NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
NEUES ÜBER BISCHOF FELIX DAVIDEK- Brünn
(ap) - Die katholische Untergrundkirche in der kommunistischen
Tschechoslowakei hat auch Frauen und verheiratete Männer zu Priestern
geweiht. Die 'Priesterin' Ludmila Javorova bestätigte gestern in Brünn
erstmals einen entsprechenden Bericht der österreichischen Zeitschrift
"Kirche Intern". Die 65jährige deutete an, daß sie weiterhin die Messe
lese, obwohl sie von einer Reordination von Untergrundpriestern nach
dem Ende des Kommunismus ausgeschlossen worden sei. Insgesamt hatten
etwa 200 Personen der Untergrundkirche im Notverfahren insgeheim die
Priesterweihe erhalten. (nach: MÜNCHENER MERKUR vom 11./12. Nov. 1995,
S. 5.; vgl. auch FOCUS 45/95) In dem FOCUS-Bericht wird auch der Name
des Weihbischofs angegeben, der diese abenteuerlichen Weihen spendete:
Felix Davidek, von dem auch Bischof Oravec zum Priester geweiht wurde.
OST-WEST-GEFÄLLE - RELIGIÖSE EINSTELLUNG JUGENDLICHER -
Die Nachkriegsentwicklung in West- und in Mitteldeutschland hat
unübersehbare Folgen auch auf religiösem Gebiet. Aus einer Studie des
Instituts für "Praxisorientierte Sozialforschung" (IPOS), Mannheim,
geht hervor, daß 44 % aller jungen Menschen im Westen zwischen 14 und
27 Jahren an die Existenz Gottes glauben, in Mitteldeutschland dagegen
nur 14 %, wo 2/3 der Befragten bezweifeln, daß Gott (oder nur eine
'höhere Macht' existiere. Dort bilden auch die Konfessionslosen mit 79
% die größte Gruppe. Nur 4 % geben an, katholisch zu sein (was immer
das heißen mag). (nach PRIVAT-DEPESCHE Nr. 27 vom 5.7.95)
EIN MANN FÜR ALLE FÄLLE... so
könnte man den Berliner Rechtsanwalt Norbert W. Kirsch nennen,
Vorsitzender eines überkonfessionellen Vereins, dem christliche
Juristen und Rechtsberater angehören und der "Hilfe für Christen und
Gemeinden in Rechtsfragen" vermitteln will. Nach Auffassung Kirschs
geraten bekennende Christen und die von ihnen vertretenen
Wertvorstellungen immer mehr ins gesellschaftliche Abseits und werden
von den Medien, den Politikern und der Rechtssprechung mehr und mehr
als Außenseiter behandelt. In seinem ersten Rundbrief schreibt Kirsch:
"Es scheint nicht übertrieben zu sagen, daß gläubige Christen in
Deutschland in Gefahr sind, zu einer nicht mehr gesellschaftsfähigen
Randgruppe zu werden, die es gilt zu bekämpfen, zu behindern und
auszuschalten." So würden sie immer häufiger als 'fundamentalistisch'
bezeichnet und mit Sekten und fundamentalistischen, d.i.
politisch/terroristisch agierenden Moslems in einen Topf geworfen.
(nach PRIVAT-DEPESCHE vom 11.10.95)
RUNDREISENDE STERBEHELFER? -
Den Haag. In den Niederlanden sind nach Angaben des ehemaligen
Generalsekretärs im Justizministerium, Gerard van Dinter, "rundreisende
Euthanasie-Ärzte" tätig. Sie hätten sich darazf spezialisiert, das
Leben von Todkranken auf deren Wunsch hin zu beenden. "Ich weiß, daß
das vorkommt, obwohl es gerade bei Sterbehilfe darum geht, daß sehr
sorgfältig gehandelt wird", sagte van Dinter in einem Gespräch. Der
christfdemokratische Parlamentsabgeordnete Vincent van der Burg sagte
dem "NRC Handelsblad", es gebe mehrere Dutzend solcher Ärzte. "Man
könnte sagen, daß es die Engel des Todes sind", sagte er. In den
Niederlanden wird Sterbehilfe toleriert, ist aber anzeigepflichtig.
(dpa / AACHENER VOLKSZEITUNG vom 4.8.94)
DIE WERBETROMMEL WIRD GERÜHRT: BALD ZUSTÄNDE - NICHT WIE IM ALTEN ROM - WIE IM DRITTEN REICH: MEHRHEIT FÜR STERBEHILFE
- ("tz" vom 4.12.1995) - Sterbehilfe soll nicht bestraft werden, selbst
dann nicht, wenn ein Mediziner einem todkranken Patienten auf dessen
Wunsch das tödliche Mittel besorgt hat. Diese Meinung vertreten laut
einer Allensbach-Umfrage die meisten der Deutschen. Von den 2148
Befragten waren 79 % für Straffreiheit, wenn bei Todgeweihten auf
lebensverlängernde Maßnahmen verzichtet würde. 69 % befürworteten sogar
aktive Sterbehilfe. Auch die Möglichkeit eines Patienten-Testaments, in
dem ein Kranker festlegt, ob sein Leben künstlich verlängert werden
soll, fand große Zustimmung. 70 % der Befragten sind dafür.
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HINWEIS DER REDAKTION
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gekündigt. Wir bitten unsere verehrten öster-reichischen Leser, ihre
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