Neues aus der Konzilskirche
von
Werner Olles
Seit der Konzilskirche die Gläubigen in Scharen davonlaufen, was u.a.
natürlich auch zu niedrigeren Steuereinnahmen führte, hat in den
Bistümern eine grundsätzliche Diskussion über sogenannte
"Strukturreformen" begonnen. Es versteht sich dabei fast von selbst,
daß man in keiner Weise geneigt ist, den Ursachen über die sinkenden
Katholikenzahlen nachzugehen. Denn dann müßte man ja zunächst einmal
das eigene klägliche Denken und Handeln analysieren und korrigieren und
die allgemeine Verflachung der abendländischen Kultur und die zum
Himmel schreiende Gottlosigkeit der Gesellschaft, die längst auch auf
den institutionalisierten Katholizismus übergegriffen haben,
attackieren. Davon sind unsere "Bischöfe" jedoch weiter entfernt denn
je, auch wenn es hie und da ein paar "Zuckungen", wie jüngst jene des
Kölner Kardinals Meisner geben mag, die den einen oder anderen
vielleicht ein wenig hoffen lassen mögen. Aber dies sind, wie gesagt,
lediglich "Zuckungen", wahrer Kampfesmut ist hier nicht mehr zu
erwarten.
Im Bistum Limburg hat der super-progressistische "Bischof" Franz
Kamphaus nun auf dem Reiß-brett einen neuen Zuschnitt der
"Seelsorge-Einheiten" in Frankfurt am Main gefertigt, der es in der Tat
in sich hat. Geplagt von niedrigeren Steuereinnahmen und zu wenig
Personal soll es demnächst für die 148.OOO Frankfurter Katholiken - von
denen übrigens fast 43.OOO ausländischer Herkunft sind -, nur noch 15
"Pastorale Räume" geben, anstatt wie bisher 23. Es zeichnet sich
bereits ab, daß diese 15 "Pastoralen Räume" zu Großgemeinden werden,
und es dann natürlich auch nur noch 15 Pfarrer geben wird. Der größte
Raum mit fast 18.OOO Katholiken soll dabei auf dem Gebiet der
Stadtteile Höchst, Unterliederbach, Sossenheim, Sindlingen und
Zeilsheim entstehen. Dies wirft natürlich die Frage auf, ob hier
überhaupt noch eine persönliche Seelsorge möglich ist, und wie diese
aussehen soll. Schon heute ist ja in kleineren "Pastoralen Räumen" ein
einziger Pfarrer für drei Gemeinden mit vier- bis fünftausend
Gemeindemitgliedern zuständig, was oft genug für Ärger bei den
Gläubigen sorgt, weil beispielsweise an Hochfesten wie Ostern oder
Weihnachten jede Pfarrei Wert auf "ihren" Geistlichen legt.
Etliche Frankfurter Pfarrgemeinderäte laufen daher bereits Sturm gegen
Kamphaus' unausgegorene Pläne, was u.a. auch mit der
Vermögensverwaltung zu tun hat, aber auch mit dem konzilskirchlichen
Funktionärswesen, das den Sparzwängen mit äußerst gemischten Gefühlen
entgegensieht. Einerseits läßt sich die Bistumsleitung das "Haus am
Dom" immerhin zwanzig Millionen Euro kosten, andererseits werden beim
Seelsorgepersonal, den Pastoral- und Gemeindereferenten und
Pfarrbeauftragten immer mehr Stellen gestrichen. Und während die
Gläubigen vor allem die Anonymität der "Pastoralen Räume" als
Großgemeinden fürchten, die eben nicht mehr als Lebensgemeinschaften
erfahrbar sind, degeneriert die Konzilskirche - in diesem Sinne
durchaus den DGB-Gewerkschaften vergleichbar - zum reinen
Serviceunternehmen für seelisch-geistiges Heil.
Das wahre Dilemma der Konzilskirche ist jedoch einzig und allein die
Häresie ihrer Leitung, sind die liturgischen Fälschungen und ist ihr
offenkundiger Bruch mit den ewigen und gültigen Wahrheiten der Kirche
Jesu Christi. Zwar sind die empörten Reaktionen und die Unruhe und
Besorgnis der Gläubigen auf die Pläne der deutschen "Bischöfe" in
gewisser Weise verständlich, doch Bestürzung und Erschütterung wären
viel eher angebracht angesichts der durch das Zweite Vatikanische
Konzil eingeleiteten Selbstzerstörung der römisch-katholischen Kirche,
die seit nunmehr sechzig Jahren nur noch von der Substanz lebt.
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