Pädagogische Prinzipien: Das Präventivsystem
vom
hl. Don Bosco
(aus: Fischer, Kurt Gerhard:
"Giovanni Bosco - Pädagogik der Vorsorge" Paderborn 1966, S. 93 ff.)
Wiederholt wurde ich aufgefordert, mündlich oder schriftlich einige
Gedanken über das sogenannte Präventivsystem darzulegen, das in unseren
Häusern gebräuchlich ist. Aus Zeitmangel konnte ich bis jetzt diesem
Wunsch nicht entsprechen. Da ich aber nun die Satzungen, die bis heute
fast immer nur der Tradition nach beobachtet wurden, dem Druck
übergeben möchte, halte ich es für angebracht, hier darauf hinzuweisen.
Es soll jedoch gleichsam nur die Inhaltsangabe einer Abhandlung sein,
die ich vorbereite und die ich zu vollenden hoffe, wenn Gott mir das
Leben gibt. Meine einzige Absicht dabei ist, etwas zur schwierigen
Kunst der Jugenderziehung beizutragen. Ich werde daher darlegen, worin
das Präventivsystem besteht und warum ihm der Vorzug gebührt, wie man
es praktisch anwendet und worin seine Vorteile liegen.
I. Worin besteht das Präventivsystem und warum ist es vorzuziehen?
Zu allen Zeiten wurden in der Jugenderziehung zwei Systeme angewandt:
das präventive und das repressive. Das Repressivsystem besteht darin,
daß man das Gesetz den Untergebenen bekanntmacht und dann seine
Befolgung überwacht, um die Übertreter festzustellen und ihnen
nötigenfalls die verdiente Strafe zu geben. Bei diesem System müssen
Worte und Haltung des Vorgesetzten immer streng, fast drohend sein; er
muß jeden vertrauten Verkehr mit seinen Untergebenen meiden. Um seine
Autorität zu steigern, darf sich der Direktor nur selten bei seinen
Schutzbefohlenen zeigen und meist nur dann, wenn es sich um Strafe und
Drohung handelt.
Dieses System ist leicht, weniger ermüdend und besonders nützlich beim
Militär und überhaupt Erwachsenen und gesetzten Leuten gegenüber, die
von sich aus fähig sein müssen, zu wissen und im Gedächtnis zu
behalten, was den Gesetzen und anderen Vorschriften entspricht.
Verschieden und, ich möchte sagen, entgegengesetzt ist das
Präventivsystem. Es besteht darin, daß man die Vorschriften eines
Institutes bekanntmacht und dann die Jugendlichen derart überwacht, daß
das achtsame Auge des Direktors oder der Assistenten immer auf ihnen
ruht. Wie gütige Väter sollen sie mit ihnen sprechen, bei jedem Anlaß
als Führer dienen, gute Ratschläge erteilen und sie liebevoll
zurechtweisen. Mit einem Wort: Die Jugendlichen in die Unmöglichkeit
versetzen, Fehltritte zu begehen.
Dieses System stützt sich ganz auf Vernunft, Religion und liebevolles
Wesen. Deshalb schließt es jede gewaltsame Züchtigung aus und sucht
auch leichtere Strafen fernzuhalten. Es scheint aus folgenden Gründen
den Vorzug zu verdienen:
1. Wenn der Jugendliche im voraus aufmerksam gemacht wurde, ist er ob
der begangenen Fehler nicht verzagt, was geschieht, wenn sie dem Oberen
angezeigt werden. Auch wird er niemals über eine erhaltene
Zurechtweisung, über eine angedrohte oder auferlegte Strafe böse; denn
in ihr liegt stets ein freundschaftliches und zuvorkommendes Wort. Man
redet ihm dadurch vernünftig zu und gewinnt dabei meistens sein Herz
so, daß der Jugendliche die Notwendigkeit der Strafe einsieht und sie
fast wünscht.
2. Der Hauptgrund liegt in der jugendlichen Unbeständigkeit, die in
einem Augenblik die Re-geln der Zucht und die darin angedrohten Strafen
vergißt. Daher begeht ein Jugendlidier oft Fehler und zieht sich eine
Strafe zu, die er nie beachtet und an die er im Augenblick des
Fehltritts gar nicht gedacht hat. Er hätte ihn sicher vermieden, wenn
die Stimme eines Freundes ihn gemahnt hätte.
3. Das Repressivsystem kann wohl eine Ausschreitung verhindern, wird
aber kaum die Schuldigen bessern. Man hat beobachtet, daß Jugendliche
die erlittenen Züchtigungen nicht vergessen und meist eine Bitterkeit
in sich bewahren mit dem Verlangen, das Joch abzuschütteln und sich
sogar zu rächen. Zuweilen scheint es, als machten sie sich nichts
daraus; wer aber ihren Lebensweg weiter verfolgt, stellt fest, wie
schlimm sich derartige Jugenderinnerungen auswirken. Leicht vergessen
sie die Strafen der Eltern, aber sehr schwer die der Erzieher. Es gibt
Tatsachenbelege dafür, daß sich so manche als Erwachsene brutal rächten
für bestimmte Strafen, die sie in ihrer Erziehungszeit mit Recht
empfangen haben. Das Präventivsystem hingegen macht den Jugendlichen
zum Freund. Es läßt ihn im Assistenten einen Wohltäter erblicken, der
ihn aufmerksam macht, ihn zu einem guten Menschen machen und ihn vor
Kummer, Strafe und Schande bewahren will.
4. Das Präventivsystem ermahnt den Jugendlichen derart, daß der
Erzieher stets die Sprache des Herzens reden kann während der
Erziehungszeit und auch später. Hat der Erzieher einmal das Herz seines
Schutzbefohlenen gewonnen, so kann er über ihn großen Einfluß ausüben,
ihn aufmerksam machen, beraten und zurechtweisen, sogar noch, wenn er
sich im bürgerlichen Leben in Amt und Stellung befindet. Aus diesen und
vielen anderen Gründen scheint das Präventivsystem vor dem
Repressivsystem den Vorzug zu haben.
II. Anwendung des Präventivsystems
Die praktische Anwendung dieser Erziehungsmethode stützt sich ganz auf
die Worte des heiligen Paulus: "Caritas patiens est ... omnia suffert,
omnia sperat, omnia sustinet" (l. Kor. 13, 4. 7). Die Liebe ist gütig
und geduldig; sie duldet alles, hofft aber auch alles und erträgt jedes
Ungemach. Darum kann nur der Christ das Präventivsystem mit Erfolg
anwenden. Vernunft und Religion sind die Mittel, die der Erzieher
beständig gebrauchen, lehren und selbst bestätigen muß, wenn er
Gehorsam finden und sein Ziel erreichen will.
Der Direktor soll sich also ganz der Erziehung der Jugendlichen widmen
und nie Verpflichtungen übernehmen, die ihn von seinem Amt ablenken. Er
soll sich vielmehr bei ihnen aufhalten, sooft sie nicht der Pflicht
entsprechend anderweitig beschäftigt sind, es sei denn, sie sind von
andern gebührend betreut.
Die Lehrer, Meister und Assistenten müssen als sittlich bewährte
Persönlichkeiten bekannt sein. Sie sollen Zuneigungen jeglicher Art
oder Sonderfreundschaften mit den Jugendlichen wie die Pest meiden und
sich bewußt bleiben, daß die Entgleisung eines einzigen ein ganzes Haus
in Verruf bringen kann. Man richte es so ein, daß die Jugendlichen nie
allein sind. Soweit es möglich ist, betreten die Assistenten als erste
die Räume, in denen die Jugendlichen zusammenkommen; sie bleiben bei
ihnen, bis sie von anderen Assistenten abgelöst werden, und lassen sie
nie unbeschäftigt. Man gewähre große Freiheit, nach Herzenslust zu
springen, zu laufen und zu lärmen. Gymnastik, Musik, Deklamation,
kleine Bühnenstücke und Wanderungen sind sehr wirksame Mittel, die
Disziplin zu erreichen sowie die Sittlichkeit und Gesundheit zu
fördern. Nur achte man darauf, daß die Themen der Darbietungen, die
beteiligten Personen und die Unterhaltungen einwandfrei sind. "Macht
alles, was ihr wollt", pflegte der große Jugendfreund, der heilige
Philipp Neri, zu sagen, "mir genügt es, wenn ihr keine Sünde begeht."
Häufige Beichte und Kommunion sowie die tägliche Messe sind die Säulen,
die das Gebäude einer Erziehung tragen müssen, von der man Drohung und
Stock fernhalten will. Man soll die jungen Menschen nicht zum
Sakramentenempfang nötigen, sondern nur dazu ermuntern und bequeme
Gelegenheit zum Empfang bieten. Anläßlich geistlicher Exerzitien,
Triduen, Novenen, Predigten und Katechismusstunden lasse man die
Schönheit, Größe und Heiligkeit einer Religion aufleuchten, die der
menschlichen Gesellschaft so leichte und nützliche Mittel für den
Herzensfrieden und das Seelenheil darbieten, wie es gerade die heiligen
Sakramente sind. Auf diese Weise bekommen die Jugendlichen von selber
Lust an diesen religiösen Übungen und nehmen gerne zu ihrer
Zufriedenheit und ihrem Nutzen daran teil.
Mit größter Sorgfalt verhindere man, daß schlechte Kameraden und Bücher
ins Haus gelangen oder Leute, die üble Reden führen. Ein guter Pförtner
ist ein Schatz für ein Jugendheim.
Jeden Abend, bevor sich die Jugendlichen nach den gewohnten Gebeten zur
Ruhe begeben, richtet der Direktor oder ein anderer an seiner Stelle
einige herzliche Worte an alle zusammen und erteilt ihnen Hinweise und
Ratschläge über Dinge, die zu tun oder zu lassen sind. Dabei suche er
aus den Tagesereignissen, die in oder außerhalb des Hauses vorgekommen
sind, seine Lehren zu entnehmen, aber seine Ansprache dauere nicht
länger als zwei bis drei Minuten. Das ist der Schlüssel zur
Sittlichkeit, zum guten Gang und guten Erfolg in der Erziehung.
Wie die Pest ist die Ansicht jener zu fliehen, die die erste heilige
Kommunion auf ein zu weit fortgeschrittenes Alter verschieben möchten,
wenn der Teufel meist schon vom jugendlichen Herzen Besitz ergriffen
hat, zum unberechenbaren Schaden seiner Unschuld. Nach dem Brauch der
Urkirche pflegte man die konsekrierten Reste von der Osterkommunion den
kleinen Kindern zu reichen. Daraus kann man ersehen, wie sehr die
Kirche es wünscht, daß die Kinder beizeiten zur Kommunion zugelassen
werden. Sobald ein Knabe zwischen Brot und Brot unterscheiden kann und
sich genügend unterrichtet zeigt, sehe man nicht mehr auf das Alter; es
komme der himmlische König, um in diesem gesegneten Herzen zu herrschen.
Die Katechismen empfehlen die häufige Kommunion. Der heilige Philipp
Neri gab den Rat, sie jede Woche einmal und noch öfter zu empfangen.
Das Konzil von Trient spricht klar den dringenden Wunsch aus, daß jeder
gläubige Christ, wenn er der heiligen Messe beiwohnt, auch die heilige
Kommunion empfange. Diese heilige Kommunion sei aber nicht nur die
geistige Kommunion, sondern die sakramentale, damit man aus diesem
erhabenen göttlichen Opfer um so größeren Nutzen ziehe (Conc. Trid.
Sess. XXII, cap. 6).
III. Nutzen des Präventivsysterns
Manch einer wird sagen, dieses System sei in der Praxis schwierig. Dazu
möchte ich bemerken: für den Jugendlichen ist es viel leichter,
befriedigender und vorteilhafter; für den Erzieher schließt es freilich
einige Schwierigkeiten in sich, die sich jedoch vermindern, wenn er mit
Eifer ans Werk geht. Der Erzieher ist ein Mensch, der ganz dem Wohl
seiner Jugendlichen geweiht ist. Daher muß er bereit sein, sich jeder
Unannehmlichkeit und Mühe zu unterziehen, um sein Ziel zu erreichen:
die staatsbürgerliche, sittliche und wissenschaftliche Heranbildung der
ihm Anvertrauten.
Außer den genannten Vorteilen kommt noch folgendes hinzu:
1. Der Jugendliche wird seinem Erzieher stets Ehrfurcht
entgegenbringen, sich jederzeit mit Freude an die empfangene Erziehung
erinnern und seine Lehrer und übrigen Vorgesetzten auch weiterhin als
Väter und Brüder betrachten. Meistens sind diese jungen Menschen, wohin
der Weg sie auch führen mag, der Trost der Familie, brauchbare
Staatsbürger und gute Christen.
2. Wie immer auch der Charakter, die Neigungen und die sittliche
Verfassung des Jugendlichen bei seiner Aufnahme sein mögen, die Eltern
können sicher sein, daß ihr Sohn nicht schlimmer wird, und man kann
ruhig sagen, es wird stets eine Besserung erreicht. Noch mehr: manche
Kinder, die lange Zeit das Kreuz ihrer Eltern waren und sogar von
Besserungsanstalten abgewiesen wurden, änderten, nach diesen
Grundsätzen erzogen, Wesen und Charakter; sie begannen ein gesittetes
Leben und bekleiden heute in der Gesellschaft ehrenvolle Ämter. So sind
sie die Stütze ihrer Familie geworden und die Zierde des Landes, in dem
sie leben.
3. Sollten zufällig Jungen mit schlechten Gewohnheiten in ein Heim
eintreten, könnten sie ihren Kameraden nicht schaden. Auch die Guten
werden durch sie keinen Schaden erleiden können, weil sich dazu keine
Zeit, kein Platz und keine Gelegenheit bietet; denn der Assistent,
dessen Gegenwart wir voraussetzen, würde sofort Abhilfe schaffen.
IV. Ein Wort über die Strafen
Welche Regel soll man beim Strafen befolgen? Wenn es möglich ist, wende
man überhaupt keine Strafen an. Wo notwendigerweise eingeschritten
werden muß, beachte man folgendes:
1. Der Erzieher suche die Liebe seiner Jugendlichen zu gewinnen, wenn
er gefürchtet sein will. Dann wird der Entzug des Wohlwollens schon als
Strafe erfahren, die den Eifer anspornt, ermutigt und nie demütigt.
2. Bei jungen Leuten gilt das als Strafe, was als solche hingestellt
wird. Man hat bemerkt, daß ein ernster Blick auf manche nachhaltiger
wirkt als eine Ohrfeige. Das Lob für eine gute Handlung, der Tadel für
eine Nachlässigkeit sind bereits Lohn oder Strafe.
3. Außer den ganz seltenen Fällen sollen Zurechtweisungen oder Strafen
niemals öffentlich erfolgen, sondern privat und abseits von den
Kameraden. Dabei gehe man mit größter Klugheit und Geduld vor, um den
Jugendlichen so weit zu bringen, daß er sein Unrecht im Lichte der
Vernunft und Religion einsehe.
4. Es muß unbedingt vermieden werden, die Jugendlichen in irgendeiner
Form zu schlagen, sie in schmerzender Stellung knien zu lassen, sie an
den Ohren zu ziehen und ähnliche Strafen zu geben, weil dies alles
gesetzlich verboten ist, die Jugendlichen über die Maßen reizt und den
Erzieher erniedrigt.
5. Der Direktor gebe die Vorschriften genau bekannt, ebenso die der
disziplinären Bestimmungen, damit der Jugendliche sich nicht unter dem
Vorwande entschuldigen kann: ich wußte nicht, daß dies verboten oder
geboten ist.
Wenn man dieses System in unsern Häusern anwendet, wird man, glaube
ich, große Erfolge erzielen, ohne zum Stock oder zu anderen gewaltsamen
Strafen greifen zu müssen. Seit ungefähr vierzig Jahren beschäftige ich
mich mit der Jugend, und ich erinnere mich nicht, Strafen irgendwelcher
Art erteilt zu haben. Mit Gottes Hilfe habe ich nicht nur erreicht, was
die Pflicht gebot, sondern sogar das, was ich nur wünschte, und selbst
bei Jugendlichen, bei denen jede Hoffnung auf guten Erfolg vergebens
schien.
V. Andere Ratschläge
Alle, die bei den Jugendlichen, die uns von der göttlichen Vorsehung
anvertraut sind, irgendwie beschäftigt sind oder sie betreuen, sind
beauftragt, jeden Jungen des Hauses aufmerksam zu machen und ihm gute
Ratschläge zu geben, sooft ein Grund dazu vorliegt; dieses gilt
besonders, wenn es sich darum handelt, Beleidigungen Gottes zu
verhindern.
Jeder suche sich beliebt zu machen, wenn er gefürchtet sein will.
Dieses große Ziel erreicht er, wenn er durch Worte und noch mehr durch
Taten zu erkennen gibt, daß seine Sorge ausschließlich auf das geistige
und leibliche Wohl der Jugendlichen gerichtet ist.
Bei der Assistenz gilt: Wenig Worte, viele Taten! Man gebe den
Jugendlichen Gelegenheit, frei ihre Gedanken zu äußern, achte aber
darauf, ihre Ausdrücke, Reden und Handlungen zu berichtigen und auch zu
verbessern, wenn sie der christlichen Erziehung nicht entsprechen.
Die Jugendlichen offenbaren gewöhnlich entweder eine gute,
durchschnittliche, schwierige oder schlechte Charakteranlage. Unsere
ernste Pflicht ist es nun, wirksame Mittel zu suchen, diese
verschiedenen Charaktere in Einklang zu bringen, um allen Gutes zu tun,
ohne daß die einen den andern schaden.
Bei denen, die von Natur aus eine gute Charakteranlage haben, genügt
die allgemeine Überwachung; man erklärt ihnen die disziplinären
Bestimmungen und legt ihnen ihre Befolgung ans Herz.
Die meisten sind Durchschnittscharaktere, ziemlich unbeständig und zur
Gleichgültigkeit geneigt. Diese brauchen kurze, aber häufige
Aufmunterungen, Belehrungen und Ratschläge. Man muß sie auch durch
kleine Belohnungen zur Arbeit ermutigen und ihnen großes Vertrauen
bekunden, ohne die Aufsicht zu vernachlässigen.
Die Hauptsorge muß in besonderer Weise der dritten Gruppe zugewendet
werden, die die schwierigen und auch die schlechten Jugendlichen
umfaßt. Auf fünfzehn kommt einer dieser Art. Jeder Vorgesetzte bemühe
sich, sie kennen zu lernen; er erkundige sich über ihre vergangene
Lebensweise, zeige sich als ihr Freund und lasse sie viel reden, aber
er selbst rede wenig. Seine Gespräche seien kurze Beispiele, Leitsätze,
Geschichten und dergleichen. Man lasse sie aber nie aus den Augen,
jedoch ohne durchblicken zu lassen, daß man ihnen nicht traut.
Nach ihnen sollen die Lehrer und Assistenten sofort sehen, wenn sie
unter ihren Jugendlichen erscheinen. Merken sie, daß einer fehlt, so
lassen sie ihn gleich suchen, unter dem Vorwand, ihm etwas sagen oder
empfehlen zu müssen.
Falls man einen von diesen tadeln, auf etwas aufmerksam machen oder
zurechtweisen muß, tue man es nie in Gegenwart seiner Kameraden. Wohl
aber kann man Handlungen und Begebenheiten anderer zu einem Lob oder
Tadel benützen, was dann auch diejenigen betrifft, von denen wir reden.
Das sind die einleitenden Artikel unserer Satzungen. Unerklärlich ist
aber für alle: Geduld, Hingabe und viel Gebet. Ohne sie wäre jede
Satzung nutzlos.
***
Hinweis:
Am 25. Juni, dem Oktavtag des Herz-Jesu-Festes, findet die 30.
"Heilig-Haupt-Wallfahrt" in Herschbach/Westerwald mit hl. Messe,
Aussetzung und Kreuzweg statt. Interessenten wenden sich bitte an Herrn
Mockenhaupt, Kirchen-Sieg, wenn sie Näheres erfahren wollen (Tel.:
02741/61477). |