Zum Problem der gegenwärtigen Vakanz des römischen Stuhles
von
Gloria Riestra De Wolff
übers, von Annemarie Leutenbauer
- Fortsetzung -
Die verborgene Häresie in der Lehre der letzten Pseudopäpste
Nun zur Frage der letzten drei Pseudopäpste. Wie kann man beweisen, daß
sie Häretiker sind? Gewiß habe sie kein Dogma offen geleugnet. In ihren
Dokumenten und Verfügungen ist jedoch die Häresie verborgen vorhanden.
Dies ist die modernistische Form der Häresie, vor der uns der hl. Pius
X. warnte, die gefährlichste und für die Zerstörung der Kirche zugleich
effektivste; ohne daß der Gläubige es merkt, führt sie ihn in den
Irrtum bis hin zur völligen Leugnung der fundamentalen
Glaubenswahrheiten. Mit dieser Art des Vorgehens haben die
Postkonziliaren die Kirche in eine totale Revolution geführt, die
ihresgleichen in der Geschichte nicht hat, so daß es schon nicht mehr
möglich ist, in der postkonziliaren Kirche die katholische Kirche zu
erkennen. Für sie ist diese Art des Vorgehens nur logisch. Denn wurden
sie unverfroren herausreden, käme man ihnen sofort auf die Schliche und
ihr ganzer Plan geriete durcheinander. Die Taktik, derer man sich schon
zwei Jahrhunderte lang bedient, ist vor allem die der Infiltration. Die
Infiltration ist von schlauer Umsicht, von gewundener
Undurchschaubarkeit, gibt den Änderungen dermaßen den Anstrich des
Guten, daß sie in kurzer Zeit erreicht, daß sich "Sinn und Satz" der
Glaubenslehre umdrehen. Wie gestern der Erdkreis vor einem Erwachen im
Arianismus erzitterte, so zittert er heute vor einem solchem im
Modernismus, einem Erwachen infolge des geschickten Manövrierens
jahrhundertealter Feinde.
Wenn auch die letzten Pseudopäpste die katholischen Dogmen nicht
ausdrücklich geleugnet haben, so ist doch das, was hinter den
Veränderungen in Lehre und Liturgie steht, eine stillschweigende
Verletzung von Dogmen der Kirche. Dies wurde in den Jahren nach dem
"Konzil" auf der ganzen Welt reichlich bewiesen, angefangen vom
Dokument der Kardinale Ottaviani und Bacci, dem Aufruf zum Widerstand
gegen die neue Messe, der Paul VI. vorgelegt wurde. Innerhalb dieser
diabolischen Intrige gibt es wesentliche Punkte, die für jedermann
leicht erkennbar sind. Zum Beispiel ist sogar der Begriff "Kirche" bei
den Postkonziliaren nicht mehr derselbe. Für sie existiert die hl.
Kirche nicht mehr als die einzige Institution Jesu Christi, der man
angehören muß, um das Heil zu erlangen; was da existiert, ist eine
"Kirche, die "in der katholischen Kirche verwirklicht (ist)" (CIC 1983,
can. 204); innerhalb derselben kann die eucharistische Kommunion von
Schismatikern und Protestanten empfangen werden (CIC 1983, can. 844, ß
2). Es ist offenkundig, daß hier die gesamte Lehre über die
Einzigartigkeit und Einheit der Kirche mitbetroffen ist, die Lehre über
den Glauben an die Eucharistie als Zeichen dieser Einheit, über die
Notwendigkeit, zur katholischen Kirche zu gehören, um das Heil zu
erreichen und vieles mehr. Dieses einzige Beispiel dürfte genügen, um
die ganze Tragweite der "verborgenen Häresie" zu begreifen.
So stillschweigend aber diese Häresie auch sein mag, so dürfen wir doch
nicht aufhören, uns bewußt zu machen, daß die Kirche Johannes Pauls II.
und seiner unmittelbaren Vorgänger ein komplettes Attentat auf das
Depositum fidei darstellt. Der Begriff des Depositum fidei sich
ursprünglich in den beiden Briefen des hl. Paulus an Timotheus und
bezeichnet diejenigen Glaubensdinge, die zu bewahren sind. Später
gebrauchte ihn die Kirche vor allem, wenn sie davon spricht, was es zu
verteidigen gilt. Das Depositum fidei setzt sich zusammen aus den
Dogmen, der Moral, den Sakramenten, der Hl. Schrift und dem
hierarchischen Aufbau der Kirche. Dieses Depositum fidei kommt von Gott
und wurde den Aposteln, insbesondere dem hl. Petrus, anvertraut. Die
Kirche spricht von diesem wie von einer unzerstörbaren Gesamtheit.
Dieses Depositum fidei ist in der "Kirche" Johannes Pauls II. nicht
mehr zu erkennen. Alle Welt wurde betrogen mit dem Sophismus der
Notwendigkeit, die Kirche zu verändern und zu öffnen. Aber die Mahnung
der hl. Kirche, nichts zu erneuern, was das Depositum fidei gefährden
könnte, ergeht ausdrücklich an die Römischen Päpste:
"Den Nachfolgern des Petrus wurde der Heilige Geist nämlich nicht
verheißen, damit sie durch seine Offenbarung eine neue Lehre ans Licht
brächten, sondern damit sie mit seinem Beistand die durch die Apostel
überlieferte Offenbarung bzw. die Hinterlassenschaft des Glaubens
heilig bewahrten und getreu auslegten." (I. Vatikanum, Dogmatische
Konstitution De Ecclesia, IV. Sitzung, 18. Juli 1870, D 1836, DS/DH
3070, COeD 816(5-8); deutsche Übersetzung nach DH)
Über dieses hl. Depositum haben sich die Pseudopäpste und deren
Anhänger mokiert, und, was noch schlimmer ist, im Namen der
katholischen Kirche. Mögen sich an ihm früher sämtliche Häretiker und
Schismatiker vergangen haben, solche landeten (faktisch) außerhalb der
Kirche. Daß aber in der Gegenwart die Zerstörung des Depositums in dem
Sinne, daß es verletzt wird, obwohl es ja an sich unverletzlich ist, im
Namen der Kirche betrieben wird, das ist das Unerhörte. Deswegen war
die Subversion erfolgreich.
Wir können den Schluß ziehen, daß die Pseudopäpste zwar kein einziges
Dogma explizit geleugnet haben, die doktrinäre Richtung aber, aus
welcher die postkonziliare "Kirche" gespeist wird, in dem Sinne
apostatisch ist, daß sie zur totalen Apostasie führt. Diese Apostasie
ist schon in den zerstörerischen Prinzipien über die Einheit des
Glaubens enthalten und führt so nicht nur zu einem aufgelösten,
verdünnten und dem katholischen Glauben entgegengesetzten
Panchristentum, sondern aufgrund dieser zweifelhaften Prinzipien, die
sich jederzeit auf Dokumente des "Zweiten Vatikanischen Konzils"
stutzen können, zum religiösen Synkretismus, der alle Religionen,
selbst Juden- und Heidentum umfaßt.
Johannes Paul II. ist Fortsetzer eines schon offenkundigen Programms.
Ermuntert durch die Beihilfe der Hierarchie rollt er ungestört dessen
Phasen auf und entfaltet sie.
Anklage gegen Johannes Paul II. wegen Vertretens der Häresien der nachkonziliaren neomodernistischen Reform
Die Situation des Häretikers Johannes Paul II. ist nur im Zusammenhang
mit dem Erbe von "Vatikanum II" zu verstehen. Es handelt sich weder um
eine neu aufgekommene, von ihm gestützte Häresie noch um eine Erfindung
von ihm, sondern um die Kontinuität unter seiner Scheinregierung, um
den Zustand der Häresie und des Schismas in der postkonziliaren Kirche.
Sicher hat er den Häresien von "Vatikanum II" noch neue Ausformungen
hinzugefügt, die sich schon in den häretischen Textzusammenhängen des
"Konzils" ankündigten, die er aber deutlich herausstellt und
entwickelt, indem er auf derselben Linie weitermacht.
So verlängert und intensiviert Johannes Paul II. die neomodernistische,
postkonziliare Reform. Man kann "Reform" sagen, weil diese Wort so
etwas wie "neue Form geben" bedeutet, auch wenn diese Reform keine gute
ist. So sprach man historisch von der "protestantischen Reform(ation)"
und nannte die Aktion der Kirche gegen sie die "katholische
Gegenreform(ation)".
Man kann diese Reform neomodernistisch nennen, weil im Modernismus, der
vom hl. Pius X. "Summe aller Häresien" genannt und verurteilt wurde,
explizit oder im Keim die Häresien des "II. Vatikanums" enthalten sind.
Man nennt diese Reform die postkonziliare, weil sie auf dem "II.
Vatikanischen Konzil" basiert und sogleich nach dessen Abschluß die
Arbeit an der "Reform" der Kirche auf der Grundlage seiner Beschlüsse
vor sich geht. Dabei werden die "Konzilsdokumente" konkret in die Tat
umgesetzt. Auf diese Weise vollzieht sich die Reform der Glaubenslehre,
der Liturgie, des Kirchenrechtes etc.
Es handelt sich also nicht nur um eine Häresie allein oder um ein
einzelnes Faktum von Häresie und Schisma Pauls VI. und Johannes Pauls
II. (inclusive Johannes Pauls I.), sondern die Häresien fügen sich ein
in den Zusammenhang der Ausführung jahrhundertealter, von seiten der
Feinde der hl. Kirche kommender Plane, die ausgeheckt wurden, um
dieselbe auf dem Wege der Infiltration zu vernichten.
Wir wollen konkret die Argumente für die Anklage gegen Johannes Paul II
wegen Häresie zusammenfassen. Vor allem: wer klagt ihn an? Die ganze
Kirche ! Es sind die dogmatischen Konzilien, deren unabänderliche
Kanones verletzt wurden. Es sind die Dokumente der Päpste, die kraft
ihres höchsten und unwandelbaren Lehramtes sprechen, gegen deren Lehre
sich Johannes Paul II. und diese ganze verruchte Reform richtet; sie
sind es, die den falschen Hirten anklagen und verurteilen. Es ist die
Hl. Schrift selbst, die zugunsten der Häresien verfälscht wird. So sehr
steht die hl. katholische Kirche zweier Jahrtausende zur sog.
postkonziliaren durch die Urheber dieser Apostasie selbst im Gegensatz,
daß sogar die Laien erkennen, daß das, was sich heute noch als
katholische Kirche präsentiert, nicht mehr die Kirche der Zeit vor
"Vatikanum II" ist.
Bei der Behandlung der vorliegenden Themen wird eine Auflistung und
Kommentierung der Häresien erfolgen und gezeigt werden, wie ihnen die
Taten Johannes Pauls II. entsprechen.
Als Anhänger des "II. Vatikanischen Konzils" und Nachfolger seiner
Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul I. vertritt Johannes Paul II.
folgende Lehren:
1. Modernismus - In seiner wesentlichen Ausformung als dogmatischer
Evolutionismus und Relativismus ist er eine Lehre von der sich
ändernden Kirche, die sich den Zeitlaufen anzupassen hat. Im
vorliegenden Fall paßt sich die Reform unter Verzicht auf das
katholische Dogma, die Lehre, den Kult und die Disziplin dem
Protestantismus an unter Begünstigung des Judentums und der heidnischen Religionen.
Johannes Paul II. zieht sich die von den Kanones des Tridentinischen
Konzils vorgesehenen Exkommunikationen zu, die bereits auf alle Zeiten
Dekretiertes über die Riten der hl. Messe und der Sakramente verletzen,
indem die Lehre geändert wurde. (D 844-982, DS/DH 1601-1812, COeD
684-713, 732-737, 742-744, 753-759) Auch zieht er sich die
Verurteilungen zu, die über die Sätze der Synode von Pistoja verhängt
wurden. (Pius VI., Konstitution Auctorem fidei, 28. August 1794, D
1501-1599, DS/DH 2600-2700) Der Modernismus ist gemäß S. Pius X. die
"Surrune aller Häresien". (S. Pius X., Motu proprio Praestantia
Scripturae, 18. November 1907, D 2114, in DS/DH nicht mehr enthalten 1)
Die Pseudopäpste der postkonziliaren Reform sind der Prototyp des
Modernisten.
2. Ökumenismus - die Arbeit zur Annäherung an die protestantischen
"Kirchen", nicht aus der Absicht heraus, deren Mitglieder zu bekehren,
sondern in dem Bestreben, jene unmöglich irenische und dem katholischen
Glauben abträgliche Vereinigung zu realisieren, die aus der kath.
Kirche und den protestantischen "Kirchen" einen einzigen Leib machen
will. Der Ökumenismus ist zu wiederholten Malen von den Rom. Päpsten
verurteilt worden. Die Idee ist protestantischen Ursprungs und wird als
schädlich und gefährlich zurückgewiesen. (Neueste Instruktion De
motione Oecumenica des hl. Officiums aus dem Jahre 1949).
Johannes Paul II. verleiht im Gefolge Pauls VI. diesem von "Vatikanum
II" vorgeschlagenen Modus der Annäherung Wirksamkeit. Es existiert eine
untragbare "Interkonfessionalität", in deren Zuge man sich Gotteshauser
und Riten teilt, gemeinsame Bibelausgaben herstellt und gemischte
Studien einrichtet, die im Verfall des kath. Glaubens enden; bis hin zu
dem Greuel der Spendung der Sakramente an Häretiker und Schismatiker,
wobei diese ohne Bekehrung zum Empfang der Eucharistie zugelassen
werden.
3. Liberalismus - Johannes Paul II. bekennt sich öffentlich zum
antikatholischen Liberalismus und lehrt ihn in der Form von Laizismus,
Religionsfreiheit, Gewissensfreiheit und falschem Humanismus (=
Hominismus). Er stützt sich auf die Dokumente des "II. Vatikanums" über
die Religions- und Gewissensfreiheit, denen er eigene Formulierungen
hinzufügt. Der Liberalismus hat durch die Kirche, vornehmlich in den
Enzykliken Mirari vos von Gregor XVI. (15. August 1832, D 1613-1616,
DS/DH 2730-2732 mit Lücken), Quanta Cura samt Syllabus von Pius DC. (8.
Dezember 1864, D 1688-1780, DS/DH 2890-2980 mit Lücken) sowie Immortale
Dei und
Libertas von Leo XIII. (1. November 1885, D 1866-1888, DS/DH 3165-3179
mit Lücken und 20. Juni 1888, D 1931-1936, DS/DH 3245-3255) seine
Verurteilungen bereits erfahren.
4. Freimaurerei - Bei Johannes Paul II. zeichnet sich besonders die
Spielart des freimaurerischen Liberalismus ab, der er huldigt und die
er begünstigt. Dabei ist es nicht nötig, daß er namentlich
eingetragenes Mitglied dieser Organisation sein muß. Er drückt sich wie
ein Freimaurer aus und benimmt sich wie ein solcher in seinen engen
freundschaftlichen Beziehungen zu den distinguiertesten Zweigen der
Maurerei, vornehmlich zu der des "B'nai Brith", der Freimaurerei für
die Juden, sowie bei seinen Besuchen in der Organisation der Vereinten
Nationen (UNO) und seinen Lobreden an sie; eine Gesellschaft
freimaurerischen Ursprungs, deren Postulate von einem unverhohlenem
Liberalismus sind und infolgedessen zur katholischen Kirche im
Widerspruch stehen. Groß ist die Zahl der durch die hl. Kirche
erfolgten Verurteilungen gegen die Freimaurer, denen zufolge all jene
exkommuniziert sind, die namentliche Mitglieder sind, sowie auch alle,
die sich öffentlich zu ihren liberalen Grundsätzen bekennen.
5. Indifferentismus - Das gesamte Werk Johannes Pauls II. ist von der
Lehre des "religiösen Indifferentismus" durchtränkt, die da lehrt, daß
jede Religion aus der "Immanenz" bzw. dem religiösen Gefühl hervorgeht
und deshalb gut ist, ohne daß dabei die Notwendigkeit der Offenbarung
und der durch Unseren Herrn Jesus Christus vollzogenen Erlösung
bestünde. Aufbauend auf den Lehren des "II. Vatikanums" sind Paul VI.
und Johannes Paul II. in der "Erklärung über die Beziehung zu den
nichtchristlichen Religionen", wo u.a. gelehrt wird, daß durch den
Buddhismus "die Menschen (...) einen Zustand vollkommener Befreiung
erreichen oder, sowohl durch eigene Anstrengungen als auch gestützt auf
höhere Hilfe, zu höchster Erleuchtung zu gelangen vermögen" (Vatikanum
II, Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen
Religionen Nostra Aetate, Kap. 2, DH 4196, COeD 969B.16) weit über den
"panchristlichen" Ökumenismus hinausgegangen. Es erübrigt sich zu
sagen, daß der Indifferentismus von der Kirche verurteilt wurde. Die
Verurteilungen finden sich insbesondere im Syllabus Pius DC. von 1864,
Nr. 15 - 18 (D 1715-1718, DS/DH 2915-2918). Die Verurteilungen des
Indifferentismus
sozial-politischen Typs liberaler Prägung, zu dem sich Johannes Paul
II. ebenfalls bekennt, bildet einen Teil desselben Dokuments.
So stark war der Vorstoß dieser synkretistischen Bewegung
freimaurerischer Prägung unter Johannes Paul II. - über den Judaismus
sprechen wir weiter unter in einem gesonderten Abschnitt -, daß die
Katholiken allmählich schon daran gewöhnt sind, nach den "Konferenzen
für den Frieden" von Assisi und Rom in den katholischen Kirchen die
höchsten Vertreter der heidnischen Religionen anzutreffen, und dadurch,
daß sie diese als hohe Persönlichkeiten empfangen, am infamsten
Zerstörungswerk an der katholischen Kirche mitzuarbeiten. So ist nun
der Dalai Lama eine andere "Heiligkeit" neben "Seiner Heiligkeit"
Johannes Paul II. Im Eiltempo macht sich nunmehr die postkonziliare
Kirche an die Verwirklichung dessen, was die in die Kirche
eingeschleusten Freimaurer, wie Abbé Rocca, angekündigt hatten: nämlich
eines "Konzils", an dem Vertreter aller heidnischen Religionen und
christlichen Sekten teilnehmen werden, unter dem Vorwand einer
Vereinigung für Frieden und Fortschritt, dessen wahres Ziel aber sein
wird, zu beweisen, daß die kath. Kirche auf triumphale Weise erledigt
wurde und sich nunmehr nur noch als eine unter anderen Religionen
betrachtet. All dies verläuft nach einem perfekt vorgezeichneten Plan.
Johannes Paul II. vollendet das Werk der Großen Synarchie, und es wird
nicht mehr lange dauern, bis wir das besagte Konzil, von ihm
einberufen, erleben werden.
6. Judaisierung der Kirche - Die Details dieser Anklage wurden bereits
behandelt. Die judaisierende Häresien gehört in das Gebiet des
Neomodernismus im Zusammenhang mit der Religionsfreiheit im besonderen
und dem Liberalismus im allgemeinen. Diese Häresie geht noch viel
weiter und läßt die Arbeit zur Verwirklichung der Großen Synarchie
hinter sich. Sie ist die offenen Kollaboration mit dem religiösen
Judentum, um den Glauben an Jesus Christus als wahren Gott und wahren
Menschen sowie Sein Werk, die hl. Kirche, zu vernichten, indem sie die
Welt einem politischen Reich messianischer Art entgegenfuhrt. Sie nimmt
ihren Anfang mit "Vatikanum II", auf dem sie schon im Keim vorhanden
ist. Sie setzt sich mit Paul VI. fort, am weitesten aber bringt sie es
in den Reden und unter der "Amtsführung" Johannes Pauls II., der eine
ganze "Theologie" um die brüderliche Verbundenheit beider Religionen
zusammenbastelt, wobei er der unionistischen Bewegung in den
Einrichtungen der Kirche starke Impuls verleiht und darüber hinaus die
"Säuberung" von Bibel, Katechese und Liturgie zugunsten des Judentums
kräftig vorantreibt. Die Juden-Maurerei spielte eine große Rolle in
diesem Prozeß, der bei der erwiesenen Unterwanderung in der Kirche
beginnt und in der offenen Anerkennung der judaisierenden Bewegung von
Seiten der letzten Scheinpäpste seinen Höhepunkt erreicht.
Die judaisierende Häresie wird es sein, die schließlich mit den letzten
in der postkonziliaren "Kirche" noch verbliebenen christlichen
Elementen vollends aufräumt. Sie wird darüber hinaus ihre Auswirkungen
auf das gesamte historische und sozio-politische Umfeld, in dem sich
die Kirche bewegt, ausdehnen. Schon zeichnet sich die Ungeheuerlichkeit
einer mittels falscher "Verbrüderung" erreichten "jüdisch-christlichen
Religion" ab, die Elemente beider Religionen beinhalten wird. Diese
Bewegung hat einen nachweisbaren politischen Hintergrund. Das Judentum
ist in seiner reinsten Form ein politischer Messianismus. An diesem
Plan arbeitet Johannes Paul II mit. Die judaisierende Häresie, die man
innerhalb des Neomodernismus einordnen kann und die ihre Grundlage im
dogmatischen Evolutionismus hat, der am Ende das Dogma zum Verschwinden
bringt, wird in Zukunft spezifische Verurteilungen erforderlich machen.
7. Teilhardismus - Johannes Paul II. hat sich im Jahre 1981 der Feier
des 100. Geburtstages Teilhard de Chardins vermittels einer durch
"Kardinalstaatssekretär" Casaroli gesandten Grußbotschaft
angeschlossen. Dieser wünschte "im Namen des Papstes, unsere Zeit möge
das Werk Teilhards bewahren (...), das Werk eines Mannes, der die Ehre
hatte, den Glauben und die Vernunft zugleich zu ehren." Teilhard de
Chardin ist Häretiker und Erfinder phantastisch-verstiegener Theorien
über die "Christogenese"; seine pantheistischen, esoterischen und
völlig apostatischen Lehren wurden drei Pontifikate lang sanktioniert.
Die letzte Sanktion ist ein Monitum des Hl. Offizium aus dem Jahre
1962, das vor den Irrtümern Teilhards hinsichtlich "der Erbsünde, des
traditionellen Konzepts über die Schöpfung, Vermengung von natürlicher
und übernatürlicher Ordnung" warnt. Teilhard leugnet die Notwendigkeit
der durch Unseren Herrn Jesus Christus bewerkstelligten Erlösung, noch
mehr, er verabscheut sie. Er vertritt schwerste Irrtümer, offene
Häresien in Bezug auf die Fleischwerdung des Wortes und ist der Urheber
des von Johannes Paul II. vertretenen, neu aufgekommenen Prinzips, das
da behauptet, "der Sohn Gottes (habe) sich in seiner Menschwerdung
gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt" (RH, Kap. 8, S. 16)
Somit ist er auch der Urheber der Synthese des christlichen Marxismus.
8. Annäherung an den Kommunismus - Johannes Paul II. betreibt weiter
"Ostpolitik" bzw. die von Paul VI. initiierte Öffnung zum Osten hin. Da
er sich zum sozio-politischen Indifferentismus bekennt, kann und muß
die "Kirche" nach seiner Auffassung mit den marxistischen Regimen
friedlich zusammenleben und -arbeiten. In seiner Enzyklika Divini
Redemptoris verurteilt Pius XI. 1937 nicht nur den Marxismus, sondern
jede Art der Zusammenarbeit mit ihm.
Verwendete Abkürzungen
COeD: Conciliorum Oecumenicorum Decreta, ed. Centro di Documentazione, Istituto per le
Scienze Religiose, Bologna-Freiburg-Rom 19733
D: Enchiridion symbolorum, definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, ed.
Henricus Denzinger et alii, Barcelona-Freiburg-Rom 195731 und früher
DH: Enchiridion symbolorum, definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, ed.
Denzinger-Hünermann, Barcelona-Freiburg-Rom 199137 (lat.-dt. Parallelausgabe)
DS: Enchiridion symbolorum, definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, ed.
Denzinger-Schönmetzer, Barcelona-Freiburg-Rom 1963-19763236
RH: Redemptor hominis, Enzyklika Johannes Pauls II., 4. März 1979 (Verlautbarungen des
Apostolischen Stuhls, Nr. 6, Bonn 1979)
Anmerkung:
1) Mit gutem Grund von den Reformern ausgesondert! Diese
Passage enthalt sowohl die berühmte Bezeichnung der modernistischen
Irrtümer als "Sammelbecken aller Häresien" (tum vero maxime, cum
modernistarum errores, id est omnium haereseon collectum, propugnant)
als auch die Verhängung der Exkommunikation gegen jeden, der dem
Syllabus Lamentabili sane exitu (3. Juli 1907) oder der Enzyklika
Pascendi dominici gregis (8. September 1907) widerspricht
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