IN MEMORIAM...
1. Der angekündigte ausführliche Nachruf auf H.H. Pfarrer Michael Franz Pniok kann leider erst im nächsten Heft erscheinen.
2. Am 5. November letzten Jahres verstarb nach langer Krankheit Herr
Werner Nicolai in Kassel. Nicolai war am 30.9.1921 in Marburg geboren
worden. Nach dem Kriege konvertierte er zum christlichen Glauben und
wurde in die katholische Kirche aufgenommen. Er war Lehrer in Kassel
und baute nach dem offiziösen Verbot der hl. Messe dort ein Meßzentrum
auf, welches später jedoch wieder aufgegeben werden mußte. Herr Nicolai
war langjähriger Mitarbeiter unserer Zeitschrift. Aus seiner Feder
stammen eine ganze Reihe von Aufsätzen, in denen meist Themen
besonderer Art abgehandelt wurden: Entlarvung falscher Mystik, New Age
und Themen, die teilweise auch von politische Relevanz waren. Letzten
Sommer mußte er sich einer schweren Magen- und Darmoperation
unterziehen, er konnte sich zwar noch kurz erholen, starb aber kurze
Zeit später.
Das Gedenken an Herrn Nicolai ist leider verbunden mit einem bitteren
Nachspiel, welches wegen des exemplarischen Stellenwertes - im Fall des
verstorbenen H.H. Pater Sorgers spielte sich Ähnliches ab -, verdient,
beschrieben zu werden.
Als wir von der bevorstehenden lebensbedrohlichen Operation, der sich
Herr Nicolai unterziehen mußte, erfuhren, konnten wir für seine
seelsorgerische Betreuung zunächst H.H. Kaplan Rissling gewinnen, der
ihn in Kassel aufsuchte. Durch interne Machenschaften wurde dann der
umstrittene Abbé Cloquell von München nach Kassel zur weiteren
Betreuung entsandt. Von Herrn Nicolais Tod erfuhr ich beiläufig erst
Wochen später von seiner Witwe, als ich eigentlich von dieser eine
bestimmte Auskunft einholen wollte. Wie ich dann wenig später erfuhr,
hatte man mich von dem Ableben deswegen nicht informiert, weil die Lüge
verbreitet worden war, ich hätte mit Herrn Nicolai Streit gehabt,
weswegen man mich auch nicht zur Beerdigung einlud!
Wie ich hier zum ersten Mal erfahren mußte, machte die Bosheit nicht
einmal vor der Ehrung für einen Toten halt. Sie setzte sogar alles
daran, um zu verhindern, daß - wie im vorliegenden Fall - ein
langjähriger Weggenosse einem seiner Mitstreiter die letzte Ehre
erweisen konnte. Und diese Bosheit - und das muß hier gesagt werden -
hat ihren Sitz in München.
3. H.H. Pfr. Valéry Albert Stuyver aus Belgien, der langjährige
Betreuer des Antwerpener Meßzentrums, ist am 17.1.1995 gestorben. Er
war am 1.8.1916 in Aalst geboren worden. Am 30. Mai 1942 wurde er zum
Priester geweiht und war bis 1983 Pfarrer in Vlassenbroek, er
zelebrierte aber nicht "una cum" Wojtyla. Neben dem Zentrum von
Antwerpen betreute er noch die Gemeinden von Dendermonde und Zele. Am
30.5.1992 konnte er in Zele im Kreise vieler Gläubigen sein 50.
Priesterjubiläum feiern. Beerdigt wurde er von H.H. Pfr.
Schoonbroodt/Steffeshausen-Belgien. Pfr. Valéry Albert Stuyver war
Mitarbeiter der EINSICHT.
4. Ganz überraschend verstarb kurz nach Weihnachten letzten Jahres,
am 29.12.94, nach kurzer Krankheit H.H. Pater Carlos Sorger
in München. Er wurde in Ehingen 1910 geboren, hat das Gymnasium in
Neu-Ulm besucht und in Dillingen Theologie studiert. Später trat er in
das Redemptoristenkloster in Gars am Inn als Novize ein.1938, kurz vor
seiner Priesterweihe, ging er als Missionar nach Brasilien. Schließlich
wurde er vom Weihbischof von Florianopolis, Santa Katharina / Brasilien
zum Priester geweiht. 51 Jahre war er als Missionspriester an
verschiedenen Orten tätig. 1989 kehrte er nach Europa zurück, nachdem
ihm Frau Gerstner eine Seelsorgstelle in Portugal in Aussicht gestellt
hatte. Die Heimkehr auf den alten Kontinent gestaltete sich für den
alten Buschmann zu einer reinen Odyssee. Nach kürzeren Aufenthalten in
Portugal und Belgien kam er wieder nach Deutschland in die Nähe seiner
früheren Heimat. Von dort war er zeitweise als Seelsorger in München
tätig, wo wir ihn als sehr engagierten Prediger kennenlernten, der
seine Zuhörer durch klare, logische Gedankengänge fesseln konnte, auch
die jüngeren unter ihnen. Als seine Haushälterin letztes Jahr an Krebs
gestorben war, mußte P. Sorger seine Wohnung räumen. Er fand
Unterschlupf in dem ehemaligen Seminar von + Bischof Dr. Storck. Sein
Tod wurde zunächst geheim gehalten, zumindest fand es Kaplan James
Baird nicht für wert, seinen Mitbruder, Kaplan Rissling, über das
Ableben des gemeinsamen Konfraters, der zudem noch im gleichen Haus
gewohnt hatte, zu informieren. Beerdigt wurde Pater Sorger am 3.1.1995
in Reichenbach/Schwaben.
5. Herr Häusler, Leiter des Stuttgarter Zentrums, verstarb kürzlich im Alter von über 77 Jahren.
Verstorben sind in letzter Zeit:
Herr Dr. P. Cuttat, Basel, 1994; Herr Dr. Eichhorn, Fribourg, 1994;
H.H. Abbé Coache, Frankreich, 1994; H.H. Pfr. Anton Weber,
Weihungszell, März 1995 - R.i.p.
Herr gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen, laß sie ruhen in Frieden. Amen.
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