DIE 'LOGIK' DER REFORMER
von
M.B.
Fast jeder Sedisvakantist hat sicherlich schon ein- oder mehrmal die
Erfahrung gemacht, wie schwer, ja beinahe aussichtslos es ist, einem
Konzilskatholiken in fünf Minuten klarzumachen, worum es eigentlich in
der Auseinandersetzung hinsichtlich des Reformkurses geht und warum wir
mit der konziliaren 'Kirche' nichts zu tun haben wollen.
Ich befand mich letzten Sonntag in der gleichen Lage, als ich nach dem
Besuch der hl. Messe vor unserer Kapelle auf einen Mitfahrer unserer
Fahrgemeinschaft wartete. Ein zufällig vorbeispazierendes Ehepaar
mittleren Alters las den Aushang an der Kapellentür, daß hier jeden
Sonntag die hl. Messe im tridentinischen Ritus gefeiert werde und
fragte mich, ob wir zu der ortsansässigen Gemeinde gehörten oder
Lefebvre-Ableger seien, die hier ihre Sonntagspflicht zu erfüllen
glaubten.
Obwohl ich von Berufs wegen zwar ein geschulter Verkäufer im
Außendienst bin, der sein Metier aus dem "FF" zu beherrschen meint,
lief mir dennoch das kurze Gespräch - ich muß es zu meiner Schande
gestehen - vollständig aus den Gleisen. Meine Argumentationstechnik
versagte jämmerlich. Wir waren plötzlich - von mir schlecht und
unvorbereitet gesteuert - bei dem Gesprächsaspekt angelangt, bei dem
der Ehemann, der praktizierender Konzilskatholik und Vertriebener aus
Schlesien war, wohl bekannte, die alte Messe früher sei ja doch schöner
und feierlicher gewesen, jedoch seine Kinder und die Jugend ganz
allgemein verstünde heute ja nichts mehr in der alten Messe und sei in
der neuen großgeworden, und schließlich obliege ihm ja die religiöse
Begleitung seiner Kinder bis zu ihrer Volljährigkeit.
Als ich schließlich das Gespräch erfolglos auf den Sedisvakanzaspekt
lenken wollte und den Spaziergänger bat, mir doch seine Anschrift zu
geben, damit ich ihm aufklärendes Material zuschicken könne, weil in
der Kürze der Zeit kaum ein so komplexes Thema abzuhandeln sei, winkte
der Mann nur höflich ab und entfernte sich mit seiner Gattin.
Nach einem alten Sprichwort ist man grundsätzlich schlauer, wenn man
aus dem Rathaus kommt. Ich habe lange überlegt, wie ich in ähnlicher
Lage das Gespräch bei der nächsten Gelegenheit steuern würde und biete
folgende Möglichkeit in Form eines fiktiven Dialoges an, der so oder
ähnlich verlaufen könnte. Sollten Antworten anders
ausfallen als erwartet, müßte der potentielle Gesprächspartner immer
wieder auf den untenstehenden Gedanken-Leitfaden hingeführt werden.
Um Papier und Zeit zu sparen, stelle ich den Katholiken in der
Diskussion mit "K" vor, den ökumenischen Neu-'Katholiken', auch
"Ökumeniken" genannt, mit "Ö" vor.
K: "Bevor ich Ihnen Ihre Frage beantworte, sagen Sie mir doch bitte einmal, was Sie vom Islam wissen!"
Ö: "Das ist die Religion der Muslime, die statt der Bibel den Koran haben, der dem Mohammed von Allah geoffenbart sein soll."
K: "Ist Allah mit dem Gott der Christen identisch?"
Ö, bereits 'fortschrittlich' umgepolt, antwortet möglicherweise: "Ach wissen Sie, wir glauben alle an einen Gott."
K: "Da ich zufällig Korankenner bin: In Sure 8,12 'offenbart' Allah,
also nach Ihnen der eine Gott der Christen und Muslime: 'Wahrlich, in
die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre
Hälse und haut ihnen die Finger ab.' - In Su. 47,4 heißt es: 'Und wenn
ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein
Gemetzel unter ihnen angrichtet habt.' Es gibt Dutzende ähnlicher
Stellen Da man Gott mehr gehorchen muß als den Menschen, frage ich Sie:
Haben Sie zufällig ein Messer oder eine Axt dabei, damit ich Ihnen Ihre
Logik hautnah erklären kann."
Ö: der die neue Lehre noch nicht richtig verstanden hat, in
wahrscheinlicher Reaktion auf diese Frage, verneint, ob Allah mit dem
Gott der Christen identisch sei.
K: "Wo liegt denn der Unterschied zwischen Allah und dem Gott der Christen?"
Ö: "Unser Gott ist dreieinig und hat seinen eingeborenen Sohn Christus
in die Welt gesandt, der uns durch das Kreuzesopfer erlöst hat."
K: "Richtig, es gibt nämlich eine ganze Reihe von Suren, in denen Allah
gegen die Christen 'offenbart', daß er weder gezeugt ist noch einen
Sohn gezeugt hat, so z.B. in Sure 2,110-111: 'Und sie sprechen: Allah
hat einen Sohn erzeugt. Preis Ihm! Nein, was in den Himmeln und auf
Erden, und so er ein Ding beschließt, spricht er nur zu ihm: Sei! und
es ist', oder in Sure 4,169: 'O Volk der Schrift, überschreitet nicht
euren Glauben und sprecht von Allah nur die Wahrheit. Der Messias
Jesus, der Sohn Mariens, ist der Gesandte Allahs und sein Wort, das er
in Maria legte, und Geist von ihm. So glaubt an Allah und seinen
Gesandten und sprecht nicht: Drei. Stehet ab davon!', oder in Sure
5,77: 'Wahrlich, ungläubig sind, die da sprechen: Siehe, Allah ist ein
dritter von drei. Aber es gibt keinen Gott, denn einen einigen Gott.
Und so sie nicht ablassen von ihren Worten, wahrlich, so wird den
Ungläubigen unter ihnen schmerzliche Strafe.' - In der I09. Sure über
die Ungläubigen 'offenbart' Allah ganz klar und deutlich:
1. Sprich: O ihr Ungläubigen,
2. ich diene nicht dem, dem ihr dienet,
3. und ihr seid nicht Diener dessen, dem ich diene,
4. und ich bin nicht Diener dessen, dem ihr dienet,
5. und ihr seid nicht Diener dessen, dem ich diene.
6. Euch eure Religion und mir meine Religion.'
Beantworten sie mir bitte, bevor ich auf diesen Punkt zurückkomme, noch eine Frage: Was wissen Sie von einem Konzil?"
Ö: "Ein Konzil ist eine von einem Papst einberufene Versammlung. An ihm
ist der größte Teil der Bischöfe beteiligt. Die Lehren des Konzils sind
unfehlbar, wie auch der Papst unfehlbar ist."
K: "Kennen Sie die Aussagen, die das letzte 'Konzil' über den Islam macht?"
Ö: "Nein."
K: "Dann zitiere ich Ihnen aus der 'Konzils'erklärung 'Nostra aetate'
einen Auszug aus dem 3. Kapitel: 'Mit Wertschätzung betrachtet die
Kirche auch die Muslime, die den einzigen Gott anbeten, den lebendigen
und für sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des
Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat, dessen auch
verborgenen Ratschlüssen mit ganzem Herzen sich zu unterwerfen sie
bemüht sind wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den sich der
islamische Glaube bezieht.' Damit diese neue Lehre ein größeres Gewicht
erhalten sollte, wendet das Konzil gegen die, die ständig von einem
nicht-binden-wollenden pastoralen Konzil faseln, in der dogmatischen
Konstitution 'Lumen gentium' in Kapitel 16: 'Die Heilsabsicht umfaßt
aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders
die Muslime, die sich zum Festhalten am Glauben Abrahams bekennen und
mit uns den einzigen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen
am Jüngsten Tage richten wird. '
Dieses Unfehlbare' 'Konzil' lehrt also und stellt Ihnen bindend im
Glauben vor, daß Gott, dessen anderer Name Allah ist, in der Bibel
offenbart, daß er einen Sohn hat und im Koran 'offenbart', daß er
gleichzeitig keinen Sohn hat, daß also etwas, das nicht viereckig ist,
doch viereckig ist, daß es also doch die Quadratur des Kreises gibt.
Zum besseren Verständnis solcher Aussagen des 'Konzils' stelle ich
Ihnen den Wortlaut eines Auszuges aus der dogmatischen Konstitution 'De
fide catholica' ('Über den katholischen Glauben') des Vatikanischen
Konzils von 1869/70 zum Vergleich vor:
'Mit göttlichem und katholischem Glauben ist also all das zu glauben,
was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist, und
von der Kirche in feierlichem Entscheid oder durch gewöhnliche
allgemeine Lehrverkündigung als von Gott geoffenbart zu glauben
vorgestellt wird.'
Wie der Text klarlegt, spielt es für die Glaubenspflicht im Grunde
keine Rolle, ob es sich hier um die feierliche Entscheidung des
außerordentlichen Lehramtes wie z.B. 1950 die feierliche Verkündigung
des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel oder um
das gewöhnliche und allgemeine, also ordentliche Lehramt der Kirche
handelt, wie es z.B. durch Entscheidungen der Päpste in Enzykliken,
Dekreten, Konstitutionen, Bullen etc. geschieht, soweit aus ihnen
hervorgeht, daß sie im Glauben binden wollen. Beides gilt als von Gott
geoffenbart und muß von einem Katholiken bindend geglaubt werden, wenn
er sich nicht durch Rückweisung dieser Aussagen ipso facto der
Exkommunikation aussetzen will und damit dann gar nicht mehr Mitglied
der katholischen Kirche ist, obwohl er sich in der Regel noch für ein
solches hält, weil die konziliare 'Kirche' wegen der Verkündigung einer
neuen, voller Irrtümer steckenden Lehre gegen das unfehlbare Lehramt
der Kirche ein starkes Interesse daran hat, diese ganze Problematik zu
vernebeln.
Einige wenige, denen man kein 'X' für ein 'U' vormachen kann, haben
tatsächlich die Texte des 'Konzils' gelesen und diese angeblich
unfehlbaren Aussagen mit dem tatsächlich unfehlbaren Lehramt der
katholischen Kirche in früheren Dokumenten verglichen.
Wenn Sie also diese neue Lehre und damit auch die Neu'Kirche'
verteidigen, dann müssen Sie - es kommt hier auf das 'Müssen' an, als
von Gott geoffenbart das glauben; denn Gott kann weder irren noch in
die Irre führen, da er die Wahrheit selbst ist, was von der Kirche im
unfehlbaren Lehramt zu glauben vorgestellt wird: nämlich daß Gott
geoffenbart hat, daß er einerseits gleichzeitig einen Sohn hat und
andererseits keinen Sohn hat. Beides geht aus dem Lehramt hervor, das
ja für Sie keinen Bruch in der Kontinuität aufweist, weil für Sie die
katholische Kirche von 1992 die Fortsetzung der katholischen Kirche von
1958 ist. Wenn Sie aber fakultativ einen Teil des Sohn-kein-Sohn-Satzes
verwerfen, stellen Sie sich gegen zumindest eine Aussage des
unfehlbaren Lehramtes der Kirche, und damit sind Sie automatisch
exkommuniziert.
Jede Dogmatik, die auch wieder aus dem unfehlbaren Lehramt der Kirche
schöpft, lehrt Sie nämlich, daß die erste und unmittelbare Glaubensnorm
das Lehramt der Kirche ist und nicht die Auslegung oder gar die
willkürliche Auswahl irgendwelcher Texte von Ihren eigenen Gnaden, auch
nicht der der hl. Schrift. Das kirchliche unfehlbare Lehramt ist etwas,
das die Pflicht des Glaubens für alle Glieder der Kirche maßgeblich
bestimmt. Nur den Trägern des kirchlichen Lehramtes steht es zu, aus
der hl. Schrift und den Dokumenten der apostolischen Überlieferung zu
schöpfen, unfehlbar über sie zu urteilen und dadurch allen Gliedern der
Kirche die Glaubenspflicht aufzuerlegen. Die hl. Schrift und die
Überlieferung enthalten zwar die ganze Offenbarungslehre, sie bedürfen
aber der Bestätigung und Auslegung durch das kirchliche Lehramt.
Deswegen kann ausschließlich das Lehramt die nächste und unmittelbare
Norm unseres Glaubens sein, während Schrift und Überlieferung
entferntere und mittelbare Glaubensregeln sind. Wer aber die Autorität
des unfehlbaren Lehramtes verwirft, verwirft damit ipso facto die
Autorität des offenbarenden Gottes selbst.
Bevor Sie nun zweifeln, ob die Kirche nicht etwa doch irren könne,
halte ich Ihnen vorsichtshalber auch noch einen Auszug desselben
unfehlbaren Lehramtes, von dem wir die ganze Zeit zur Erhellung der
Problematik sprechen, aus dem Vatikanischen Konzil von 1869/7o 'De
ecclesia catholica' ('Über die katholischen Kirche') vor:
'Christi Kirche würde ihre Unveränderlichkeit und Würde verlieren und
aufhören, Gemeinschaft des Lebens und notwendiges Mittel zum Heil zu
sein, wenn sie von der heilbringenden Wahrheit des Glaubens und der
Sitten abirren und in ihrer Auslegung sich und andere täuschen könnte.
Sie ist eine Säule und Stütze der Wahrheit, also frei und unberührt von
jeder Gefahr des Irrtums und der Falschheit'.
Hier steht nicht: 'Es wäre eine Idealvorstellung, wenn die Kirche so
und so beschaffen sein könnte oder einen bestimmten ideellen Zustand
erstreben würde', hier steht: 'Sie ist eine Säule und Stütze der
Wahrheit. Sie ist frei und unberührt von jeder Gefahr des Irrtums. Sie
kann nicht von der heilbringenden Wahrheit des Glaubens und der Sitten
abirren.' Diese Indikativformen erstrecken sich auch nicht nur auf den
Zeitraum seit Gründung der Kirche bis zum noch zu promulgierenden Feste
'Johanni Fensteröffnung', sondern auch für die Zeit danach.
Noch einmal: Nach der Logik der 'Neu-Kirche' gilt als von Gott
geoffenbart, daß der keinen Sohn habende Gott einen Sohn hat - stricte
dictum eine contradictio in se (ein Widerspruch in sich selbst), den
Sie aber unter Androhung der Exkommunikation glauben müssen. Ihre
Zwickmühle als Anhänger der 'konziliaren' Lehre ist nun noch so
beschaffen, daß Sie glauben können, was Sie wollen. Sie sind so oder so
'exkommuniziert'. Erklären Sie mir, was Sie glauben, und ich sage
Ihnen, warum Sie exkommuniziert und mit dem Anathema belegt sind.
1. Sie glauben, daß Gott seinen Sohn in
die Welt gesandt hat? - In der dogmatischen Konstitution 'Lumen
gentium' des Vatikanum II wird als von Gott geoffenbart zu glauben
vorgestellt - und zwar verpflichtend! -, daß wir mit den Muslimen den
einzigen Gott anbeten. Dieser einzige Gott der Muslime und der Christen
hat aber im Koran 'geoffenbart', daß er keinen Sohn hat. Daran glauben
Sie nicht? Sie sind exkommuniziert?
2. Sie glauben, daß Gott seinen Sohn nicht in die Welt gesandt hat?
Dann glauben Sie ganz massiv gegen Hunderte von Aussagen des
unfehlbaren Lehramtes der vor-konziliaren Zeit an. Sie sind also
exkommuniziert! Außerdem müßten Sie dann konsequenterweise zum Islam
übertreten, womit Sie sich von selbst aus der Gemeinschaft (ex
communione) der katholischen Kirche ausschließen. Sie sind also
exkommuniziert.
3. Sie glauben, daß der keinen Sohn habende Gott einen Sohn hat? Dann
leiden Sie unter irreversiblem Irrsinn, Paranoia und
Bewußtseinsspaltung mit mindestens zwei Personen, wobei eine Person den
ersten Teil, die andere den zweiten Teil des Satzes glaubt. Dann aber
ist die eine Person wegen der Begründung aus der 1. Glaubensauffassung,
die andere wegen der Begründung aus der 2. Glaubensauffassung
exkommuniziert.
Das aber würde bedeuten, man macht den Widerspruch zum Prinzip. Dann
ist Gott zugleich die Wahrheit und der Widerspruch, also ein Gott der
zugleich die Wahrheit und die Lüge ist.... nein? Das können Sie nicht
nachvollziehen? Ich kann es jedenfalls nicht. Aber die Reform ' Kirche'
mutet Ihnen das zu! Oder irrt sie sich vielleicht nur. Pardon: die
Kirche kann in Glaubensfragen nicht irren! Dann kann die Institution,
die diese Forderung erhebt, eigentlich auch nicht die katholische
Kirche sein...? Vielleicht überlegen Sie einmal selbst weiter, wo hier
die Lösung des Problems liegen könnte. Wenn ich auch oft bissig
argumentiert habe, mit dem Erkenntnisvermögen eines Huhnes werden Sie
es allemal aufnehmen können!
Wir könnten hier noch stundenlang stehen, und ich stelle Ihnen weitere
hundert unlösbare Fragen, die aus der neuen Religion, der Sie
sicherlich unwissentlich und gutgläubig irrend anhangen, hervorgegangen
sind. Sehen Sie, weil ich diese Texte kenne und logisch denken kann,
deshalb bin ich Katholik geblieben und habe mit der neu-'katholischen'
Lehre nichts zu tun. Diese Lehre wird nur in der neuen 'Kirche'
verkündet. Christus hat aber nur eine einzige Kirche gegründet, nämlich
die unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam,
und diese eine von Christus gegründete Kirche feiert weiterhin die
einzige vom hl. Papst Pius V. promulgierte hl. Messe in der Form, wie
ich sie gerade mitgefeiert habe (neben anderen zugelassenen Riten). Ich
danke Ihnen, daß Sie mir so lange zugehört haben."
Der letzte Teil des Gespräches ist zwar als Monolog dargestellt, jedoch
obliegt es dem Geschick eines jeden einzelnen, einen Dialog daraus zu
gestalten. Zwar sagt Christus: "Gehet hin und lehret sie!" und nicht:
"Dialogisiert mit ihnen!", deshalb soll dieser Dialog, bei dem straff
das Konzept zu führen ist, nur vom Gesprächspartner als lockeres
Zwiegespräch aufgefaßt werden, de facto jedoch eine eingleisige
Belehrung sein, so daß aus der aufgebauten Logik nicht ausgebrochen
werden kann.
Der Faden läuft lediglich über sechs Aspekte die hintereinander gebracht werden müssen:
1. Im Koran hat Allah 'geoffenbart', daß er keinen Sohn hat.
2. In der hl. Schrift offenbart Gott, daß er einen Sohn hat.
3. Punkt 1 und 2 zeigen in der Konklusio einen Widerspruch, d.h., daß
der Gott der Christen nicht mit dem der Muslime identisch sein kann!
4. Im sog. Vatikanum II wird jedoch bindend im Glauben vorgeschrieben, daß Allah und Gott identisch sind.
5. Da mit dem natürlichen Licht der Vernunft nur das Gegenteil erkannt
werden kann, muß ein Irrtum vorliegen: a) in einem der Sätze oder b) in
dem vatik. Lehrsatz.
6. Die wahre katholische Kirche kann nicht irren!
Ich behaupte nicht, daß dieses Gespräch die Rückführung des Ökumeniken
in den einen Schafstall Christi bewerkstelligen würde. Die Erfahrung
zeigt nämlich häufig, daß es heute fast unmöglich ist, jemanden von der
Wahrheit zu überzeugen oder zu bekehren. Das liegt in der Regel nicht
an mangelndem Verständnis oder fehlender Einsicht, sondern an den zu
ziehenden Konsequenzen, da jemand, der zum wahren Glauben zurückkehren
will, vieles aufgeben müßte. Warum dann diese Diskussion? Die ganze
Unlogik der neuen 'Lehre' läßt so manchen doch zunächst einmal ratlos
zurück. Und wer weiß schon, ob nicht beginnende Zweifel doch
weiternagen!
|