zu
Christus – Jesus, dem einzigen, wahren und ewigen Hohenpriester, und
ebenso nicht seine einmalige Stellung in der sog. Heilsökonomie ,
nämlich seine „missio sacerdotalis“ durch JesusChristus persönlich, die
eine besondere und in erster Linie eine „missio sanctificatoria“
gewesen ist aber immer nur „in persona Christi“
instrumentalkausal und zugleich inspiratorisch unter dem Wirken des
Heiligen Geistes, da er auch die Gnadengabe des „charisma
infallibilitatis“ (der Unfehlbarkeit in Glaubens und Sittensachen)
besaß. Keiner von den „successores“ (Nachfolgern) eines
PriesterApostels, die nur Bischöfe (Episkopen) waren,besaß diese
Position, dieses Charisma und die damit verbundene „potestas
spiritualis auctoritatis“, nämlich die geistigübernatürliche Kraft und
Vollmacht TeilKirchen in der „Una Ecclesia Jesu Christi“ zu gründen,
wie es die Apostel auf verschiedene Weise getan haben.
Wir möchten nicht wissen, wieviele 'Bischöfe' es schon in der
nachapostolischen Zeit gegeben hat, die einfach behaupteten, von einem
PriesterApostel (oder einem Nachfolger) 'geweiht' worden zu sein und
'den Hl. Geist empfangen' zu haben. Der berüchtigte Häretiker und
'Bischof' von Antiochien, Paulus von Samosata (um 260), der die
Gottheit Jesu Christi leugnete, war doch nur die Spitze eines
Eisberges. Die Gottheit Jesu Christi läßt sich auf vielfache Weise von
dumm bis raffiniert leugnen, verleugnen und verballhornen, und dann, ja
dann repräsentiert man eben auch ganz etwas anderes, zwangsläufig und
unvermeidlich, im Denken und im Tun oder „in Wort und Werk“.
Der göttliche Menschensohn, unser Herr und Erlöser (Dominus Salvator
noster), machte die von Ihm erwählten Apostel worunter zunächst
nur die „Elf“ zu verstehen sind nicht zu Hohenpriestern, sondern
Er kreierte sie zu einzigartigen und einmaligen Priestern des Neuen
Gesetzes und des Neuen Bundes in Seinem Blute, und zwar durch Seine,
das rein Menschliche übersteigende, sakerdotale „potestas
excellentiae“. Dadurch aber machte Er sie sich nicht gleich die
sog. configuratio oder Gleichgestaltung ist nur eine analoge , sondern
gab ihnen nur Anteil (participatio proportionis) an Seinem
Hohenpriestertum. Aber das genügte völlig, um Ihn als Seine
PriesterApostel auch wirklich vertreten und an Seiner Stelle handeln zu
können. Von daher aber versteht man leicht, warum kein PriesterApostel
z.B. Gehorsam forderte, sondern immer nur einen, dann aber auch einen
unbedingten Gehorsam gegenüber Christus und in Seinem Namen. „Wir“,
schrieb der hl. Paulus, „reißen alle (falschen und unwahren)
Vernunftgebilde nieder und alles Hochfahrende, das sich erhebt gegen
die Erkenntnis Gottes, und fangen jeden Gedanken ein in den Gehorsam
Christi. Wir sind auch bereit, jeden Ungehorsam zu strafen, sobald euer
Gehorsam vollendet ist. Seht doch, was klar vor Augen liegt! Wenn einer
sich zutraut, Christus anzugehören, der möge bei sich bedenken, daß so
wie er auch wir zu Christus gehören“ (2 Kor. 10, 57).
Die in ihrem häretischen Geiste doch so leicht zu durchschauenden Leute
von heute, die sich in ihrem katholisierenden 'geistlichen Amt' sogar
'Bischöfe' nennen, gehören nicht zu Ihm, da sie weder in der Nachfolge
der Apostel noch in der Nachfolge ihres Priestertums stehen. Vielmehr
stehen sie als Repräsentanten significative et formaliter in der
Nachfolge eines Paulus von Samosata und ähnlich trüber Geister, die
wieder einmal aus ihren Gräbern krochen.
Die „Apostel Christi“ (1 Thess. 2, 7), die weder Hohepriester noch
„Jünger des Moses“ (Joh. 9, 28) waren, wollten in ihrer spirituellen
Perspektive., wie der hl. Paulus sagt, „nichts anderes kennen als Jesus
Christus“, d.h.: nur Sein heiligendes Wort, Seinen makellos heiligen
Willen und Seine sakrosankte Autorität. Diese ihnen auferlegte und von
ihnen freiwillig übernommene Bürde war das Maß ihrer Würde in all ihrem
Denken und Tun. Die PriesterApostel waren weder hochwürdigste Herren
oder fürstliche Exzellenzen es hat auch nie ein Apostelfürst
existiert – noch würdelose Menschenfreunde, die einen atheistischen und
antitheistischen Humanismus predigten, sondern ihr Leben einsetzende
Diener und Nachahmer Jesu Christi, des göttlichen Herrn und
menschlichen Hauptes Seiner Kirche. Der hl. Paulus machte keine
geistlosen und frommen Sprüche und verkündigte auch nicht sentimentale
frohe Botschaften er predigte kein 'fröhliches Evangelium' für
freudig bewegte Gläubige und jeden religiösen Unsinn Glaubende ,
vielmehr wußte er, wovon er redete, als er den Christgläubigen in
Thessalonien, die weder Katholiken noch 'Konfessionschristen' waren,
schrieb: „Wir wissen, von Gott geliebte Brüder, um eure Auserwählung.
Denn unsere Frohbotschaft erging an euch nicht bloß im Wort, sondern
auch in Kraft und im Heiligen Geiste und in großer Zuversicht. Ihr wißt
ja, wie wir bei euch um euretwillen auftraten. Ihr seid unsere und des
Herrn Nachahmer geworden, indem ihr das Wort bei vieler Drangsal doch
in der Freude des Heiligen Geistes aufnahmt, so daß ihr zum Vorbild
geworden seid für alle Gläubigen in Mazedonien und in Achaia“ (1 Thess.
1, 47 Was alles setzt das wohl voraus, um so etwas allen Ernstes
schreiben zu können?! Darüber sollte man nachdenken. Wir möchten es
jedem Katholiken anraten, um jetzt einmal die Absurdität auf die Spitze
zu treiben, sich vorstellen, es würde heutzutage ein 'Bischof'
auftreten und zu den Gläubigen sagen: „Seid meine Nachahmer, wie auch
ich ein Nachahmer des Herrn bin!“ Das wäre in der Tat einmal etwas
Neues. Die von Gott auserwählten und von Christus erwählten
PriesterApostel waren keine Bischöfe (ganz abgesehen davon, daß
der Einzelepiskope, ähnlich einem Diözesanbischof, erst im 2.
Jahrhundert in Erscheinung trat); vielmehr hatte ein jeder
PriesterApostel von Christus den Auftrag und die Gewalt, bestimmte
Männer, die sich im göttlichen und wahren Glauben bewährt hatten, durch
Auflegung der Hände und unter besonderen Gebeten zu Bischöfen zu
konsekrieren, sofern es offenkundig war, daß sie die Berufung zum
Priestertum des Neuen Gesetzes besaßen. Eine derartige Berufung aber
kann man auch verlieren, und zwar mit Sicherheit durch ine schwere
Schuld bzw. Verschuldung und endgültig durch eine Häresie. Dies jedoch
war beim Bischof Timotheus, dem Sorgenkind des hl. Paulus, nicht der
Fall. Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt, und viele waren
erwählt, aber gingen dennoch ihrer Berufung verlustig wie sogar schon
unter den Zwölf ein Judas Iskariot.
Wenn heutzutage geistliche 'Würdenträger', die sich Bischöfe nennen,
mit dem Anspruch auftreten, „Nachfolger“ der PriesterApostel zu sein
oder in der Nachfolge ihres Priestertums zu stehen, dann messe man
diese 'Geweihten' doch einmal an den Prinzipien und dem Wesen der
„repraesentatio Christi“ sowie an den mit dem sakramentalen Priestertum
an und für sich verbundenen besonderen Charismata. Denn diesen Trägern
eines 'hohen, ja höchsten geistlichen Amtes', das ihnen Gott in einem
OrdinationsRitus verliehen haben soll, fehlen bereits, wie seit vielen
Jahren offenkundig ist, die Charismata der „Unterscheidung der Geister“
und der „Weisheitsrede“! Dies aber ist gar nicht verwunderlich. Denn
die neuen 'hochwürdigsten Minister' sind allesamt von einer subtilen
Häresie des Vatikanums 2 geprägt, das 'verbindlich lehrte', daß die
Episkopen „mit der Sukzession im Bischofsamt das sichere Charisma der
Wahrheit empfangen haben“ („Dogmatische Konstitution über die göttliche
Offenbarung“ II. Kap., Nr. 9), obwohl bekanntlich nur der aus der Hand
Christi hervorgegangene und inspirierte PriesterApostel das „charisma
infallibilitatis“ besaß und sonst niemand. So etwas bildeten sich immer
nur Gnostiker, Illuminaten und Mystizisten ein. Im übrigen gibt es ein
„sicheres“ Charisma genau so wenig wie eine „sichere“ heiligmachende
Gnade. Der schon in dieser Häresie zum Vorschein kommende Pferdefuß des
dann später im OrdinationsRitus angerufene „Spiritus principalis“ ist
offenkundig. Diesem 'Geiste' aber ist es eigentümlich in seinem Wirken
auf den menschlichen Geist, die Gnadengabe charismatischer
„Geistesgaben“ zu zerstören oder zu vereiteln oder sogar zu imitieren.
Vom Teufel aber ist geoffenbart, daß er fähig ist, sich in seinem
Wirken auf den menschlichen Geist in einen „Engel des Lichtes“ zu
verwandeln und so darzustellen, um auch die „Ecclesia militans“ zu
verführen und ins Verderben zu führen. „Simon, Simon, siehe, der Satan
hat verlangt, euch wie den Weizen zu sieben“ (Lk. 22, 31). Auf dem
Vatikanum 2 hat sich der Satan als ein 'charismatischer' 'Geist des
Konzils' präsentiert, alle 'erleuchtend bewegt' und kräftig gesiebt.
Und dann flossen seine 'Gnaden in Fülle' von oben nach unten und bis
hinein in die häretischen neuen Riten, angefangen mit den
OrdinationsRiten, um so auch dem 'N.O.M.' das richtige Fundament zu
geben. Ein solcher Prozeß entbehrt nicht 'formaliter' der Logik, auch
wenn er 'materialiter' das Unwahre zum Gegenstand und Ziel hat.
Der AntiChrist(us) braucht keine globale ökumenische Groß-Sekte oder
einen Einheitsbrei von 'christlichen Konfessionen', sondern eine
pseudokatholische und pseudoapostolische 'neue Kirche' mit einem neuen
Kult, neuen Riten, neuen Zeremonien, neuen „famuli et ministri“ in
einem neuen 'geistlichen Amt' mit seinen Rangstufen etc., damit auch
wirklich und sichtbar getan werde, was die Ecclesia Jesu Christi eben
nicht tut und niemals tun kann. Das Ökumenismusspektakel ist nur ein
Trick Satans, der immer auf verschiedenen Klaviaturen gleichzeitig
spielt, um vom Eigentlichen abzulenken, auf das alles mit System und
Methode hingeordnet wird. Es werden, so offenbarte Christus, als
Vorläufer der ganzen Sache „falsche Messiasse (die nicht von Ihm
gesendet sind!) und falsche Propheten aufstehen und Zeichen und Wunder
tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber
seht euch vor! Ich habe euch alles vorhergesagt!“ (Mk. 13,2223). Man
hörte schon von Ferne das Rachegebet der Martyrer: „Wie lange noch, du
heiliger und wahrhaftiger Herr, richtest du nicht und rächst nicht
unser Blut an den Bewohnern der Erde?“ (Offb. 6, 10). Die Zerstörung
des sakramentalen Priestertums durch häretische OrdinationsRiten und
die Produktion einer häretischen 'neuen Kirche' gehören zusammen und
liegen auf der gleichen Linie. Beides interpretiert sich gegenseitig,
so daß alle, die davon ergriffen werden, in einem Unheilprozeß den Weg
ins Verderben gehen. Wer kann das noch aufhalten, und wer kann nach
einem Worte Christi „den Starken“ noch binden?
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