NEUERSCHEINUNGEN
BUCHBESPRECHUNGEN:
Gerd-Klaus Kaltenbrunner:
"Dionysius vom Areopag -
Das Unergründliche, die Engel und das Eine"
Das Opus magnum Gerd-Klaus Kaltenbrunners, das Buch, "Dionysius vom
Areopag" befaßt sich mit der vielleicht geheimnisumwittertsten Gestalt
der europäischen Geistesgeschichte, dem Areopa-giten, dem großen
Platoniker, Kirchenvater, Apostelschüler und französischen
Nationalheiligen Dionysius.
Ihm, dem Mystiker, Denker, dem Künder der Urschönheit und der
himmlischen Hierarchien widmet ein kongenialer Ideenhistoriker sein aus
zwanzig Kapiteln bestehendes Werk. Der Autor entfaltet grundlegendes
Erbe, lichtet mit feinster Sensibilität, mit dem ihm eigenen
enzyklopädischen Sachverstand und mit universalistisch inspirierter
Detailtreue das metaphysische Gewebe der Zeiten. Hier deckt
ein Wissender Wurzeln auf, die dem kühlen Rationalisten verborgen
bleiben. Das wahre, vollkommene, eigentliche Sein steht im Mittelpunkt
dieses monumentalen und sich in vielen Sprachebenen mit spielerischer
Leichtigkeit bewegenden, stellenweise hymnischen Werkes.
Gerd-Klaus Kaltenbrunner, dessen brilliante Eloquenz stets neu
entzückt, ist auch ein begnadeter Leser, ein einfühlsamer und
geschmeidiger Übersetzer. Er besitzt die seltene Fähigkeit, Strahlungen
längst dahingesunkener Epochen aufzuspüren, die Erkenntnis zu
vermitteln, daß Weltgeschichte in hohem Maß Religionsgeschichte, daß
Heilsgeschichte das Sichtbarwerden der Herrlichkeit Gottes ist. Ob er
dem berauschenden Zauber des auf den antiken Weingott verweisenden
Namens nachspürt, der geläuterten Symbolhaftigkeit des Dionysischen den
ihr zukommenden Stellenwert zuer-kennt, ob er die den Areopagiten in
Heliopolis prägenden Erfahrungen recherchiert oder das hinreißende
Psychogramm des geistergriffenen Völkerapostels Paulus zeichnet, immer
spricht hier ein tief Ergriffener, einer, der aus gesegnetem Brunnen
schöpft. Nachdrücklich hebt Kaltenbrunner die ursprünglich
hellenistische Gestalt und Gewandung des europäischen Christentums
hervor, welches später durch römischen Geist geprägt wurde. In
griechischer Sprache wurde erstmals den Europäern das Evangelium
verkündet.
Dionysius Areopagita, ganz schönheitstrunkener Grieche, ist nicht nur
der "Ästhetiker unter den Vätern der Kirche" (K. Brinski), sondern auch
Künder des Aufstiegs ins Heilige, der gestuften Ordnung der
Urwirklichkeit, der Hierarchie. Dieser inflationär geschändete Begriff
wird vom Autor scharfsinnig eingegrenzt und in areopagitischer Sicht
als taxis (heilige Ordnung), episteme (Erkenntnis) und energeia
(Tätigkeit) als auf das Göttliche ausgerichtetes Gefüge entfaltet. Es
wäre ein vermessenes Unterfangen, den auf genaustem Quellenstudium
beruhenden ideengeschichtlichen Rundblick und die dialektischen
Reflexionen Kaltenbrunners hier in Kürze nachzuvollziehen. Zu sublim
und geistreich sind seine Gedankenblitze, zu tiefschürfend und
feinnervig seine philosophischen Exkurse. Man würde seinem Werk ohne
einen Hinweis auf die dargebotene dionysianische Hierarchienlehre über
die Engel nicht gerecht. Was der Autor bezüglich dieser Myriaden von
"Kraftideen" und "Gottesgedanken" in farbigen Lyrismen behutsam
entfaltet, ist von unvergleichlicher Schön-heit. Dabei werden auch
Völkerengel, Todesengel, Schwertengel, Racheengel, Würgengel,
pneu-matische Kämpfer wie der Archangelus Michael, auch die abgründige
Düsternis des Dämonischen oder Teuflischen (Luziferischen) in geradezu
atemberaubender Plastzizität virulent.
Das Werk des Autors wendet sich gleichermaßen an den gebildeten wie an
den suchenden Zeitgenos-sen. Es darf als Remedium für den durch
verwirrenden vulgarisierenden Aberglauben Betörten gese-hen
werden. Magdalena S. Gmehling
***
Günther Storck:
"Die Gottesideeder Wissenschaftslehre J. G. Fichtes"
Wenn eine theologische Dissertation zwanzig Jahre nach ihrer
Veröffentlichung erstmalig rezensiert wird - noch dazu in einer
nicht-wissenschaftlichen Zeitschrift -, bedarf dies einer gesonderten
Rechtfertigung.
Die offiziell etablierte Theologie, die sich wissenschaftlich gibt,
dabei aber den Glauben zersetzt und zerstört, hat ihre
Existenzberechtigung verloren. Es bleibt die Frage, was an ihre Stelle
treten kann.
Seit Anbeginn hat der Freundeskreis der UNA VOCE in bezug auf "N.O.M.",
Papstfrage etc. prototypische Klärung geleistet, die sich einer
eigenen, bis dahin im katholischen Bereich nicht realisierten
Argumentationsmethodik bedient. Ohne diese Methodik und das durch sie
durchführbare System wäre die präzise Positionsbestimmung im
katholischen Widerstand aber nicht möglich gewesen. Da die maßgebenden
Voraussetzungen dazu jedoch von Denkern erarbeitet wurden, die in
katholischen Ohren keinen allzu guten Klang haben - Descartes, Kant und
Fichte -, andererseits kaum Literatur vorliegt, die eine Anwendung
dieser Prinzipien auf theologische Fragestellungen exemplarisch
vorführt, kommt der 1976 veröffentlichten Arbeit von Günther Storck
besondere Bedeutung zu. Die knapp 450-seitige Publikation (ich zitiere
nach dem Exemplar der UB München, UMA 24226) teilt die mit über 700
Fußnoten versehene Thematik in eine Einleitung und drei (Haupt)Teile
auf. Ein um-fangreiches Literaturverzeichnis ermöglicht weitere
Vertiefung in die Problemstellung.
In der Einleitung (1-33) behandelt Storck (S.) zunächst die
Unverzichtbarkeit der Beschäftigung mit dem wissenschaftlichen (nicht:
spekulativen) Idealismus zur Erkenntnisabsicherung sowohl in der
Philosophie als auch in den Einzelwissenschaften. Für die Theologie
bedeutet dies: "Die Theologie, die ex officio die Offenbarung der
Wahrheit theologisch zu vertreten hat, muß sich vor allem anderen
diesem Kriterium verpflichten, wenn sie sich nicht bereits im ersten
Ansatz durch die Desavouierung ihres Anspruches kompromittieren will"
(12). Die Konsequenzen können nach S. nicht überschätzt werden: "[D]ie
Theologie ist als 'Logos' aufgetreten und an diesem Anspruch wird sie
bleibend beurteilt, ob sie sich an der Universität behauptet oder ob
sie den ursprünglich gestellten Anspruch preisgibt. Wenn sie ihn
preisgibt, wird das Christentum (...) eine höchst provinzielle und
mediokre Gestalt annehmen." (13) Für die Konstitution der Theologie als
Wissenschaft folgert S. daher: "Unter diesen Gesichtspunkten (...) hat
die Transzendentalphilosophie, die sich als Wissenschaft im strengen
Sinne (...) vollzieht, der Theologie erhebliche und (...) fruchtbare
Hinweise zu geben." (23). Eine Begriffsbestimmung der Theologie vom
transzendentalen Standpunkt aus legt S. aller-dings nicht vor.
Der Erste Teil (34-139) kommt nach einer zusammenfassenden Darstellung
der Ausführungen in Fichtes Frühschriften zu dem Schluß, daß der
Gottesbegriff vor allem in der "Grundlage der gesammten
Wissenschaftslehre" von 1794/95 "nicht geklärt" ist (67). Umso
eindringlicher gelingt S. die Herausarbeitung der verheerenden Folgen
des griechischen Intellektualismus: "Der Satz des Sokrates: 'Tugend ist
Wissen' ebenso wie die seit Aristoteles übliche Ansetzung der Klugheit
als erster Kardinaltugend repräsentieren diesen unhaltbaren Ansatz! Der
Dieb, der einen Diebstahl mit höchster Klugheit durchführt, wäre dann
genauso tugendhaft wie der Gerechte! Nur dadurch, daß traditionell der
christliche Glaube mit seinem anderen Prinzip gelebt wurde, blieben die
verhängnis-vollen Auswirkungen dieses falschen Theorems verborgen."
(41f.). S. zeigt ebenso die Untauglichkeit der sog. "Gottesbeweise"
(42) wie die immense Bedeutung des Primats der praktischen Vernunft und
dessen Konsequenzen für die Theologie: "[Es] wird sichtbar, daß die
Transzendental-philosophie gar nicht auf einem bloß theoretischen,
sondern auf einem doxisch-ethischen Wissen basiert. Es ist dieses
Wissen die Evidenz des Guten, das seine Anerkennung und Realisierung
als Soll fordert. An dieser Stelle wird zugleich das erhebliche Niveau
dieser philosophischen Konzep-tion sichtbar, das gar nicht in das in
weiten Kreisen verbreitete Schema, das in der gesamten Philo-sophie der
Neuzeit lediglich Verfall und Auflösung zu sehen vermag, einzuordnen
ist. Dieses letztere auch in kirchlichen Kreisen und bei Theologen
herrschende Verständnis (...) hat lange und fast völ-lig den Blick auf
die großartige wissenschaftliche Grundlegung der Philosophie verstellt.
Wie sehr diese Fehleinstellung der Kirche und dem Glauben in der
geistigen Auseinandersetzung der letzten 150 Jahre geschadet hat, ist
heute jedem Einsichtigen offenbar!" (62).
S. umfangreicher, leider etwas langatmiger Nachweis, daß die
Verleumdung Fichtes als "Atheist" im sog. "Atheismusstreit" jeglicher
sachlichen Grundlage entbehrt und auf vorsätzlich intrigantem
Mißverstehen beruht, ist in der Forschung zwar längst Gemeingut, hat
aber angesichts tölpelhafter Nachplapperer bis in Gegenwart hinein
durchaus seine Berechtigung (98-139).
Die "Systematische Konzeption der Gottesidee in der Wissenschaftslehre
aus dem Jahre 1804 (Zweite Fassung)" ist Gegenstand des Zweiten Teils
(140-356). Nach einer instruktiven Behandlung des sog.
"Anfangsproblems" (143-194) klärt S. mit befreiender Deutlichkeit
nochmals Begriff und Aufgabe der Philosophie (195-250) in Abgrenzung
gegen alternative Entwürfe: "Für manche Autoren - gerade auch
katholischer Provenienz - äußert sich im Stichwort der
'kopernikanischen Wende' der eigentliche Abfall der Moderne. (...) Man
wäre interessiert, einmal die wissenschaftliche Begründung für diese so
hartnäckig sich haltende These zu erfahren. (...) Für manche Autoren
steht das Verdikt bereits fest, wenn man sich nicht mit den
Auffassungen des Thomas v. Aquin identifiziert." (211).
Der zentrale Teil der Dissertation (251-356) stellt dar, wie Fichte die
Realität Gottes durchgängig absichert. Diese Darlegung gründet auf dem
(bis Fichte) nicht hinreichend gelösten Problem, daß das Absolute
einerseits kein oberstes "Ding-an-sich" sein kann, andererseits aber
unabhängig von meinem Denken Realität haben soll. Fichtes entscheidende
Schritte, die die Aushebelung aller idealistischen und realistischen
Einwände vorführen, werden verständlich nachgezeichnet (251-314). Zwei
aufschlußreiche Exkurse über fehlerhafte Konzeptionen des Absoluten bei
Reinhold (315-329) und Schelling (330-356), zweier Zeitgenossen
Fichtes, beschließen den Abschnitt.
Der Dritte Teil (357-427) leistet die theologische Applikation. S.
handelt zunächst von "Gott und der prinzipiellen Offenbarung Gottes"
(357-382), welche prinzipielle Offenbarung gerade im legitimier-ten
Wissen besteht und den "Gehorsam [gegenüber] der Wahrheit als Prinzip"
(381) zur unumstößlichen Voraussetzung hat. Für die konkrete
Offenbarung gilt analog: "Der (...) konkrete Gehorsam ist auch das
Prinzip dessen, was in der Offenbarungsreligion als 'Glaube' zu
verstehen ist." (ebd.).
Das Verhältnis von prinzipieller und konkreter Offenbarung wird im
zweiten Abschnitt diskutiert (383-401). Gegen alle gnostischen
Verfälschungen bleibt nach S. festzuhalten "Der spezifische Charakter
der Offenbarungsreligion ist das Handeln Gottes in der Geschichte."
(384). Dadurch wird dem Vernunftwesen "die konkrete Beziehung zum
Absoluten als in concreto erscheinender Person ermöglicht" (385). Das
Bemerkenswerte dieser "absoluten Person" (389) ist, "daß an ihr
offenbar ist, daß ihr Wollen das sittliche (Wert)Wollen ursprünglich
selbst ist (...). Daher rührt auch die von dieser Person ausgehende
Kraft der Faszination." (ebd.). Mit der Anmerkung, daß diese "konkrete
Manifestation sich notwendig auf die Gesamtgeschichte beziehen" muß
(392), eröffnet S. sowohl den Weg zur Idee konkreter Satisfaktion
(Sühne vergangener Sünden) als auch zur Idee der Kirche (als Ort der
Sühne gegenwärtiger und zukünftiger Sünden). Da diese konkrete
Manifestation als Inkarnation zugleich "das konkrete Prinzip aller
Offenbarung Gottes" (394) ist, bedeutet das z. B. für die Bibelexegese:
"Eine absolut gesetzte historisch-kritische Methode (...) ist
theologisch und wissenschaftstheoretisch absurd." (ebd.). Zur Klärung
des Begriffs "Sohn Gottes" führt S. aus: "Der Sohnes-Titel (...) drückt
(...) die grundlegende Identität Gottes in seiner Erscheinung aus."
(ebd.). Damit wird eine ganze Epoche defizienter "Christologie von
unten" vernichtet.
Abschließend erörtert S. die Frage, wie der Eine Gott in Drei Personen
gedacht werden könne (402-427), zumal das Problem bisher "von
christlicher Seite (...) nicht einsichtig gelöst" sei (404). Sein
wiederum transzendentaler Lösungsansatz beruht auf der
Ausdifferenzierung des Verhältnisses des Absoluten ("Vater") zu seinem
Bild ("Sohn") und des Bezugs beider aufeinander ("Hl. Geist") (403) und
stellt in dieser Form m. W. nicht nur ein Novum in der theologischen
Literatur der Gegenwart dar, sondern ermöglicht zugleich die
Ausarbeitung durchschlagender Argumente gegen entsprechende
antitrinitarische Einwände jüdischer oder islamischer Herkunft.
Wer sich für den Text der Dissertation von Günther Storck ernsthaft
interessiert, kann sich direkt mit mir (Boschetsrieder Str. 93d, 81379
München) in Verbindung
setzen. Christian Jerrentrup
***
Manfred Jacobs:
"So erobert der Islam Europa"
Kein Zweifel: wenn man durch deutsche Großstädte geht, mit städtischen
Bussen fährt, kann man die Augen vor der steigenden Überfremdung mit
Ausländern nicht mehr verschließen. Sie lassen sich solange
integrieren, solange sie sich selbst als Gäste in einem fremden Land
betrachten. Probleme entstehen, wenn Forderungen gestellt werden, die
gegen die Interessen des gastgebenden Landes gerichtet sind, wenn
bewußt religiöse und politische Ziele als Agitationsmittel benutzt
wer-den oder das Gastland als Terrain für politische Aktionen
mißbraucht werden, wie es z.B. die Kurden tuen.
Als die Türken, die in der überwiegenden Mehrheit Mohammedaner waren,
in Deutschland Fuß faßten, kamen sie als Gastarbeiter, die sich durch
ihr Verhalten weitgehend Achtung verschafften. Erst durch die religiöse
und politische Indoktrination, die zunächst von der Heimat aus, heute
von deutschen Zentren aus gesteuert wird, ergaben sich Probleme im
gesellschaftlichen Raum, auf sozialer, politischer und religiöser Ebene
- die brennenden Unterkünfte sind nur ein Fanal dieses Konfliktes,
dessen Wurzeln tiefer liegen: Hier stoßen nämlich verschiedene
Wertsysteme aufeinander, die sich in ihren Zielen wie in ihren
kulturellen Ausprägungen widersprechen und gegenseitig ausschließen.
(Wem die Lust auf eine multikulturelle Gesellschaft immer noch nicht
vergangen ist, muß wohl die Zeit, in der das Abschlachten auf dem
Balkan im Gange war, verschlafen haben.)
Jacobs Buch "So erobert der Islam Europa" geht auf dieses Konfliktfeld
ein, das seine Ursachen in einer aggressiven Expansion des Islams in
Europa hat, in einem Europa, das noch bis vor kurzem christlich geprägt
war, in welchem aber durch den Abfall der Kirche ein religiös-geistiges
Vakuum entstanden ist. Über einen Abriß der Entstehung des Islams, über
seine theologischen und historischen Wurzeln, seine Ziele und
Geschichte, seine Ausbreitung, die immer mit dem Mittel der
kriegerischen Eroberung operierte - die Türken standen ja schon einmal
vor Wien -, zeigt Jacobs, wie sich diese Eroberung heute auf
Deutschland und die anderen europäischen Staaten konzentriert. Jacobs
analysiert die einschlägigen Taktiken, die Programme, nennt die
fanatisierten Gruppen und zitiert den Ayatollah Khomeini mit den
Worten: "Gebt euch nicht zufrieden damit, das Volk die Regeln des
Gebets und des Fastens zu lehren. Die Vorschriften des Islam sind nicht
nur auf diese beschränkt. Vergeßt nicht, daß Töten auch eine Form der
Gnade ist. Der Koran lehrt uns, diejenigen als Brüder zu behandeln, die
wahre Moslems sind und an Allah glauben. Er lehrt uns, andere zu
schlagen, ins Gefängnis zu werfen, zu töten." (S. 98 f.)
Die Ziele dieser Islamisierung und das Programm für ihre Durchführung
auf deutschem Boden faßt Jacobs wie folgt zusammen (S.100 f.):
"Die konkreten Pläne der Islamisierung Deutschlands sind: (...).
1. Der Islam wird alleinige Staatsreligion (Religion und Staat).
2. Der Staatspräsident in Deutschland muß ein Moslem sein.
3. Das islamische Gesetz, die Scharia, muß Grundlage der Gesetzgebung des deutschen Volkes sein.
4. Christen werden generell als Menschen zweiter oder drittet Klasse behandelt, so wie es der Dar el Islam lehrt.
5. Die arabische Sprache muß alleinige Amtssprache werden (Koran).
6. Die Kirchen werden ausnahmslos in Moscheen umgewandelt, die Stimme
des Muezzins soll überall gehört werden. Alle Kirchenglocken
werden abgeschafft.
7. Der Freitag wird anstelle des christlichen Sonntags zum Feiertag erklärt.
8. Die Ehe wird nach islamischem Gesetz geregelt (...)
Die Verbreitung dieser Maxime wird erleichtert durch den in
Nieder-Eschbach bei Frankfurt am Main stationierten islamischen Sender,
der sein Programm in alle Länder der Erde ausstrahlt. (S.191) Das
Londoner Nachrichten-Magazin »Halbmond International« schreibt: 'Es
bedarf nur noch eines Funkens, und die islamische Revolution kann
jederzeit und überall losbrechen.'"
Wie Jacobs weiter zeigt wird diese Eroberungsstrategie auch weiterhin
begünstigt von dem Gerede einer multikulturellen Gesellschaft, welche
noch von Politikern sämtlicher Couleur, besonders aber von den sog.
'Kirchen' propagiert wird, die obendrein durch ihren verräterischen
Synkretismus die Basis der eigenen Glaubensposition und damit jeglichen
Halt zerstören - er zitiert Johannes Paul II. mit dem Ausspruch "Wir
glauben an den gleichen Gott" -, die dann noch feig und ohne Protest
zuschauen, wie die Christen in der Türkei, im Sudan programmgemäß
abgeschlachtet werden. Jacobs gibt für die Ausrottung der Christen in
den islamischen Ländern genügend Beispiele, um in diesem Vorgehen ein
bewußtes Programm der Eliminierung der christlichen Religion zu
verdeutlichen.
Der Umgang mit Jacobs Buch wird erleichtert durch eine Reihe von
Registern, Quellenangaben, einem Begriffsapparat und weiterführender
Literatur.
Ob der Islam Deutschland tatsächlich erobert oder ob er nur zu einer
ernsthaften Bedrohung wird, hängt davon ab, ob sich die trägen und
bequemen Deutschen in ein strenges religiös-politisches Korsett spannen
lassen, wobei sie auf ihren Wohlstand verzichten und ihre
Gleichgültigkeit aufgeben müssen, oder ob sich der fanatische Islam
nicht in einer massiv materialistischen, am Konsum orientierten,
bequemen deutschen Gesellschaft totlaufen wird. Eberhard
Heller
***
Magdalena S. Gmehling:
"Die Sünderin.
Eine Studie über die hl. Maria Magdalena"
Die Heilige Maria Magdalena, jene Frau des Evangeliums, welche in ihrem
apostolischen Wirken Tat und Schau vollkommen vereint, steht im
Mittelpunkt des geschmackvoll gestalteten Bändchens. "Die Sünderin".
Dem Theresia-Verlag in CH-6424 Lauerz ist es gelungen, einen überaus
lesenswerten Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über diese immer
wieder von feministischen Kreisen vereinnahmte Heilige vorzulegen. Der
Bildteil wäre durchaus ergänzungsfähig, bietet aber einen ersten
visuellen Eindruck der weitgefächerten Thematik.
Das Anliegen der Autorin, die facettenreiche und auch in der Exegese
sind - wie in der Tradition - nicht unumstritten. Sowohl in
quellenmäßiger als auch spekulativer Hinsicht gelingt es Magdalena S.
Gmehling, ein hagiographisches Bild zu zeichnen, das sich wohltuend von
Publikationen in der Gegenwartsliteratur abhebt und das gekennzeichnet
ist durch Evangelientreue und Verankerung in der Tradition.
"Maria Magdalena, vom Feuer des Heiligen Geistes durchglüht, entflammt,
verklärt, steht mit ihrer vollendeten Weiblichkeit, mit ihrer
Liebesbotschaft, die auf den ewigen göttlichen Urquell verweist,
gleichsam an der Schwelle der eschatologischen Ereignisse. Schweigen
umhüllt ihre Gestalt, die dem Wissenden eine beredte Mahnerin ist ...
Ihre geheimnisvolle Aura leuchtet kometenhaft durch die Jahrhunderte,
sprüht in die dunkle Zukunft... ".
Die Botschaft der "Magna peccatrix", der "Sancta amora", wird für die
bis in ihre Grundfesten erschütterte Kirche des 20. Jahrhunderts in
besonderem Maße bedeutsam. Als Künderin der Urliebe, als schöpferisch
Büßende, besteht Maria Magdalenas Auftrag eben auch darin, uns zu
sensibilisieren, Herz und Geist zu erhellen und beschwingen. Die
Apostelgleiche, den Männern ebenbürtige Botin göttlicher Gnadenkraft,
soll uns Künderin einer spirituell vertieften Seinsebene werden.
Man möchte dem Büchlein einen wachen Leser wünschen, der die Probleme
und Nöte der Kirche mit brennendem Herzen zu erspüren vermag. Neue
Aspekte gilt es zu entdecken. Denkanstöße zu nutzen. Nicht zuletzt aber
sollte jener Hoffnungsfunken überspringen, jenes unbesiegbare Feuer,
das ein untrügliches Zeichen der wahren Kirche Gottes im Gewande der
Zeitlichkeit ist.
"An jenem Tage, zu welchem dereinst die Geheimnisse aller Herzen
enthüllt werden, wird jene Schar bekannt werden, die ohne Maria
Magdalena verloren gegangen wäre. O hätte ich doch ihren Glauben, ihr
Vertrauen, ihren Bußeifer, ihre Tränen" (Ignatius von
Loyola). Ludwig
Büchl
Anmerkung der Redaktion:
In der christlichen Hagiographie gibt es im Hinblick auf Maria
Magdalena ein Identifizierungsproblem, ob nämlich die in den Evangelien
genannten drei Frauengestalten: Maria von Magdala (Lk. 8,2; Joh.
20,17), die öffentliche Sünderin (Lk. 7,36 ff) und Maria von Bethanien
eine oder mehrere Personen sind. Während seit Leo d.Gr. eine immer
stärkere Verschmelzung dieser drei Frauen in eine einzige hervortritt,
hat eine einheitliche Tradition bezüglich der Identität zu keiner Zeit
bestanden. Die Ostkirche, aber auch die neuere (nicht: die moderne!)
Exegese kommen zu dem Schluß, Maria von Magdala sei von der
öffentlichen Sünderin zu trennen. Frau Gmehling folgt in ihrer
Darstellung der nach Leo d.Gr. eingesetzten Sichtweise, wonach die drei
genannten Frauen miteinander identisch sind.
Eberhard Heller
* * * * *
HINWEIS:
Der Nachdruck von v. Goechhausens "System der Weltbürger-Republik" (Rom
1786), in dem der Autor - selbst ein Insider - das Programm der
Freimaurerei und des Illuminatismus darstellt, ist noch vorrätig und
kann bei uns bestellt werden.
Der Nachhall jener revolutionären Ideen schlug sich schließlich im
religiösen Bereich in den Ergebnissen des Vatikanums II mit seinen
Reformen nieder und bestimmt inzwischen unser gesamtes geistiges,
offiziöses
Klima.
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Riedhofweg 4, D - 82544 - Ergertshausen, Tel.: 08171/28816) oder an die
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