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VOM HL. PAPST PIUS X. |
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VOM HL. PAPST PIUS X.
Sein Hauptarbeitsfeld waren der Religionsunterricht und die
Christenlehre, die Verkündigung der göttlichen Ordnung, mit der die
Kirche Christi beauftragt ist. Überzeugt, daß ein Volk ohne
Religionsunterricht zugrunde geht wie ein Samenkörnlein in der
Ackerfurche, dem es an Feuchtigkeit fehlt, wurde er nicht müde, seine
Pfarrkinder in diesem Punkt zu ermahnen.
"Ich bitte und beschwöre euch, kommt zum Religionsunterricht", so sagte
er immer wieder, "versäumt lieber die Vesper als den
Religionsunterricht." Was nützt der Gottesdienst, wenn er nicht
verstanden wird, wenn die Seelen die Grundlagen des Glaubens nicht
kennen und folglich nicht ins Leben umsetzen suchen? Dann wird die
Frömmigkeit zur Sentimentalität und die Religion ist nicht mehr Norm
und Richtschnurr für die Lebensführung.
Deshalb hörte der Selige nicht auf, mit größtem Nachdruck darauf
hinzuweisen, der Großteil alles Bösen habe seine Ursache darin, daß man
Gott und die ewigen Wahrheiten nicht kennt, und seine Pfarrkinder zu
ermahnen und drängen, doch ja den Religionsunterricht zu besuchen. Die
große Lebhaftigkeit seines Unterrichtes zeugte denn auch von der
Begeisterung seines Lehrens für seinen Gegenstand.
Seine große Liebe zu den Seelen gab ihm einen glücklichen Gedanken ein,
wie die Glaubenswahrheiten dem Geiste der Zuhörer leichter und tiefer
eingeprägt werden können: er wählte für den Katechismusunterricht die
Form eines Zwiegesprächs, das er mit einem jungen Priester aus dem
nahen Noale- Don Guiseppe Menegazzi - außerordentlich geschickt führte.
Das war eine Neuerung, die am Sonntag nicht nur alle Pfarrkinder von
Salzano in die Kirche lockte, sondern auch viele Leute aus den
umliegenden Pfarreien. Einige Pfarrer, deren Kirchen am Sonntag leer
waren, beklagten sich beim Bischof über die neue Methode des
Religionsunterrichtes. Doch der Bischof, der mit lebhaften Interesse
und großer Freude die Wirksamkeit des Pfarrers von Salzano verfolgte,
antwortete ihnen lächelnd: "Machen Sie es ebenso!"
(aus: Hieronymus Dal Gal: "Pius X." Freiburg i.d. Schweiz 1952, S. 49 f.; Kapitel: "Giuseppe Sarto als Pfarrer von Salzano.)
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