ENTSCHEIDUNGEN,
DIE NICHT IN UNSER BELIEBEN GESTELLT SIND
Für die beiden folgenden, für den katholischen Glauben maßgebenden
Fragen gibt uns sogar die offiziöse 'Autorität' in ihrem gewohnten
'Amt' eine zutreffende Lösung. Die beiden Fragen lauten:
1.) Wenn der 'N.O.M.' nicht katholisch ist, geht er uns dann noch etwas an?
2.) Wenn der apostolische Stuhl vakant ist, ist dann jede Einheit mit dem Okkupanten ein schismatischer Akt?
Was sagt die angebliche Autorität dazu? (Sie erkennen sie doch als solche noch an? Also müßten Sie es wissen!)
I. Definition der hl. Messe vor der Promulgation der 'neuen Riten':
Paul VI. selbst ruft sie uns in seinem "Credo" vom 3o.6.1968 (das n.b.
vom inzwischen verstorbenen Kard. Siri verfaßt worden sein soll und für
ihn gleichsam eine Rückversicherung für Montinis Rechtgläubigkeit
darstellte, d.h. Siri hatte gehofft, Montini mit diesem "Credo"
gleichsam rechtgläubige 'Handschellen' anlegen zu können... nach seiner
Wahl! Anm.d.Red.) in Erinnerung. Paul VI. glaubt mit der ganzen Kirche:
"Wir glauben, daß die Messe, zelebriert von einem Priester, der die
Person Christi kraft des Sakraments der Weihe repräsentiert und von ihm
namens Christi und der Glieder Seines mystischen Leibes aufopfert, das
OPFER von Kaivaria ist, welches sakramental auf unseren Altären
dargebracht wird (...) und wir glauben, daß die verborgene Gegenwart
des Herrn eine wahre, reale sowie substantielle ist."
Man beachte: Diese Definition ist katholisch, es ist die des
Katechismus unserer Firmung. Würde man nur ein einziges Moment daran
ändern - das ist übrigens die Eigentümlichkeit jeder Definition -
bezöge sie sich nicht mehr auf dasselbe Objekt, hier das hl. Meßopfer,
auf das allein sich das Interesse der Gläubigen richtet.
II. Definition des sog, 'neuen Meßritus':
Paul VI. gibt sie bei der Promulgation dieses 'Ritus' (in der
"Institutio generalis", art. VII vom 3. April 1969): "Das Herrenmahl
oder die Messe ist die heilige Versammlung oder Zusammenkunft des
Gottesvolkes unter dem Vorsitz eines Priesters, um das Gedächtnis des
Herren zu feiern." ("Cena dominica sive missa est sacra synaxis seu
congregatio populi dei in unum convenientis, ad memoriale Domini
celebrandum.") Eine leicht umgearbeitete Definition folgte, aber sie
ist ganz und gar nicht die Definition des Katechismus unserer Firmung,
die weiter oben zitiert wurde.
Auch Mgr. Lefebvre sagt zu diesem Vorgang: "Die daraufhin erfolgte
Verbesserung ist ganz und gar nicht zufrieden stellend." (Vgl. M.
Lefebvre:
"Die Luthermesse", S.8) Man beachte: Diese zweite Definition, die sich
von der im "Credo" Pauls VI. unterscheidet, ist somit nicht katholisch.
Ihr Gegenstand ist demzufolge nicht das hl. Meßopfer, welches noch
Objekt des "Credos" Pauls VI. (ein Jahr vorher!!! Anm.d.Red.) sowie
unseres
Glaubens ist. Dieses neue Objekt ist daher von jedem Katholiken, der
bewußt ein solcher sein will, zu verwerfen! Die Stimme des Lehramtes
der Kirche ließ sich hinsichtlich dieses Gegenstandes zum letzten Mal
wie folgt vernehmen: "Die 'neuen Riten' entfernen sich auf
beeindruckende Art und Weise von der katholischen Lehre und führen
jeden Gläubigen zu der tragischen Notwendigkeit zu wählen." ("Kurze
kritische Untersuchung des N.O.M." von den Kardinalen Bacci und
Ottaviani - Hauptverfasser: der inzwischen schon verstorbene Mgr.
Guerard des Lauriers; Anm.d.Red.)
Das Verbot, "zwei Herren zugleich zu dienen" (1 Könige 18,21) stellt uns vor folgende Alternativen:
Jahwe oder Baal?
Jesus oder Barabbas?
Heiliges Opfer oder ein Mahl?
Das "Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt" oder ein Stück Brot?
Zwischen diesen müssen wir wählen!
Paul VI. - erkennen Sie ihn als Papst an? - nennt dieses neue Objekt "Mahl".
Hier ist mit einem Wort die Kontroverse über die GÜLTIGKEIT dieses
Ritus bereits gelöst! Denn seinem Wesen nach bedarf das Mahl keiner
irgendwie gearteten Gültigkeit. Niemals hat die Kirche auf die reale
Gegenwart eines Opfers einer Opferhandlung, die sie als solche verwarf,
gepocht, oder darauf, daß der Vorsitzende bejahrt (welches Alter?) oder
der Zelebrant gut (nach welchem Kriterium?) sein soll. Weshalb erfand
also jeder der Analytiker des 'neuen Ritus' seine persönlichen Vokabel:
"vergiftetes Geschenk", "Luthermesse", "Messe des Antichristen",
"zweideutige Messe", "schlechte Messe" usw., indem man nämlich eine
ganz leichte Frage verkomplizierte? Vernehmen denn all jene denn nicht,
was Paul VI. - den sie ja doch noch alle als Papst anerkennen - einzig
und allein verlauten ließ: Es ist ein Mahl!
Schlußfolgerung: So erstaunlich es auch sein mag, es ist das "Credo"
Pauls VI., das seinen Artikel VII und das definierte Objekt verurteilt.
Diese zwei offiziellen Dokumente einer Autorität, die Sie, wie Sie
sagen, immer noch anerkennen - weshalb nur? - unterstreichen den Bruch
der Gemeinschaft mit dem katholischen Glauben! Gott ist treu: wir
werden nicht über unsere Kräfte hinaus versucht.
III. Vakanz des Apostolischen Stuhles
Der Urheber dieses neuen 'Ritus', Paul VI., nannte ihn ohne
irgendwelche Doppeldeutigkeiten einfach "Mahl". All jene, welche ein
solches 'Mahl' abhalten, stehen allein schon dadurch ipso facto
außerhalb der kirchlichen Gemeinschaft (vgl. "Katechismus des Konzils
von Trient"), was mit Sicherheit ihre eventuelle 'Wahl' zum Haupt der
Kirche ungültig machen würde, unabhängig davon, ob es sich nun um einen
notorischen Kalvinisten, einen lutherischen Pastor, den 'Erzbischof'
von Canterbury oder sogar um Luciani oder Wojtyla handeln würde, die
bereits vor ihrer Wahl das sog. 'N.O.M.'-Mahl feierten!
Sich nun über die 'Rehabilitation' Luthers zu empören, würde bedeuten,
in die Falle des Feindes zu gehen und das Zeichen (die
'Rehabilitation') für wichtiger zu halten als die betreffende Sache
(d.i. die in der Hl. Schrift vorhergesagte Abschaffung des hl.
Meßopfers). Ist es eigentlich nicht normal, daß diejenigen, welche am
"Mahl" festhalten, dessen Promulgator 'rehabilitieren'? Heben wir
unsere Empörung also auf für die angeblichen Verfechter des Opfers...,
die eben daran nicht festhalten dürften, sie, die glauben machen, die
einem vormachen wollen, daß ein wahrer, d.h. legitimer Papst aus den
Zelebranten des "Mahles" hervorgehen und Luther 'rehabilitieren'
könne!!
Es gehört daher zu den vielen Formen, dem Okkupanten zu Ansehen zu
verhelfen, indem man an einen Wojtyla ein "bischöfliches Manifest" (am
21. November 1983; unterzeichnet von den inzwischen verstorbenen
Bischöfen Lefebvre und Castro Mayer) richtete und ihm auf diese Weise
noch irgendeine Art von Autorität zubilligte. Sah man jemals
"Mutterschafe" (d.s. Bischöfe in der Sprache der Bibel) sich beim
reißenden Wolf beklagen, der ein Lamm zerrissen hatte..., um dadurch
Gerechtigkeit zu erlangen? (...)
Das Erlöschen des immerwährenden Opfers (Daniel 12,11) ist wenigstens
offiziell erfolgt, indem der "Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte"
- wie ihn Daniel prophezeit hatte - herrscht (Matth. 24,15). Bereits im
16. Jahrhundert realisierten die Protestanten zumindest schon einen
Teil dieser Prophezeiung sichtbar. Es blieb dem 20. Jahrhundert
vorbehalten, durch nachfolgende Häresie den Rest der Welt heuchlerisch
an sich zu ziehen: Dies ist der Modernismus, der den Feind in die
"Eingeweide der Kirche, in ihre Adern" eingeführt hat. (Vgl. die
Enzyklika "Pascendi" von Pius XII.) "Qui legit intellegat..." schrieb
der hl. Matthäus. "Das ist doch der, welcher liest und es auch
versteht", d.h. Sie und ich, denn in dieser Zeit wird wohl der
"reißende Wolf" doch offensichtlich nicht die 'DRINGLICHKEIT' der
Situation hinausschreien!
Zwei Laienbrüder aus dem Kreis von Abbé D. Nantes
(übers. von Eugen Golla)
|