MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, den 12.3.1991
Verehrte Leser,
verschiedene Leser haben schon protestiert: das neue Heft der EINSICHT
läßt auf sich warten. Für wahr, es sind bereits drei Monate nach dem
Erscheinen der Weihnachtsnummer vergangen. Für das relativ späte
Erscheinen des vorliegenden (Oster)-Heftes bitte ich um Entschuldigung,
zugleich aber auch um Verständnis, da ich arbeitsmäßig überlastet bin.
Fast gleichzeitig mit diesem Heft wurde aber auch der Sonderdruck von
Hertn Prof. Wendland zum Problem der neuen'Weiheriten' zum Druck
fertiggestellt und kann ab sofort bei der Redaktion bestellt werden (6o
Seiten; Unkostenbeitrag 8.- DM plus Porto). Ich möchte darauf
aufmerksam machen, daß noch einige Exemplare des Direktoriums
vorliegen, die ebenfalls bestellt werden können. (Bestellungen bitte an
die Redaktion richten.) In den letzten Wochen kam es vor, daß die Post
Briefe zurückgehen ließ. Das lag an dem verspäteten Leeren des
Postfaches unsererseits. Ähnliche Vorkommnisse werden in Zukunft
hoffentlich nicht mehr passieren. Bitte richten Sie Ihre Sendungen auch
in Zukunft getrost an unsere Redaktionsanschrift oder an meine
Privatadresse.
Für die guten Wünsche zum Weihnachtsfest und Neuen Jahr möchte ich mich
herzlich bedanken, ebenso für die großzügige Unterstützung, die uns von
manchen Lesern immer noch zuteil wird. Ein herzliches Vergelt's Gott.
Wenn Anfragen nicht sofort beantwortet werden, bitte ich um
Verständnis. Leider ist es mir auch nicht mehr möglich, in dem
bisherigen Umfang Leserfragen zu beantworten oder für diese zu
recherchieren.
Mit dem vorliegenden Heft und dem noch ausstehenden Sonderdruck
('Weiheriten') ist der 20. Jahrgang abgeschlossen. Das erste Heft des
21. Jahrganges dürfte etwa Anfang Mai in Druck gehen, um dann etwa
Mitte dieses Monats bei Ihnen einzutreffen.
Wie es scheint, sind verschiedene Leute gewissermaßen 'enttäuscht', daß
das erwartete reinigende "Gewitter von oben" noch nicht losgebrochen
ist. Die Unsicherheit unserer Situation nimmt ständig zu, die Seelsorge
bricht irgendwann in naher Zukunft zusammen. Immer mehr Kleriker
sterben, die Lücken können (noch) nicht geschlossen werden. Und es wird
immer bitterer, diesen "Kelch" der Einsamkeit und der Verlassenheit
auszutrinken. Vielleicht verstehen wir im Durchleiden dieser Zeiten
etwas besser, wenn wir lesen, daß Christus am Ölber anfing zu zagen...
in der Stunde der zu erwartenden höchsten Pein, unbeachtet und ohne
Mitleiden seitens seiner schlafenden Jünger. Doch diese Leidenszeit,
die am Karfreitag ihren Höhepunkt erreicht, ist zugleich die Vorbindung
für den endgültigen Triumph über den Tod, den geistigen und physischen,
der die Menschheit bis dahin gefangen gehalten hat. Und nur in der
Hoffnung auf ein neues "Ostern", auf unser "Ostern" können auch wir
diese jetzige Nacht durchwandern, bis zu ihrem Ende: mit-leiden, um
mit-auferstehen zu können!
Ich wünsche Ihnen ein frohes Osterfest
Ihr Eberhard Heller
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BITTE AN DIE LESER
Durch die politischen Umwälzungen in Mittel- und Ostdeutschland, ebenso
in der CSSR, Polen und Ungarn ist ein normaler Kontakt mit den Menschen
möglich, die vorher hinter dem "eisernen Vorhang" lebten und die fast
von uns abgeschnitten schienen. Nutzen Sie die nun eröffnete
Möglichkeit, diese Menschen, die bisher kaum Gelegenheit hatten, den
geistig-moralischen Verfall hier im Westen kennen zu lernen, über die
hiesigen Verhältnisse zu informieren. Nur so können sie sich vor der
Lawine des Reformismus, der sehr bald auf sie zurollt, in Sicherheit
bringen. Geben Sie uns bitte Adressen an, damit wir den betreffenden
Personen unsere Zeitschrift und andere religiöse Schriften zukommen
lassen können. Denn nach Erreichen eines gewissen materiellen
Wohlstandes, der sicherlich viele für eine gewisse Zeit fesseln wird,
wird die geistig-religiöse Leere auch für diese Menschen um so
fühlbarer.
Eberhard Heller
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