EIN FREIMAURER ALS BOTSCHAFTER BEIM 'VATIKAN'
Nach über hundert Jahren der Unterbrechung hat der 'Vatikan' - "wieder"
kann man nicht sagen - diplomatische Beziehungen zu Mexiko aufgenommen,
wo in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts eine beispiellose
Christenverfolgung stattfand, die vielen das Leben kostete. Die Kirche
(und nachher: die 'Kirche') hatte seit 1917 bis Ende 1991 eine sehr
schwache Rechtsstellung und war von den größtenteils freimaurerischen
Regierungen nicht als Subjekt des Völkerrechts anerkannt worden.
Inzwischen sind neue diplomatische Beziehungen zwischen der
'Konzils-Kirche' und der mexikanischen Regierung aufgenommen worden.
Johannes Paul II. hatte Ende 1992 eine 'Nuntiatur für das
mittelamerikanische Land errichtet und seinen bisherigen Delegaten,
'Erzbischof' Girolamo Prigione in Mexiko-Stadt mit der Leitung der
neuen 'Nuntiatur' beauftragt, (vgl. DEUTSCHE TAGESPOST vom 15.l0.92)
Auf einem Waschzettel, in dem der Verlag Anton Schmid das Buch von Mary
Ball Martinez "Die Unterminierung der katholischen Kirche" ankündigt,
ist eine Pressemeldung abgedruckt, die über den neuen Botschafter
Mexikos beim 'Vatikan' informiert: "Mexiko City, 25. Oktober 1992. -
Mary Ball Martinez, langjährige Vatikan-Korrespondentin und Verfasserin
des viel diskutierten Buchs 'Die Unterminierung der katholischen
Kirche', nimmt bei ihrer Abreise zu einer Reihe von
Vortragsveranstaltungen in Kalifornien einige aufsehenerregende
Nachrichten aus Mexiko mit, wo die diplomatischen Beziehungen mit dem
Vatikan nach mehr als hundertjähriger Unterbrechung soeben wieder
aufgenommen worden sind.
Carlos Vazquez Rangel, Großkommandeur des Supreme Conseil der
Freimaurer Mexicos, identifizierte in einem Interview, das er der
führenden politischen Wochenzeitung PROCESO gewährte, den neuen
Botschafter beim Heiligen Stuhl, Enriquez Olivares Santana, als einen
Logenbruder, einen 'ehrenhaften Streiter' im Schottischen Ritus und
'den ausgezeichnetsten Freimaurer in den letzten Jahren'. Der frühere
Gouverneur des Bundesstaates Aguascalientes und ehemalige Innenminister
Olivares ist Vorsitzender des Politischen Aktions-Komitees der
regierenden Partei PRI.
Während der Großkommandeur etwas Besorgnis darüber äußerte, daß
Olivares in Rom auf gewisse 'Reaktionäre' stoßen könnte, versicherte er
gegenüber PROCESO, Olivares werde auf jeden Fall Maurer-Brüder finden,
da 'innerhalb der acht Häuserblocks, aus denen der Vatikanstaat
besteht, nicht weniger als vier Logen des Schottischen Ritus tätig
sind. Viele der höchsten vatikanischen Würdenträger sind Freimaurer und
in bestimmten Ländern, in denen die Kirche sich nicht betätigen darf,
sind es die Logen, die insgeheim die Geschäfte des Vatikans führen.'
Bezugnehmend auf das Zweite Vatikanische Konzil erinnerte Vazquez an
die Sendung des mexikanischen Erzbischof Menedez Arceo. Als
Logen-Bruder hatte der Prälat von Cuernavaca den Auftrag, auf den
Widerruf der Bulle von Klemens V. zu dringen, die den Katholiken den
Beitritt zur Freimaurerei unter Strafe der Exkommunikation untersagte.
'Mendez Arceo hatte Erfolg, dank dem Umstand, daß der damalige Papst,
Johannes XXIII., ein Freimaurer war', sagte Vazquez. 'An ein und
demselben Tag wurden in Paris der Profane Angelo Roncalli und der
Profane Giovanni Montini (Paul VI.) in die erhabenen Mysterien der
Bruderschaft eingeweiht. Daher kommt es, daß vieles von dem, was auf
dem Konzil erreicht wurde, auf freimaurerischen Grundsätzen beruht.'"
Bereits vor vier Jahren hatte S.E. Mgr. Carmona auf ein Buch aufmerksam
gemacht, in dem die Behauptung, Roncalli und Montini seien am gleichen
Tag in die Freimaurer-Loge aufgenommen wurden, wiederholt wird. Carmona
zitiert das betreffende Buch von Jaime Ayala Ponce ("Introduccion a la
Francmasoneria" - "Einführung in die Freimaurerei", 1. Teil, Mexiko
D.F. 1983) mit den kompromittierenden Behauptungen und bemerkt dazu:
"Ich kaufte dieses schamlose Buch nur, um darin den Beweis dafür zu
finden, daß sowohl Angelo Roncalli als auch Giovanni Montini sich vor
ihrer Wahl zum Papst in die Freimaurerei aufnehmen ließen, weswegen
nach der Bulle von Papst Paul IV. 'Cum ex apostolatus officio' ihre
Wahl nichtig und all ihre Amtshandlungen illegitim waren." (EINSICHT
18/8 vom März 1989, S. 173)
Anmerkung der Redaktion:
Auch ohne den Nachweis der Logenzugehörigkeit von Roncalli und Montini
erbringen zu können, die beide Informanden als Insider sicherlich nicht
zufällig behaupten, war es uns in unseren dogmatischen Untersuchungen
in jedem Fall möglich, die Häresien, die aus diesen als von den Autoren
behaupteten "freimaurerischen Grundsätzen" entsprossen, entlarven und
damit zugleich den Beweis liefern zu können, daß diese beiden
Pontifikate dieser Okkupanten illegitim waren und als solche beurteilt
werden müssen.
E.Heller
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