WIR KÖNNEN HELFEN, WIR KÖNNEN HELFEN...
GEBLIEBEN SIND FAST EINE MILLION FLÜCHTLINGE UND NUR EIN PAAR MUTIGE HELFER -
Vor zwei Jahren, im August 1994, gingen grausige Bilder um den Erdball:
wie im Blutrausch wurden in Ruanda Hunderttausende massakriert,
Millionen Menschen flohen in die Nachbarländer. Auch dort gab es wieder
Tote als Folge von Cholera und verseuchtem Wasser. Das Drama hatte aber
auch eine andere Seite: eine bisher nicht dagewesene Hilfsbereitschaft.
Aus al-ler Welt kamen Helfer, über direkte Flugverbindungen wurden
Zigtausende Tonnen Hilfsgüter ohne bürokratische Umstände zu den Lagern
gebracht. Die Weltpresse berichtete täglich über gute Taten. - Das war
vor zwei Jahren. Die Lager wurden allmählich Dauerzustand, die Presse
ging und mit ihr viele Organisationen; Flüge müssen wieder bezahlt
werden, die Bürokratie ist wieder eingekehrt. Geblieben sind die
etwa 900.000 Flüchtlinge und nur eine kleine Schar mutiger
Helfer, denen lang-sam das Geld ausgeht. Nur wenige Flüchtlinge gehen
zurück, aber täglich kommen 20 bis 25 neugeborene Kinder hinzu. Die
zairische Bevölkerung wird ungeduldig, denn rivalisierende Banden
terrorisieren Flüchtlinge und Einheimische. Im Augenblick ruhen die
Kämpfe, aber die Lage in Goma ist unsicher. Bei Einbruch der
Dunkelheit, gegen 18 bis 19 Uhr sind die Straßen menschenleer. Auf den
Straßen außerhalb Gomas fahren die Helfer nur noch im Konvoi. Das von
IGFM-Mitarbeiter Bormann geführte Waisenhaus mußte vom Stadtrand weg
aus Sicherheitsgründen in die Innenstadt verlegt werden. Auf einem
1.500 qm großen Areal betreut Bormann 119 Kriegswaisen und
Straßen-kinder gemeinsam mit vier Lehrern, zwei Hilfskräften und 22
ehrenamtlich tätigen Familien. Von 8 Uhr vormittags bis l 7 Uhr
nachmittags werden die Kinder in vier Zeltklassen unterrichtet,
beschäf-tigt und durch die zwei Hilfskräfte zweimal täglich verköstigt.
Nachts schlafen die Kinder bei den 22 Gastfamilien, etwa fünf Kinder
pro Familie; auch Bormann hat zu seinen drei leiblichen und drei
adoptierten Kindern weitere Waisen aufgenommen. (...) Die Schule wurde
erst in diesem Jahr eingerichtet, nach dem klar wurde, daß an eine
rasche Rückführung der Flüchtlinge nicht zu denken war und sich immer
mehr Kinder (...) von Banden anwerben ließen. Zur Versorgung der Kinder
werden jetzt monatlich 4.000 DM benötigt, für Schulbedarf und die
Lehrer weitere l 000 DM monatlich. Für weniger als 50 DM monatlich
können Herr Bormann und seine Helfer ein Kind versorgen und ihm Lesen
und Schreiben beibringen, was es vielleicht zukünftig vor Verführern
und Demagogen schützen
wird.
Kennwort "Goma"
RUMÄNIEN - Selbsthilfe - die
letzte Hoffnung für viele Kranke - "Wenn die Hoffnung nicht wäre, daß
es eines Tages doch besser wird, hätte ich längst alles hingeschmissen.
Aber ich muß!" - "Gestern habe ich fast die Nerven verloren
und geheult. Keine Medikamente, kein Geld. Die Menschen müssen einfach
sterben, denn wir dürfen nur laut Plan krank werden. Am schlimmsten ist
es für die Ärzte, die ohnmächtig daneben stehen müssen, denn sie dürfen
einfach keine Medikamente verschreiben." Frau Dr. Faloba vom
Kinderkrankenhaus sagte mir mit Tränen in den Augen: "Ich kann nicht
mehr zum Dienst kommen und dieses mitansehn," eine andere Ärztin
meinte: "Wie können die Menschen immer noch schweigen?!" Vor zwei
Wochen haben wir einen Vertrag mit dem Krankenhaus abgeschlossen und
bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hingewie-sen, daß es eine
Verpflichtung hat, den Kranken kostenlos Medikamente zur Verfügung zu
stellen. Wir helfen nach Möglichkeit, aber wir sind doch nur ein
Selbsthilfeverein. Es ist doch nicht möglich für uns, die Aufgaben den
Staates zu übernehmen! Wovon sollen wir das denn bezahlen?" - Die
Rumäniendeutsche Maja Caspari ist zuckerkrank. Sie wollte sich einfach
nicht damit abfinden, sterben zu müssen, weil die kommunistische
rumänische Regierung unter Ceausescu es nicht für notwendig hielt,
Medikamente gegen Diabetes und diätetische Lebensmittel im Lande
herzustellen oder einzuführen. Sie gründete einen Selbsthilfeverein,
der die lebensnotwendigen Medikamente im Ausland beschaffte, in der
Hauptsache als Spenden. In Kochkursen des Vereins lernen Kranke
Diätküche. Inzwischen wenden sich Hunderte Kranke an den Verein, denn
die staatlichen Krankenhäuser können mangels Geld eine dauerhafte Hilfe
nicht garantieren. (...) Solange es gespendete Medikamente gibt, ist
die Behandlung der Patienten kostenlos, aber für das Gehalt des Arztes
müssen 150 DM, für die Schwester l 00 DM und für die Apothekerin 200 DM
monatlich aufgebracht werden. Wenn der Zustrom der Patienten weiterhin
ansteigt, müssen Medikamente zugekauft werden. In ihrem jüngsten Brief
schreibt Maja Caspari: "Es freut mich einerseits, daß wir einen solchen
Zulauf haben, aber das zeigt, wie verzweifelt die Menschen sind und
stumm um Hilfe rufen. Mein Herz ist schwer und doch froh, daß wir dank
Euch, das Schlimmste abwenden können." Bitte helfen Sie. Kennwort:
Medias
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