ABERTAUSEND HIMMEL...
von
Gloria Riestra De Wolff
übers, von Annemarie Leutenbauer
Abertausende Deiner Himmel sind des Wegs über mich gezogen
dahin, wie Wolken beladen von den Farben Deiner
Attribute
mit goldenen Rädern gesäumt, leuchtend vom Glanz Deines
Ruhmes ...
Stürmisch jagende Himmel, so reich an Zahl, daß es mir
nicht gelungen, sie auch nur zu bewundern, da sie so zahlreich,
da in so stürmischer Jagd ...
Von ihrer unermeßlichen Vielfalt sind in der Seele zurück
mir geblieben tausend Arten üblen Geschmacks,
wie Wunden, leuchtende Wunden,
so viele wie Himmel, die da über mich sind gezogen
dahin ...
Müde bin ich geworden von dem Versuch, ihres Glanzes Strahlen
zu greifen;
von dem Bestreben, ihnen zu nehmen ihre tausend goldenen Tropfen ...
Zermürbt haben mich die Ungeduldsqualen sie zu kopieren,
kopieren!
während die Zeit nicht Zeit dazu ließ, sie auch nur kommen
zu seh'n, als hinter ihnen schon andre, wie goldene Wolken
des Herbstes sich zu verfärben begannen auf meiner Seele
Bestürzung ...
Abertausende Deiner Himmel, die da des Wegs über mich sind
gezogen dahin ...
Es bezwingt mein Herz aus niedrigem Staub die Süße des
unendlichen Heimwehs nach Dir, das sie zurück mir
gelassen ...
Es zerbricht das Gefängnis meines Gebeins der Flügelschlag
meiner Seele, voll Ungeduld endlich zu zieh'n ihnen nach,
als ein befreiter Adler ihnen zu folgen, sie zu verfolgen
in einem nicht endenden Höhenflug ohnegleichen ...
Abertausende Deiner Himmel, mehr als ich vermag, und mehr
als ich je zu erdenken vermochte, ziehen weiter über mich
hin,
wie Wolken beladen von den Schattierungen Deiner
Attribute,
mit goldenen Rädern gesäumt, leuchtend vom Glänze Deines
Ruhmes . . .