Mitteilungen der Redaktion
München, den 21. Juli 1992
Verehrte Leser,
durch verschiedene Veröffentlichungen, Vorträge und einen bestimmten
Aktivismus seitens mehrerer Personen, die sich als Neulinge in den
Reihen des Widerstandes als Theologen und Manager zu profilieren
suchen, ist das Thema einer Papstwahl wieder hochgespielt worden. Ich
bin von mehreren Seiten gebeten worden, dazu Stellung zu nehmen, und
ich werde dieser Bitte sobald wie möglich nachkommen.
Endlich ist der bereits mehrfach angekündigte Aufsatz von Herrn
Rothkranz erschienen, in dem gewisse Thesen in Herrn Prof. Wendlands
Arbeit über die neuen Weiheriten kritisiert werden. Meine Absicht bei
dieser Kontroverse ist es, die entscheidenden Punkte dieser Debatte
klarer heraustreten zu lassen, um das Abwägen der Argumente besser zu
gewährleisten. Dieser Aufsatz kann gegen Erstattung der Portogebühren
bei der Redaktion bestellt werden.
Zur Zeit sind sicherlich viele von Ihnen in den Ferien oder haben den
wohlverdienten Urlaub genommen. Man braucht diese Zeiten des
Entspannens und auch der Besinnung. Ich weise nicht mehr darauf hin,
daß man sich gerade in einer solchen Zeit ohne Berufshektik Gott wieder
öffnen sollte, frei und unbelastet - das habe ich bereits mehrfach
getan -, ich möchte nur daran erinnern - wenn es noch jemand geben
sollte, den nicht ohnmächtige Wut packt angesichts der Greueltaten, die
die Serben an ihren Nachbarn verüben -, daß neben dem Ferienkamp, nur
ein paar oder ein paar hundert Kilometer entfernt, ein furchtbarer
Krieg tobt, in den niemand von den Mächtigen eingreifen und ihn
militärisch beenden will... anders läßt sich diesen haßerfüllten,
serbischen Schlächtern nicht beikommen. Wenn ich da noch an die
Vermittler'dienste' dieses sauberen Lord Carrington denke, der längst
weiß, daß es kein Vermitteln mehr gibt, dann gibt "'s für seine
zynische, menschenverachtende, mitleidlose Mission überhaupt keine
Rechtfertigung mehr. Sie erinnert mich an die 'Vermittlungsversuche',
die gewisse Adlige unternahmen, um die Haltung der katholischen
'Extremisten' ein wenig zu 'korrigieren'. Immer, wenn es gilt, eine
ausgewachsene Schandtat zu kaschieren, setzt man einen Adligen ein!!!
Wir, der vielgelobte 'freie' Westen schaut feige zu, wie die Völker des
Balkans abgeschlachtet werden, wie Frauen und Kinder sterben,
verhungern, erschossen werden, ebenso die Armenier in Rußland. Wenn ich
anfangs noch gebetet habe "Herr, hilf diesen armen Leuten, den Müttern
und den Kindern", so hat mein Flehen inzwischen ein heftigeres Drängen
angenommen: "Wenn es Dein Wille ist, so vernichte Du, o Gott,
angesichts so viel Feigheit und Gleichgültigkeit diese Schlächter." -
Bitte, helfen Sie diesen Leuten, denen niemand sonst so recht helfen
will.
Ihr Eberhard Heller
HINWEIS DER REDAKTION
Wir trauern...
Gerade erhalte ich aus Portugal die Mitteilung, daß S.E. Bischof
Benigno Bravo aus Mexiko, der von Bischof Cannona vor 10 Jahren
konsekriert worden war, im Alter von über 80 Jahren verstorben sein
soll. - R.i.p. -
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