Ergebung
von
Gloria Riestra De Wolff
übersetzt von Annemarie Leutenbauer
Daß ich Dich nicht frage, Vater, nach dem Warum des
schmerzhaften Geheimnisses meines Lebens ..
Daß ich Dich nicht frage nach dem Warum dieses grausamen
Kranzes aus Dornen, der von der Wiege an das Herz
mir durchdringt...
Daß ich Dich nicht frage, warum in der Zeit,
da alle sich freuen an ihren Garten, Du nacheinander mir
meine geliebten Vögel alle lebendig begrubest,
sie niederschmetternd gar in ihrem Nest.
Daß ich Dich nicht frage, obgleich ich sehe,
daß Deine Hand es ist, die tief vor mir dies Grab fui
sie auftut,
warum bei einem jeden von ihnen mein Herz nicht lassen kann,
im Leib mir zu zerspringen.
Daß ich Dich nicht frage, warum allzeit ich wandle
inmitten einer grauen, jüngst entstand'nen Wolke aus Ruinen
Daß ich Dich nicht frage, warum in den Augen
ein Panorama mir steht von blutigen Abenddämmerungen
bezwungener Sehnsüchte ...
Daß ich Dich nicht frage, warum alle Blumen
verwelken, wenn ich vorüberziehe,
ohne daß ich sie erst berühre,
als ob mit mir ich trüge die Zerstörung
all dessen, was mein ...
Daß ich Dich nicht frage, warum Du mich verwandelt hast
in dieses seltsame, totale und unaufhörliche Optei.
das, so sehr brennend, doch niemals enden kann sich zu
verzehren ...
Daß ich Dich nicht frage ..
Daß Du, mag auch der Bechei meines Schmelzes groß weiden,
so groß wie die Welt,
und mögen zahlreich werden meine Betiubnisse
wie der Sand am Meer,
dieses "Warum", das niemals Du von mir holtest,
niemals mögest hören von mir...!
Daß sanften Sinnes, Vater, die Frucht meinei Ahi e
ich endlich Dir bringe, wie Du willst, wofür Du willst,
ohne daß ich Dich frage ...