DAS PENDANT
von
Eberhard Heller
Sicherlich erwartet niemand unter diesem Titel Anmerkungen zum
Golfkrieg und seinem erbarmenswürdigen Nachspiel für das Volk der
Kurden. Und doch gibt es Parallelen zu anderen, ähnlichen
Entwicklungen, die diese Überschrift und die Übernahme der
nachfolgenden Überlegungen in eine religiös-kämpferische Zeitschrift
rechtfertigen.
Als Mitte Januar dieses Jahres der Golfkrieg ausbrach, war vieles schon
vergessen bzw. unbekannt geblieben, was zu ihm geführt hatte. Der
Krieg, dessen tatsächlicher Beginn sich knapp ein halbes Jahr
hinschleppte, hatte zwei Gegenspieler: Saddam Hussein und George Bush,
ohne die es diesen Krieg nicht gegeben hätte.
Über Saddam Hussein noch etwas zu sagen, erübrigt sich... oder doch
nicht? Abgesehen davon, daß dieser machtbesessene Diktator, der überall
dort, wo er persönlich oder als Politiker auf Widerstand stieß, breite
Blutspuren hinter sich herzog, 'zufällige' Unfälle provozierte oder
direkt Menschen mit Gas vergiftete (wie im Falle der Kurden), war er
bei der politischen Führung im Westen und Osten äußerst salonfähig.
Daran änderte sich auch nichts, als man von dem Giftmassaker an den
Kurden erfuhr. Als er den Krieg gegen den Iran des Ayatollah Khomeini
im Jahre 1980 vom Zaun brach durch die Besetzung der Provinz Khusistan,
dessen Bilanz nach acht Jahren Kampfhandlungen und dem massiven Einsatz
von Giftgas mit 1 Million Toten und unzähligen Krüppeln auf beiden
Seiten zu fixieren war, wurde er vom Westen und Osten hochgerüstet,
wohlgemerkt: nicht von verbrecherischen Einzeltätern, die sich an der
Waffenschieberei hätten bereichern wollen, sondern von der politischen
Führung der U.S.A., Groß-Britanniens, der UdSSR und Frankreichs (das
"politisch" durch "verbrecherisch" bei der Attributierung der
jeweiligen Führung zu ersetzen, verkneife ich mir). Die
Interessenspähren (konkret die Überwachung der großen Ölvorkommen)
waren zu wichtig, als daß man solche Aktivitäten Herrn Saddam Hussein
hätte alleine überlassen können, wobei die 'Außenseiter', besonders die
U.S.A. und die UdSSR, sehr wohl um die menschenverachtende Mentalität
ihre Günstlings wußten.
George Bush, ehemaliger Chef des amerikanischen CIA, ist der Präsident
der Vereinigten Staaten von Amerika. Hinter dieser Fassade scheint er
schier unangreifbar. Er umgibt sich mit Zurückhaltung,
Rechtschaffenheit und frommen Gebeten. Wer sollte ihm da etwas
Unrechtes oder eigenartige Interessen nachsagen wollen oder können? Und
doch! Ich erlaube mir hier, einige Tatsachen und Hinweise aufzuführen,
die den Ausbruch des Golfkrieges in einem ganz anderen Licht erscheinen
lassen als in dem, in welchem es normalerweise die zensierten Medien
darzustellen versuchen.
Vor der Invasion des Irak in Kuweit am 2. August 199o und der Annexion
durch Saddam Hussein war die amerikanische Botschaft in Kuwait von dem
bevorstehenden Überfall der irakischen Armee informiert worden und nach
Vorbehalten gefragt worden. Vorher hatte auch der CIA von dem
Unternehmen gewußt und die amerikanische Regierung darüber informiert.
Mehr noch: mir wurden Hinweise gegeben, allerdings unbestätigte, nach
denen die Amerikaner Saddam Hussein vor einem gegen ihn geplanten
Attentat warnten, über das sie informiert worden waren. Als die
Amerikaner nach der Annexion des Scheichtums überraschenderweise
plötzlich von Überfall sprachen, wollte Saddam Hussein mit Ägyptens
Staatschef Mubarak über einen Rückzug aus Kuweit verhandeln, bei dem er
sein Gesicht hätte wahren können. Doch Mubarak war bereits von den
Amerikanern aufgefordert worden, sich dem ach so gerechten, weltweiten
Protest unmittelbar anzuschließen , um so die Möglichkeit einer
diplomatischen Lösung des Falles zu vereiteln.
Anstatt nun unmittelbar dem überfallenen kuweitischen Volk zu helfen -
amerikanische Truppen waren sehr schnell einsatzfähig gewesen -,
versuchte Bush die UNO - von Pius XII. als freimaurerisches
Instrumentarium verurteilt - für seine Ziele, d.h. zur vorgeblichen
Befreiung Kuweits einzusetzen, was ihm auch gelang. Ich weiß nicht, mit
welchen Geldsummen und Versprechungen ihm und seinem agilen
Außenminister Baker dies gelungen ist. Selbst mit dem in den
internationalen Terrorismus und Drogenhandel verwickelten syrischen
Staatspräsidenten Assad schloß die amerikanische Führung eine Allianz.
Inzwischen verübten Husseins Truppen Greueltaten unter der kuweitischen
Bevölkerung, über die die internationalen Menschenrechtsgruppen
berichteten. Es ging nicht 'kleinlich' zu: das Blut vieler unschuldiger
Menschen wurde vergossen, das von Kindern und Kranken, die Menschen
wurden gedemütigt, besonders die Frauen, die vielfach vergewaltigt
wurden.
Die entsprechenden Resolutionen (z.B. das Handelsembargo gegen den Irak
vom 6. August 199o) wurden zwar von der UNO gefaßt, doch Bush hat diese
Resolutionen nach seinem eigenen Gutdünken manipuliert: wo er sie
gebrauchen konnte, hat er sich an sie gehalten, wenn nicht, hat er sie
ignoriert oder 'interpretiert'. So wurde Bush z.B. vorgeworfen, daß die
pausenlose Bombadierung des Irak durch keine Resolution der UNO
abgedeckt sei, was Bush nicht daran hinderte, die Bombenflüge
weiterzuführen. Dieses Verhalten ließ bei Bushs Kritikern Zweifel an
seinen wahren Absichten in diesem Krieg aufkommen: die UNO als
willfähriges Instrument der amerikanischen Außenpolitik? Doch dann
hatte sich Bush endgültig verraten, als er häufiger von der "neuen
Weltordnung" redete. Dieses Stichwort war für jeden, der sich mit den
Zielen der internationalen Freimaurerei auskennt, unüberhörbar. Dieses
Signal bedeutete ein Programm. Bush hat den Golfkrieg - und das
bestätigen alle aufmerksamen Beobachter-von Anfang an gewollt, nicht,
um in erster Linie Kuweits Bevölkerung von dem bösen Saddam Hussein zu
befreien, sondern vorrangig, um an dem notorischen Bösewicht die "neue
Weltordnung" unter der Ägide des amerikanischen Präsidenten zu
trainieren, wobei die UNO als nützliches Instrumentarium und als
Vorwand, d.h. als unantastbare, übergreifende, unfehlbare
Rechtsinstanz, vorgeschoben wurde. Bush wollte - nicht mehr und nicht
weniger - mit diesem Krieg die freimaurerische Eine-Welt-Regierung
einläuten. Daß es ihm u.a. nicht primär um die Befreiung Kuweits (so
die UN-Resolution), sondern um die Zerschlagung des Iraks ging - zu was
sollten sonst die pausenlosen Bombardements, die angeblich nur
militärischen Zielen galten, gut gewesen sein? -, war trotz aller
Zensuren der Berichterstattung bald erkennbar und wurde auch von den
Allierten bestätigt.
Es soll hier nicht die hervorragende militärische Leistung des
deutschstämmigen Generals Schwarzkopfs unterschlagen werden, der einen
Blitzsieg gegen eine Elitearmee bei geringsten eigenen Verlusten
errang, wobei er wiederum politisch, d.h. auf Anordnung Bushs, daran
gehindert wurde, diesen Sieg bis zum Ende durchzukämpfen. Doch wurde
diese Tat von militärgeschichtlichem Rang überschattet von den
ehrgeizigen Plänen des amerikanischen Präsidenten, dem die Zeit für die
"neue Weltordnung" gekommen schien.
Und was hat Bush schlußendlich erreicht? Wie sieht seine "neue
Weltordnung" aus? Kuweit ist verwüstet. Am Golf herrscht eine
Umweltkatastrophe größten Ausmaßes. Die zurückkehrenden Scheiche lassen
die Widerstandskämpfer, die die Massaker von Saddam Husseins Truppen
überlebten und im Untergrund bekämpften, verfolgen und ermorden.
Präsident Saddam Husseins, der seine Niederlage mit einem Sieg über die
Kurden vertuschen will, läßt Napalm auf kurdische Flüchtlinge werfen,
die zu Millionen in den Bergen Schutz suchen, wo sie in der Zange von
türkischer Verachtung und irakischem Haß elend zugrunde gehen. Als
selbst der deutsche Außenminister Genscher von Völkermord spricht und
die amerikanische Führung aufgefordert wird, diese Greueltaten
militärisch zu unterbinden, redet Bush davon, er könne in die inneren
Angelegenheiten des Iraks nicht eingreifen. Welch verlogener Zynismus!
Nur ein Wort hätte genügt, um das Sterben Tausender zu verhindern! Wir
alle haben es gesehen, waren Zeugen davon, haben die Bilder der
sterbenden Kinder in den Armen ihrer Mütter im Fernsehen mitverfolgt,
dieses ruhige, sanfte Dahingleiten aus dem Leben in den Tod, ohne
Schmerzensschrei. Sie sind ausgetrocknet, weil ihnen Wasser fehlte,
welches ihnen von den türkischen Soldaten verweigert wurde. Und diese
Kinder werden es einstmals sein, diese Kleinen, gerade Zwei-,
Dreijährigen, die den feigen und freimaurerischen Bush im Gericht zur
Rechenschaft ziehen und ihn lehren, was es heißt, sich "in die inneren
Angelegenheiten" eines verfolgten Volkes einzumischen.
So also sieht Bushs "neue Weltordnung" aus! Welches Grauen!
Nein, verehrte Leser, die Folge entsetzlicher Bilder ist noch nicht zu
Ende! Ich muß Ihnen, wie angekündigt, noch erklären, warum ich diese
anklagenden Zeilen mit dem Titel "Das Pendant" überschrieben habe. Die
Antwort ist kurz, Sie werden sie längst erahnen. Die Entsprechung zu
diesem grauenvollen, freimaurerischen Szenarium liegt auf relgiösem
Gebiet. Das Gegenstück liegt in den Absichten Mgr. Wojtylas, "alle
Menschen guten Willens", d.h. alle Weltreligionen unter der Ägide des
apostasierten römischen Pontifex und seiner Kirche (bzw. 'Kirche') zu
einer synkretistischen Welt-Einheits-Religion zu führen bzw. in ihr zu
vereinigen. Sein wesentlich 'gelungenerer' 'Golfkrieg' mit einer Reihe
von Fortsetzungen war das sog. 'Gebetstreffen' von Assisi im Oktober
1986, wo zum ersten Mal dieser Synkretismus öffentlich manifest und
praktiziert wurde. Die lebendige Wahrheit, zu deren Überwachung er
einst einmal berufen schien, wird verraten und verhöhnt, die
lebensspendende Ader zum übernatürlichen Leben, das in den Sakramenten
fließt, durchtrennt: das Absterben unzähliger Seelen ist absehbar.
Das klingt Ihnen, verehrter Leser zu abstrakt? Schauen Sie sich einmal
in Ihrem eigenen unmittelbaren sozialen Umfeld um! Was ist mit den
Ehen? Wie wachsen die Jugendlichen heran? mit welchen realen
Hoffnungen? Welches Ausmaß erreicht allein die demagogische
Beeinflussung der Medien. Sehen Sie nicht das viele Leid im Kleinen,
die Ungerechtigkeiten, die sich häufen, den Zank und Streit, der an
Unversöhnlichkeit zunimmt, die Einsamkeit alter Leute, die
Demütigungen, die man ihnen zufügt, das 'Umbringen' aus
Gleichgültigkeit und die entsetzliche Dummheit und den Stolz, die jede
Hilfe verhindern, ganz zu schweigen von den ungeborenen Kindern, die
gemordet werden? Sind das nicht alles Früchte einer Pseudo-Religion,
die es fertig gebracht hat - und darüber muß man sich klar sein, daß es
sich um Fakten handelt -, die Menschen von dem lebendigen Gott und
seiner Heiligkeit wegzuführen und ihnen ein Surrogat an
Gottesvorstellung unterschoben hat, das den Geschmack des Todes an sich
hat? Und dann Christus: dessen Opfertot täglich x-mal verhöhnt wird,
der immer und immer wieder ans mystische Kreuz geschlagen wird. Nicht
umsonst weinte die Mutter Gottes in La Salette Tränen, Tränen der
unendlichen Trauer.
Gegen all diese Verhöhnungen müssen wir uns aufbäumen, wenn wir unseren
Glauben wirklich leben wollen. Doch ohne Gottes Hilfe sind wir
machtlos. Herr erbarme Dich unser.
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