MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, 1. Advent 1991
Verehrte Leser,
die Hektik der letzten Zeit, berufliche Anspannung, der Tod von Bischof
Carmona und das feige Versagen der Politiker der "neuen Weltordnung"
angesichts des Abschlachtens des kroatischen Volkes - da schauen diese
Herren Kohl, Genscher, Mitterand, Bush, Major und wie sie alle heißen,
einfach weg, wenn eine haßerfüllte, arrogante Clique von serbischen
Offizieren und Politikern ein Volk auslöschen wollen. Auch die sog.
'weihnachtlichen' Auslagen in den Geschäften und die 'Nikoläuse', die
bereits im Oktober die Regale füllten und einem klar machen, daß
Weihnachten wirklich 'vermarktet' wurde, sind nicht dazu angetan, ein
wenig auf das Fest hinzulenken, an welchem wir das Wunder der
Menschwerdung Gottes feiern. Nur der wirklich unschuldige Schnee, der
vor gut zwei Wochen fiel und die sterbende Natur so vornehm zudeckte,
hat mich daran erinnert, daß alles nach neuem Leben, daß alle nach
Erlösung lechzen... alle sicherlich nicht, aber doch viele, auch
diejenigen, die sich in irgendwelchen schicksalhaften Verstrickungen
verfangen haben, und gerade die.
Weihnachten als Fest der erfüllten Verheißung, als Fest der Erscheinung
des Herrn, als Fest, an dem sich Gott dem Niedrigsten gleichgestellt
hat durch seine Geburt in der Krippe, in einem Freßtrog für's Vieh!, ja
egal, in welcher Situation sich jeder einzelne von uns befindet, wir
sollten uns durchringen, uns auf dieses Geschehen der Menschwerdung
Gottes zu konzentrieren - und für wenige Augenblicke den lähmenden
Alltag vergessen -, um wieder die Lichtstrahlen, die Freude in uns
aufzunehmen, mit denen Gott unser Leben erfüllen will.
Allen Mitarbeitern möchte ich für Ihre Mühen herzlich danken. Mein Dank
gilt auch all jenen, die unsere Arbeit mitgetragen haben. Ich wünsche
Ihnen ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen im Neuen Jahr.
Ihr Eberhard Heller
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IN EIGNER SACHE
Zur Erstellung eines kompletten Verzeichnis der Meßzentren im
deutschsprachigen Raum benötige ich zuverlässige Angaben über Anschrift
des Zentrums, Meßzeiten (gegebenenfalls Kontaktadressen oder die
Telephonnummer des jeweiligen Betreuers für genauere Informationen) und
die Namen derjenigen
Priester, die in dem jweiligen Meßzentrum zelebrieren. (Die Namen der
Seelsorger werden auf Wunsch vertraulich behandelt.) Die Angabe der
Zelebranten ist deshalb wichtig, weil eine ganze Reihe schismatischer,
sog. "Clerici vagantes" versuchen, in den katholischen Meßzentren tätig
zu werden.
Eberhard Heller
REDAKTIONSSCHLUSS: 1. Dezember 1991
GOTTESDIENSTORDNUNG FÜR ST. MICHAEL, MÜNCHEN, WESTENDSTR. 19
HI. Messe regelmäßig an Sonn- und Feiertagen um 9 Uhr, vorher Beichtgelegenheit
und Rosenkranzgebet. An Herz-Jesu-Freitagen ist die hl. Messe um 9.30 Uhr.
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SPENDENAUFRUF
München, im Advent 1991
Verehrte Leser!
Wie Sie wissen, erheben wir schon seit geraumer Zeit aus
steuerrechtlichen Gründen für den Bezug unserer Zeitschrift EINSICHT
keine festen Abonnementsgebühren mehr. Seither ist der Freundeskreis
e.V. der Una Voce -Gruppe Maria München zur Finanzierung der
Zeitschrift und seiner sonstigen Verpflichtungen ausschließlich auf die
freiwillige Unterstützung seiner Leser durch Spenden angewiesen.
Dank Ihrer teilweise großzügigen Hilfe war es bisher möglich, in einem
bescheidenen Rahmen allen Aufgaben nachzukommen. In letzter Zeit haben
sich aber allgemeine Preiserhöhungen bzw. Kostensteigerungen
durchgesetzt, die sich auch auf die Herstellung der EINSICHT
niederschlagen. Daher bitte ich um Verständnis, wenn ich mich nach
langer Zeit wieder einmal mit einem Bettelbrief an Sie wende. Neben den
gestiegenen Material- bzw. Druckkosten machen sich finanziell besonders
die Verpflichtungen gegenüber den neuen Gläubigen in Mitteldeutschland
und Osteuropa bemerkbar, denen wir dank der politischen Entwicklung in
den letzten Jahren endlich eine größere Aufmerksamkeit widmen können
und die eine intensivere Information benötigen, waren doch gerade diese
Kreise bisher von Nachrichten über die nachkonziliare Entwicklung
weitgehend abgeschnitten.
Durch die Erweiterung unserer Satzung ist es uns auch seit einigen
Jahren möglich, Priester und Kongregationen, die sich um den
christlichen Glauben bemühen und am Wiederaufbau der Kirche arbeiten
-wie z.B. der leider tödlich verunglückte Bischof Cannona (dessen Werk
jedoch, Gott sei Dank, fortgesetzt wird) -direkt finanzielle Hilfe
zukommen zu lassen. Daneben ist es erforderlich, junge Männer, die den
Ruf zum Priestertum verspüren, zu beraten und gegebenenfalls zu
fördern.
Ich hoffe, verehrte Leser, daß Sie unsere Grundpositionen in dieser
drangvollen Zeit teilen und unsere Anstrengungen zur unverfälschten
Bewahrung des christlichen Glaubens und zum Wiederaufbau der Kirche
mittragen wollen. Denn wir können unseren Glauben nur innerhalb der von
Christus gegründeten Kirche bewahren! Unsere Pflicht ist es, für die
lebendige Wahrheit Zeugnis abzulegen, die besonders heute in jeder nur
denkbaren Form verhöhnt oder geleugnet wird, gerade auch von jenen
Personen, die angeblich vorgeben, ihre offiziellen und bestellten
Verfechter zu sein. Ich brauche nicht besonders zu betonen, daß wir uns
auch nicht von inkonsequenten Vertretern der wahren Lehrtradition
irritieren lassen, die an ihr nicht aus primär religiösen Gründen
festhalten. Darüber hinaus möchten wir durch gezielte Hinweise und
Verhaltensvorschläge versuchen, Ihnen zu helfen, die jetzige Zeit der
Prüfung zu bestehen. Unsere Zeitschrift möchte Ihnen auch den Trost
vermitteln, den Gott denen schenkt, die IHN lieben.
Die EINSICHT aber ist primär ein Kampfblatt, ein Kampfblatt für den
christlichen Glauben, das nicht nur die Verrätereien der sog.
'Konzils-Kirche' geißelt, sondern auch Fehlverhalten in den eigenen
Reihen kritisiert. Sie werden es mir sicherlich abnehmen, verehrte
Leser, daß es bei allen Anfeindungen, auch aus den angeblich eigenen
Reihen, nicht immer leicht war, diesen Kurs, der sich ausschließlich an
Gottes Offenbarung orientieren will, beizubehalten, zumal es
theologisch nicht einfach ist, Auswege aus dieser Krise zu zeigen, aus
einer Krise, die es in dieser Form in der Kirchengeschichte noch nicht
gegeben hat.
Darum meine eindringliche Bitte an Sie: helfen Sie uns, all diesen
Verpflichtungen für unseren Glauben, für die Restitution der Kirche
nachzukommen, durch Ihr Gebet, durch Ihre Mitarbeit und auch durch Ihre
finanzielle Unterstützung. Nur dadurch wird es uns auch in Zukunft
möglich sein, diesen Aufgaben nachzukommen.
Spenden Sie darum bitte großzügig für unser Werk!
Für Ihre Unterstützung, auch im Gebet, ein herzliches "Vergelt's Gott"!
Im Namen des Freundeskreises der Una Voce - Gruppe Maria
Ihr Eberhard Heller
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HINWEIS FÜR UNSERE LESER
Frau Heidi Hagen aus Grand Saconnex bei Genf in der Schweiz führt in
ihrem Briefkopf den Titel "Oeuvre missionnaire sacerdotale de Mgr
Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc" und erweckt so den Eindruck, als ob sie
von dem verstorbenen Erzbischof beauftragt sei, in seinem und im Namen
des zitierten Werkes bzw. Missionsvereins sprechen zu dürfen. Meines
Wissens hat S.E. Mgr. Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc ein solches Werk bzw.
einen solchen Missionsverein weder gegründet noch Frau Hagen
autorisiert, in seinem Namen bzw. im Namen des angeblichen
Missionswerkes sprechen zu dürfen. Soweit mir bekannt, hat Mgr.
Ngô-dinh-Thuc Frau Hagen nicht einmal persönlich gekannt. Ich bitte
diesen Hinweis bei eventuellen Kontakten mit Frau Hagen zu beachten.
IN EIGENER SACHE
Mit Bedauern sehe ich mich veranlaßt, Ihnen mitzuteilen, daß sich die
Redaktion der EINSICHT von H.H. Pfarrer Graus als Mitarbeiter getrennt
hat, nachdem dieser Interna aus unserem Kirchenkampf verdreht,
verfälschend und ohne Sachkompetenz in einer politischen Zeitschrift
(in CODE 3/91) veröffentlicht hatte. Ich bitte Sie, verehrte Leser, um
Ihr Verständnis.
Für die bisherige Mitarbeit möchte ich Herrn Pfarrer Graus an dieser Stelle danken.
Eberhard Heller
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