ZUR AKTUELLEN SITUATION
- ANTWORT AN EINEN RATLOSEN KATHOLIKEN -
von
S.E. Mgr. Louis Vezelis O.F.M.
übers. von Eugen Golla
Vorwort der Redaktion:
Schon beim ersten Überfliegen der nachfolgenden Zwischenbilanz, in der
Mgr. Vezelis bei der Beantwortung eines Leserbriefes die Gelegenheit
wahrnimmt, aus seiner Sicht eine Kritik an den aktuellen Verhältnissen
und den im kirchlichen Widerstand stehenden Personen zu versuchen, war
mir klar, daß er nicht eine Selbstrechtfertigung seiner Haltung im
Sinne hatte, sondern eine ungeschminkte Bestandsaufnahme anstrebte, von
der aus seiner Meinung nach ein konkretes, gemeinsames Handeln erfolgen
könnte. Bei dieser Grundtendenz sollte man meiner Meinung nach
übersehen, daß die Darstellung von Bischof Vezelis gelegentlich
Mißdeutungen - die n.b. auch die Redaktion der EINSICHT nicht
verschonen -, Verkürzungen, Einseitigkeiten in der jeweiligen
Beurteilung und auch sachliche Unrichtigkeiten enthält.
Wir geben die Darstellung, die sich sehr intensiv auch den
amerikanischen Verhältnissen widmet, die aber für uns uninteressant
sind, in verkürzter Form wider. Wo es nötig erschien, habe ich
Textpassagen kommentiert.
Eberhard Heller
***
Leserbrief an den Herausgeber des SERAPH (veröffentlicht in der Januar-Ausgabe 1992):
den 28. November 1991
Exzellenz,
Jahre hindurch bemühte ich mich eifrig, ein wirklicher Katholik zu
sein, wie Sie es wissen werden, wenn Sie sich an meine Briefe erinnern,
die Sie freundlicherweise beantwortet haben. Sie waren bisher so
geduldig, daß ich hoffe, von Ihnen auch Hilfe bei einer Frage zu
erhalten, deren Beantwortung ich benötige. Ihre Antwort mag vielleicht
nicht einfach sein, aber die Oktober-Ausgabe des SERAPH läßt mich
hoffen, daß Sie zu den wenigen gehören, von denen ich Rat erwarten
kann.
In der Zwischenzeit wurde ich mit der Tatsache konfrontiert, daß
Johannes Paul II. nicht einmal ein Katholik ist, geschweige denn das
Haupt der katholischen Kirche. Man kann nicht ihn als geistlichen
Führer anerkennen und zugleich Katholik sein. Als ich meinen Glauben
wiedergefunden hatte, sah ich mich vor die Notwendigkeitgestellt, auch
die katholische Hierarchie anzuerkennen. Ich nahm daher die Lehren von
allen möglichen Priestern an und überzeugte mich, daß sie die wahre
Messe lesen und, soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, gültig
geweiht waren. In dieser Hinsicht war ich zufrieden mit Father Daniel
Jones und Father Francis Fenton (zwei amerikanische Priester,
Anm.d.Red.), die Sie sicherlich auch kennen.
Ich nahm auch Kontakt mit der Mount-Saint-Michael-Gruppe in Spokane
auf, die mir ebenfalls katholisch zu sein scheint, und so wurde ich mit
der einzigen Alternative konfrontiert, daß nur eine Linie wirklich
katholischer Hierarchie übrigbleibt: die durch Erzbischof Thuc - obwohl
ich nicht glaube, daß die Betroffenen dies auch selbst öffentlich so
erklären. Ist dies der Fall? Die Welt ist groß, und es scheint mir
unwahrscheinlich, aber ich sehe keine andere Alternative. Ich glaube,
daß Father Jones mit Bischof Oravec zusammenarbeitet, aber Father
Fenton sagte mir, er vermöge es nicht einzusehen, daß Christus Seine
Kirche auf diese Art retten wolle (gemeint: durch die Bischöfe, die in
unmittelbarer oder mittelbarer Sukzession von Mgr. Ngo-dinh-Thuc
stehen).
Dann gibt es noch das Problem (...) der Des Laurier-Bischöfe, welche
die Materialiter/ Formaliter-Theorie der Päpste vortragen, die ich
geschmacklos finde. Sicherlich kann man nicht auf einer höheren Stufe
Papst materialiter, aber nicht formaliter sein, als ein einfacher
Katholik materialiter, aber nicht formaliter.
Sind die Bischöfe der sog. "Thuc-Linie" miteinander vereint? (...) Jede
Information, zu der Sie Zeit und Muße finden, wird mir hoch willkommen
sein, und ich werde sie nach Möglichkeit gebrauchen. (...)
(Unterschrift)
Antwort S.E. Bischof Vezelis:
Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers wird dieser Brief
hoffentlich zum Nutzen aller römisch-katholischer Christen hier (im
SERAPH) abgedruckt, und zwar deshalb, weil er der Ausdruck einer von
zahlreichen Katholiken empfundenen Bestürzung, Verwirrung und Ermüdung
ist. Früher oder später wird jeder römisch-katholische Christ mit den
gleichen (oder ähnlichen) Fragen konfrontiert werden. Wie und ob sie
gelöst werden können, wird davon abhängen, ob sich die betreffenden
Personen noch in der wahren römisch-katholischen Kirche befinden.
Lieber römisch-katholischer Christ,
ich danke für Ihre Erlaubnis, Ihren ganzen Brief zum Wohl vieler,
vieler Katholiken wie Sie, welche oft außerstande sind, zu wissen, was
zu glauben ist und wem sie ihre Seele anvertrauen sollen, zu
veröffentlichen. (...)
Wir werden heutzutage "römische" Katholiken genannt, denn es gibt
daneben eine Menge unehrenhafter oder närrischer Leute, die sich
unseres Namens bedienen und die Menschen betrügen wollen, indem sie
dazu auffordern, in 'ihre Gruppe' einzutreten. Dies ist die Geschichte
der Menschheit in ihrem Verhalten zu Gott. Über all das schrieb der hl.
Augustinus ein wunderbares Buch mit dem Titel "Die Stadt Gottes". (...)
Wir besitzen eine Art Meßeinrichtung, um die wahre, von Gott gegründete
Kirche zu erkennen. Sobald wir daher diesen Maßstab kennen, sind wir
imstande, ihn auf uns und andere anzuwenden. Wir wollen wissen, ob wir
oder sie katholisch sind - gleichgültig wer "sie" sein mögen. Der
Maßstab zum Erkennen der wahren Kirche besteht aus vier Punkten. Sie
werden die Merkmale- der wahren Kirche genannt. Fehlt eines derselben
in der religiösen Gemeinschaft (Kirche), mit der jemand verbunden ist,
so darf man mit ihr ohne irgendwelche Entschuldigungen oder
irgendwelchen Vorwand nichts zu tun haben. Es gibt immer
Entschuldigungen und Vorwände rundherum, soviel wie es Fliegen an einem
streunenden Hund gibt.
Diese Merkmale werden die wesentlichen Eigenschaften der wahren Kirche
genannt, denn sie wurden von Jesus Christus der Kirche verliehen und
machen ihre wahre Wesenheit aus. Diese Kennzeichen kann man im
Nicänischen Credo finden: "Ich glaube an die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche." Ohne diese Kennzeichen kann die wahre Kirche
nicht bestehen. Sie drücken eine innere und äußere Realität aus :
ES GIBT NUR EIHE WAHRE KIRCHE
Einzigartigkeit oder Einheit ist sowohl die allerwesentlichste
Eigenschaft als auch das wichtigste Kennzeichen der Kirche. Dank dieser
Bestimmung unterscheidet sich die Kirche von sämtlichen anderen
religiösen Gemeinschaften. Diese Einheit wird in drei, sich nicht
ausschließende Teile unterteilt:
- Einheit des Glaubens,
- Einheit des Kultes,
- Einheit der Leitung.
EINHEIT DES GLAUBENS: Nochmals, die Einheit des Glaubens ist am
wichtigsten, denn sie ist die Grundlage der beiden anderen. Diese
Einheit weist darauf hin, daß die Glieder der Kirche sich nicht damit
begnügen, in ihrem Inneren denselben Glauben zu besitzen und ihn als
Richtschnur in ihrem täglichen Leben zu haben; vielmehr bezeugen sie zu
gewissen Zeiten denselben in ihren Gebeten und Glaubensbekenntnissen.
Diese Einheit im Glauben wird durch das unfehlbare Lehramt der Kirche
praktiziert, dem sich mittels Eingebung der göttlichen Gnade die
Gläubigen unterwerfen. (...) Die Einheit des Glaubens wird durch die
Häresie zerstört. Die Einheit im religiösen Leben der Gläubigen und die
Moral werden mittels der Einheit der Leitung garantiert. (...) Die
Einheit der Leitung wird durch das Schisma zerstört. (...) Die Einheit
des Kultes baut auf der von der Glaubenslehre her kommenden Einheit
auf. Sie findet ihren Ausdruck in der praktischen Ausübung dieses
Glaubens in der Anbetung Gottes mittels des Meßopfers, öffentlicher
Gebete und des Sakramentenempfangs, vor allem dem Empfang der hl.
Eucharistie, welche der hl. Augustinus als das Sakrament der Einheit
bezeichnet. Die kirchliche Einheit wird am deutlichsten kenntlich durch
die förmliche Anerkennung des päpstlichen Primates. Durch ihn werden
auf sichtbare Weise folgende Worte des Herrn verwirklicht: "Eine Herde
und ein Hirt" (Joh. 10,16) (...)
DIE KIRCHE IST HEILIG
Die Kirche ist heilig, weil ihr Gründer heilig ist und sie in einer
heiligen Lehre unterwiesen hat (bzw. sie unterweisen läßt durch die von
IHM bevollmächtigten Personen; Anm.d.Red.). Die Kirche ist im Besitz
all dessen, was für eine persönliche Heiligung erforderlich ist: eine
hl. Lehre, heilige Praktiken und hl. Mittel zur Erlangung des Heiles
(d.s. die Sakramente).
DIE WAHRE KIRCHE IST KATHOLISCH
(...) Wenn wir von Katholizität sprechen, so meinen wir, daß die Kirche
von ihrem Gründer ihrem inneren Wesen nach die Fähigkeit und den
Auftrag erhalten hat, sich über die gesamte Welt auszubreiten und sich
bewußt zu bemühen, an alle Völker heranzutreten und sie in dieser einen
Kirche zu vereinen, so daß sie auch nach außen universalen Charakter
erhält. (...) Die Anzahl ihrer Glieder macht nicht die Katholizität der
Kirche aus, denn die Anzahl ist zufällig und ändert sich ständig.
Jesus Christus selbst sagte eine große Apostasie vor dem Weltende
voraus (Math. 24,12/24; Mark. 12,2o; Luk. 18,1). Dennoch wird diese
große Apostasie unter der Führung des Antichristen die Katholizität der
Kirche nicht zerstören können; genau gesagt deshalb, weil diese
Apostasie am Ende der irdischen Existenz der Kirche stattfinden wird.
(Anm.d.Red.: auch bleibt der Anspruch - innerer und äußerer - auf
Universalität bestehen!)
Befinden wir uns derzeit in der großen Apostasie? Ich würde nicht
zögern, es zu behaupten. Warum? Weil sich eine wirklich universale
Apostasie nur durch RELIGIÖSE GLEICHGÜLTIGKEIT vollziehen kann. Das ist
es, was wir täglich beobachten!
Wenn die Hl. Schrift von Apostasie spricht, kann sie sich natürlich nur
auf die wahre Kirche beziehen. Aber diese Gleichgültigkeit ist beinahe
bei allen sichtbar, die sich noch katholisch nennen, sowohl bei den
modernistischen Konziliaristen als auch den traditionalistischen
Anarchisten. Wer bleibt übrig? Nur eine sehr kleine Anzahl, die
zwischen die beiden 'Warenhausgiganten' eingeklemmt ist. Schlußendlich
ist der zum Himmel führende Weg schmal.
DIE WAHRE KIRCHE IST APOSTOLISCH
(...) Die Kirche ist insoweit apostolisch, als sie auf dem Fundament
der Apostel aufbaut, und insoweit, als die gegründete Kirche in den
Personen ihrer Nachfolge bis zum Ende der Zeiten weiterbesteht. Diese
Apostolizität ist von größter Wichtigkeit: sie ist sichtbar im
päpstlichen Primat und dem unter ihm legitim vereinten Episkopat.
Es ist notwendig, diesen Gedanken klar in sich aufzunehmen.
Apostolizität sowie apostolische Sukzession müssen legitim und mit dem
päpstlichen Stuhl vereint sein. Dies ist eine sehr notwendige Wahrheit,
die sehr leicht durcheinandergebracht wird. Niemand kann sich ohne
weiteres zum Priester und/oder Bischof weihen lassen, dann sich in die
Öffentlichkeit begeben und sich zum Priester oder Bischof erklären, der
im Besitz der apostolischen Sukzession sei.
Die orientalischen Kirchen, z.B. die griechisch-orthodoxe, haben nicht
das erforderliche Merkmal der Apostolizität, obwohl einst diese Kirchen
von den Aposteln errichtet worden sind. Sie verloren ihre
Apostolizität, als sie sich vom päpstlichen Primat trennten.
(Anm.d.Red.: das ist sachlich unrichtig: ein Schisma - darum handelte
es sich - hebt die Apostolizität nicht auf. - Das Problem, welches aber
hier angesprochen ist, ist folgendes: die jeweiligen Weihen müssen
nicht nur gültig, sondern auch erlaubt, legitim sein, d.h. im Auftrag
der Kirche gespendet sein. Sind sie das nicht, stehen die Betreffenden
bzw. Betroffenen im Schisma; wollen diese Personen sich gar noch als
Besitzer irgendwelcher Vollmachten aufspielen, d.h. ihren eigenen
Verein eröffnen, aus dem sie exkludieren, wen sie wollen, so handelt es
sich schlicht um Sektierer.)
Irgendwie verwirrend für die meisten Gläubigen ist der Unterschied
zwischen "gültigen" und "erlaubten" Sakramenten. Der Unterschied ist
nicht rein technisch. Er ist ähnlich dem Unterschied zwischen
gesetzlichem Geld und Falschgeld. Beide mögen das gleiche Aussehen
haben, denn sie bestehen aus dem gleichen Stoff (Materie und Form),
aber nur das mit amtlicher Befugnis ausgegebene Geld besitzt wirklichen
Wert. (Anm.d.Red.: dieser Vergleich ist gefährlich, er suggeriert, daß
unerlaubte Weihen auch ungültig seien, das ist nicht der Fall.
Diejenigen, die unerlaubt Weihen empfangen haben, dürfen jedoch nicht
im Auftrag der Kirche handeln oder so tun, als wären sie von dieser
beauftragt. Die praktische Konsequenz: ein Gläubiger darf von solchen
Personen keine Sakramente empfangen - außer in extremis, d.h.
unmittelbarer Todesgefahr. Für diesen Fall wird die Exkommunikation,
mit der die e Personen von der Kirche belegt werden, aufgehoben.) (...)
Wären die drei letzten 'Päpste' echte Nachfolger Petri im päpstlichen
Primat, wären wir im Gewissen verpflichtet, sie zu ehren und ihnen zu
gehorchen. Nicht wir sind es, die ihnen gegenüber unloyal sind. Sie
sind (und waren) es gegenüber der Kirche und uns, weil wir den
mystischen Leib Christi bilden. Indem sie uns verrieten, verrieten sie
Christus selbst.
Man darf nicht Schlagworte und Axiome durcheinanderbringen. Manche
sagen: "Wo Petrus ist, da ist auch die Kirche." Dies ist korrekt, aber
nur dann, wenn der Mann, der Petrus nachfolgte, auch Petri Werke
verrichtet. Ein Eindringling oder Betrüger mag auf Petri Thron sitzen,
aber das macht aus ihm noch keinen "Petrus" im übertragenen Sinne.
Nun erkundigen Sie sich nach verschiedenen Personen und Gruppierungen.
Wie Sie sehen werden: keine(r) von ihnen-entspricht den Kriterien, die
an einen römisch-katholischen Christen gelegt werden müssen. Die wahre
Kirche sähe in diesen keine wahrhaften Katholiken mehr, da sie es nicht
akzeptieren, die Zusammenarbeit mit Häretikern, Schismatikern und/oder
Sekten wie den Alt-Katholiken, die Griechisch-Orthodoxen oder
irgendeiner der protestantischen Sekten zu verweigern.
Die wahre Kirche muß an ihrem Wesen und ihren Eigentümlichkeiten
festhalten. Der Verzicht auf irgendetwas davon würde aus ihr eine
apostatische 'Kirche' machen. Christus versprach aber, daß dies niemals
geschehen werde. Jesus Christus gewährleistete nicht, wieviele in der
wahren Kirche übrigbleiben würden, außer, daß er andeutete, es werde
nur eine geringe Anzahl sein: "Wenn der Menschensohn wiederkommen wird,
wird Er dann den Glauben auf dieser Erde noch finden?"
Der Ordnung halber will ich zuerst die Personen und Gruppierungen, nach
denen Sie sich erkundigen, anführen. Sie könnten auch ähnliche Fragen
noch über weit mehr Personen stellen. Sie taten es nicht, weil sie
Ihnen vielleicht noch nicht begegnet sind. Gestatten Sie mir nun, in
der Reihenfolge, in welcher Sie diese Personen anführten, (mit meinem
Urteil über sie) fortzufahren.
1. Rev. Father Daniel Jones
Wendet man die vier Wesensmerkmale der wahren Kirche auf Fr. Daniel
Jones an, erkennt man, daß er niemandem gegenüber, der im Besitze der
Autorität ist, bewies, gültig geweiht zu sein! Da die Weihen (bzw.
'Weihen') nach dem von Paul VI. obligatorisch vorgeschriebenen Ritus
ungültig - oder für die, welche dies nicht so sehen können, doch
bestenfalls zweifelhaft - sind, wäre es für ihn dringend nötig, seine
Priesterweihe zu validisieren. Danach wäre er einfach als gültig
geweihter Priester bestätigt, indessen noch nicht als gültig geweihter
römisch-katholischer Priester. Denn auch wenn wir annähmen, Rev. Jones
hätte eine gültige Priesterweihe empfangen, wäre die nächste Frage, die
man an ihn richten müßte, die, ob er den gleichen Glauben wie die
röm.-kath. wahre Kirche bekennt. Daß Rev. Daniel Jones jedoch nicht
denselben Glauben mit uns teilt, kann anhand einer Anzahl von Irrtümern
und Verhaltensweisen belegt werden. Um dies nicht unnötig in die Länge
zu ziehen, möge ein Beispiel genügen: In einem kürzlich erschienen
Mitteilungsblatt (Anm.d.Red.: Jones ist Herausgeber der SANGRE DE
CHRISTO NEWS NOTES), für das er die katholischen Gläubigen
verpflichtet, bezog er sich auf einen dezidierten Protestanten, Peter
Peters, über dessen evangelikales Bibellager er mit begeisterten Worten
berichtet. (...) Tatsächlich unterstützt Jones den Protestantismus in
enthusiastischen Ausdrücken. Er ist begeistert von dem Erfolg der
Protestanten. Wenn überhaupt etwas, so spiegelt dieses Verhalten seine
häretisch-ökumenische Einstellung im Gefolge von Vatikanum II wider.
Außerdem nimmt er in demselben Blatt (Ausgabe vom 8.12.91) einen Schein
von Autorität an und erklärt: "Der Hl. Geist war im Lager - Ich sah
seine Früchte: Liebe, Freude, Friede, Demut, Mut, Wahrheitsliebe...
genau so, wie ich es bei der Spokane-Konferenz sah." (...) Diese Worte
sind nichts weiter als frommes Geschwätz - gänzlich sinnlos, was das
Wirken des Hl. Geistes betrifft. In seiner Enzyklika "Der mystische
Leib Christi" bestimmte Papst Pius XII. auf klare und
unmißverständliche Weise: " Daraus folgt, daß die, welche im Glauben
oder der Leitung getrennt sind, nicht mit einem solchen Körper in
Einheit leben noch das Leben seines Göttlichen Geistes führen können."
(...)
Abgesehen von den Irrtümern, di ?. er ständig lehrt, hat sich Fr. Jones
keinem der legitimen römisch-katholischen Bischöfe unterstellt, wodurch
er selbst beweist, ein Schismatiker zu sein. (Anm.d.Red.: Hier wird mit
Kanonen auf Spatzen geschossen. Wem sollte sich Fr. Jones unterstellen?
Das Chaos in den U.S.A., welches dort von den Bischöfen angerichtet
worden ist, übertrifft das hier in Europa bei weitem. Und soweit mir
bekannt, sind die Vorwürfe, die gegen die Person von Mgr. Vezelis
erhoben worden sind, immer noch eine Belastung, die man nicht einfach
ignorieren kann. )(...)
Schlußfolgerung: Rev. Daniel Jones 'opfert' weder die hl. Messe noch
spendet er Sakramente, die eine Gnade hervorbringen könnten. Seine
'Messen' oder welche Sakramente er auch spendet, sind Sakramente ohne
Früchte. (...)
2. Rev. Francis Fenton
Nachweislich wurde Rev. Francis Fenton zum Priester geweiht und wirkte
in der Diözese von Bridgeport, CT. Er war - und ist es vielleicht noch
- ein hochrangiges Mitglied der kommunistischen Front-Organisation,
bekannt als die "John Birch Society". Diese Organisation wurde 1958 von
Freimaurern in Indianapolis gegründet. (...) Ein Priester sagte mir,
nachdem ich darauf hingewiesen hatte, daß diese Organisation den von
der Kirche verurteilten Naturalismus verkündige: "Die Birchers
betrachten einen Priester, bevor er ein Bircher geworden ist, nur als
einen halben Priester." (...) Es ist sehr traurig, sagen zu müssen, daß
Priester wie Rev. Fenton der Kirche großen Schaden zugefügt haben. Er
mag sicherlich der "Birch Society" einen großen Dienst erwiesen haben,
indem er Geld für ihre Wühlarbeit gegen die Kirche gesammelt und ihr
Mitglieder zugeführt hat.
(Fortsetzung folgt)
Wir gratulieren
Am 24. August dieses Jahres feiert S.E. Mgr. Louis Vezelis in Rochester
/ U.S.A. den 10. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Wir wünschen dem
Jubilar für seine Seelsorgarbeit weiterhin Gottes Beistand, viel Mut
und Gottvertrauen.
Ad multos annos
im Namen der Redaktion
Eberhard Heller
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