V
Maria ist das irdische Paradies, das werde ich niemals oft genug sagen.
Aber was ist das, dieses irdische Paradies, und wo ist es? Zu Zeiten
des Glaubens gab es Christen, die es suchten. Raimundus Lullus schien
daran gedacht zu haben, und man erzählt, daß Christoph Kolumbus nicht
zweifelte, es bei den Antillen oder ein wenig weiter entfernt zu
treffen. Melanie allein hat das irdische Paradies gefunden, das vor ihr
sehr wohl bekannt war, aber ohne genaue Bezeichnung so wie
man einen Schatz findet, der vor der ganzen Welt unter den eigenen
Füßen vergraben ist Melanie hat dieses Paradies
erkannt wie als Ergebnis einer wundersamen inneren Erleuchtung.
Das irdische Paradies ist das Leiden, und es gibt kein anderes. In
Wahrheit ist der Mensch immer im Paradies aller Lust, und seine
Vertreibung ist nur zu offenkundig. Einzig seit dem Ungehorsam sah er
sich nackt, er sah die Erde und alles, was auf der Erde ist, nackt, und
er hat verstanden, daß das Leiden nichts anderes ist als die reine,
nackte Begierde. Ungezählte Heilige hatten diese Vorahnung haben
können, aber eben nichts weiter als diese Vorahnung, denn das Zeitalter
des Absoluten hatte noch nicht begonnen.17)
Das irdische Paradies war einem jungen Hirtenmädchen vorbehalten, ein
Kind ohne irgendwelche menschliche Gelehrsamkeit, ohne jede andere
Bildung als die, die man erlangen kann an der Grundschule der Engel. Es
kam ihr nur zu, Verkündigerin und Prophetin des Absoluten Christentums
zu sein. Denn das ist ganz und gar ihre Sendung.
Das wundersame Mädchen kann nicht sprechen oder schreiben, ohne die
Märtyrer wieder auferstehen zu lassen. Die Zeit der Märtyrer, in der
man wußte, daß Gott von seinen Geschöpfen niemals zuviel verlangen
kann. Es ist, wenn man will, gleichsam die Grenze seiner Allmacht. Gott
kann nicht zuviel fordern. Kann er hingegen genug fordern? Die moderne
Vielwisserei kann sich an dieser Fragestellung ja mal versuchen. Aber
in dem damaligen Zeitalter durch die rückwirkende Berufung von Melanie
glaubte man gemäß dem Evangelium, daß man, wenn man alles gegeben und
alles verlassen hat, dennoch ein unnützer Knecht" ist.
Die Zeitgenossen des hl. Irenäus oder des hl. Laurentius, die Jesus
Christus gleich wurden durch ihre Streben, hatten sogar das Begehren
nach Qualen. Und die einfache Frömmigkeit bestand darin, in Stücke
geschnitten zu werden. Diese frühen Christen wußten nichts davon, daß
es gute Reiche gebe und daß man zur Glorie gelangen kann, ohne den Weg
durch Schmerzen gegangen zu sein. O bona Crux, diu desiderata;
sollicite amata..., 18) sagte der hl. Andreas auf dem Weg zur
Hinrichtungsstätte, und das war ein ganz gewöhnlicher Ausspruch. Ein
guter Familienvater las seinen Kindern etwas von der Folterbank, von
siedendem ôl, geschmolzenem Blei und von wilden Tieren vor; das war ein
sehr beneidetes Erbe.
Es gibt in der Darstellung von Melanie eine bestimmte Anzahl von Seiten
mit dem Titel Das gute Jahr. Da man ihr alle Literatur weggenommen
hatte, hat sie kein besseres Jahr ihrer Kindheit, in der sie soviel
litt, finden können, als das, das dem Jahre 1846 und der berühmten
Erscheinung unmittelbar vorausging. Als gegen Ende dieses guten
Jahres" ihr Vater sie aus der fürchterlichen Lage, in der sie sich in
der Obhut eines mörderischen Folterknechtes befand, zurückholte, hatte
sie daraus nur Kummer, fühlte sich enttäuscht und begehrte sogleich
auch die höchsten Qualen, die ihr dann auch ein wenig später gewährt
wurden, wie ein Sturzregen auf ausgetrocknete Felder.
Diese Kindheit von Melanie läßt mich manchmal an die von Abraham
denken, 5000 Jahre zurück. Welch merkwürdiger Traum! Man ist, so
scheint es, völlig am Anfang der Zeit. Man steht am Morgen von Babel,
am öbermorgen der Sintflut. Man ist in Ur, in Chaldäa, Stadt und Gegend
sind unbegreiflich. Alles, was man sich vorstellen kann, existiert
nicht mehr. Und dort lebte ein kleines Kind, auf dem die Zukunft der
Welt ruhte. Ein einziges kleines Kind, von dem man sich unmöglich
vorstellen kann, daß es anderen ähnelt.
Es ist schon niederdrückend genug, sich vorzustellen, daß jeder Mensch
in seiner Eigenschaft als Bild Gottes in sich zu gleicher Zeit wie das
Bildnis der Drei göttlichen Personen ebenso das Paradies, das Fegefeuer
und die Hölle, d.h. jede Sünde, die ganze Geschichte und alle Freude,
alle Schmerzen, jede Hoffnung und jede Fruchtbarkeit in sich trägt.
Aber dieses fürchterliche Beieinander, dieser Weg, der angefüllt ist
mit Freuden und Qualen, ist unbemerkt. Die Menschen wissen kaum, das
sie eine Seele haben, und sie wissen überhaupt nicht, was eine Seele
ist. Was soll man also von einem Kinde halten, dem Gott es gegeben hat,
all diese Einprägungen zu spüren. Denn er muß der Vater sein, der ohne
Ende von der großen Menge gepriesen wird: Benedicam
benedicentibus tibi, et maledicam maledicentibus tibi. Ich will die
segnen, die dich segnen, und ich will die verfluchen, die dich
verfluchen "? 19)
Etwas von dieser Art mußte sich für Melanie ereignen, aber im Gegensatz
zu Abraham, der berufen ward, das unzählbare Volk Gottes zu sammeln,
wurde Melanie zur geistigen Mutterschaft einer kleinen Anzahl von
Jüngern berufen für das Ende der Zeiten, eine Zahl, die unglaublich
klein ist und die sich jeden Tag immer mehr zu verkleinern scheint,
diejenigen, die glauben, daß das Evangelium unveränderlich und
unantastbar ist und daß es kein Abkommen mit dem Heiligen Geist gibt.
Wie zu Abraham, so wurde ihr gesagt: Ziehe hinweg aus deinem
Land, von deinem Elternhaus, aus deiner Heimat" 20); und das kleine
Mädchen, lange bevor es das sogenannte Vernunftalter" erreichte,
gehorchte wie der Patriarch gehorcht hatte, nämlich im Absoluten, ohne
die entfernteste Möglichkeit eines fragenden Stotterns.
VI
Ich glaube, daß der wirkliche Name Melanies Magnificat ist. Alles, was
sie tut, was sie sagt, in ihrer Kindheit oder in ihrem Alter, hat den
Anschein einer Paraphrase des Lobgesanges der Unbefleckten:
Hochpreiset ihre Seele die Größe des Herrn. Und ihr
Geist frohlockt in Gott, ihrem Heiland. Denn er hat
herabgeschaut auf die Niedrigkeit seiner Magd, von nun an preisen sie
selig alle Geschlechter. Denn Großes hat an ihr getan der
Mächtige, und heilig ist sein Name. Und sein Erbarmen
waltet von Geschlecht zu Geschlecht über allen, die ihn
fürchten. Er übt macht mit Seinem Arm, zerstreut die
Hochmütigen. Machthaber stürzet Er vom Throne und Niedrige
erhöht Er. Hungrige überhäuft er mit Gütern, und Reiche
läßt er leer ausgehen. Um Israel, seinen Knecht, nahm er
sich an, eingedenk Seiner Barmherzigkeit. So wie Er es
unseren Vätern verheißen, Abraham und seinen Kindern auf ewig." 21)
Ich weiß, daß es Leute geben wird, die es für gewagt halten, die Worte
der neuen Eva in einem anderem Mund zu finden als in dem Ihrigen.
Dennoch ist es das, was die Kirche tut, wenn sie alle Gläubigen
einlädt, die Vesper zu singen. Wir sind so sehr Mitglieder Jesu
Christi, ja selbst Götter, nach den Worten des Psalmisten, ausdrücklich
und mit göttlicher Vollmacht unterstrichen im Evangelium, daß es keine
heilige Zustimmung unter denen gibt, die im strengen Sinne anwendbar
sind auf die Gottheit, daß es nicht ratsam und heilbringend ist, sie
mit Liebe zurückzuholen und sie dabei auf sich selbst zu beziehen. Das
ist das ganze Geheimnis der katholischen Liturgie. In einem wieviel
stärkeren Maße gehört die heilige Sprache zu einigen außerordentlich
privilegierten Wesen so wie Melanie, die getrennt sind man
weiß nicht bis zu welchem Punkt von den anderen
menschlichen Geschöpfen aufgrund ihrer prophetischen und apostolischen
Berufung!
Es gibt kein Wort im Magnificat, das nicht genauestens auf diese Hirtin
passen würde wie ein Kleidungsstück, das ihr auf Maß geschneidert ist.
Man muß lesen, was sie selbst geschrieben hat, ich sage nicht, um es zu
verstehen, sondern um in das absolut unaussprechliche Geheimnis der
Durchdringung dieser unbekannten, kaum existierenden Bettlerin
einzu-dringen in der blendenden Mutter des Sohnes Gottes. An dieser
Stelle ist es schwierig, sie zu unterscheiden, zu wissen, wer spricht
und wer schweigt, wer weint und wer die Tränen beobachtet, wer droht
und wer bittet. Sie betrachtete sich nur als wirbelndes Schmerzenslicht.
Man preis Gott und frohlockt ihm, man ist demütiger Diener des Herrn
beobachtet, und den die Generationen hochpreisen. Welche Generationen?
Sicherlich jene, die die Furcht Gottes haben oder haben könnten. Und da
sind Hände, die gehalten werden gegen alle Jahrhunderte und alle Himmel!
Hast Du, König von Asien oder égypten, diese Gottesfurcht gehabt? Oder
Ihr, Kaiser von China oder Japan, diese oder jene unbekannten Fürsten
des finsteren Amerika, wo man jedes Jahr Tausende von Menschen opferte,
dreizehn Jahrhunderte nach dem Opfer von Kalvaria? Oder Du,
kahlköpfiger Cäsar, Vorläufer des bärtigen Karls des Großen? Oder Du
etwa, Basilius aus Eisen, Töter der Bulgaren? Schließlich Du, Napoleon,
größter aller Sieger, wobei es nichts ausmachte, daß Millionen Bilder
Gottes deinetwegen abgeschlachtet wurden, die für so kurze
Zeit die Füße deines Thrones stützten. Unmöglich, das vor
dem Jüngsten Gericht zu wissen.
Die Furcht Gottes ist jene Perle des Evangeliums, die über die
Kontinente rollt, oder auf dem Grund der Meere, wo sie ein prächtiger
Kaufmann findet, der alles verkauft hatte, um sie zu besitzen. Es ist
jene Drachme von so geringem Wert, den die sorgfältige Hausfrau, die
sie verloren hatte, mit soviel Freude wiederfand, wenn sie ihr Haus
kehrt, das ganze All zwischen Dreck und
strahlendem Sonnenschein...
Und das ist es, warum der Herr mit seinem Arme droht, der schwere
Arm" von La Salette, um die Hochmütigen zu zerstreuen. Maria, die
Allmächtige, die Omnipotentia Supplex 22) des hl. Bernhard, die ohne
Zweifel wollte, daß die Hochmütigen dennoch geschont würden, hat
beinahe keine Kraft mehr, diesen Arm zurückzuhalten. So zählt sie zur
Rettung auf Zeugen ihrer Angst, die einzigen, die sie hat finden
können, die beiden Kinder, die schwächsten, die es auf der ganzen Welt
gibt.
Sie braucht vor allem Melanie, die sie seit sehr langer Zeit ausgewählt
hatte. Ist es denn nötig, daß diese kleine Arme ausradiert werde
anstelle von all den Hochmütigen? Vielleicht. Die Hohe, die dies weiß,
übertrug ihr die Kraft ihres Herzens, indem sie ihr den Schlüssel zu
ihrem Klagelied anvertraut hat, dieses schreckliche Geheimnis, das der
Schlüsselverwalterin bis zum Alter vom 63 Jahren erlaubt hat, das ganze
Gewicht des Himmels zu halten.
Es ist jetzt sieben Jahre her, seit sie starb, dieses stellvertretende
Opfer für die Hochmütigen. Diese müssen zurecht zu den Füßen ihrer
Schemel gestoßen und die Demütigen erhöht werden. Und genauso müssen
die, die vor Hunger gestorben sind, Sättigung erhalten, und die
Reichen, die sie ausgespien haben, müssen erfahren, was das heißt, wenn
sich die Eingeweide zusammenziehen. Es gibt heute eine genügend große
Anzahl von Vorzeichen.
Für die Zukunft, die Zukunft, die schon mit Abraham beginnt, sorgt der
Name Israel genügend. Nur Christen können reich sein. Sie haben die
Taufe, das Bußsakrament, das Altarsakrament, die Firmung, die Letzte
ôlung, die Priesterweihe und die Ehe. Sie haben den Schutzmantel der
Madonna und die Fürsprache der Heiligen. Sie haben neunzehn
Jahrhunderte gesegneter Erde und die wunderbare Quelle der
öberlieferung. Selbst wenn sie das Herz Jesu durchbohren, überschwemmt
sie noch der Strom des göttlichen Blutes, um sie zu heiligen...
Israel hat nichts als sein niemals aufgehobenes Erstgeburtsrecht und
die Verheißung eines sicheren, wenn auch auf unbestimmte Zeit
aufgeschobenen Triumphes. Das Geld, dessen symbolischer Verwalter es
ist und um das es die geizigen Christen beneiden, wenn sie es ihm nicht
wegnehmen können, das Geld wälzt sich gegen Israel wie ein reißender
Sturzbach von Schmutz und Elend und ruft einen Abgrund von Verzweiflung
hervor. Israel merkt sehr wohl je länger, je mehr ,
daß das nicht mehr der Gott ist, der ihm in der Wüste in einer Wolke
und einer Feuersäule vorangegangen ist. Aber es hat seine Verheißung,
die von nichts ausgestrichen wird, weil sie Jenen, der sie gegeben
hat, nicht reut". Wie groß die "Treulosigkeit dieses
Volkes" 23), das alle Völker überlebt hat, auch immer sei: es hält in
seinen Händen die Urkunde mit der Unterschrift des Heiligen Geistes,
den Schuldschein seines Patriarchen, das Ehrenwort Gottes an Abraham,
durch das ihm der bessere Teil zugesichert ist, der ihm nicht genommen
werden wird.
Das ist der wahre Grund des großen abendlichen Lobgesanges der
Unbefleckten Jungfrau, der Tochter Abrahams. Melanie, ihre
Botschafterin am Abend der Weltgeschichte, konnte nichts anderes als
sich mit diesem vielleicht nur für sie verständlichen Wort zu
identifizieren, nachdem Unsere Frau von der Durchbohrung, die
schmerzhafte Mutter des inkarnierten Wortes ihr, wie ich es schon
gesagt hatte, den Schlüssel des Abgrundes anvertraut hatte.
VII
Bewunderndes Staunen ist denen verheißen, die in Kenntnis des
Geheimnisses von Melanie den erhalten gebliebenen Bericht der Jahre
ihrer Kindheit lesen wollen.
Dazu ist jedoch große Einfalt des Herzens erforderlich. Es hat niemals
ein Geschöpf gegeben, das einfacher war als Melanie. Ecce ancilla...
24) Sie ist einfach wie Maria in Nazareth, wenn ein solcher Vergleich
erlaubt ist. Sie atmet Gott und die Mutter Gottes mit der Naivität
einer der unbeschreiblich reinen und anmutigen Pflanzungen des
Paradieses, von dem sie selbst die Gärtnerin gewesen zu sein scheint.
Sie lebt auf der Erde, als ob nicht dort wäre, und ihre so oft
außerordentliche Hellsichtigkeit irdischer Dinge ist Folge ihrer Schau
der ewigen. In weit höherem Sinne mit prophetischer Gabe begabt, gibt
es für sie weder Abfolge noch Verkettung von Vorstellungen. Begriffe
von Raum und Zeit sind für sie unnütz. Sie braucht nicht zu verstehen.
Sie weiß mit eingegossenem Wissen, ursprünglich, wie bei Adam und Eva
vor ihrer Sünde.
Es ist wahr, daß sie, wie jeder von uns, unter dem Gesetz der Erbsünde
steht, aber mit dem Effekt einer außerordentlichen Umkehr, fällt sie
seit dem ersten Tage in die Höhe...
Um in ihr die Hände und Füße Adams zu heilen, hat Gott diese seit ihrer
frühesten Kindheit durchbohrt; damit keine anderen Geschöpfe sich in
ihrem Herz einniste, hat Gott ihr die Lanze des Kalvarienberges
eingepflanzt; um ihren Kopf zu bewahren, bedeckt er ihr Haupt mit der
schrecklichen Krone des Prätoriums. Schon bevor sie sprechen konnte,
konnte sie die Menschen nur durch das Blut Jesu Christi hindurch
erblicken.
So war das bis zu ihrem letzten Tage. Sie lebte so sehr in der Nähe
Gottes, und die Mutter Gottes hatte ihr einen Platz ganz in der Nähe
ihres Thrones geschenkt; sie war so weit von uns entfernt, daß es ihr
nicht möglich war, uns zu erhöhen, höchste Pflichtverletzung in ihren
Augen, bevor sie die genau die Nichtliebe emporheben sollte.
Unfähig anders zu existieren als im Absoluten, einquartiert und
verschanzt in der Absolutheit des Absoluten, was hätte sie auch
verstehen können von der Kasuistik der Frömmigkeit der Modernen? Was
hätte für sie eine Stufenleiter des Guten oder des Bösen bedeuten
können? Sie betrachtete alle Menschen, ob Christen oder nicht,
abgeplattet, wie Regenwürmer kriechend, und Gott nicht auf der Erde
herrschend. Sie beobachtete vor allem die Priester und mit
welch fürchterlicher Genauigkeit:
"Ich verstand", sagte sie, das im Klerus die Reinheit der
Gesinnung die Wächterin der Reinheit des Leibes ist, daß es keine
Keuschheit des Leibes gibt in Abwesenheit einer andauernden Reinheit
des Geistes, und daß der Geist und die Sinne ihre Reinheit nicht
bewahren, wenn sie nicht mit Jesus Christus gekreuzigt
sind." Hilfe mir, meine gefallenen Diener zu
unterstützen", sagte ihr Jesus nach einer Schreckensvision.
Das für sie enorme Leiden, das geistige Elend und das Ungenügen der
Klerus zu kennen, liegt auf dem Grund all dessen, was sie denkt, all
dessen, was sie sagt, als dessen was sie schreibt. Ein inneres
Schluchzen ohne Unterbrechung. Man lese die Seiten in Das gute
Jahr", wo sie mit so viel Freude beschreibt, daß ihre Lehrer sie aus
Mangel an Nahrung sterben ließen, indem sie ihr nie etwas zu essen
gaben: Es ist Gottes Wille, daß ich den Atem aushauche, vor
Hunger oder Durst, vor Luxus und der Liebe zum Reichtum einer großen
Zahl von Angehörigen des Klerus."
Emitte Spiritum tuum et creabuntur, et renovabis faciem terrä 25). Was
konnte sie erwarten oder fordern, wenn nicht den endgültigen Triumph
des Heiligen Geistes, der die Erlösung in seiner geliebten Braut zu
Ende führen muß, in der heilige Jungfrau, der Mutter Gottes; die
endgültige Schöpfung und die Erneuerung aller Dinge?
Bis hierher lebt sie in der Gegenwart des Nichts, weil alles, was
unvollkommen ist, Gottes absolut unwürdig ist, und daß nichts dazu
geschaffen ist, damit es eine Sache zum Gehorchen bleibt. Genau so.
Melanie ist die Botschafterin der allgemeinen Ungeduld und Beklemmung.
Ohne Zweifel hat der Allerhöchste ihr eine Regel der Apostel der
letzten Tage gegeben, die allerdings nie in Kraft gesetzt wurde trotz
der formellen Anordnung Papst Leos XIII., der nicht erreichte, daß man
ihm gehorcht. 26) Aber diese Regel, die nur auf eine kleine Anzahl von
Menschen anwendbar ist, war zur Befolgung gegeben, um den Weg zu
bereiten, damit die angeblich christliche Welt nicht verdammt würde und
fortführe, noch eine Zeit zu existieren, um die Stunde abzuwarten, die
von keiner Uhr angezeigt werden würde.
"Die Unbefleckte Empfängnis", hat mir eine in einzigartiger Weise von
Gott geliebte Person einmal gesagt, die Unbefleckte Empfängnis,
wollte man ihr eine Beschreibung beifügen, ist eine einzigartige Buße
für das ganze Menschengeschlecht, eine so absolut unerhörte Buße, an
die keiner denkt und von der niemals gesprochen wurde, außer durch eine
herrliches Privileg jenseits jedes Ausdrucks und nicht anders."
Eva weinte, so heißt es, viele Jahrhunderte hindurch über die
unzähligen Kinder, die sie verloren hatte, Rachel plorans filios suos
et nolens consolari. 27) Maria, die neue Eva, findet sie wieder, und in
welchem Zustand! Wenn man sich eine makellose Mutter von mehreren
Milliarden aussätziger Kinder vorstellt, die im Sterben liegen, in
Folterqualen schluchzen, einem ruhmlosen Tode geweiht, mit
ekelerregendstem Schlamm besudelt; Sie allein ist rein geblieben, und,
selbst unversehrt, muß sie zusehen, wie ihre Kinder verlorengehen. Und
das überall und in allen Jahrhunderten...
Es hat dieser unbegreiflichen Qual bedurft, um die Himmel
aufzureißen" 28), wie Isaias sagt, und um den Heiland herabsteigen zu
lassen. Der herabgestiegene und hingeopferte Heiland, das war noch
nicht genug. Die elenden Kinder mußten auch noch akzeptierten, gerettet
zu werden, und man sieht nach neunzehn Jahrhunderten recht gut, daß das
nicht weniger schwer war.
Nun weiß Maria nicht mehr, was sie tun soll. Sie steigt ihrerseits
herab. Sie steigt herab, ganz in Tränen, auf einen Berg und vertraut
Ihr unermeßliches Leid dem letzten der Geschöpfe an und trägt ihm auf,
es Ihrem ganzen Volke zu sagen. Das ist es, was die gehorsame Melanie
tun wollte und was die Diener Jesu Christi nicht erlaubt haben.
Die todkranke christliche Welt hat sich aus ihrem Dreck erhoben, um das
zu verhindern, und bedeckt sie mit den schlimmsten Beschimpfungen...
Der schmerzhafte Mantel der Unbefleckten Empfängnis, der über Sie von
Kopf bis Fuß ausgebreitet ist, hat sie in unbegrenzter Bitterkeit
sterben lassen müssen im Scheitern einer unwiederbringlichen
Barmherzigkeit, die die Allerhöchste in der unendlichen Einsamkeit
ihres Gnadenvorzuges beließ, inmitten in ihrer ungezählten
Nachkommenschaft von Sterbenden oder Verfaulten.
Heutzutage gibt es keine Leidenden mehr außer vielleicht
einige zerstreute armen Seelen, die von der Welt ausgespien sind, die
nur noch das Martyrium erwarten; ein bedeutungslose Herde von
evangelischen und einfachen Seelen, auf die der Schatten des hl. Petrus
gefallen ist und die die gegenwärtige Kirche der Katakomben darstellen.
Für sie hat Melanie geschrieben, und für sie allein sind diese
demütigen Seiten der Hirtin veröffentlicht, die die Masse verschmähen
wird.
"Ich will nicht mehr in die Schule gehen, weil dort zu viel Lärm
gemacht wird. Ich habe Angst, daß meine Seele das hört", sagte dieses
Kind, das der Schöpfer aller Welten unendlich über seinen Donner
gesetzt hat.
Taillepetit-en-Périgord.
Maria im Schnee
Oktav der Aufnahme Mariens in den Himmel, 1911.
Léon Bloy.
Anmerkungen:
1) Bei dem folgenden Text handelt es sich um das Vorwort des von Léon
Bloy herausgegebenen Buches Vie de Melanie, Bergère de la Solette,
écrite par elle-même en 1900. Son enfance (1831-1846). Introduction par
Léon Bloy, 51 u. 294 Seiten, Mercure de France, Pans 1912, letzte
Auflage 1964 (Leben Melanies, der Hirtin von La Salette, von ihr selbst
im Jahre 1900 aufgeschrieben. Ihre Kindheit (1831-1846). Einleitung von
Leon Bloy) Die der Übersetzung zugrunde liegende Textfassung findet
sich als Introduction à la vie de Melanie in: OEuvres de Léon Bloy,
Vol. X, Paris 1970, 261-281 (Text) und 314 (Widmung) Alle Anmerkungen
und Textergänzungen in eckigen Klammern stammen vom Übersetzer.
2) Steig' höher hinauf.
3) Mane des Brulais, L 'Echo de la Sainte-Montagne, Nantes 1852
4) Tagebuch, 15 Januar 1911 "Brief des Chemikers, der mich am 24
November letzten Jahres besuchte Er schreibt nur, daß er ein langes
Gesprach mit einem Priester geführt habe, der ihm bestätigte, daß
Melanie, die zweimal von Pius IX (!!!) in Audienz empfangen worden war,
ihr Geheimnis schriftlich widerrufen habe, usw" (Der Pilger des
Absoluten, Tagebuch von Leon Bloy 1910-1912, in Journal de Léon Bloy,
Vol III, Pans 1063, 221 )
Tagebuch, 12 Dezember 1911 "[Ein] Freund wünschte, daß ich fur das
Leben Melanies das Imprimatur einhole, daß er für erforderlich hält und
das ich sicherlich von keinem Bischof jemals bekäme Mit diesem Rat
gehorcht er einer Umgebung, die ihn erschüttern wurde, wenn er sie
sehen konnte Befolgte ich semen Rat, wurde das Buch niemals erscheinen,
und ich gehorte zu der gewaltigen Schar von Feiglingen und Ungläubigen,
die von Bischofen geführt werden, die dem Satan geweiht sind " (Der
Pilger des Absoluten, a a O , 273)
Tagebuch, 17 Dezember 1911 "Niveau des Bischofs von Moulins Worte
dieses Hohenpriesters "Das Leben Melanies ist zu außergewöhnlich Es
gibt nichts Vergleichbares m den Heihgenlegenden Sicherlich lugt sie
nicht, aber
sie hat sich eben getauscht All dies ist ihr gar nicht passiert *' (Der Pilger des Absoluten, a a O , 274)
5) Tagebuch, 25 Dezember 1914 "Die allgemeine Unwissenheit über La
Salette ist ein ungeheures Verbrechen des Episkopats. Vom ersten Tag an
haben die Bischöfe diese Offenbarung im Keim erstickt, so gut sie
konnten. Alle möglichen Mittel wurden zu diesem Werk der
Ungerechtigkeit angewandt, das, glauben Sie mir, auf schreckliche Weise
bestraft wird. Nachdem ich die Aufgabe übernommen hatte, dies zu
enthüllen, konnte ich mich selbstverständlich nicht an jene wenden, die
seine ausfuhrenden Organe waren Wenn ich geglaubt hatte, am Imprimatur
nicht vorbeigehen zu können - und ich hatte es niemals auch nur von
einem Bischof erhalten -, dann wäre meinnnnnn Buch niemals erschienen
und die hl. Jungfrau ohne Zeugnis geblieben " (An der Schwelle der
Apokalypse - Tagebuch von Leon Bloy 1913-1915, in Journal de Leon Bloy,
Vol IV, Pans 1963, 128)
6) Tagebuch, 30 Juli 1910 "Ich muß ein Buch über Melanie, die Hirtin
von la Salette schreiben Zu diesem mich ängstigenden Unterfangen samt
semer außerordentlichen Schwierigkeit habe ich mich verpflichtet In
Wahrheit besitze ich nur das Dokument, das mir Abbe C , der eme gewisse
Zeit lang geistlicher Leiter der Heiligen war, überließ, eben ihre
Lebensgeschichte, die sie auf förmliche Anordnung dieses Klerikers
selbst mederschneb Mem Buch kann nur ein Kommentar dieses im strengen
Sinne historisch ungenügenden Dokuments sein Ich hatte Melanie überall
hm nachreisen müssen, nach England, nach Italien und Frankreich, und
das habe ich nicht odei fast nicht Ich hatte Forschungsreisen
unternehmen und relativ beachtliche Summen investieren müssen, ich
hatte vielleicht auch Mittel gebraucht, um Leute zu beruhigen. Ich bin
außerordentlich behindert. An allem wird es mir von der ersten Zeile an
fehlen, ausgenommen jenes einzigartige, in der Tat prächtige Dokument,
das über die Kindheit von Melanie aber nicht hinausgeht " (Der Pilger
des Absoluten, a. a.O., 189)
7) Tagebuch, 30 September 1910 " da ich das ganze Leben von Melanie
beschreiben will, fordere ich alle unentbehrlichen Unterlagen von
jemandem an, der sie mix geben kann, und der sie bis jetzt
knauserigerweise unter Verschluß halt." (Der Pilger des Absoluten, a a
O. , 199)
Tagebuch, 12 Oktober 1910 "Wahrend ich mit Bitterkeit über die
Verweigerung der Dokumente nachdenke, komme ich zu einer Lösung. Es
könnte sein, daß ein Leben Mêlanies, selbst wenn es vollständig
dokumentiert ware, nicht so viel taugt wie ein einfacher Abdruck jenes
Textes, den ich besitze." (Der Pilger des Absoluten, a a O , 201)
Tagebuch, 26 Oktober 1910: "Ich sehe mich in der absoluten
Unmöglichkeit, das Leben Mêlanies zu schreiben Abbé C , Pfarrer von D ,
der mir bei Die, die weint so sehr geholfen hatte, verweigert mir
unerklärlicherweise seine Hilfe. Da er vier Jahre der Beichtvater und
geistliche Leiter Mêlanies war, und da er seine heilige Tochter im
Namen des Gehorsams gezwungen hatte, ihm ihr Leben aufzuzeichnen und
ihm alles, was sie an Wertvollem besaß, auszuhändigen, besitzt er alle
Dokumente, ohne die ich nicht ihr Geschichtsschreiber sein kann, und
plötzlich verweigert er sie mir mit einer unnachvollziehbaren
Brutalität, nachdem er erklärt hatte, daß er auf der ganzen Welt keinen
anderen Menschen als mich für dieses Werk sähe [ ]. Das Leben Melanies,
von ihr selbst aufgeschrieben auf Befehl ihres Beichtvaters, ist eine
sehr schöne Aneinanderreihung von Gesichten, die die Idee der
außerordentlichsten Heiligkeit geben, aber ohne irgendeinen
historischen Zusammenhang Keine Daten, kerne Bilder oder äußere
Umstände außer einigen vagen und entfernten Angaben zu Orten Der Rahmen
fehlt völlig [ ].
In einem außerordentlich undankbaren Brief hat der Pfarrer von D mich
wissen lassen, daß ich mich auf die Kindheit Melanies beschranken und
gefälligst mit dem zufrieden geben solle, was ich in Händen halte, eine
aus den genannten Gründen ganz und gar unmögliche Sache Ich muß mich
allen Ernstes fragen, ob dieser Priester noch ganz richtig im Kopf ist
" (Der Pilger des Absoluten, a a O , 203)
Tagebuch, 2 Januar 1911 "Abbe C , der mir die Dokumente verweigert, die
ich benötige, ist ein Mensch, der sich nicht demütigen will und den
Gott zur Strafe seiner Intelligenz beraubt. Mein Teil ist getan. Ich
werde, ergänzt um eine Einleitung, veröffentlichen, was ich besitze Das
wird genügen " (Der Pilger des Absoluten, a a O , 220)
8) Tagebuch, 21 März 1911 "Wir sprechen über die Mutter der Melanie,
Hirtin von La Salette, deren wundersames Leben ich beschrieben habe.
Diese elende Frau, die so grausam zu ihrer Tochter war und von
unglaublicher Herzensharte, gehorchte sicherlich einer für sie
unwiderstehlichen Eingebung von unten Menschen, deren Gewissen belastet
ist, haben Angst und Ekel vor dem Übernatürlichen, dem Absoluten Es
könnte sein, daß in dem sehr seltenen Ausnahmefall der unwissenden
Mutter Melanies in dieser so etwas wie ein Rest eines sehr verfälschten
Christentums vorhanden war, der sie dazu trieb, in ihrem Kinde eine
Besessene zu sehen oder zu vermuten Und in der Tat erschien bei Melanie
- und das seit ihrer frühesten Kindheit - das Übernatürliche in einer
zu übermäßigen Art und Weise, als daß ihre ganz und gar dem Weltgeist
verhaftete Mutter dadurch nicht aus der Fassung geriete. Ein Gedanke,
der mir im Laufe der Zeit gekommen ist, völlig zusammenhanglos..." (Der
Pilger des Absoluten, a.a.O.,231)
9) Ein wohlverschlossener Garten (Cant IV, 12)
10) Vgl Gen II, 11-14
11) Mir geschehe nach deinem Wort (Lc I, 38).
12) Vgl Uo V, 6 "Quoniam tres sunt, qui testimonium dant in coelo
Pater, Verbum, et Spiritus sanctus et hi tres unum sunt" (Denn drei
sind, welche Zeugnis geben im Himmel Der Vater, das Wort und der
Heilige Geist, und diese drei sind eins)
13) Siehe, ich mache alles neu (Ape XXI, 5)
14) "Sedes sapientiª" (Lauretanische Litanei)
15) Erscheinung der Muttergottes in Pontmain / Bretagne am 17 Januar
1871, kirchlich anerkannt durch Bischof Wicart von Laval am 2 Februar
1872 (Vgl LThK2 VII, 64)
16) Tagebuch, 1 Oktober 1914 "Melarne, der die hl Jungfrau die Zukunft
enthüllt hatte, sagte, daß die Schreckensherrschaft [in der
französischen Revolution] nichts sei im Vergleich zu dem, was ihr
gezeigt worden war " (An der Schnelle der Apokalypse, a a O , 110)
17) Tagebuch, 3 Mai 1911 "Am Fuße des Kreuzes hat Melanie das irdische
Paradies gefunden, das im Leiden besteht, und ein anderes gibt es
nicht. In Wahrheit ist der Mensch immer im Garten aller Lust Einzig
nach dem Sundenfall sah er sich nackt, sah er die Erde und alles, was
auf ihr ist, nackt, er hat verstanden, daß das Leiden nichts anderes
ist als die reine nackte Begierde. Die staunenswerten Seiten der
Melanie, genannt Das gute Jahr, haben in mir den Wunsch erweckt, das
irdische Paradies unter diesem Aspekt zu zeigen, und das wird der
Gegenstand meiner Einleitung sein " (Der Pilger des Absoluten, a a O
,237)
18) Gutes Kreuz, lange ersehnt heiß gehebt (Romisches Brevier, Sechste
Lesung aus der Matutin am Fest des hl Andreas, 30 November)
19) Gen XII, 3
20) Gen XII, 1.
21) Lei,46-55.
22) Allmachtige Fursprecherin
23) "Oremus et pro perfidii Judaeis ut Deus et Dommus noster auferat
velamen de cordibus eorum ut et ipsi agnoscant Jesum Christum, Dominum
nostrum" (Laßt uns auch beten für die treulosen Juden, der Herr und
Gott möge den Schleier von ihren Herzen wegnehmen, auf daß sie unseren
Herrn Jesus Chistus erkennen), Romisches Missale, Achte Fürbitte aus
der Liturgie des Karfreitags.
24) Siehe, ich bin eine Magd (Lc I, 38)
25) Sende aus Deinen Geist, so werden sie geschaffen, und du wirst das Antlitz der Erde erneuern (Ps CHI, 30)
26) Tagebuch, 2 1 August 1914 "Pius X ist gerade gestorben [ ] Man hat
nur versichert, daß er La Salette besonders ergeben war und Melanie als
eine Heilige betrachtete Wenn er nichts fur sie getan hat, dann
deshalb, weil er eiunvermeidliches und sicheres Schisma fürchtete Das
Geheimnis Melanies war fur Ihn das Wort der hl Jungfrau selbst " (An
der Schwelle der Apokalypse, a a O , 94)
27) Rachel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen (Jer XXXI, 15)
28) Is LXIV, 1
Fundstellenverzeichnis
Schlüssel zum Fundstellenverzeichnis
In nachfolgendem Fundstellenverzeichnis sind die Titel der Werke, aus denen die Texte entnommen sind, folgendermaBen abgekürzt:
A = Au Seuil de l'Apocalypse. Paris 1916
Am = L'Ame de Napoleon. Paris 1912
B = Lettres de Leon Bloy a Frederic Brou et Jean de La Laurencie. Paris 1927.
C = Celle qui pleure. Paris 1933.
Co = Hubert Colley, L'Ame de Leon Bloy. Paris 1930
D = Le Desesper~. Paris 1948
E = Exegese des Lieux Communs. Paris 1902
F = La Femme Pauvre. Paris 1930
Fi = Lettres a sa Fiancee. Paris 1931
In = Inedits. Paris 1948
J = Le Salut par les Juifs. Paris 1933
Jeu = Lettres de Jeunesse. Paris 1920
L = L'Invendable. Paris 1919
Lam = Lamentation de l'Epee. Paris 1947
Le = Le Fils de Louis XVI. Paris 1900
Les = Les dernieres Colonnes de l'Eglise. Paris 1947
Let = Lettres aux Montchal. Paris 1948
M = Le Mendiant Ingrat. Paris 1923
Me = Meditations d'un Solitaire. Paris 1917
Mo = Mon Journal. Paris 1924
Pe = Le Pelerin de l'Absolu. Paris 1948
Po = La Porte des Humbles. Paris 1920
Q = Quatre ans de Captivite a Cochons sur Marne. Paris 1935
Ra = Raissa Maritain: Les Grandes Amities. Paris 1949
Re = Lettres a Rene Martineau. Paris 1933
S = Le Sang du Pauvre. Paris 1932
Te = Dans les Tenebres. Paris 1918
Ter = Lettres a Pierre Termier. Paris 1927
V = Le Vieux de la Montagne. Paris 1948
Photo- und Bildnachweis
Umschlag: Statue der Muttergottes am Ort der Erscheinung, Photo von Ernst Schnydrig; Reproduktion
nach Ernst Schnydrig: "La Salette - der heilige Berg" Lyon 1947, S. 29. |